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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

Tja, wie sagt man so schön: "Dummheit schützt vor Strafe nicht"...
Genau, denn wenn man mal drüber nachdenkt, dann wäre das einzige was solche Leute entlasten könnte ihnen zuzugestehen, dass sie schlicht zu blöd sind/waren zu kapieren, was bei so einem Innenstadtrennen tatsächlich passieren kann.
Eine irgendwie beängstigende Sonderform der Unzurechnungsfähigkeit, die man sich bei anderen Verkehrsteilnehmern eher nicht wünscht.
 

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Genau, denn wenn man mal drüber nachdenkt, dann wäre das einzige was solche Leute entlasten könnte ihnen zuzugestehen, dass sie schlicht zu blöd sind/waren zu kapieren, was bei so einem Innenstadtrennen tatsächlich passieren kann.
Eine irgendwie beängstigende Sonderform der Unzurechnungsfähigkeit, die man sich bei anderen Verkehrsteilnehmern eher nicht wünscht.

Tatsächlich schützt Dummheit nicht vor Strafe. Die Frage hier ist, ob das "es wird schon nichts passieren" beinhaltet, dass der Täter hinnimmt und zwar akzeptierend das doch jemand zu Schaden kommt. Die Einlassung der Anwälte ging auch dahin, dass sich ihre Mandanten nicht hätten vorstellen können, dass etwas schief geht. Sie beziehen sich damit nicht auf deren Dämlichkeit sondern auf das Bild des Tuns beim Täter, das nach dieser Vorstellung eben einen Schaden für Dritte nicht umfaßt. Selbst wenn die Vorstellung der Täter von der Tat die Möglichkeit des Unfalls einschließt wäre eben entweder schon das "es wird schon nix schiefgehen" Vorsatz oder Vorsatz erst dann gegeben, wenn damit verbunden wird das ein solcher Unfall auch den Tod anderer Verkehrsteilnehmer einschließt und der Täter das für akzeptabel hält. Also: "Na ja wenns schief geht und es stirbt jemand ist es halt so". Wenn man die Kolumne von Herrn Fischer liest, dessen Stil mag oder nicht und dessen Positonen man für richtig halten mag oder auch nicht, stecken da einige nicht ganz banale Fragen drin, die erst noch von den Obergerichten beantwortet werden müssen:rolleyes:

@Winston98 wir sollten froh sein, dass solche Fragen wie das Verhältnis der Vorsatzformen zueinander und ihre Abgrenzung voneinander diskutiert werden bevor jemand als Delinquent der Justiz auch nur nahekommen. Die im Hörsaal sind auch weit davon entfernt sich tatsächlich ernsthaft, d.h. mit Folgen für andere damit auseinander setzen zu müssen:confused:
 
Gibt eben Menschen, die zwischen Filmen zb. "2 fast 2 furious" und der Realität schlecht differenzieren können. Genauso der Quatsch von Cobra 11. Im Film überlebt der Protagonist, mit dem sich der simpel struktierte Zuschauer identifiziert, Unfälle fast unverletzt, wo in der Realität selbst die KTU nicht mehr als Gehacktes vorfindet. Beschleunigungen mit dem 10 fachen der Erdanziehungskraft mit Aufprall auf Beton werden mit einem Durchschütteln des Körpers und einem an die Stirn fassen, überlebt. Winnie Super klettert auch aus Wracks nach der Schrottpresse noch unverletzt heraus. Wer bitte soll da ahnen, dass bei Nur 160 kmh etwas passiert, wenn es im Film 160 miles per hour sind?
 
Gibt eben Menschen, die zwischen Filmen zb. "2 fast 2 furious" und der Realität schlecht differenzieren können. Genauso der Quatsch von Cobra 11. Im Film überlebt der Protagonist, mit dem sich der simpel struktierte Zuschauer identifiziert, Unfälle fast unverletzt, wo in der Realität selbst die KTU nicht mehr als Gehacktes vorfindet. Beschleunigungen mit dem 10 fachen der Erdanziehungskraft mit Aufprall auf Beton werden mit einem Durchschütteln des Körpers und einem an die Stirn fassen, überlebt. Winnie Super klettert auch aus Wracks nach der Schrottpresse noch unverletzt heraus. Wer bitte soll da ahnen, dass bei Nur 160 kmh etwas passiert, wenn es im Film 160 miles per hour sind?

Irgendwo habe ich gelesen, dass Hami H. nicht angeschnallt war und er ist trotzdem so gut wie unverletzt aus dem Auto gestiegen. Das ist schon sehr erstaunlich, was heutige Autos für Sicherheit bieten. Oder ziehe ich die falschen Schlüsse?
 
Irgendwo habe ich gelesen, dass Hami H. nicht angeschnallt war und er ist trotzdem so gut wie unverletzt aus dem Auto gestiegen. Das ist schon sehr erstaunlich, was heutige Autos für Sicherheit bieten. Oder ziehe ich die falschen Schlüsse?

Es soll auch Menschen geben, die stellen sich die Schicksalsfrage, um eigenem Nachdenken und Handeln die Verantwortlichkeit zu nehmen.
Inschaalah?
 
Die Verteidigung wollte diese Tatsache derart zu seinen Gunsten auslegen, dass er ja dann wohl kaum mit einem Unfall gerechnet haben kann und daher auch kein Vorsatz dagewesen sein kann. Oder so ähnlich. Aber deine Interpretation klingt plausibler: Wird wahrscheinlich was passieren, da schnalle ich mich doch lieber ab, damit ich auch drauf gehe.
 
Die Verteidigung wollte diese Tatsache derart zu seinen Gunsten auslegen, dass er ja dann wohl kaum mit einem Unfall gerechnet haben kann und daher auch kein Vorsatz dagewesen sein kann. Oder so ähnlich. Aber deine Interpretation klingt plausibler: Wird wahrscheinlich was passieren, da schnalle ich mich doch lieber ab, damit ich auch drauf gehe.

Keine Ahnung!
Mutprobe, Irre, alles möglich.
 
nicht angeschnallt war und er ist trotzdem so gut wie unverletzt aus dem Auto gestiegen. Das ist schon sehr erstaunlich, was heutige Autos für Sicherheit bieten. Oder ziehe ich die falschen Schlüsse?
Nein, tust Du nicht. Große schwere Autos wirken heute als Aufprallverstärker, da ist das nicht mehr so schlimm. ;) Da hilft für den potentiellen Unfallgegner nur Aufrüsten, obere SUV-Klasse sollte es schon sein. Leider hilft das auch nur, wenn Du einen voll von vorn erwischt. Der Seitenaufprallschutz ist schwächer, aber bei 160 in der Stadt bekommst Du statistisch eh fast nur Streifschüsse ab.
 
Tatsächlich schützt Dummheit nicht vor Strafe. Die Frage hier ist, ob das "es wird schon nichts passieren" beinhaltet, dass der Täter hinnimmt und zwar akzeptierend das doch jemand zu Schaden kommt. Die Einlassung der Anwälte ging auch dahin, dass sich ihre Mandanten nicht hätten vorstellen können, dass etwas schief geht. Sie beziehen sich damit nicht auf deren Dämlichkeit sondern auf das Bild des Tuns beim Täter, das nach dieser Vorstellung eben einen Schaden für Dritte nicht umfaßt. Selbst wenn die Vorstellung der Täter von der Tat die Möglichkeit des Unfalls einschließt wäre eben entweder schon das "es wird schon nix schiefgehen" Vorsatz oder Vorsatz erst dann gegeben, wenn damit verbunden wird das ein solcher Unfall auch den Tod anderer Verkehrsteilnehmer einschließt und der Täter das für akzeptabel hält. Also: "Na ja wenns schief geht und es stirbt jemand ist es halt so". Wenn man die Kolumne von Herrn Fischer liest, dessen Stil mag oder nicht und dessen Positonen man für richtig halten mag oder auch nicht, stecken da einige nicht ganz banale Fragen drin, die erst noch von den Obergerichten beantwortet werden müssen:rolleyes:

Irgendwie klingt das so als sei der BGH oder besser das Obergericht:p die Instanz für die Beantwortung "nicht ganz banaler Fragen".
Das wäre dann aber schon etwas ehrrührig für die zuständigen Richter Thoms und Ehestädt.
Die wären dann im Umkehrschluss nämlich eher für die "übrigen Fragen" zuständig:D.

Ich finde diesen Fischer übrigens ganz unterhaltsam, man muss sich nur damit abfinden, dass er sich streng an seinem Kolumnentitel orientiert:

"Fischer im Recht":rolleyes:
 
Wir werden doch von klein auf darauf getrimmt, die Schnellsten und die Besten zu sein, sei es im Sport, in der Ausbildung, oder im Beruf.
Man sollte Kindern während der Erziehung und Ausbildung nachdrücklich (!) die Achtung vor dem Mitmenschen näherbringen!
Heute ist der Zweite doch schon der erste Verlierer!

Da kann ich zu 100% unterschreiben! Wir werden auf Leistung und Gehorsam getrimmt, damit wir in der Leistungsgesellschaft funktionieren. Aber Aufmerksamkeit, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Respekt oder auch mal ein Lächeln für einen fremden Menschen ist kaum drin.

Als ich vor ca. 15 Jahren das erste Mal in London war, hat mich die Höflichkeit und Hilfsbereitschaft fast umgehauen (obwohl auch das eine extreme Leistungsgesellschaft ist). Frauen, die Dir ungefragt den Koffer die Treppe hinauftragen, Menschen, die Dich ansprechen, ob sie Dir weiterhelfen können, so was kannte ich bis dato nicht. Seitdem verhalte ich mich genau so, wie es mir dort widerfahren ist. Das gipfelt dann schon mal darin, einem älteren verwirrten Herrn über 1,5 Stunden nachhause zu begleiten, weil sich sonst niemand anderes verantwortlich fühlt.

Unser Zusammenleben wäre so viel einfacher und angenehmer, wenn wir pfleglich miteinander umgehen würden. Da kann jeder ganz einfach und jederzeit umsetzen... und es tut auch überhaupt nicht weh - ganz im Gegenteil! Obwohl ich das den (hoffentlich) meisten hier ja nicht zu sagen brauche. :D
 
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Da kann ich zu 100% unterschreiben! Wir werden auf Leistung und Gehorsam getrimmt, damit wir in der Leistungsgesellschaft funktionieren. Aber Aufmerksamkeit, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Respekt oder auch mal ein Lächeln für einen fremden Menschen ist kaum drin.

Als ich vor ca. 15 Jahren das erste Mal in London war, hat mich die Höflichkeit und Hilfsbereitschaft fast umgehauen (obwohl auch das eine extreme Leistungsgesellschaft ist). Frauen, die Dir ungefragt den Koffer die Treppe hinauftragen, Menschen, die Dich ansprechen, ob sie Dir weiterhelfen können, so was kannte ich bis dato nicht. Seitdem verhalte ich mich genau so, wie es mir dort widerfahren ist. Das gipfelt dann schon mal darin, einem älteren verwirrten Herrn über 1,5 Stunden nachhause zu begleiten, weil sich sonst niemand anderes verantwortlich fühlt.

Unser Zusammenleben wäre so viel einfacher und angenehmer, wenn wir pfleglich miteinander umgehen würden. Da kann jeder ganz einfach und jederzeit umsetzen... und es tut auch überhaupt nicht weh - ganz im Gegenteil! Obwohl ich das den (hoffentlich) meisten hier ja nicht zu sagen brauche. :D
Steck allerdings den gemeinen Deutschen mal nach UK, dann kommt je nach Grad der Offenheit “die sind schon komisch, “Was wollen die alle von mir? Wenn ich Hilfe brauch werd ich schon drum bitten!” oder “Smalltalk braucht kein Mensch. Ich will doch nicht wissen, wie das Wetter ist.”
 
Steck allerdings den gemeinen Deutschen mal nach UK, dann kommt je nach Grad der Offenheit “die sind schon komisch, “Was wollen die alle von mir? Wenn ich Hilfe brauch werd ich schon drum bitten!” oder “Smalltalk braucht kein Mensch. Ich will doch nicht wissen, wie das Wetter ist.”

Schade, denn der gemeine Deutsche könnte diesbezüglich sehr viel vom Briten oder Schotten lernen. Schon alleine das Warten auf den verspäteten Bus, kann in UK sehr unterhaltsam und interessant sein. Undenkbar, dass man schweigend nebeneinander steht, wie es in Deutschland üblich ist. Bei einem netten Plausch vergeht die Wartezeit ruckzuck. Das ist auch der Grund, weshalb ich 1-2 im Jahr meine Buswartezeiten, äh ich meine natürlich meinen Urlaub in UK verbringe! :D
 
Da kann ich zu 100% unterschreiben! Wir werden auf Leistung und Gehorsam getrimmt, damit wir in der Leistungsgesellschaft funktionieren. Aber Aufmerksamkeit, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Respekt oder auch mal ein Lächeln für einen fremden Menschen ist kaum drin.

Als ich vor ca. 15 Jahren das erste Mal in London war, hat mich die Höflichkeit und Hilfsbereitschaft fast umgehauen (obwohl auch das eine extreme Leistungsgesellschaft ist). Frauen, die Dir ungefragt den Koffer die Treppe hinauftragen, Menschen, die Dich ansprechen, ob sie Dir weiterhelfen können, so was kannte ich bis dato nicht. Seitdem verhalte ich mich genau so, wie es mir dort widerfahren ist. Das gipfelt dann schon mal darin, einem älteren verwirrten Herrn über 1,5 Stunden nachhause zu begleiten, weil sich sonst niemand anderes verantwortlich fühlt.

Unser Zusammenleben wäre so viel einfacher und angenehmer, wenn wir pfleglich miteinander umgehen würden. Da kann jeder ganz einfach und jederzeit umsetzen... und es tut auch überhaupt nicht weh - ganz im Gegenteil! Obwohl ich das den (hoffentlich) meisten hier ja nicht zu sagen brauche. :D

Nach meiner Beobachtung ist dieser Verhaltenskodex aber sicherlich mit ein Grund dafür, dass (wahrscheinlich die üblichen Verdächtigen) ein Ventil brauchen; Hooligan ist nicht umsonst eine englische Vokabel und leider zweifellos ein Exportschlager erster Güte...
 
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