Der letzte Beitrag des kleinen Teilnehmerfeldes ist ein Sonderling namens Zéro & Co.
Die Taschen erinnern mich an die frühen 90er Jahre. Das einzige Rad übrigens mit Schnellspannern an den Rädern. Und das mit Scheibenbremsen.
Der Rahmen sieht aus wie eine Arbeitsstudie, bei der so lange herumoperiert wurde, bis etwas Fahrbares herauskam.
Besonders auffällig ist der Hinterbau mit 2 seitlichen Stahlfedern. Ich nehme an, dass der Rahmen auf diese Weite irgendwie klappbar sein sollte. Denn warum sollte man sonst den Hinterbausteg anschrauben anstatt wie es sich gehört eine versteifende Brücke einzulöten? So hat der Hinterbau außer der flappsigen Hinterradaxe keinerlei Stabilisierung zwischen seinen Hälften. In meinen Augen die denkbar schlechteste Art, einen Hinterbau zu gestalten.
Der Federweg dürfte mehr als bescheiden ausfallen, wenn man den Abstand des Reifens vom Sitzrohr betrachtet.
Auch hier sehen wir übrigens wieder räudig abgeknappselte Kabelbinder.
Ein interessantes Detail ist der Tragegriff über dem Tretlager.
Das halte ich im Prinzip durchaus für praktisch, aber ausgerechnet auf der rechten Seite ist er mir zu nah am Kettenblatt. Warum er geschraubt sein muss, verstehe ich auch nicht. Ein Griffsteg, ordentlich eingeschweißt/gelötet, brächte auch was für die Steifigkeit.
An der Gabel sind ebenfalls weit geschwungene Streben, ähnlich einer Fachwerkgabel, die Platz für eine Schlafsackrolle bieten.
Zur Gabelstabilisierung tragen sie wohl kaum bei, da hätte man auch einen normalen Vorder-GT montieren können mit der Rolle obendrauf.
Beleuchtung ist nicht zu erkennen.
Was soll man dazu sagen? Ich glaube, jedes käufliche Rad (inkl. Baumarkt) wäre für diese Aufgabe besser geeignet als dieses Exponat. Es zeigt eigentlich nur die handwerklichen Qualitäten des Löters, aber keinerlei Grips bei der Konzeption.
Oder wie seht ihr das? Habe ich irgendeine versteckte geniale Idee etwa nicht erkannt?