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Der Fall Contador

AW: Der Fall Contador

Du hast es immer noch nicht verstanden.
Ich zitiere einmal den von Hansi verlinkten NZZ Artikel
"Weil in diesen Verfahren im Gegensatz zum Strafrecht die Beweislastumkehr gilt, muss ich als Beschuldigter die Unschuld beweisen. Das positive Testergebnis ist ja da, und ich muss beweisen, wieso ich trotzdem unschuldig sein soll."

Das Aufzeigen von Alternativszenarien ist gerade nicht ausreichend um die Anklage zu stürzen. AC muss beweisen!, dass er ein blutiges Steak samt Plastiktüte im Hungerastwahn gefuttert hat. Und dabei wünsche ich ihm ganz viel Glück.
Faktisch ist die Angelegenheit klar und eindeutig.

Keine Sorge, ich habe das schon begriffen, glaubhaft darlegen war evtl. eine schlechte Wortwahl. Ich meine nur dass das Beweismass in dem Fall tiefer sein wird als wenn beispielsweise hohe Dosen von EPO nachgewiesen werden können. Dass du allerdings immer noch davon auszugehen scheinst dass Plastik in dem Verfahren eine Rolle spielen wird, lässt mich zweifeln ob du meinen Punkt verstanden hast. Im juristischen Verfahren hat AC in Bezug auf Plastik nichts zu beweisen. In der öffentlichen Meinung vielleicht schon, aber rein juristisch ist der Fund irrelevant.
 
AW: Der Fall Contador

Keine Ahnung, warum Du den AntiDoping-Hardlinern immer Lektüre- und Denkmangel unterstellst:

Oh, das wollte ich damit gar nicht. Und ich meinte tatsächlich die "Schlagt-Ihnen-den-Kopf-ab-Fraktion", deren Stammtischparolen so unerträglich sind.

Dem Simon kann ich nur zustimmen: Der Sport in seiner jetzigen Struktur schaufelt sich sein eigenes Grab. Und ich würde auch meine einizige Schaufel dafür hergeben. :)

Ja, und er verhält sich wie der typische Suchtbolzen: er hat noch nicht erkannt, das er ein Problem hat.

Aber eigentlich wollte ich darauf hinaus, dass Anti-Doping über die gesamte Kette anders aufgestellt werden müsste, wenn man das wirklich ernsthaft betreiben will. Was wir hier haben, ist immer noch die von Samaranch initiierte (Alibi-)WADA und diese Fassade läßt sich eigentlich nicht mehr aufrecht erhalten. Die Infos übers TAS sind ja wirklich unfassbar. Das scheint doch alles andere als eine glaubwürdige Institution zu sein?!

Eine Lösung hab ich auch nicht, vielleicht wäre die vorgeschlagene Selbstregulation der einzelnen Verbände eine Idee, denn rauskriegen aus dem Profisport wird man das Doping nicht mehr. Eine Quasi-Legalisierung würde den Sportlern aber eine Menge Lügen und Täuschung ersparen.
 
AW: Der Fall Contador

Heute geht es ja endlich los mit dem Prozess. Angeblich überlegt Contador sich einem Lügendetektor-Test zu unterziehen.
 
AW: Der Fall Contador

http://www.handelsblatt.com/109-clenbuterol-faelle-bei-u17-wm-in-mexiko/5149200.html

Bei der U17-Weltmeisterschaft der Fußballer im vergangenen Sommer in Mexiko hat es 109 positive Proben auf Clenbuterol gegeben. Diese Zahl nannte am Montag Chefmediziner Jiri Dvorak vom Weltverband FIFA. Insgesamt seien 208 Urinproben während der WM genommen und vom WADA-Labor in Köln untersucht worden.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hatte in der vergangenen Woche aus diesem Grund ihre Klage beim internationalen Sportgerichtshof CAS gegen den Freispruch der Spieler zurückgezogen.
 
AW: Der Fall Contador

Bzw wie lang hält es sich bei "Kleindosen" im Körper? Ab welcher Menge ist es denn Leistungssteigernd?
In der Homöopathie wird es auch verwendet und sind diese Dosen dann Nachweisbar bzw nicht Leistungssteigernd?
Dann können ja Sportler demnächst immer verseuchtes Fleisch essen und sagen, he, lag am Essen, ich hab nicht gedopt
Clenbuterol wird normalerweise nur im Training benutzt. Daher auch die starke Vermutung, dass die geringe Menge an Clenbuterol aus einer Blutkonserve stammte. Das Blut dieser Blutkonserve wäre dann zu "früh" beim "Doping"-Training abgenommen worden, wobei das im Training verabreichte Clenbuterol noch nicht restlos abgebaut war.

Es gibt keinen wissenschaftlichen Hinweis, dass Homöopathie überhaupt eine Wirkung hat. (Wenn jemand Kenntnis über eine wissenschaftliche Studie hat, die etwas anderes aussagt, wäre ich erfreut davon Kenntnis zu nehmen.) Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus ist Homöopathie eine spezielle Form den Placebo-Effekt auszunutzen, allerdings eine reichlich teure. Bei den meisten homöopathischen Mitteln lässt sich bei den dort angewandten Verdünnungen kein Wirkstoff mehr nachweisen. Placebo-Präparate, also auch homöopathische Mittelchen, gelten selbstverständlich nicht als Doping-Mittel.

Der letzte Punkt ist interessant. Falls es für (Spitzen)-Sportler nicht zumutbar möglich ist Lebensmittel zu erhalten, die frei von Substanzen auf der Dopingliste sind, müssen Grenzwerte eingeführt oder angepasst werden. Dies würde dann nicht nur Clenbuterol betreffen, sondern auch z.B. Antibiotika aus der Geflügelmast und noch viele weitere Dopingmittel. marcos
 
AW: Der Fall Contador

Da jetzt auch noch der Lügendetektor unzweifelhafte, den höchsten spanischen Strafverfolgungsstandards genügende Beweise geliefert hat, sehe ich mich gezwungen mich einfach noch einmal selbst zu zitieren.

In dubio pro deo
Ich glaube, das riecht nach einem berechtigten Freispruch. Wenn jetzt schon der Verzehr von rohem Kalbfleisch strafbar wird, nur weil man in der Eile die Plastiktüte mitaß. dann weiß ich auch nicht, wie sauberer Radsport noch aussehen soll.
Ich freue mich auf Alberto bei der Tour 2012!
 
Urteil erneut verschoben. Langsam wirds peinlich. Schuld soll ein bestimmter Herr aus Luxemburg sein;).
 
das wird solange rausgezögert, bis es verjährt ist...wäre es ein "flaschenträger", hätte er seine sperre schon fast abgesessen...
 
Der CAS macht sich hiermit sowas von lächerlich...
Kann mir irgendeiner erklären, weshalb sich ein Urteil verzögern soll wenn Hr. Becca (oder sonst jemand) irgendwas erzählt (ob berechtigt oder nicht ist erstmal egal)??? Warum hängt die Arbeitsgeschwindigkeit der Richter von irgendwelchen Medienberichten ab? Ich möchte den wahren Grund gar nicht wissen, was da im Hintergrund geschoben wird...
Einfach nur peinlich, damit macht man das ganze nur noch schlimmer, und das Urteil wird so oder so noch unglaubwürdiger wirken... Am Ende leidet der Sport einfach noch mehr.. Sehr traurig

Parallel wurde übrigens auch das Ullrich-Urteil verschoben, da haben sie aber vorsichtshalber auf eine Begründung verzichtet :rolleyes:
 
Nicht offziell: Angeblich herrscht Uneinigkeit bei der Entscheidungsfindung. Es gibt Stimmen Pro/Contra Sperre. Man hört, dass Contador durchaus gesperrt werden sollte (sportliche Sicht), aber, auch wenn es sich komisch anhört, im Sinne des Radsports ein möglicher Freispruch wahrscheinlich auch eine Möglichkeit darstellt. Dagegen sind halt Leute wie Becca und paar andere Milliardäre, denen Contador, durch seine Leistung, richtig ans Bein gepisst hat. Die wollen die Sperre. Nun stehen die Richter etc. im Zwiespalt: Welchen Sponsor verärgern wir dadurch? Werden potenzielle Sponsorenunternehmen abspringen? Contador ist halt momentan der Radsportler schlechthin.
Ich hoffe, dass der Radsport sich nicht noch mehr an seltsame Milliardäre wie Becca und die anderen verkauft. Contador sollte auch gesperrt werden, da es im Fall der Gerechtigkeit fair ist. Dazu sollte man auch Kolobnew sperren. Glaube, auch wenns schwer wird, wird der Radsport langfristig überleben. Man hat schon viele Starssperen überlebt.
Achja, Becca braucht nicht zu meckern, denn wenn Gerichte immer fair wären, würde er in seinem Team evtl. nur einen der Schleck-Brüder haben. ;)
 
Für mich die größten Witzvereine : UCI und CAS....!!! :rolleyes:

Ich frage mich warum dann unsere verehrten Radsporthelden dann noch für diese größten Witzvereine überhaupt fahren. Normalerweise würden solche (und die weiteren) herrschenden Zustände in irgendwelchen Gesellschaftsformen eine kleine bis große Revolution verursachen, Guillotionen würden aufgestellt, Köpfe rollen, andere Organisationsmuster ausprobiert werden, Lager links und rechts sich bilden, (OK, auch ein paar Diktaturen) .... Leben halt in der Bude mit allem + und -.

Aber ich vergaß, daß ja in den Witzvereinen (weil systemredundant anscheinend bis in die mittleren und untersten Ebenen) sich ja wiederum auch ehemalige Rennradfahrer befinden, die dieses umfassende redundante System sogar richtig mitentwickelt haben....
Irgendwetwas ist da faul. Sollten unsere verehrten Radsporthelden (um zum Eingang des Posts zu kommen) also etwa Teil des Systems sein und bereitwillig mitmachen? Überleben nur die abgebrühtesten? Die Korruptetsten? Die Guten kapitulieren?

Egal, weiter so, die Heldenverehrung und Ekstase in HDMI muß weitergehen, trotz bekannt faulen verdorbenem korruptem System....

:rolleyes:
 
Heute soll ja das Urteil verkündet werden.

Eure Einschätzung: Wird er freigesprochen oder gesperrt?

Ich tippe auf Freispruch. Einfach weil eine Sperre zu hohe Wogen schlagen würde. Ich sehe das nicht mal kritisch, sondern als Abwägung zwischen dem Wohle des Radsports und Contadors Behauptung, die verhältnismäßig geringe Menge wäre durch ein kontaminiertes Steak in seinen Körper gelangt.
Er müsste zwar seine Unschuld beweisen, aber endgültig kann er das nicht. Er kann nur argumentieren und beteuern.

Bin also der Meinung Freispruch, da zu große Unsicherheit in der Sache und zu hohe Risiken für das Ansehen des Radsports --- grad in Deutschland braucht der Profiradsport wohl nicht noch einen Nackenschlag.

edit: Sehe grade, 6. Februar ist der Termin.
Spricht nichts dagegen, dass hier mal jeder seinen finalen Tipp abgeben kann. ;)
 
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