Weiter in den alten Fotos gekramt:
Als diesjährige endsommerliche Alpentour hatten wir uns die Dolomiten auserkoren. Genussradeln mit reichlich Hm um Sella und co. Wo mein Weg dorthin lang führen würde, war mir nach einem Blick auf die Karte schnell klar: über die Großglockner Hochalpenstraße. Die Idee war, mit dem Zug bis nach Bruck zu fahren, am Nachmittag loszuradeln und zum Sonnenuntergang am Großglockner zu sein. Grandios. Als es dann jedoch soweit war, versprach der Wetterbericht genau für den Tag schön viel Regen. Aber der Plan wurde nicht mehr geändert. Das meiste Gepäck hatte ich voraus geschickt und nur die Regensachen behalten. Zum Glück.
Morgens um kurz nach 4 ging es dann, das Rad im praktisch-handlichen karierten Koffer verpackt, mit dem ersten ICE nach Süden. Die DB brachte mich pünktlich nach München und ab ging es in den Zug nach Villach. Doch vor Salzburg blieb der Zug über eine halbe Stunde stehen und der Anschlusszug war weg. Letztlich kam ich eine Stunde später als geplant in Bruck an. Schnell umgezogen und auf ging es zur Hochalpenstraße. Die Wolken dräuten, aber vorerst hielt das Wetter.
Das Zeitfenster hatte sich zwar auf vier Stunden bis zum Sonnenuntergang verkleinert, aber noch schien alles machbar. Zumindest gab es wie erhofft keinen großen Autoverkehr. Die waren alle schon weg oder vielleicht gar nicht erst gefahren. Zügig rollte ich die ersten km. Doch kurz nach Fusch zog sich der Himmel zu und es fing an zu regnen. Die Wolken rückten immer näher und nix war es mit der berühmten Panoramaaussicht.
Es hätte sonstwo sein können.
Ich fühlte mich an meine letztjährige Auffahrt zum Galibier erinnert, bei der ich außer dem Passschild auch nichts gesehen hatte. Motivierend war das Ganze nicht, auch wenn ich die Straße nun für mich allein hatte. Da der Regen immer stärker wurde, ließ ich die Edelweißspitze aus.
In den dichten Wolken tauchte ein Schild auf und verhieß mir, dass ich die Passhöhe erreicht hätte.
Die Abfahrt in der Dämmerung und schließlich Dunkelheit auf glitschiger Straße ging dann nicht mehr wirklich zügig voran. Heil in Heiligenblut angekommen, ging es kurz ins Hotel duschen und dann die letzte Pizza im Dorf abgreifen.