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Bundestagswahl 2025: Was sagen Parteiprogramme zum Fahrrad?

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Re: Bundestagswahl 2025: Was sagen Parteiprogramme zum Fahrrad?
Als Fahrradpendler im Raum Frankfurt muss ich sagen: Die Fahrradwege sind verbesserungswürdig, aber da bewegt sich gerade auch viel. Der Hinderungsgrund ist am Ende das Mindset der Menschen: Wenn ich morgens auf dem Radweg an kilometerlangen Staus vorbeifahre und trotzdem fast der Einzige Radfahrer bin, kann das nicht nur an ein Paar verkehrstechnischen Unzulänglichkeiten liegen. Auf meiner Strecke habe ich über die letzten fünf Jahre auch keine Zunahme des Fahrradverkehrs feststellen können, obwohl man fast komplett von der Straße entkoppelt durch Feld und Wald fahren kann. Insgesamt halte ich die Entwicklung dahingehend für ernüchternd, evtl. würde eine noch konsequenter auf das Fahrrad ausgerichtete Verkehrspolitik wie in Kopenhagen ein Paar Leute mehr aufs Rad bringen, aber selbst da bin ich mir nicht sicher...
 
CDU Hamburg: Hamburg ist für alle da - auch für Autofahrer

(Realsatire; Hamburg die Stadt in welcher man sich als Radfahrer selbst auf Fahrradstraßen in akuter Lebensgefahr befindet und es die Ordnungshüter gefühlt null interessiert)
 
aber selbst da bin ich mir nicht sicher...
Sehe ich leider auch so. Ich hab aktuell jeden Morgen einen Abschnitt, wo sich der Verkehr über gut einen Kilometer staut und das jeden Morgen und danach ist auch noch nicht Schluss, ich sehe nur nicht mehr wie es danach weiter geht. Das geht jetzt schon gut ein halbes Jahr so und auch da ist keine Änderung in Sicht, obwohl es genug Möglichkeiten gibt den Abschnitt zu umgehen, in dem man z.B. vorher einen der großen Parkplätze ansteuert und mit der Bahn die letzten Meter fährt.

Nichts desto trotz sollte aber weiter am Ausbau der Infrastruktur festgehalten werden, damit die wenigen, die aktuell mit dem Rad unterwegs sind, auch dabei bleiben.

Und wer weiß, vielleicht kommt ja doch der eine oder andere doch noch dazu, wie ein Kollege von mir, bei dem ich es geschafft hab ihn zu überzeugen und er jetzt auch seit über einem halben Jahr begeisterter Radpendler ist.
 
Die träge Mehrheit sitzt lieber im sitzbeheizten Panzer im Stau, als sich mit Muskelkraft selbst zu Arbeit zu bewegen. Mit Argumenten braucht man da nicht anfangen, bessere Rahmenbedingungen locken hierzulande nur wenige aus den heiligen Blechkisten raus.
 
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bessere Rahmenbedingungen locken hierzulande nur wenige aus den heiligen Blechkisten raus.
Das würde ich so nicht sagen. Auf dem Land sind halt viele aufs Auto angewiesen. Bessere Rahmenbedingungen könnten das ändern. Und in der Stadt ist Autofahren immer noch zu billig / zu bequem, um zum Umsteigen auf Rad/Öffis zu bewegen.
 
Das würde ich so nicht sagen. Auf dem Land sind halt viele aufs Auto angewiesen. Bessere Rahmenbedingungen könnten das ändern. Und in der Stadt ist Autofahren immer noch zu billig / zu bequem, um zum Umsteigen auf Rad/Öffis zu bewegen.
um große Mengen in der Stadt aufs Rad zu bekommen reicht die Infrastruktur aber auch nicht. Das ist teilweise jetzt schon "wild" auf Radwegen bzw angrenzenden Fußwegen.
 
Der Hinderungsgrund ist am Ende das Mindset der Menschen: Wenn ich morgens auf dem Radweg an kilometerlangen Staus vorbeifahre und trotzdem fast der Einzige Radfahrer bin, kann das nicht nur an ein Paar verkehrstechnischen Unzulänglichkeiten liegen.
Ich denke es kommt sehr auf Start und Ziel an. Selbst in Gegenden mit gutem Ausbau kann man Pech haben und einfach ungünstig wohnen, sodass man die tolle Infrastruktur kaum nutzen kann. Und auch wenn man zwischen den Städten gute Strecken hat, aber zum Arbeitsort dann trotzdem noch 5 km quer durch die Stadt muss, kann das einen großen Unterschied machen.
Mir haben hier schon viele erzählt, dass sie in der Stadt nicht Rad fahren, weils ihnen zu gefährlich ist. Und auch ich muss sagen: Bei dem was ich tagtäglich erleben muss, hätte ich das Radpendeln wahrscheinlich längst aufgegeben, wenn ich nicht so davon überzeugt wäre.

Kommt halt bei den "Unzulänglichkeiten" auch drauf an, ob das jetzt einfach nur eine nervige Ampel ist oder ein Rad"schutz"streifen in einer viel zu engen Straße auf dem man ständig bedrängt und gefährdet wird.


Je besser die Infrastruktur wird, desto geringer wird auch die Hemmschwelle umzusteigen. Und im Moment glaube ich, bei dem was ich hier in der Gegend so sehe, dass bei vielen die Hemmschwelle einfach noch zu hoch ist.
 
Wie die AfD zu Radverkehr steht wissen wir ja spätestens seit diesem Video, und ich denke nicht, dass sich diese Position geändert hat (obwohl sie natürlich billiger Populismus ist):

Wäre auch ich nicht aus Überzeugung und reiner Praktikabilität mit dem Rad unterwegs, würde mich der Umgang auf den Straßen vermutlich auch davon abhalten. Leider ist in uns allen die Wahrnehmung des Autoverkehrs, auch in der der Radfahrer, jahrzehntelang geschliffen worden, dazu finde ich dieses Video sehr anschaulich:

Es gibt immer wieder schöne Beispiele, wie doch investiert und angepasst wird. Leider scheintert es am Ende an der Akzeptanz. Schönes Beispiel: Der neu aspaltierte Weg in der Nähe von FFM von Friedberg nach Petterweil - bester Aspahlt aber nicht gesäubert, dementsprechend von Herbst bis Frühjahr durch Feldarbeit verschmutzt. Nicht gerade ein überzeugendes Argument, Leute aufs Rad zu ziehen, wenn man komplett eingesaut ist. Den Landwirt freut sicher der neue Flüsterasphalt (ja, Polemik).

In der Stadt (Bad Homburg) fahre ich mittlerweile mit Dashcam (und zusätzlichem Licht), so kann ich wenigstens nachdem ich unter die Räder kam noch etwas erreichen (ja, ist wohl eher für's Gemüt).

Die kleinen Freuden sind halt weiterhin, dass man nicht für's Rad abstellen zahlen muss (obwohl das in meinem Freundeskreis auch schon gefordert wurde) oder das Amüsement, wenn der geneigte innerstädtische Panzerfahrer im Fitnessstudio erstmal auf's Laufband geht, um sich "aufzuwärmen" (ich kann nicht ohne Polemik?).
 
Zum Thema "Wie die Autofahrer (wo möglich) aufs Rad bringen" habe ich eine kleine Analogie:

Ich habe in einem Projekt gelernt, wie man Aufzugfahrer auf die Treppe kriegt - nicht durch Gesundheitsanreize, nicht durch CO2-Einsparungen etc., hilft alles nichts. Aber wenn der Aufzug so langsam fährt, dass man 5Min pro Stockwerk braucht, steigen die Menschen um.
Der spannende Punkt ist: Als man bei dem Versuch nach drei Monaten die Aufzüge wieder normal fahren ließ, nutzen 85% weiterhin die Treppe!

--> Übertragen auf das Thema bedeutet das:
  • kein weiterer Straßenausbau
  • volles Tragen der entstehenden (Gemein-)Kosten (CO2-Preis rauf)
  • volle Transparenz über die tatsächlichen Fahrkosten (real selten unter 50Cent/km)
  • Dienstwagenprivileg abschaffen


Für all das gab und gibt es spätestens in 10 Tagen keine Mehrheit.

Der zweite mögliche Weg ist es, Fahrradfahren so geil zu machen, dass es alle wollen. Siehe auch vegane junge Menschen. Hier in Freiburg sind die Radwege gut, aber auch nicht unfassbar gut. Dennoch fahren >30% mit dem Rad, 36% mit ÖPNV und 18% mit dem Auto (Zahlen aus dem Kopf von vor ein paar Jahren, Fußgänger auch noch mal knapp 15%). Diese Selbstverständlichkeit hat was mit den vielen Ökos zu tun...und jeder E-Biker mehr fördert das Verständnis für Radfahrer, auch wenn die blöd sind :)
 
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Hier in Freiburg sind die Radwege gut, aber auch nicht unfassbar gut. Dennoch fahren >30% mit dem Rad, 36% mit ÖPNV und 15% mit dem Auto (Zahlen aus dem Kopf von vor ein paar Jahren). Diese Selbstverständlichkeit hat was mit den vielen Ökos zu tun...und jeder E-Biker mehr fördert das Verständnis für Radfahrer, auch wenn die blöd sind :)
Ach, Freiburg, ja?


sorry, musste sein ;)
 
Und in der Stadt ist Autofahren immer noch zu billig / zu bequem, um zum Umsteigen auf Rad/Öffis zu bewegen.
Gerade in der Stadt mit gut ausgebauten Öffis profitieren die Menschen doch vom Deutschland Ticket. Für 58€/ Monat kannst Du kaum einen Monat in der Stadt mit dem Auto fahren und parken....
 
Wie die AfD zu Radverkehr steht wissen wir ja spätestens seit diesem Video, und ich denke nicht, dass sich diese Position geändert hat (obwohl sie natürlich billiger Populismus ist):

Wäre auch ich nicht aus Überzeugung und reiner Praktikabilität mit dem Rad unterwegs, würde mich der Umgang auf den Straßen vermutlich auch davon abhalten. Leider ist in uns allen die Wahrnehmung des Autoverkehrs, auch in der der Radfahrer, jahrzehntelang geschliffen worden, dazu finde ich dieses Video sehr anschaulich:

Es gibt immer wieder schöne Beispiele, wie doch investiert und angepasst wird. Leider scheintert es am Ende an der Akzeptanz. Schönes Beispiel: Der neu aspaltierte Weg in der Nähe von FFM von Friedberg nach Petterweil - bester Aspahlt aber nicht gesäubert, dementsprechend von Herbst bis Frühjahr durch Feldarbeit verschmutzt. Nicht gerade ein überzeugendes Argument, Leute aufs Rad zu ziehen, wenn man komplett eingesaut ist. Den Landwirt freut sicher der neue Flüsterasphalt (ja, Polemik).

In der Stadt (Bad Homburg) fahre ich mittlerweile mit Dashcam (und zusätzlichem Licht), so kann ich wenigstens nachdem ich unter die Räder kam noch etwas erreichen (ja, ist wohl eher für's Gemüt).

Die kleinen Freuden sind halt weiterhin, dass man nicht für's Rad abstellen zahlen muss (obwohl das in meinem Freundeskreis auch schon gefordert wurde) oder das Amüsement, wenn der geneigte innerstädtische Panzerfahrer im Fitnessstudio erstmal auf's Laufband geht, um sich "aufzuwärmen" (ich kann nicht ohne Polemik?).

Er ist einer von uns :)
Spaß beiseite: Denke die Afd ist die Partei der frustrierten Autofahrer.
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Gerade in der Stadt mit gut ausgebauten Öffis profitieren die Menschen doch vom Deutschland Ticket. Für 58€/ Monat kannst Du kaum einen Monat in der Stadt mit dem Auto fahren und parken....
Und warum ist es dann trotzdem noch so voll in der Stadt, dass man meinen könnte, Autofahren wäre gratis?
 
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