Mich nervt dieses
"Hier wird wieder kostenlos Wissen abgezapft um den Hobel woanders fuer mehr Geld zu verhökern".
Das ist doch ein normaler Vorgang, sich ein paar Infos bei Auskennern zu holen, wenn man keine oder wenig Ahnung hat. Und ich finde es auch nicht verwerflich, dass jemand fuer gute Ware einen guten Preis moechte.
Was nervt mich daran?
So alt wie Foren oder Newsgroups ist auch das Phaenomen, das dort zusammengetragene Wissen wertzuschaetzen. Ein Wissen, das gewiss einen nicht zu unterschaetzenden Wert darstellt, aber schwer in Profit umzusetzen ist. Findet doch jemand einen Weg (schreibt ein Buch darueber, kleidet eine Verkaufanzeige aus, etc.) ist die Empörung gross. Das klingt logisch - man selbst hat teilgenommen an der Wissenanhaeufung, nimmt aber nicht Teil an der Gewinnausschüttung.
Der Gedankengang ist verstaendlich, aber falsch. Und ehrlich gesagt finde ich ihn kleinkariert.
Das hier angehäufte Wissen wurde freiwillig zusammengetragen und öffentlich gemacht. Es ist frei zugaenglich und verwertbar. Man gucke sich mal den OpenSource Gedanken an, der ausdruecklich Wege vorsieht mit freier Software dennoch Gewinn zu machen.
Die andere Ebene, die ich nicht verstehe:
Warum antworten Einige auf solche Anfragen ueberhaupt? Ein eigener Fred "Was ist mein im Keller gefundenes Colanschie wert?", ja und?
Gar nix machen, Feierabend, nach einem Tag ist der im Nirwana verschwunden. Oder wenn man meint, da habe sich einer verlaufen, dann schreibt doch bitte (einmal!) "Da gibt's einen extra Fred fuer solche Sachen - guckst du hier." Ende.
Und jetzt mal ganz doof:
Da kommt einer an, stellt die Frage nach dem Wert eines seltenen Colnago Sondermodells und er bekommt ausfuehrliche Auskunft.
Er setzt es bei
ebay rein, mit den Infos, dier hier bekommen hat fuer einen satten Preis und verkauft es.
Was ist denn daran falsch gelaufen? Missgönnt ihr dem Verkäufer seinen Erfolg? Kennt ihr den Käufer? Haettet ihr lieber selbst ein Schnaeppchen gemacht (und den Verkäufer ohne Ahnung übervorteilt)?
Was, wenn der Verkaeufer nicht gefragt, sondern gesucht und gelesen haette? Waere das OK gewesen? Wenn ja - dann einfach nicht antworten
...
Vielleicht haette manch einer gern eine Provision oder Entlohnung für den eigenen Beitrag zur Wertschöpfung gesehen? Das koennte man tatsächlich als Geschäftsmodell in Erwägung ziehen. Z.B.: Oeffentliche Preisberatung kostet 5% vom spaeteren Erloes, zu leisten an eine gemeinnützige Stiftung oder so .... Wenn sich jemand die Muehe machen will ....