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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

Psychologisch begründeten "Unbedenklichkeitsbescheinigungen" traue ich nicht gern. Filze sind manchmal dick. Solvente Bürger mit urkundlich bescheinigten und antrainierten "Sicherheitskompetenzen". Da ist mir die Idee der blinden Justitia doch lieber.

Die kann man ja auch durchaus weglassen wenn man den Rest einführen würde. ;)
 

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Ich glaube es geht noch einfacher: Stufenführerschein für Autofahrer mit PS Beschränkung nach Alter und Fahrpraxis. Mit einem alten 13 PS Cinquecento kann man innerorts einfach keine 160 km/h fahren.

Dann zusätzlich eine tourliche psychologische, medizinische und technische Fahrtauglichkeitsüberprüfung; die psychologische Überprüfung allerdings nur bei Auffälligkeit oder dem Wunsch nach einem stärker motorisierten Untersatz. Ab einem Alter von 35 ist dann die Motorleistung frei, für Fahrzeuge mit über 150 PS wird allerdings zusätzlich zur KFZ-Steuer eine einkommensunabhängige Luxussteuer in Höhe vom aktuell halbenFahrzeugwert jährlich erhoben. Die technische Fahrtauglichkeitsprüfung schließt dann gleich noch ein vollständiges Fahrsicherheitstraining ein.

Damit regelt sich das Problem wahrscheinlich von ganz allein.

:eek: Oh, dann hätte ich ja als 20-Jährige meinen 120 PS starken Alfa überhaupt nicht fahren dürfen!!! Gott sei Dank bin ich nicht mehr 20 und ein Auto besitze ich auch nicht mehr! :D Problem gelöst!
 
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Ich sehe da nur ein Woltrickot:(

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Ich nicht. Wenn man mit bis zu 160 km/h über rote Ampeln durch die Innenstadt rast, dann nehmen die Raser billigend in Kauf, dass jemand Unbeteiligtes dabei tödlich verletzt werden kann. Das ist nichts anderes als Mord aus niedrigen Beweggründen, in diesem Fall hemmungslose Eigensucht. Beide Fahrer waren schon polizeilich bekannt und hatten 19 bzw. 21 Ordnungswidrigkeiten auf ihrem Konto zu verbuchen. Über kurz oder lang musste so etwas passieren. Ich kann nur hoffen, das dieses Urteil eine gewisse Abschreckung hat...

Oh das ist dünnes Eis. Ich kenne die Urteilsbegründung nicht hinreichend, um ein endgültiges Urteil darüber abzugeben. Eine Tötung ist klar erkennbar und sie kann auch als vorsätzlich gesehen werden, wenn der Tod eines Menschen jedenfalls bei der Art des Mißbrauchs des Fahrzeugs zwar konkret nicht gewollt aber jedenfalls nicht auszuschließen ist. Ob er in Kauf genommen wird was Voraussetzung des Vorsatzes ist, ist eine Frage der Beurteilung des Gerichts. Die Abgrenzung ist jedenfalls nicht einfach. Mord nach §211StGB verlangt aber mehr, nämlich die besondere Verwerflichkeit der Tat. Bevor jetzt alle losjubeln und die überhöhte Geschwindigkeit als besondere Verwerflichkeit erkennen, mag daran erinnert werden, das dieses Mordmerkmal ein Erbe der Gesinnungsjustiz der Nazis ist. Es sollte deshalb bestenfalls mit Skepsis und eigentlich gar nicht angewendet werden. Hier wurden aber offenbar die "sonstigen niedrigen Beweggründe", zur Begründung des Mordvorwurfs herangezogen. Dieses Merkmal sollte schon wegen seiner Unschärfe und politischen Abstammung suspekt sein, ist aber auch noch verfassungsrechtlich problematisch, weil manche darin eine Durchbrechung des Grundsatzes "keine Strafe ohne Gesetz" oder jedenfalls eine Durchbrechung des strafrechtlichen Analogieverbots sehen, denn von "hemmungsloser Eigensucht" steht nichts im Gesetz.

Für eine Diskussion passionierter Radfahrer, die Autofahrer als potentielle Feinde im Straßenverkehr betrachten müssen, weil die sich auch so verhalten, ist das Urteil imho kein wirklich geeigneter Gegenstand der Betrachtung :rolleyes: Aus meiner, in diesem Ausnahmefall mal juristischen Sicht, gehört das Urteil dringend aufgehoben. Nicht mißzuverstehen: die anwendbaren Vorschriften vom Todschlag (§212 StGB) bis zum gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr (§315b StGB) bieten völlig ausreichende Strafrahmen. Auf die Gesinnung der Täter kommt es nicht an!
 
Auf die Gesinnung der Täter kommt es nicht an!

Laut Urteilsbegründung waren die Persönlichkeiten der Angeklagten mit ausschlaggebend für dieses harte Urteil:

"Sie hätten es dem Zufall überlassen, ob und wie viele Menschen durch ihr Verhalten zu Schaden kommen. Gleichsam wies der Vorsitzende darauf hin, dass die Summe der einzelnen konkreten Tatumstände und die Persönlichkeiten der Angeklagten in diesem Fall den Ausschlag gegeben hätten. Der Fall sei nicht vergleichbar mit anderen Vorfällen im Straßenverkehr, die jüngst für Aufsehen gesorgt hatten." (Quelle)
 
Laut Urteilsbegründung waren die Persönlichkeiten der Angeklagten mit ausschlaggebend für dieses harte Urteil:

"Sie hätten es dem Zufall überlassen, ob und wie viele Menschen durch ihr Verhalten zu Schaden kommen. Gleichsam wies der Vorsitzende darauf hin, dass die Summe der einzelnen konkreten Tatumstände und die Persönlichkeiten der Angeklagten in diesem Fall den Ausschlag gegeben hätten. Der Fall sei nicht vergleichbar mit anderen Vorfällen im Straßenverkehr, die jüngst für Aufsehen gesorgt hatten." (Quelle)

Wenn das ein Zitat aus dem Urteil ist und ich habe auch kurz in die Quelle geschaut, dann möchte ich das wirklich dringend aufgehoben sehen. :mad:
 
Wenn das ein Zitat aus dem Urteil ist und ich habe auch kurz in die Quelle geschaut, dann möchte ich das wirklich dringend aufgehoben sehen. :mad:

Tja. Wir kennen nicht alle Fakten und das ist ja auch nur ein sehr kurzer Auszug aus dem Urteilsspruch, der noch nicht einmal wörtlich zitiert. Man wird sehen, ob die Revision erfolgreich ist. Ich werde dies weiterhin verfolgen...
 
Ich denke mir auch manchmal: hm, schon krass, lebenslang für Rasen. Auch im Kontext mit anderen Urteilen zu Unfällen, bei denen Menschen gestorben sind. Es ist schon ein plötzlich überraschend hohes Urteil.

Aber wenn man sich überlegt, dass die mit 160 kmh (!) durch ein auch nachts noch belebtes Berlin (!) rasen und dabei auch noch 11 rote Ampeln überfahren (!) - das ist schon so dermaßen krass daneben, dass man eher davon ausgehen musste, dass das nicht gut geht, als dass es ohne Unfall klappt. Und ein Unfall bei der Geschwindigkeit...

Es war eben kein kurzer Sprint zur nächsten roten Ampel. Es waren auch nicht 100 kmh über 500 Meter. Und es war kein verlassenes Industriegebiet.
 
Ich denke mir auch manchmal: hm, schon krass, lebenslang für Rasen. Auch im Kontext mit anderen Urteilen zu Unfällen, bei denen Menschen gestorben sind. Es ist schon ein plötzlich überraschend hohes Urteil.
und trotzdem hat das Urteil auf die Szene anscheinend keine Wirkung: In Ulm wurden gestern nacht an der Innenstadtmeile wieder 2 'Rennenfahrer' erwischt
 
Die Strafe scheint drakonisch zu sein... Der Verdacht, es sei ein Exempel statuiert, ist vielleicht naheliegend. Dennoch: Was willst du mit solchen Leuten machen? 160km/h? Wie viele rote Ampeln? Mitten in der belebten Innenstadt? Ein Toter?
Nochmal: Was willst'e machen mit solchen gefährlichen Vollidioten?

Bei einer wachsenden Verrohung und Gleichgültigkeit gegenüber Anderen, ist der Gesetzgeber und Die Gerichtsbarkeit aufgefordert, hart zu reagieren. Man muss solchen Entwicklungen auch entsprechend begegnen.

Ich kenne viele Autoverrückte. Allerdings trifft man solche Menschen wie da oben eher nicht bei so Treffen wie beispielsweise in Bockhorn http://www.oldtimermarkt-bockhorn.com/
 
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und trotzdem hat das Urteil auf die Szene anscheinend keine Wirkung: In Ulm wurden gestern nacht an der Innenstadtmeile wieder 2 'Rennenfahrer' erwischt

Das liegt im Wesen dieser "Szene": Die züchten ihre Autos nicht zum Angucken, sondern zum Heizen. Da wird das letzte Hemd für Karre und Teile gegeben. Das ist deren Lebensmittelpunkt. Da liegt die Wurzel...
 
Das "Schlechte" im Menschen existiert nicht erst seit ein paar Monaten...!
Genau so, wie z.B. Rockband's, seid bestehen selbiger, Hotelzimmer zerlegen, finden private "Autorennen" statt, seit es Automobile gibt, da sollte man sich keine Illusionen machen.
Früher waren es eher Herrenfahrer und Söhne wohlhabender Eltern, die entsprechend motorisiert, nächstens unterwegs waren - wenn da mal was passierte, hat das Scheckbuch es halt wieder gerichtet!
Der einzige große Unterschied zu "früher" ist der, daß heute zu jeder Zeit, mengenmäßig Leute unterwegs sind, was die Gefahr eines Unfalls natürlich beträchtlich erhöht.
Ich kann mich an Zeiten erinnen, wo Kids unter 18 um 22 Uhr zu Hause zu sein hatten und 98,5% der Kneipen um 1 Uhr früh die Türen schlossen.
Da konnte man sich um 2 Uhr auf die - tagsüber - stark befahrene Ein/Ausfallstraße legen und einige Minuten die Sterne betrachten, ohne Angst haben zu müssen - allerdings immer mit einem wachen Ohr und Auge versehen, um Streife fahrende Polizeifahrzeuge zu orten. Man war ja noch keine 18....!
"Rennen" wurden und werden immer gefahren, ob mit Dreirad, Kinderrad, Rennrad, Mofa, Roller, Moped, Motorrad oder Auto, das steckt in den meisten von uns drin!
Es gab und gibt allerdings leider immer wieder welche, die sich zusätzlich noch die Sicherungen rausschrauben...!
Wenn sie es überleben und niemanden an Leib und Leben beschädigen, werden das Formel 1- und/oder Motorradrennfahrer!
...und ja, Radrennfahrer natürlich, welche mit 100km/h die Bergpässe runter und mit fast 70km/h - meist in einer größeren Gruppe - dem Ziel entgegen "radeln"!
Als gutes Vorbild, für die vor dem Fernsehen sitzenden Kids!
 
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ch kann mich an Zeiten erinnen, wo Kids unter 18 um 22 Uhr zu Hause zu sein hatten und 98,5% der Kneipen um 1 Uhr früh die Türen schlossen.
Da konnte man sich um 2 Uhr auf die - tagsüber - stark befahrene Ein/Ausfallstraße legen und einige Minuten die Sterne betrachten, ohne Angst haben zu müssen - allerdings immer mit einem wachen Ohr und Auge versehen, um Streife fahrende Polizeifahrzeuge zu orten. Man war ja noch keine 18....!

War das zu der Zeit, wo Alle besoffen aus der Kneipe kamen, in ihren Daimler gestiegen sind und nach Hause gegurkt sind?
Zum Glück waren zu jener Zeit noch nicht so viele Radfahrer unterwegs... :rolleyes:;)
 
War das zu der Zeit, wo Alle besoffen aus der Kneipe kamen, in ihren Daimler gestiegen sind und nach Hause gegurkt sind?
Zum Glück waren zu jener Zeit noch nicht so viele Radfahrer unterwegs... :rolleyes:;)

...und der Dorfpolizist seinen Dienstwagen anhand des Blaulichts auf dem Dach "gefunden" hat...
 
Ich nicht. Wenn man mit bis zu 160 km/h über rote Ampeln durch die Innenstadt rast, dann nehmen die Raser billigend in Kauf, dass jemand Unbeteiligtes dabei tödlich verletzt werden kann. Das ist nichts anderes als Mord aus niedrigen Beweggründen, in diesem Fall hemmungslose Eigensucht. Beide Fahrer waren schon polizeilich bekannt und hatten 19 bzw. 21 Ordnungswidrigkeiten auf ihrem Konto zu verbuchen. Über kurz oder lang musste so etwas passieren. Ich kann nur hoffen, das dieses Urteil eine gewisse Abschreckung hat...
+1 :daumen: Ich sehe das zu einhundert Prozent wie Du, Linda! So ein Urteil war schon lange übrfällig!
 
Wie alle Autofahrer in Deutschland wissen, gilt das Rechtsfahrtgebot. Jedoch nimmt sich so gut wie jeder das Recht heraus, dieses Gebot zu missachten. Wie du es richtig beschrieben hast, ist die linke Spur voll, die Mitte weniger und rechts fahren nur die LKWs.
Würden nur ein paar Verkehrsteilnehmer nur halbwegs so fahren, wie es der erste Paragraph vorsieht, gäbe es wesentlich weniger Staus und Unfälle.
Das Rechtsfahrgebot hilft in dem von mir beschriebenen Szenario leider nicht die Situation zu verbessern. Das habe ich versucht mit der Kreiselei zu verdeutlichen.

Seit ich in Österreich lebe, hatte ich kein einziges Mal mehr das Verlangen mein Auto wirklich auszufahren. Ich komme sogar mit der Geschwindigkeitsbegrenzung wunderbar klar und schwimme im Verkehr reativ entspannt und so wie es auch meine Nachbarn tun mit.

In Deutschland nervt das Fahren auf der Autobahn durchgehend und dabei ist es egal, ob der Verkehr schnell oder langsam fließt.

Ich habe lange gedacht, dass das was mit der fehlenden Geschwindigkeitsbegrenzung und den damit einhergehenden grösseren Geschwindigkeitsunterschieden der einzelnen Spuren zu tun hat. Dem ist aber m.E. nicht so (siehe Beispiel mit Tempo 120).

Auf französischen Autobahnen z.B. beobachte ich ein etwas anderes, aber auch nicht wirklich entspanntes Verhalten. Man ist da nicht so fixiert darauf unbedingt links zu überholen. Stattdessen werden Lücken, die länger als 2 Autos sind schnell gefüllt. Nach einer Stunde Fahrerei befindet man sich immer noch in der ungefähr der gleichen Gruppe von 30-40 Autos, deren Mitglieder aber ihre Spur, Position und Geschwindigkeit stetig gewechselt haben :D
Einfach Tempomat rein, der zur Gruppengeschwindigkeit passt und entspannt und mit etwas Abstand zum Ausgleichen fahren ist da auch nicht einfach. Zumindest empfinde ich das immer so.

Das ist 'ne Kopfsache. Gut gefahren und den Umständen entsprechend zügig voran gekommen bin ich, wenn ich auf meiner Fahrt kaum gebremst habe. Nur versteht kaum einer, was ich damit meine und warum das für alle von Vorteil ist. Vielleicht muss man dazu mal Radfahren in der Gruppe trainiert haben ....

Aber es gibt auch Positives zum Thema Autofahren in D:
Noch vor 10 Jahren war an Stellen, an denen eine Fahrspur endete (z.B. von 3 auf 2 Spuren) Chaos und Ärger allgegenwärtig. Ich beobachte heute, dass das Prinzip des Reissverschlusses von der überwiegenden Mehrheit akzeptiert und angewendet wird. Möglicherweise eine Folge der erhöhten Verkehrsdichte?! Es scheinen mir auch mehr Fahrer unterwegs zu sein, die stressfreie 120-140 gegenüber einer angespannteren Fahrweise mit immer mal wieder kurz möglichen 180 bevorzugen?!
 
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