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Bericht der französischen Anti-Doping-Kommission

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Re: Bericht der französischen Anti-Doping-Kommission
Es kann den Leuten von heute eine Warnung sein! Und das ist soo soo wichtig! Es gibt keine Sicherheit dass du nicht entdeckt wirst, wenn es heute noch kein Nachweisverfahren gibt kannst du dich nicht sicher fühlen weil rückwirkend getestet wird. Als Zeichen ist es großartig und es ist völlig unverständlich dass man sich dagegen stellen kann.
Das ist richtig und ich unterstütze das vollkommen. Als analytischer Chemiker weiß ich, dass man jedes Dopingpräparat nachweisen kann - sofern genügend Mittel für die Forschung vorhanden sind.

Andererseits ist es unverhältnismäßig und letztlich kontraproduktiv, wenn es nur bei Radrennfahrern so gehandhabt wird.
Wenn schon, dann bitte rückwirkende Dopinganalysen in allen Sportarten.
 
Andererseits ist es unverhältnismäßig und letztlich kontraproduktiv, wenn es nur bei Radrennfahrern so gehandhabt wird.
Wenn schon, dann bitte rückwirkende Dopinganalysen in allen Sportarten.
Völlig richtig, natürlich sollte das in anderen Sportarten auch so sein. Aber die Tatsache, dass andere es nicht tun, ist kein Grund es im Radsport sein zu lassen! Natürlich ist es kurzfristig kontraproduktiv wegen miserabler PR etc. Aber mittel- und langfristig gesehen ist es vllt. eine der wenigen und ganz effektiven Möglichkeiten den Sport sauberer zu machen und das soll und muss es wert sein!
 
Zu Voigt gibt es kein Analyseergebnis, weder positiv noch negativ, da nicht mehr genug analysierbares Material vorhanden war. Gleiches bei Bölts und Jaksche. Quelle: F.A.Z.

Inzwischen kann man sich den Bericht auch direkt herunter laden: r12-782-21.pdf
Ist natürlich in französischer Sprache und der Download dauert mehr als 2 Stunden, weil der Server wohl wegen Überlastung ziemlich lahm ist.

Geht mittlerweile in ca. 10 Minuten hat aber auch 782 Seiten mit 185 MB.
 
Morgen wirds bestimmt irgendwo auf Deutsch eine Zusammenfassung mit Liste geben!
 
Ich habe es inzwischen nur grob durchgeblättert, einiges fällt aber auf den ersten Blick auf:
1. Es gab auch 1998 negative Proben, wenn auch eine Minderheit. Beim ersten (unverbindlichen) durchzählen komme ich auf 29 definitiv positive und 8 definitiv negative Proben von der Tour 1998, alle zweifelhaften Ergebnisse, Verdachtsfälle oder nicht bzw. nur mit Zweifeln analysierbaren Proben ausgeklammert.
2. Bei den Ergebnissen aus der Tour 1999 ist es genau anders herum. 15 mal definitiv positiv und 22 mal definitiv negativ.
Vielleicht kann daraus ja geschlossen werden, dass der massive Verfolgungsdruck nach der Skandal-Tour 1998 zumindest kurzfristig bei manchen Akteuren zu einem Umdenken geführt hatte. Alles andere müsste in Ruhe noch einmal genauer geprüft werden, spannend wäre vor allem, ob der eine oder andere Sünder aus 1998 dann 1999 sauber gewesen ist. Aber die Kontrollnummern aus den Listen mit den Kontrollnummern aus den Testprotokollen abzugleichen, ist mir jetzt zu aufwendig. Das wird ja vielleicht auch in den nächsten Tagen noch irgend ein Journalist leisten.
 
Interessant finde ich auch, dass dort die vollen Adressen der Fahrer angegeben sind. Das ist nun schon 15 Jahre her, aber theoretisch könnte ich ja jetzt mal bei Cipollini klingeln gehen. Gibt es nicht sowas wie Datenschutz? Bei der Fuentes-Liste haben doch einige Sportverbände gegen die Herausgabe der Namen von Nicht-Radsportlern geklagt, mit der Begründung, dass Persönlichkeitsrechte verletzt würden.
 
Gibt es aus dem Bericht denn irgendwelche anderen relevanten Erkenntnisse als die Adressen und Namen irgendwelcher Fahrer, irgendwelche allgemeinen Bewertungen, Schlussfolgerungen oder Empfehlungen? Ich bin leider des französischen nicht mächtig, aber man wird den Aufwand mit dem Bericht wohl nicht getrieben haben, für die bahnbrechende Erkenntnis, dass viele Radprofis Epo benutzt haben....
 
Das ist richtig und ich unterstütze das vollkommen. Als analytischer Chemiker weiß ich, dass man jedes Dopingpräparat nachweisen kann - sofern genügend Mittel für die Forschung vorhanden sind

Das funktioniert nur, wenn chemische Substanzen oder körperfremde Stoffe verwendet wurden. Aber z.B. bei Gen-Doping wirst du dir da wohl die Zähne ausbeißen. Das hieße dann Gen-Tests und die Beurteilung, was da pathologisch ist und was nicht wird schwierig.
Eigenblutdoping ist auch nur indirekt nachweisbar, wenn die verwendeten Blutbeutel Kunststoffrückstände hinterlassen haben.
 
Für mich ist der Zabel die Wurst des Jahrhunderts!
Vollkommen peinlich seine PK damals. Hat er seinem Sohn schön vorgelebt, wie man ein guter, "ehrlicher" Sportler wird. Na dann schon mal Hut ab vor den zukünftigen Erfolgen seines Sprösslings! Der weiß ja jetzt, wie es geht...
 
Das funktioniert nur, wenn chemische Substanzen oder körperfremde Stoffe verwendet wurden. Aber z.B. bei Gen-Doping wirst du dir da wohl die Zähne ausbeißen. Das hieße dann Gen-Tests und die Beurteilung, was da pathologisch ist und was nicht wird schwierig.
Eigenblutdoping ist auch nur indirekt nachweisbar, wenn die verwendeten Blutbeutel Kunststoffrückstände hinterlassen haben.
Gendoping ist in jedem Fall auch eine nicht-körpereigene (d.h. exogen zugeführte) Substanz, die sich der Molekularbiologe freut nachzuweisen (oder ihre Konzentration zu messen) - vorausgesetzt man bezahlt ihn dafür.
Außerdem - siehe die jahrzehntelange, milliardenschwere Forschung auf dem Gebiet der Gentherapie und deren bescheidener Ertrag - ist Gendoping eher (noch) Science Fiction - oder Selbstexperiment mit diffusem Ausgang.
 
Abraham Olano (u.a Vuelta-Sieger und Weltmeister im TT im besagten Jahr '98) fällt dazu folgendes ein:
[I am] surprised by being on a list of names when I have not tested positive. I don't understand how it can go now. They have to prove it. I was always under the control and custody of the team and its medical service. I absolutely do not consider myself guilty. I never had the feeling that I was doing anything illegal
:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

Btw:
Für mich ist der Zabel die Wurst des Jahrhunderts!
Vollkommen peinlich seine PK damals. Hat er seinem Sohn schön vorgelebt, wie man ein guter, "ehrlicher" Sportler wird. Na dann schon mal Hut ab vor den zukünftigen Erfolgen seines Sprösslings! Der weiß ja jetzt, wie es geht...
Den "Wurst-des-Jahrhunderts-Award" hat Erik Zabel min. verdient. Damit seinen jungen Sohn vorzuverurteilen ist hochgradig unfair, er kann am wenigsten was für die erbärmliche und unglaublich dreiste Darbietung seines Vaters..
 
Gibt es aus dem Bericht denn irgendwelche anderen relevanten Erkenntnisse als die Adressen und Namen irgendwelcher Fahrer, irgendwelche allgemeinen Bewertungen, Schlussfolgerungen oder Empfehlungen? Ich bin leider des französischen nicht mächtig, aber man wird den Aufwand mit dem Bericht wohl nicht getrieben haben, für die bahnbrechende Erkenntnis, dass viele Radprofis Epo benutzt haben....

Vaughters sagt laut cyclingnews:
It’s a bit of a futile exercise to assume that the guys who are on the list are naughty and the guys not on the list are good. That’s just not understanding the issue and it’s a considerable oversimplification of the issue too,....
“People are more interested in the names than the content of the report and what the report is looking at. To overlook the entire report and everything it delved into and all the recommendations for change and how to prevent it happening again, that’s unfortunate. It clearly states that there’s been a lot of progress and that’s something that people should pay more attention to."
Also wohl doch ne genauer Bestandsaufnahme - gibt sicher bald ne Übersetzung..
 
Mr.White : Olano KANN Recht haben. Wer dran gewöhnt ist, alles von den Teamärzten unhinterfragt (ist gut für Dich, Vitamine und so...) zu nehmen kann tatsächlich ohne explizites Wissen gedopt sein.
Arsène Wenger gab mal an, viele junge Spieler würden bei der medizinischen Untersuchung (vor Vertragsunterzeichnung) exorbitant hohe Hämoglobinwerte haben. Er erklärte es so, dass diese Spieler wohl unwissentlich von den Vereinsärzten "fit gemacht" würden.
Unvorstellbar ist es jedenfalls nicht. Die Mischung aus Unwissen und Verdrängung findt sich ja auch bei Otto Normahl. Konfrontierst Du ihn damit, dass er Kleidung aus Kinderarbeit trägt, Sklavenschokolade isst, Sklavenkaffee trinkt, kriegerisch geraubtes Benzin fährt - viele würden Dir "ehrlich" sagen, sie hätten davon keine Ahnung gehabt. :(
 
Doping hin oder her, was ich an der ganzen Geschichte wirklich schockierend finde ist, wie sich beispielsweise Zabel hinstellte und sowas vom Stapel lassen konnte. Ich hab langsam den Eindruck dass in dem Zirkus kein einzig moralisch integrer Mensch mehr dabei ist. Dopen ist die eine Sache, Leute für dumm verkaufen die andere. Ich hab jeglichen Respekt für solche Leute verloren.
 
...Den "Wurst-des-Jahrhunderts-Award" hat Erik Zabel min. verdient. Damit seinen jungen Sohn vorzuverurteilen ist hochgradig unfair, er kann am wenigsten was für die erbärmliche und unglaublich dreiste Darbietung seines Vaters..

Haste im Grunde natürlich vollkomment Recht, aber wenn ich mich jetzt nicht vollkommen falsch erinner, war doch damals seine Begründung für sein "Geständnis", dass er nicht will, dass sein Sohn in dem unehrlichen, verkorksten Radsport landet, in dem er war. Daraus habe ich bloß sarkastisch geschlussfolgert.

Da die Doping-Vergehen (zumindest ihr Beginn) von Erik Zabel und das Geständnis in 2 unterschiedlichen Jahrhunderten lagen, möchte ich übrigens Erik Zabel der unabhängigen Jury gerne gleich für beide Jahrhunderte für den Wurst-Award vorschlagen...
 
Ein weiterer unangenehmer Nachgeschmack bleibt, wenn man wie ich regional verwurzelt ist und Bielefeld als Nachbarort hat.

Bekanntlich hatte ja Alpecin den dicken Ulle als Aushängeschild für die Alpecin-Cycling-Days in 2012 verpflichtet. Einen Tag drauf wurde Ulle gesperrt und konnte noch nicht einmal am Rennen in 2012 teilnehmen.

Ende vom Lied - kein Rennen in 2013 und auch für 2014 ist keine Neuauflage geplant bzw. möglich.

Da haben die Alpecinisten einfach mal in die Scheiße gepackt; ... und das ist schade.

Dopen ist die eine Sache, Leute für dumm verkaufen die andere

Genauso ist das!!!
 
Und schon redet niemand mehr von Froome ... ;)


Wir wissen doch alle schon lange dass dass vor 20 Jahre massiv gedopt wurde.

Deshalb sollte man sich auf heute konzentrieren und nicht auf das letzte Jahrhundert. Aber genau das will man wohl mit solchen Aktionen verhindern.

p.s. die diesjährige TDF wurde mit einem schnelleren Schnitt gefahren als 1998 und 1999.
 
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