Update zum Lagerung der Ekar-Kurbeln:
Habe mir neue originale Lager besorgt und auf den Ekar-Achsen montiert. Nichtantriebsseitig lässt sich dass bis zum Widerstand eindeutig positionieren (mit
Werkzeug für eben diese Lagerung). Auf der Antriebsseite ist das etwas schwieriger, aber mit Holz und Zwinge inkl. der Werkzeughülse auch gut möglich. Referenz auf der Seite ist ja, das der Sicherungsring wieder in die Nut der Achse passt.
Bei den alten Lagern habe ich dann mal den (nachträglich) aufgesetzten Blechring mit der schleifenden Dichtlippe demontiert. Dies ist nicht sonderlich schwierig, wenn man ein paar passende Hülsen und oder Auflagepunkte nutzen kann.
Diese Blechringe mit Kunststoffdichtlippe sind übrigens auf ein Standardlager (25x37x6) nachträglich aufgesetzt. Da der Verschleiß der Dichtlippe sicher nicht sehr hoch ist, braucht es für eine Lagertausch dann lediglich 2x 10€ und keine 49€ für das Set von Campa.
Der o.g. Blechring spielt aber – meinen soeben gemachten Erfahrungen nach – noch eine weitere (wohl nicht gewollte) Rolle bei der Montage der Cups und der Kurbeln.
- Tretlagerbreite (des Rahmens) gemessen = innerhalb der von Campa angegebenen Spezifikation 67,2 – 68,8mm
- die Ekar-LagerCups von der originalen gelben Gewindepaste befreit (mit dieser lassen sich die Cups einfach nicht einschrauben), mitsamt der Dichthülse montiert und mit 35 Nm angezogen.
- Sicherungsspange vor den Bohrungen des Cups positioniert, Kurbel (Kettenblatt) eingesetzt, Kurbel der Nichtantriebsseite mitsamt der Federscheibe eingesetzt und die Achshälften mit 50 Nm an der Zentralschraube in der Achse angezogen.
- Ergebnis: die Kurbeln drehen unglaublich streng, also wie gegen Widerstand und die Sicherungsspanne taucht zwar in die Bohrung in der Ringnut des Cups, aber auch nicht weiter.
Hm, dass das so nicht gehört, war der zwangsläufige Schluss. Ad hoc würde ich behaupten, dass sich das Ganze wie verspannt anfühlt. Man neigt erst dazu, den Drehwiderstand den beiden schleifenden Dichtungen zuzuschreiben, aber … seht im Folgenden …
Also wieder Zentralschraube raus, Kurbel Nichtantriebsseite raus und OHNE die Spange herauszunehmen – ganz leicht auch die Kurbel antriebsseitig herausgezogen.

Dann habe ich mich sehr intensiv mit den Distanzen von Lager, Blechring, Cup, Sicherungsspange etc. beschäftigt, d.h. gemessen bis der Arzt kommt.
Der Blechring passt viel zu genau in den Durchmesser des Cups, d.h. beim Einbau schiebt es diesen Blechring 1-1,5mm nach Außen. Wie ich Eingangs schon erwähnte, ist der Ring nicht besonders fest – halt aufgeschoben. Leicht mit einem Schraubendreher zwischen Kurbel und Blechring gehebelt, lässt sich dieser wieder weiter aufschieben.
Auch bei größtmöglicher Sorgfalt ist die Bohrung für die Sicherungsspange NICHT vollständig ‚frei‘, also hinter dem Blechring – kurzum, die Spange lässt sich nicht montieren!
Nach dem mehrmaligen Aus- und wieder Einbau, ist der erhebliche Drehwiderstand des Kurbeltriebs nun völlig verschwunden – was ich für einen bemerkenswerten Nebeneffekt erachte.
Daraus nun folgende These ableitend:
Wäre es möglich, dass wenn alle Teile wir von mir beschrieben (lt. Campa-Einbauanleitung) eingebaut werden, die anfänglich bestimmt noch fester sitzenden Blechringe beim Einbau die Lageraußenringe nach außen ‚ziehen‘?
Das würde die beiden Lager entgegen ihrer Spezifikation verspannen. Wenn sich zudem diese Verspannung nicht von alleine löst/setzt, könnte das nicht auch die manchmal extrem schnell verschleißenden Lager so vieler Räder erklären?
Viele Grüße aus der Schraubervorhölle …
