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Brevetberichte

Und sich mal einen Tag die Stadt anschauen, wenn man nach so einem Akt eh gerade da ist?
 
Dafür fahr ich mit meiner Frau nochmal extra hin. Radfahren ist Radfahren und Stadtgucken ist Stadtgucken. Da hatte ich keinen Nerv für, dann hätte ich ja auch noch meine "guten" Sachen mitnehmen müssen, neee.
 
Du musst dich halt auf dem Rad so kleiden wie Jan Heine, dann bist du stadtfein: Merinotrikot, Kniebundhose und Lederschuhe.
 
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Super Erklaerung, werde ich auch mal anfuehren.
Die Distanzradfahrt Wien-Berlin hatte bewiesen: Mit dem Fahrrad war man schneller unterwegs als mit dem Pferd. Außerdem hatte das Fahrrad seine Tauglichkeit als unverwüstliches Reisegefährt bewiesen.
 
Danach ist davor, oder was eine vergessene Kleinigkeit so ausmacht.

Was macht ein Randonneur wenn die hiesige Saison abgearbeitet ist, sich auf die nächste vorbereiten ;-)

Letztes Jahr vor meiner ersten PBP Teilnahme hatte ich eine ähnlichen Routenverlauf am letzten Juliwochenende gefahren um mir sicher zu sein, war daher auch mit meiner Pariser Startzeit nach einem ganz normalen Arbeitstag gestartet.

In diesem Jahr wollte ich zum Kontrast morgens Starten und diesmal mit der Liege starten, nicht zu früh nicht zu spät um ein wenig Druck zu haben, jepp Spaß muss sein. Die Letzte Fähre Wischhafen-Glückstadt fährt um 22:30Uhr also bloß nicht verpassen sonst heißt es bis 4:30Uhr warten, das wäre blöd dann würde ich in Wacken den Auftritt von Iron Maiden verpassen wollte ich nicht also nicht trödeln bis dahin.
Der Start nicht ganz nach Plan ;-) 5Minuten zu spät beim eigenen Brevet, egal Hauptsache fahren.

Die Strecke über Nebenstraßen geplant bietet viel Ruhe vorm Individualverkehr hat aber auch den Nachteil Essen+Trinken Nachzukaufen daher hatte ich die Ausgangsstrecke etwas geändert und fuhr in Rotenburg/Wümme ein, bis dort beim Bäcker ließen sich alle Radwege sehr gut bis gut fahren was dann folgte war ein sehr schlechter Witz, die Ausfallstraße war bei der Verkehrsdichte mit Rad nicht zu befahren, der Radweg ein gelöcherter welliger Witz aber ich hänge nun mal am Leben, als der Zustand des Weges noch schlechter wurde haben die pfiffigen Überversorgten einfach das Verkehrsschild in Fußweg+Radfahrer frei geändert, also Schleichfahrt.

Im weiteren Streckenverlauf bis Zeven gab es Streckenweise keinen Radweg auf dem gut frequentierten Teilstück dafür kurz vor der Autobahn das witzige Schild : diese Ortsumgehung wurde mit EU Mittel gebaut ja ganz toll ihr Deppen und der Radweg, keiner stattdessen schön beleitplankt und um das zu toppen wird da jetzt noch eine Autohof gebaut. Im letzten Jahr bin ich dieses Teilstück nach Mitternacht gefahren war das absolut Tiefen entspannt.

Endlich wieder Nebenstraßen es lief einfach locker und entspannt keine Hektik nur gucken und gleiten so wie ich das mag. Am Ortsausgang Wischhafen ein Supermarkt geöffnet bis 21Uhr, bis zur letzten Fähre noch sehr viel Zeit also kurz Stoppen und einkaufen dann vorm Einkaufswagenhäuschen ein kleines Picknick um die anwesende Dorfbevölkerung mit Gesprächsstoff zu versorgen.

Über den großen Fluss und weiter gen Wacken, beim einsetzen der Dämmerung waren die Lichtkanonen zu sehen jaja ich bin auf dem Weg. Da war es dann das „Dorf“ im letzten Jahr so ruhig und friedlich, jetzt lauter Menschen in reflektions freiem Schwarz was dazu führte das ich die ersten fast um-gefahren hätte, also Schleichfahrt um dann mit Vollgas unter den nächsten Baum weil just in dem Moment der Regen einsetzte, tja war dann auch nix mehr mit Maiden hören.

Dieser war kurz aber heftig, weiter bis zur Festival Straße diese ist jetzt zur Fußgängerzone erklärt wurde mir dort erklärt, aber wenn ich bis außer Sichtweite schiebe könnte ich wohl fahren :) sehr nett aber ich wollte ja nur Wissen ob ich bis zum Ende durchkomme weil da meine Strecke weiter geht, also geschoben und die die noch so rumstanden ähm eher Bierstanden aber egal angeschaut, zwischendurch mal wieder unter eine gerade freien Baum den nächsten Schauer abgewartet, endlich durch weiter zum Kanal endlich wieder ein Schauer bei dem Wassermassen auf der Liege nicht lustig also wieder unterstellen. Auf der Kanalstraße weiter zum mächtigsten Anstieg auf den ersten 450Km, unten am Kanal habe ich mich bei dem Wetter nicht getraut. Kaum auf der Brücke ging es wieder los ein kurzer Stopp ein Foto und weiter drüben ist ein Tunnel für Radler nicht schön aber trocken.
Diese kurzen Stopps von 20-45 Minuten machten mich langsam mürbe ich konnte nicht Schlafen hatte also nicht davon und die ganze eingefahrene Zeit zerrann. Nach der Brücke wechselten sich die trocken Phasen mit „ich ganz nicht anders sagen “ herrlichen leicht Regen Phasen ab yeah weiterfahren.
Kurz vor Husum um 4Uhr dann ein „altes“ Bushäuschen schon groß mit Schlafbank drin schön 50 Minuten echte Pause. Die neuen Modelle die ich bis dahin gefunden hatte habe nur eine 20x50 Bank, auf dem kalten Boden wollte ich nicht. Nebenstrecke fahren hat auch Nachteile ganz besonders in der Übernachtungsqualität.
Der erste Bänker in Husum war meiner ein gefülltes Brötchen mit Ei und Speck dazu ein Kaffe freundlicher Himmel mit blauen Durchsichten was will der Randonneur mehr, einfach herrlich.
Auf nach Nordstrand der letzten Kontrollstelle auf dieser Seite, kurz vor Nordstrand wechselte das herrliche Blau mit tiefstem finster Schwarz ab, hm Wacken oder was bin ich in die falsche Richtung gefahren, nein ich sollte es nochmal richtig besorgt bekommen die nur ca. 2Km Auffahrt gab es ein ordentliches Regen/Hagel Gemisch, schön das um diese Uhrzeit sich noch niemand für die Informationstafeln interessiert so konnte ich ungestört meine Sachen auswringen, frische Sachen habe ich mich noch nicht getraut. [url=http://fotos.rennrad-news.de/p/424109][/URL]
So schnell wie es Schwarz wurde ward es auch wieder hell also auf zur Hochwassermarke am Fähranleger, Foto gemacht und weiter das nächste Foto gilt es an der Ostsee zu machen neben einem Fischbrötchen Laden ;-) der Gedanke an Matjesbrötchen beschleunigte mich.

Da war ja noch etwas, die vergessene Kleinigkeit.
Bei der Abfahrt von Nordstrand vorm Deich muss man ab und an mal ein Schafgitter öffnen beim vorletzten habe ich mir dabei die Lichtanlage vorne geschreddert. Kann passieren lässt sich bestimmt flicken also erst einmal weiter.
Kurz vor Flensburg dann technischer halt und die Lampe angeschaut, ups sieht nicht gut aus die Konstruktion braucht den Halt der Ladeklappe sonst drückt Sie sich immer wieder ab und ohne Strom wollte das Ding partout nicht Leuten.

Da saß ich nun, mein Geld reichte für eine Übernachtung in einem günstigen B&B Essen+Trinken für den Rest der Reise oder eine neue BM Lampe nur diese passen in die spezielle Halterung die ich mir an die Liege gebastelt hatte oder eine Fahrkarte von Flensburg nach Hause, tja und wie im gespielten Witz saß ich nun im Wartehäuschen rechts+links Blauer Himmel über mir eine sehr leicht graues Wölkchen und es Nieselte. Ok die Frage war beantwortet.

Von den angedachten 1005,1 wurden es nur 444 Komma noch-was Km, nächstes Jahr am ersten Augustwochenende nächste Runde.

Aber dann mit EC-Karte im Reisegepäck.

die Angedacht Strecke
 
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Ob das nun ein Brevet war oder nicht, ich hab' doch keine Ahnung. An einem Tag im Juli jedenfalls machte ich mich von Berlin auf an die Ostsee, um jemanden zu sehen. Viele viele Kilometer, für mich. Sehnsucht geht wohl durch die Beine.

Wer's lesen mag, liest:
https://takeshifaehrtrad.wordpress.com/2016/07/28/samstag-kurz-ans-meer/

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Dies Jahr lief, einmal mehr, bei mir verdammt wenig passend zusammen. Das war jetzt bereits eine Untertreibung.
Bis zum vergangenen ersten August Wochenende, hatte ich lediglich den 200er in Bunnik vom Januar gefahren und danach lief alles nicht mehr, wie es "nett" gewesen wäre. Ich mag Details gar nicht mehr Erinnern.

Vergangenes Wochenende war nun dieser 300er http://www.randonneurs.be/page/32 mit Start in Morkoven, einem wenige Kilometer gelegenem Ortsteil von Herentals. Andreas fragte mich und da ich den eh schon in meinem Kalender mit einem Fragezeichen versehen stehen hatte und das Wetter soweit auch gut aussah, habe ich zugesagt.

Herentals passte insofern auch gut, als ich dort vor nun beinah exakt 10 Jahren mit dem Seekajak mal durchkam und eine mir gut in Erinnerung gebliebene Pause gemacht hatte (der erste Aldi seit Woooochen). Vor 10 Jahren hatte ich eine Tour gemacht, die so heute leider nicht mehr möglich wäre. Ich ließ mich von einem Freund nach Antwerpen bringen, belud dort meinen großen 5,60m Kreuzer randvoll und paddelte die Schelde und weiter die Westerschelde hinunter, bis nach Zeebrügge, von dort mit der Fähre (Verbindung gibt es gar nicht mehr) nach Rosyth und verbrachte dann 4 Wochen an der Schottischen Westküste. Der Rückweg führte mich dann wieder von Zeebrügge und über Antwerpen, dann erst den Albertkanal entlang und ab Herentals dann den kleineren Bocholt-Herentals Kanal.

Nun also mit dem Rad erstmal nach Herentals. Freitag nahm ich den allerersten Nahverkehrszug ab Hamm, d.h. ich versuchte es, aber zur terminierten Abfahrtszeit um 5.00 hatte National Express den Zug noch nicht einmal bereitgestellt. Beeindruckender Anfang. Um 5.04 rollte er dann ein und um 5.06 fuhr er auch schon verspätet los. Da ich mich auf Anraten von Andreas doch entschlossen hatte das Stück von Oberbarmen nach Lennep nicht mit dem Rad hochzufahren, war die Verspätung nicht toll, da der Übergang in Oberbarmen gerade mal 8 Minuten beträgt.

Von Lennep sind wir dann um 7.10 los über die Balkantrasse und über Leverkusen, Köln, Düren und Langerwehe nach Stolberg und dort auf den Vennbahnradweg. Ich finde es ja immer wieder nett im Ausland das vorzufinden, was in Schland ein Ding der undenkbaren Unmöglichkeit ist. Straßenquerungen ohne Umlaufsperren und wo die Autoristi von sich aus bereitwillig sich selber Nachrang verordnen.

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Von der Vennbahn aus dann noch über ein paar buckligere Sträßchen und wir kamen rechtzeitig gut 10 Minuten vor der Abfahrt des geplanten IC's am Bahnhof in Eupen an. Belgien ist anders. Schwer zu beschrieben, sollte man selber erleben. Der Bahnhof in Eupen ist klein und extrem unscheinbar. Und doch wartet dort ein Fernzug mit maximaler Länge. im Bahnhofsgebäude wird vielsprachig beraten und ein Railpass (10 Fahrten in Belgien für 76, oder aktuell nun 78? Euro zzgl Fahrradkarte) verkauft. Auf die Frage ob es hier auch einen Getränkeautomaten gibt, geht der Mensch nach hinten und kommt mit eiskalten Dosen Pepsi zurück - Stück 1 Euro. :bier:

Mit dem Zugfahren ist es auch recht locker in Belgien, daß ja, ich erwähnte es bereits, anders ist. Es gibt zwar sowas wie ein Abteil für Räder, aber wenn der Schaffner gerade nicht greifbar ist um das zu öffnen, hebt man seine Mühle einfach in den nächsten Wagen, stellt es nicht gerade quer in den Weg, also an die Wand und setzt sich hin. Sagt niemand was und alles ist gut.
Nach 2x Umsteigen erreichen wir Herentals, wo Andreas die Übernachtung bei jemanden klar gemacht hatte, wo er auch schon vorher zu einem anderem Brevet mal übernachtet hatte. "Die Tür ist offen" heißt es durch das Telefon. Jo denn. Die Tür war offen, daheim auf der ewigen Baustelle inmitten von Herentals, nur wenige 100m von der lebhaften City entfernt, war niemand, bis auf eine junge Katze. So dachten wir. Es stellte sich heraus, im Garten tuckerte ein etwas scheues Huhn herum, um die Ecke ein Angora Kaninchen und beinah wäre ich dann noch auf das krabbelnde Katzenbaby getreten, daß plötzlich vor meinem Fuss auftauchte. Ne was ein Durcheinander. 3 Minis, aber zum Glück noch so klein, daß sie nicht unvorhersehbar an einem Hochklettern.

Wie luden die meisten unserer Plüdden ab und machten eine Besorgungsfahrt und nachdem auch der Einkauf im Kühlschrank deponiert war, suchten wir nen Laden wo es warme Nahrung gab.
Merke: Wenn man nicht weiß wie groß die Portionen sind, sollte man nicht direkt einen Griechischen Salat zu den Spaghetti bestellen. Der Salat wäre auch als Hauptmahlzeit durchgegangen. Boah war ich voll.

Die 147km und verschiedenen auch steileren Hügel in den Beinen melden sich, dem Tag geht das Licht verloren. Das Sofa wurde umgestellt und während Andreas flott einschlief, dauerte das bei mir leider wieder. Die Wärme, ab und an die doofe Mücke die mir ums Ohr summt, oder die junge Katze schnurrt herum und versucht sich an meinen Kopf zu schmiegen.
Ich habe vielleicht 2h geschlafen, was nicht sonderlich gut ist vor einem Brevet. 4.15 (oder doch 4,30?) wollten wir aufwachen, aber um 4 Uhr in der Früh klackt vorne die Tür und der Domizilinhaber kommt wieder heim von Oostende. :confused: Belgien ist anders. :D
Sachen packen, etwas Frühstücken, nen Tee schlürfen und dabei noch etwas parlieren und um 5.20 heiß es dann schon wieder Abschied nehmen und die 7km nach Morkoven fahren.

So um die 30 Teilnehmer wuseln dort im erwachenden Morgen an der Sporthalle herum. Es gibt heißes Wasser um sich nen Kaffee anzurühren, die Anmeldung (6 Euro) ist unbürokratisch und flott bei Jan Geerts erledigt. Unsere Taschen können wir dort deponieren. Nochmal aufs Klo und dann ist es schon 6 Uhr und ohne viel Tammtamm geht es los.

Es folgt das Übliche. Die meisten sausen mit nem 30er Schnitt los, den wir nicht mitfahren. Der Tag soll noch warm werden, 300km sind 100km länger als 200km und nach dem Brevet wollen wir noch weiter nach Venlo, also ist es besser vom Start weg mit den Kräften nicht zu großzügig um sich zu treten.

Der Tag beginnt zunächst recht wolkenverhangen und eher kühl, zeitweise sogar ungemütlich als der Nordwestwind sich nach und nach bemerkbar macht. Aber die Straßen sind schön leer, die Betonplattenbauweise macht zwar nicht sooooviel Spaß, ist aber einigermaßen fahrbar.
Vlandern und Flandern haben viele hübsche Fleckchen zu bieten. Und als der Track dann auf den kleinen und gut zu befahrenen Weg entlang des Flüsschens "Mark" abbiegt, muss ich wieder viel an die Zeit des Wanderpaddelns denken und wie es wäre dort nun mit dem Kajak unterwegs zu sein. Mit Rad kommt man einfach weiter herum, aber eben nicht überall hin und mit dem Kajak ist es nicht anders, nur eben ... anders. o_O

Wenige Kilometer vor der ersten Kontrolle in Breda, hat Andreas seinen ersten Platten. Mir wird kalt beim Warten.

Die Niederlande sind wieder anders als Gelbien, äh.. Belgien. Ich bin auch immer wieder überrasch über die architektonische Vielfalt. In Breda fiel mir dies hier ins Auge.
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Am Rand des Parks sitzt Bernard, ein Franzose, auf einer Bank und flickt seinen Reifen. Ihn sollten wir noch öfter treffen, auch beim Reifenflicken.

Die Kontrolle ist in einem bahnhofsnahem und nettem Café. Ein leckeres Brownie und nen warmen Kakao später geht es weiter und ich ärgere mich an der Kontrolle nicht die Beinlinge ausgezogen zu haben, denn nun kommt die Sonne endgültig durch und heizt ein.

Es geht in Richtung Dordrecht und über die Brücke westlich des Nationalparks "De Biesbosch" vorbei, durch ich auch einmal das Vergnügen hatte hindurchpaddeln zu können, aber das ist auch schon viele Jahre her.
Andreas macht etwas mehr Tempo, welches ich, dem Nordwestwind stärker ausgesetzt und mit derzeit deutlich weniger fitten Beinen versehen, so nicht mitgehe. Aber da ist ja noch Bernard der kein Englisch spricht, während ich mich mit Französisch nie habe anfreunden können und mal fahren wir in Sichtweite und mal saust der Eine am Anderen vorbei. :D

Die zweite Kontrolle ist in Kinderdijk. Dies ist zwar nur ein Dorf, aber ein Ort wo der Tourismus sehr deutlich steppt. Und das liegt an seinen Windmühlen, die für die gesamten Niederlande inzwischen einmalig geworden sind, weshalb sie nun auch UNESCO Weltkulturerbe sind. Lest dazu am besten die paar Eintragungen bei Wikipedia durch: https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderdijk
Die Aufgabe, welcher die Windmühlen einst dienten, das Wasser hochzupumpen, erledigen heute bis in alle Ewigkeit etwas größere Maschinen, wie jene Archimedischen Schrauben eindrucksvoll zeigen.
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Der schmale Weg zwischen den Mühlen ist, je näher man Kinderdijk kommt, immer stärker "crowded" und dann kommt auch noch eine Gruppe Japaner, oder waren es Chinesen? Alles rappelvoll und dabei ist es erst Vormittag. Möchte nicht wissen was dort später am Tag so los ist.
Andreas taucht auf einmal hinter mir wieder auf, er hatte Fotos gemacht. Und vor mir diese lustige Transportkonstruktion:
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Die Kontrolle ist einer Bäckerei/einem Café. Sehr unkomplizierte Bedienung und man kann das Wasser wieder auffüllen. Herrlich so ein klimatisierter Raum.
Von Kinderdijk aus geht es mit einer Fähre über den Lek, wie der Eine der Rheinarme in den Niederlanden heißt. Wir haben Dusel, die Fähre ist da und kaum sind wir drauf und schon geht es los. - Aus Krimpen heraus finde ich auf dem Radweg eine billige Radhose von Decathlon und adoptiere sie. Andreas macht wieder Tempo und so fahre ich das lange Stück durch die Landschaft, die unseren Nachbarn ihren Staatsnahmen gegeben hat, allein. Die niederen Lande, das Land unter dem Meer. Kilometerweit fährt man über einen einspurigen halbwegs befestigten Weg, wo einem auch mal ein Traktor entgegen kommt, vorbei an einer Unzahl von schmalen aber langen Parzellen saftiger Wiesen, wo halt fast nur Milchviehwirtschaft möglich ist, was eben viel Käse bedeutet und dem Käse von dort, über seinen Handelsplatz den Namen gegeben hat: GOUDA.

Mit Gouda erreiche ich wieder ein mir grob bekanntes Terrain, da der 200er im Januar hier entlang führte. Diesmal biege ich nicht zu einer Stippvisite ins Zentrum ab. Ist vermutlich aber eh voll mit Touris, jetzt zur Hauptreisezeit. Im Januar waren die Einheimischen dort am Marktplatz unter sich.
Die Bilder sind vom Januar:
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Im Januar gab es nach dem Brevet etwas Murren, da der Track dort wohl versehentlich über die für Räder gesperrte Hauptstraße geführt wurde, anstatt über den nur knapp dahinter verlaufenden guten Radweg, über den unser Track führte.
Kurz hinter der Tanke, wo es dann auf die kleine sich schlängelnde Deichstraße geht, stehen Bernard und Andreas. Bernard hat wieder einen Platten, den Dritten an seinem Systemhinterrad. Schläche von Decathlon sind wohl doch nicht sooo endideal.
Ich bekomme so noch ein kurze Pause und zu dritt geht es dann weiter in Richtung Ijsselstein, dem Wendepunkt dieses Brevets.

Ich meine es war in Oudewater, wo ich dann einen lustigen Boxer sehe und die Beiden vor mir weiterfahren lasse, denn ich muss kurz dem verrückten Boxer Hallo sagen.
Netter Ort, aber von dieser Art gibt es echt richtig viele in NL, ich mag dennoch jeden immer wieder aufs Neue betrachten.
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Am Ortsausgang warten Bernard und Andreas. Aber ich merke immer deutlicher, daß meine Beine ein Tempo in den hohen 20ern einfach nicht mehr gut und schon gar nicht länger fahren können. Ich lasse wieder abreißen und das war auch gut so, denn es gelüstete mich schon länger nach einem Liter kühler Milch! 2,5km vor Ijsselstein, in Benschop, sehe ich dann den Hinweis auf den Plus Markt und Rad an die Wand, nix wie rein! Nen Liter kalter O-Saft und bei der Milch passiert es dann, ich greife zu Karnemelk. :rolleyes: Das ist kein Herstellername, sondern Buttermilch, also ein weeeenig gehaltvoller als normale Milch. Aber egal! Ich schwitze reichlich und flüssige Nahrung hat manche Vorteile. Ich habe den Liter nach kurzer Zeit leer. Nach Ijsselstein sollte ich dann merken, daß Buttermilch deutlich schwerer im Magen liegen kann, als es bei normaler Milch der Fall ist.

Ijsselstein ist ein nettes Städtchen mit einer dieser engen und nicht gut überschaubaren alten Innenstädte, wo man sich prima verlieren kann. Ideal zum schlendern und Zeit verballern, aber ich such die Kontrolle und als ich ankomme, ist Andreas mit seinem Durum oder was war, schon fast fertig. Ich fülle die Wasserflasche auf, brauche kein Essen und weiter gehts.
Im Januar führte der Track ja auch hier in der Ecke vorbei, aber ich habe nicht mehr vor Augen wo genau entlang. Ich sollte da in Zukunft etwas aufmerksamer unterwegs sein. Von Ijsselstein sind es nur etwa 10km nach Bunnik, wo ich sicherlich auch noch den einen oder anderen Brevet fahren werde.

Kurz hinter Ijsselstein, bei Lopik steht dann dieser Spargel in der Landschaft: https://de.wikipedia.org/wiki/Gerbrandytoren

Die Kontrollen sind bei diesem Brevet recht eng gesetzt. Waren es bis Breda noch 68km, folgen die anderen Kontrollen bei Distanzen von 40 bis 50km, was für die Versorgung Vorteile hat, aber auch etwas Zeit kosten kann. Den Zeitfaktor finde ich aber nicht so entscheidend wichtig und so bleibt diesmal auch mehr von den Eindrücken der Strecke im Gedächtnis haften.

Nach Ijsselstein geht es wieder südwärts, aber immer auch mal ein Stück in westlicher Richtung, wo einem dann der Wind sehr unangenehm zu schaffen macht. Bei Arkel, kurz vor Gorinchem und nachdem wir falsch abgebogen und kurz durch ein Wohngebiet gekurvt sind, brauche ich eine kurze Pause für meine Beine bzw. auch den rechten Fuss, der beim großen Zeh ein Druckproblem hat. Ich habe noch nicht die für mich idealen Schuhe gefunden, ist aber nen Thema für sich.
Nach wenigen Minuten geht es weiter und hinter der Brücke, in Sichtweite zu Gorinchem hat Andreas seinen zweiten Plattfuss. Schlechtes Timing! Aber was willste machen?
Ich habe nicht viel gegessen und schon wieder Durst und während Andreas in den Schatten schiebt, fahre ich fix nach Gorinchem rein und finde in einem türkischem Supermarkt je nen Liter H-Kakao und gekühlten Ayran. Ist zwar ne seltsame Kombination, aber kostet zusammen nur 1,80. :) Und beides gibt mir wichtige Betriebsstoffe.
Als ich zurück bin, ist Andreas auch gerade fertig. Da hat das Timing dann wieder gestimmt.

Bei Gorinchem wird dann der Rheinhauptarm, hier heißt er "Waal", erneut gequert und neben der Brücke parkt die schnelle Eingreiftruppe:
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Gleich vier von diesem kräftigen Schleppern, die auch als Löschschiffe fungieren, zeigen sehr deutlich den Stellenwert, den die Warenwirtschaft auf dem Wasserweg für die Niederlande hat. Sowas wird man in Schland so nicht finden.

Die Kilometer zur nächsten Kontrolle, einer Tanke hinter Dussen, der einzigen Tanke auf diesen Brevet, zähle ich herunter, meinen Beinen geht es nicht so gut und die Wärme macht mir zu schaffen.
An der Tanke noch ein Kaltgetränke und ein paar Minuten auf den hölzernen Pausentisch neben dem Gebäude gelegt und es geht wieder besser.
Hinter er Kontrolle folgt die zweite Fähre, diesmal über die Maas, wobei diese Fähre nichts kostet, weshalb auch immer. Ich grinse etwas über den Klingelknopf, um bei Nebel dem Fährmann "Hol über!" zu signalisieren.
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Ach ja die Maas... wenn man bedenkt wo sie entspringt und welch wechselvollen Weg sie bis dorthin überwunden hat... schon spannend. Bei Gouda meinte mal jemand wie es mit einem Brevet von Gouda nach Tilsit wäre. :D Ebenso könnte man auch überlegen einen Brevet die ganze Maas entlang machen.

Wie spät war es nun eigentlich? Ich meine früher Abend. Bei der Durchquerung von Tilburg erleben wir die ersten typischen Samstagabendvollknaller auf den Straßen. Das macht nicht soviel Spaß. Und das Tageslicht wird schwächer, die Temperaturen sinken aber noch nicht so schnell.

Von Tilburg geht es zur letzten Unterwegskontrolle in Baarle-Hertog. Baarle ist .. kompliziert, wobei das eine Untertreibung ist. Baarle ist eine Belgische Enklave in den Niederlanden, aber das klingt auch so eher nichtssagend. Schaut Euch mal die Karte bzw. den Eintrag bei Wikipedia an: https://de.wikipedia.org/wiki/Baarle-Hertog
Ich mag mir nicht vorstellen wie kompliziert die Verwaltung dort sein mag. Die Kontrolle war jedenfalls in einer Kneipe die zu Belgien gehört, während die andere Straßenseite Niederländisches Staatsgebiet ist.
Nach einem finalen Imbiss in der Frittenschmiede nebenan, geht es auf das letzte Teilstück zurück nach Morkoven. Die Dämmerung setzt ein und die es geht viele Kilometer auf einer schnurgeraden alten Bahntrasse entlang.

Der Rest ist unspektakulär. Dunkel, Rumpelstraße, Herentals, Rumpelpflaster und nochmal die 7km nach Morkoven und um 22.28 (?) kamen wir am Ziel an, wo uns Jan Geerts noch Getränke ausgab, etwas geplaudert wurde und wohl auch die Belgische Goldmedaille in Rio beim Straßenradrennen der Männer gefeiert wurde.
Ich habe an der Sporthalle noch schnell geduscht, einmal den Dreck weg, Umziehen und die längeren und wärmeren Sachen an, Tasche passend packen und um 23.30 ging es dann weiter. Ab durch die Nacht und nochmal 115km nach Venlo rüber, wo wir um 7.05 den ersten Zug nehmen wollten.

Das war dann nochmal eine richtige Prüfung. Ja es war sogar die eigentliche Prüfung! Müde, es wurde kühl, bis zu 10°C runter, Eintönigkeit, ein paar mal kurz falsch abgebogen. Die erste kurze Pause bei einem McD, wo aber nur noch der Drive In offen hatte. Es war wichtig beim Tempo aufzupassen. Die verbleibenden Kräfte mussten nunmal ausreichen. Nicht zuviel Schwitzen, da man sonst rasch auskühlen kann und das mitgeführte Wasser sollte auch für die Nacht ausreichen.

In Neerpelt dann ... war hier Volksfest? Nein, es war das Vlaamsche Haus, eine zur zentralen Kirche im Ortsken hin offene Disco. Ein Mordsgetöse und nebenan noch etwas ... *räusper* Gastronomie. Da reinsetzen, was Trinken bzw. Essen, die Pause war nötig und wichtig. Aber was für ein doofer Laden! Andreas bestellt zwei Getränke und der Heini macht aus 2+2,50 dann mal eben 5 Euro und bei mir dann ein Verwirrspiel, daß mir die letzte Geduld abverlangte. Da arbeiteten nicht gerade die hellsten Köpfe, aber vielleicht lag es auch an der "Tages"zeit, es war nach 3 Uhr.
Egal, nach einem Imbiss der dann auch zum Glück drin blieb und teuren 0,2l Getränken, scheint in Belgien die Standardgröße für alles was nicht Bier ist, zu sein, ging es dann wieder weiter.

Andreas hatte ja mehrfach den Drang mehr Tempo zu treten, um ja nicht zu spät in Venlo anzukommen. Aber ich konnte a) dieses Tempo nicht mitgehen und b) wollte ich das auch nicht. Nachts ist es am besten, wenn man ruhig und konstant durchfährt. Wenn wir einen gewissen Schnitt halten, würde es prima passen.
In Weert stand nochmal eine kurze Pinkelpause an und danach ereilte mich dann die Folge des Schlafentzugs - Sekundenschlaf. Ich hatte immer größere Probleme geradeaus zu fahren und konnte kaum noch 20km/h halten.
Nach reichlich Torkelei konnte ich nicht mehr anders, ich stellte das Rad an einen Baum und legte mich kurzerhand auf die Straße. Eine Minute oder so der Entspannung und meinem Kopf ging es wieder so deutlich besser, daß ich den Rest fast komplett durchfahren konnte, ohne daß die Probleme wieder auftraten.

Andreas hatte die Strecke geplant und fast immer waren die Straßen auch gut, bis auf das Stück wo es auf unbefestigem Weg an den Feldern vorbei ging. :eek: Und in der Morgendämmerung sausten weiter vorne die Wildschweine davon.
Kilometer runterzählen, die Müdigkeit kam kurz vor Blerick wieder, dann durch das leere noch schlafende Blerick und über die Brücke und noch nen paar hundert Meter und wir waren um .. öhhh etwa 20 vor Sieben am Bahnhof. Andreas total happy, ich total müde und PLATT.
Der Bahnhof noch verschlossen, davor ein paar wartende Gestalten der Nacht.

Jo und der Rest ist Peng. Der Zug fuhr pünktlich und während Andreas um 9.20 daheim war, dauerte es bei mir noch bis 10 Uhr. Insgesamt 600km und bei mir kein einziger Defekt und auch nicht umgefallen und wieder mal viel zuviel Sachen mitgenommen. Kein Regen, wieder leichten Sonnenbrand und MÜÜÜÜDEEEEEE.

Schön wars! :daumen:
 
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So, dann kommt hier auch mal mein erster Bericht :)
Aktuell weile ich aufgrund eines Praktikums in Regensburg, und wollte mir daher auch mal die Umgebung angucken. Am Samstag ging es dann von Regensburg nach Prag, laut der per Naviki geplanten Route 243km und knapp 2500hm. Freitag nachmittags machte ich das Rad reisebereit und sorgte für den Proviant für den nächsten Tag.
Um 4.45 Uhr ging es Samstag früh dann los, durch das menschenleere Regensburg erst etwas an der Donau entlang und an der Walhalla vorbei, bis Sulzbach. Dort schwenkte ich links ab, auf die St2145 bis Falkenstein. Die ersten Höhenmeter summierten sich bereits und zwischenzeitlich ging die Sonne auf. Obwohl ich vorher etwas Respekt vor der Strecke und den Steigungen des bayerischen/böhmischen Waldes hatte, lief es hervorragend. Normalerweise bin ich eher in flacheren Gegenden unterwegs.
Über Schorndorf, Cham, Arnschwang und Eschlkam ging es zum deutsch-tschechischen Grenzübergang bei Vseruby, 93km standen nun bereits auf dem Tacho.

In Grenznähe ging es in Tschechien dann über schmale, sehr wenig befahrene Landstraßen weiter in Richtung Kdyne, Nemcice, Birkov, Vreskovice und Prestice. Jeder noch so kleine Ort war ausgeschildert, sodass ich komplett nach "Routenbuch" fahren konnte, wenn man von den Durchfahrten durch die Städte absieht. Zur Hälfte waren die Straßen scheinbar nagelneu und glatt wie ein BabyPo, zur anderen Hälfte von Schlaglöchern und Spurrillen übersäte Huckelpisten. Leider war das zweite scheinbar immer in den Abfahrten der Fall, sodass die mühsam beim Anstieg gewonnene Lageenergie bei der Abfahrt großteils weggebremst wurde :(
Bei ca. 135km gab es in Prestice dann den ersten Einkaufsstop beim Penny Markt, Mineralwasser und ein Eis musste reichen. Da mich die gewählte Route tangential an Pilsen vorbeiführte, konnte ich noch einige Zeit die schönen Landstaßen in Tschechien genießen, die ich nur mit wenigen Autos teilen musste.
Auf dem Weg über Lisice und Stenovicky Borek nach Rokycany wartete allerdings noch der anscheinend steilste Anstieg auf mich: Die Straßenbeschilderung versprach 12% :eek: Also auf das 30 Zähne Rettungsblatt geschaltet, und mit 30x28 und einer Verschnaufspause in der Einfahrt eines Waldweges ließ sich auch dieser Anstieg dann bezwingen. Bei Kilometer 168 rollte ich dann durch Rokycany und fühlte mich, überraschenderweise noch einigermaßen frisch. Ich hatte nun eigentlich keine Angst mehr das Ziel nicht erreichen zu können, regelmäßige, kurze Pausen mit Nahrungsaufnahme scheinen doch was zu bringen :)
Ab Rokycany war die Strecke nicht mehr allzu hübsch, im Verkehrskorridor Prag-Pilsen ging es zwischen Auto- und Eisenbahn auf der (Bundes?-)Straße 605 in Richtung Prag. Bei Kilometer 216 hielt ich in Beroun noch einmal an. Im Penny Markt gab es wiederrum ein Eis und Wasser.
Die nächsten Kilometer ging es dann über Nucice (im Nachhinein frag ich mich warum ich diesen offensichtlichen Umweg geplant habe?:oops:) und Rudna weiter.
Nach 238km erreichte ich das Ortseingangsschild von Praha-Zlicin. Mittlerweile war es ca 17.15 Uhr. Einerseits war ich froh, weil ich noch in den 13 Stunden des Quasilimits lag, andererseits lag der Endpunkt meines Tracks in der Altstadt von Prag. Die restlichen 11 km würde ich durch den Verkehr einer unbekannten Großstadt wohl kaum in einer halben Stunde schaffen.
Um 17.50 Uhr, bei 250km, stand ich dann auf der Palackeho-Brücke über die Moldau. Eigentlich wollte ich hier zwar nicht hin, sondern zur Karlsbrücke, trotzdem musste jetzt ein Foto sein:

Nach weiteren 6km hatte ich auch mein Hostel gefunden. Nach einer Dusche und frischen Klamotten ging ich erstmal zum Bahnhof um mir für den nächsten Tag ein Ticket zurück zu kaufen. Obwohl es mittlerweile Samstags nach 20 Uhr war, hatte der Ticket Schalter in Praha hl.n. noch offen, und die nette Dame am Schalter riet mir mein Ticket erst am nächsten Tag zu kaufen, da es dann ein Angebot gäbe. Anschließend ging ich noch etwas in die Altstadt, aß und trank etwas.
Nach einer Nacht im Zwölfbettzimmer (überraschend ruhig) des Hostels und anschließendem Frühstück (überraschend reichhaltig) ging ich noch einmal zum Bahnhof und kaufte mir eine Fahrkarte Prag-Regensburg für 371CZK (13-14€), und dazu die internationale Fahrradkarte für 10€ :rolleyes:
Da der Zug erst um 17.12 Uhr ging tingelte ich noch etwas durch die Stadt und war am Sonntag um 21.33 Uhr fahrplanmäßig wieder in Regensburg.
Route gibt es hier:
https://www.naviki.org/de/naviki/ro...0#p=49.655850269964404,12.092310546875016&z=8
(Hoffe es klappt)
 

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Fotobericht Silkroute 1200:

Hauptziel für meine Usbekistan Reise war das Superbrevet Silkroute 1200. Der Start war ganz praktisch im Hostel wo ich in Tashkent übernachtete. In den tagen vor dem Start quartierten sich hier immer mehr Fahrer ein. Gemeinsam Schrauben an Räder macht dann immer spass.

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Ksenia und Michail aus Moskau

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Giorgio und Diego aus Italien

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Zwischendurch wurden die Anmeldeunterlagen ausgefüllt und die Geschenke ausprobiert.

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Obligatorisches Gruppenbild

Am nächsten Morgen erfolgte dann der Start vor dem Hostel

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Am frühen morgen fuhren wir los damit wir früh aus der Stadt raus waren.

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Nach ein paar Dutzend Kilometer liess ich die Gruppe wegfahren, 30km/h Kreuzgeschwindigkeit war mir doch etwas zu viel.

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Die erste Kontrolle bei Café Svetlana erreichte ich alleine. Svetlana stempelte die Brevetkarte.

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Auf dem Lande gibt es eine interesante Mischung aus alte und neue Technik.

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In Usbekistan gibts noch viele Landwirte. Im Oktober ist dann Erntezeit, sowohl Baumwolle als vieles anderes wird geerntet.

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Kurz vor der zweiten Kontrolle knallte es am Hinterrad. Also Speichenwechseln an der Kontrolle.

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Im dunkeln gings weiter zur erste Schlafkontrolle in Samarkand.

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In Samarkand gönne ich mir eine Stunde Schlaf und eine gute Mahlzeit. Die meisten Fahrer schlafen hier eindeutig lánger. Ich frühstücke mit die Italienische Teilnehmer. Zusammen fahren wir los aber die sind eindeutig frischer. Alleine fahre ich weiter im Morgen hinein.

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Etwas später überholen mir Ksenia und Michail. Auf die gute Asfaltstrecken sind die eindeutig schneller, bei Schlaglochpisten kommen die beiden aber kaum vom Fleck. Ein modernes, hochgezüchtetes, Rennrad ist kein ideales Rad für diese Strecke. Meinen Koga Grantourer kann auf die Buckelpisten gut mithalten mit modernes carbon.

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Alleine fahre ich wieder weiter. Heute gibts nur eine Kontrolle tagsüber, kurz vor Navoi. Interesante Landschaft gibts hier aber massig. Offiziëll fahren wir auf diesen Abschnitt durch die Wúste, in der Praxis ist es eher Steppe.

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Kurz hinter Navoi halte ich an bei eine alte Karavanserai. einen kurzen Besuch von 10 Minuten gönne ich mir.

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Der heisser Wind pfeift mir um die Ohren, meinen guten Schnitt danke ich eindeutig am Rückenwind. Trotzdem kann ich nicht gut vom Rückenwind profitieren, die Hitze sorgt für Kniebeschwerden. Ich entschliesse eine kurze Rast zu machen in eine Choyana am Strassenrand. Die Kinder bedienen hier, die Grossmutter hält übersicht und bemüht sich mit die Enkelkinder. Die Kinder reden nur Usbekisch, die Grossmutter spricht aber fliessend Russisch

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Kurz nach Weiterfahrt wirds wieder dunkel. Zum glück heisst dies der Usbekischen Wüste direkt einen Temperaturstürz. Meine Knie spielen gleich wieder mit, die abendliche Kälte hilft. Jetzt kann ich endlich vom Wind profitieren und ich fahre schnell weiter nach Bukhara.

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In Bukhara ist die Kontrolle in eine Schule mit Radsportabteilung. Sehr praktisch ist die gut sortierte Werkstadt.

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In Bukhara schlafe ich etwas länger, es ist Halbzeit und die wir bekommen die übliche Zeitzugabe. Bei ein Brevet mit Start am Morgen und Übernachtungen alle 300km ist die Zeitrechnung ja einfach. 40 Stunden bis zum Wendepunkt, danach 20 Stunden Fahrzeit und 4 Stunden Rast pro 24 Stunden.
 
Mit eine Etappenverteilung von 330-280-280-330 war ich eigentlich zu früh in Bukhara zum schlafen. Eine andere Wahl hab ich nicht, es sei denn ich suche mir unterwegs etwas. Ausser Pascal macht dies keiner. Schlafen zwischen Mitternacht und 03u00 ist bei mir weniger effektiv als schlafen zwischen 03.00 und 06.00. Aber gut, die ideale Welt ist jedenfals nicht in Usbekistan. Improvisieren ist hier angesagt. Und nicht jeder kann das.
Michail und Ksenia haben da ihre Probleme. Beide sind losgefahren mit der Taktik 'leicht und schnell'. Nur funktioniert das nicht in Usbekistan. Vor allem Michail hat zu wenig warme Klamotten dabei. Ksenia hat auf meine Empfehlung einen warmen Bodywarmer und eine Mütze eingesteckt, bei Michail passt dies alles nicht in seine kleine Satteltasche. Also schneidere ich eine Rettungsdecke um in einen Bodywarmer und gib ihm das improvisierte Kleidungstück. Jetzt sieht er den Nützen davon nicht aber er steckt es in seine Trikotasche. Ich hatte im Dropbag ein Winterunterhemd. Mütze und lange Handschuhe steckten im Rackpack.
Nach 5 Stunden Aufenthalt in Bukhara fahre ich um 3 Uhr wieder los. Nur Michail und Ksenia sind noch in der Schule. Einer der örtlichen Fahrer ist auch noch dort. Die drei fahren mir vorbei wenn ich unterwegs mal kurz austrete. Der örtlicher Fahrer begleitet beide richtung Stadtrand. Ich fahre alleine weiter und verfahre mich direkt. Einige Bonusmeilen spáter fahre ich durchs richtige Tor die Stadt heraus. Draussen in der Wüste ist es verdammt kalt.
Nach eine Stunde sehe ich Licdht am Strassenrand. Eine kleine Bude mit Getränke. Ich halte an und ein Usbeke komt aus sein Haus, gekleidet in Winterjacke und Skimütze. Ich kaufe eine Flasche Kola.

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2 Stunden später wird es endlich licht. Ich treffe die durchgefrorene Moskauer Teilnehmer und Pascal. Pascal hat zwar geschlafen in ein Hotel, die Zeit hat er danach verschenkt indem er in der Richtung Bukhara wieder losfuhr. Erst als er uns sah bemerkte er dass er zurückgefahren ist. Er dreht um und wir fahren eine Weile gemeinsam weiter.



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So nach 70km lasse ich Pascal weiterfahren. Ich brauche ein Frühstück und endlich ist eine Choyana geöffnet. Durchs Fenster der warmen Choyana sehe ich Ksenia und Michail vorbeifahren. Die ander Gäste fragen ob die beiden auch zum Radmarathon gehören.
Nicht nur der Thee wärmt mir, auch die Sonne ist endlich wieder da.

Eins ändert sich nicht, der Wind. Der wird langsam einen ordentlichen Wüstensturm. Einige Wetterberichte erwähnen Windböen von 45-60km/h. Gefühlsmässig sage ich Windstärke 4-5. Ich komme nur langsam voran und gelegentlich muss ich ausruhen in eine Bushaltestelle. Das Hinterfeld ist volkommen versprengt. Später sehe ich ein Video von Svetlana dass auch die schnellere Gruppen ordentlich Probleme mit den Wind haben

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https://video-ams3-1.xx.fbcdn.net/v/t42.1790-2/14638191_1660836344231124_5995005709278773248_n.mp4?efg=eyJybHIiOjQ3OCwicmxhIjo1MTIsInZlbmNvZGVfdGFnIjoic3ZlX3NkIn0=&rl=478&vabr=266&oh=697d3b0612fc53f06d40e812918dbb31&oe=5801624D

Bei der Karavanserai fehlt eigentlich ein Verkehrsschild, 'Überquerende Turistengruppen'. Eine ganze Gruppe geht rüber zu meiner Seite, dort gibts noch ein kleines Grabmonument. Offenbar eine Deutsche Touristengruppe. Ein Reiseradler profitiert davon und beicht die Karavanserai nun der Pulk an der anderen Strassenseite ist. Beim Vorbeifahren ist plötzlich das Grabmal nicht mehr das Fotothema sondern der einsamer Radfahrer.

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An der Kontrolle sind noch einige Leute da. Michail und Ksenia sitzen noch am Tisch. Ksenia hat starke Knieschmerzen. Der Wind macht ihr extrem zu schaffen, sie ist einfach zu klein und leicht. Ruslan und Daniil sind noch da als Kontrolleure. Zum ersten mal höhre ich Daniil Usbekisch reden, ich dachte er konnte es nicht aber er spricht es recht fliessend. Der Inhaber der Choyana ist einer der vielen 'modernen' Usbeken die lauter Usbekisch sprechen.

Es ist schon spät am Nachmittag wenn ich die Choyana verlasse. Bis Samarkand sind es noch 110km. Zum Glück is die Strecke manchmal etwas windgeschützter. Der Strassenbelag ist aber auch schlechter, es gibt viele Baustellen.

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Dies ist auch wieder eine Gegend von Baumwollfelder. Ein Vorteil für den einsamer Radfahrer, die Baumwolltransporte fahren mit 28km/h und sind ein idealer Windschattenspender. Diese Strecke fahre ich eindeutig besser als die offene Wüste.

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Im Dunkeln leg ich das restliche Teil zurück. Rund Katta Kurgan treffe ich Ksenia und Michail wieder. Die beiden kommen nur langsam vorwärts. Und sie haben ein neues Problem, die Lampenakku's sind in Bukhara nicht volgeladen. Ich baue meine Reservelampe, einen Ixon, bei Ksenia am Lenker und fahre weiter. In Katta Kurgan zweifle ich, ich sehe Wegweiser nach Samarkand über eine kürzere Strecke. Diese Strasse kenne ich nicdht. Ich entschliesse mich doch die Haupttrasse zu folgen.
Etwa 40km vor Samarkand ist es aber klar dass ich dieses Brevet nicht schaffen werde. Ich versuche ein Auto anzuhalten und das Brevet zu benden. Leider hält kein passendes Auto, ich radle weiter nach Samarkand.
In Samarkand treffe ich wieder viele Teilnehmer, die meisten wollen gerade losfahren. Dazu bin ich zu müde. Auf einsame Landstrassen wurde ich es riskieren, hier in Usbekistan nicht, hier gibt es zuviel Verkehr um die letzte Nacht durch zu fahren.
 
Es fehlt noch der letzter Tag vom Usbekistan Bericht

Es wird schon fast hell wenn ich in Samarkand losfahre. Normalerweise hab ich keine Chance mehr das Brevet innerhalb der Zeit zu beenden. Wenn der Wind sich dreht könnte ich es eventuell noch einigermassen ordentlich ausserhalb der Zeit beenden. Wichtiger ist mir aber dass die nächste 100km zum schönsten Teil des Brevets gehören. Alleine deswegen lohnt es sich die 4. Etappe anzufangen.
Kurz ausserhalb der Stadt bemerke ich dass der Wind sich nicht gedreht hat. Es weht nicht mehr so extrem wie gestern, einen Gegenwind ist es noch immer. Und schnell sind meine Beine schon gar nicht. Ich entscheide mich also recht schnell für touristisch weiterfahren bis Jizzakh und ab da mit den Bus weiterfahren.

Das Tal rund Samarkand ist recht gut kultiviert, es ist gut zu sehen dass hier schon lange Landwirte wohnen. Die Wasserbautechnik ist wenigstens alt und paxisbetont. Entlang den Strassen gibts mehr Bäume als in der Wüste und regelmässig Dörfer.

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Nach der Abfahrt von der Hochebene rund Samarkand biegt die Strecke nach links. Hier gibts dann endlich mein geliebtes Teilstück, das Tor Timurs. Die alte Seidenstrasse lief durch dieses schmale Flusstal. Schön ist es noch immer. Vor 4 Jahre war die Strasse aus diese Richtung gesperrt, jetzt nicht. Der Verkehr ist damit etwas unangenehmer. Die Landschaft noch immer superschön.

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Kurz bevor Talende rufe ich den Rafhat an. Die Kontrollstelle sollte eigentlich schon längst geschlossen sein, aber die meisten sind eh zu spät an der Kontrolle. Rafhat ist indertat noch da. Ich entscheide mich erst zur Kontrolle zu fahren und dann zum Busbahnhof. Von Rafhat höre ich an der Kontrolle dass es am Morgen einen Unfall gab mit Arthur. Er ist verletzt aber nicht zu schwer, sein Rad ist kaputt.
Rafhat fährt mit seinem Sohn Daniil weiter zur Zielkontrolle in Tashkent. Ich fahre nach Jizzakh und nehme dort den Bus.

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Im Ziel sind Arthur und einige schnelle Fahrer schon da. Arthur sied beeindruckend aus mit seine neue Mütze.Das schlimmste waren einge Platzwunden die fachmännisch genäht sind. Er erzählt dass einen LKW Fahrer eingeschlafen war beim Lenken und ihm abgeräumt hat, unterwegs zum Strassengraben.

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Am nächsten Tag treffen wir uns alle wieder in ein Restaurant zum Mittagessen. Ein schöner Abschluss einer schönen Tour.

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Schöner Bericht, danke, ivo!
Dann musst du ja in vier Jahren nochmal hin;)
Du hast schon geschrieben, dass es nachts recht kalt wurde, kannst du nochmal die tiefsten und höchsten Temperaturen nennen?
 
Schöner Bericht, danke, ivo!
Dann musst du ja in vier Jahren nochmal hin;)
Du hast schon geschrieben, dass es nachts recht kalt wurde, kannst du nochmal die tiefsten und höchsten Temperaturen nennen?

Nächstes Jahr möchtet Rafhat es wieder veranstalten, und dann vielleicht mit einen Schlenker über Nurata. Höchsttemperaturen sind anfang Oktober locker 35 Gard, Tiefsttemperaturen etwa gegen 0 Grad. Manchmal sogar am gleichen Tag.
 
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