Wollte ich mich zuerst darauf beschränken, meiner Meinung zu diesem geistigen Auffahrunfall, der wahrscheinlich durch das Fehlen eines geeigeneten Anti-Blockiersystemes der Entrüstungsbremse verursacht wurde (Erklärungen durch Vergleiche mit Autos werden hierzulande gerne verstanden), durch das Setzen von "Likes” zu bekunden und mich damit auf NoDices Seite zu schlagen, möchte ich doch das eine oder andere Wort dazu schreiben.
Jede/r verschwendet ihre/seine Zeit so gut wie sie /er es kann. Viel Zeug ist da einfach nur nonsens. Aber solange es keinem weh tut ist mir das egal oder ich finde es lustig oder auch erschreckend.
Bei dem stolzen Jungnazi musste ich aber ersteinmal schlucken. "Das gehört doch nicht hier her!", dachte ich. "Warum nicht?", fragte ich mich dann. Das gehört zu uns. Mein Opa hatte bestimmt auch so ein schönen Ausgehanzug. Und noch erschreckender ist dass ihn heute noch einige im Schrank sauber gebügelt liegen haben. Die Altnazis mögen von den Lehrstühlen der TU-Berlin verschwunden sein, aber die Faszination für diese ultimative, menschenfeindliche Denkweise ist noch lange nicht. Sie ist Teil unser Vergangenheit, Gegenwart und vermutlich auch Zukunft.
Ich habe nicht alle in den letzten Tagen eingebundenen Filme ansehen wollen, aber meintest Du und geht es um den Film, der den Hitler-Mimen in Wien zeigt? Wirklich, dieser war auf den ersten Blick als Überbringer beißender, bösartiger Satire zuerkennen; niemand der Umstehenden, der einigermaßen verstandesbegabt war, konnte die geschmacklose Absicht mißverstanden haben. Und respektlose Geschmacklosigkeit und beißende Bösartigkeit ist es, was biederes Ruhen in geglaubter Bewältigung der Vergangenheit und selbstverliebte Artigkeit aufsprengt. Ich glaube auch kaum, daß der Auftritt des Schauspielers die Verschreckung der Orthodoxen zum Ziel hatte, eher war es die Scheuchung der Umstehenden Nichtjuden, deren Irritation und Wegnahme ihrer Seeligkeit.
Von wann stammt dieses Video? Die Frage ist nicht unwichtig, denn Jahrzehntelang lagen die Österreicher weit hinter dem geleisteten Eingeständnis der Deutschen gegenüber ihrer Vergangenheit zurück; aus deutscher Betrachtungsperspektive konnte man den Eindruck gewinnen, die Mehrheit der Österreicher hätten nicht einmal die Zeit der K+K Monarchie überwunden, geschweige anzuerkennen, daß sie selbst einen nicht geringen Teil an der Historie der Jahre von 1932-1945 zu verantworten hatten, und auch vielen Österreichern mangelte es im eigenen Land an der nottutenden Einsicht („stickiges Klima” und Hasswallungen beim bloßen Erwähnen der Staatsangehörigkeit jenes Landessohnes).
Doch wenn sogar ich, als Halbjude, laut über das Filmchen lachen konnte, warum diese Empörung eines, die von kaum einem anderen hier geteilt wird? Vielleicht liegt es daran, daß ich weiß, daß es Enttarnung von Mißständen und Mängeln die harschesten, wüstesten und verstörensten Mittel heiligt, dagegen Tabus und die Grenzen des „Guten Geschmackes” entheiligt. Haben die Kritiker dieses Videos nie einen Schlingensief-Film gesehen?
Gleich nach dem Schauen des kurzen Streifens sandte ich einer Bekannten in Insbruck den link dazu, nur 10 Minuten später läutete mein Telefon und ich hatte die Dame „fernmündlich am Ohr”. „Ist oah olter Huat, ober guat”, was ich im Dialekt nicht gut wiedergeben kann.
Auch meine Leute in England hätten gewiß darüber gelacht; wahrscheinlich hätten sie endlich einmal einen Hoffnungsschimmer für den Humor hierzulande gesehen.
Vielleicht liegt meine Entspannheit auch daran, daß ich in meiner Kindheit Überbleibsel jener Ideologie mitbekam, und den Streit, den er in unserer Familie auslöste. Denn einer meiner Verwandten hatte tatsächlich jene Uniform im Schrank behalten; etwa 1975 erlebte ich als Kind seine Beerdigung, die mit militärischen Ehren abgehalten wurde. Natürlich wußten die BWer nicht, welche Fahne auf dem Sarg liegen würde, die seine seine ehemaligen Kameraden der LSSAH dort abgelegt hatten (ich habe noch ein Schwarzweiß-Foto, das mein Vater aufgenommen hatte, werde es aber hier garantiert nicht zeigen, denn diese Skandale endeten in den 70er Jahren). Tatsächlich gab es nicht wenige Juden, die der SS angehörten, sich entweder dort versteckten oder ihre eigene Abstammung ausblendeten. Vielleicht hatte ich seit dieser Zeit ein sehr entspanntes Verhältnis zu Ironie entwickelt, und erkenne nachgerade ein gesellschaftliches Bedürfnis danach.
Was ich über mich sagen kann, ist, daß ich in meinem Denken und daraus folgendem Empfinden (ich „empfinde” tatsächlich nicht empathisch, sondern aufgrund meinem Verständnis von Gerechtigkeit) nicht wie auf Schienen gestellt bin.
Obgleich also Halbjude, war mir bis vor einigen Jahren das Handeln Israels zuwider, doch habe ich diese Ansicht mittlerweile überdacht und mich davon distanziert, sehe mittlerweile Israel ganz im Recht.
Und obwohl ich seit mittlerweile seit fast 30 Jahren als Mitglied einer der großen demokratischen Volksparteien angehöre und mich während meiner Studien auch wie selbstverständlich politisch engagiert habe, habe ich mich in der Zwischenzeit immer wieder davon ab- und anderen Sichtweisen zugewendet; als Beispiel sei die momentane Flüchtlingspolitik von Frau Dr. Angela Merkel genannt, die ich keinesfalls teile.
Es kommt darauf an, nicht allzu verbissen zu sein, nicht daran zu verbittern und auch Andersdenkenden zumindest ein Lebensrecht zuzusprechen, solange sie sich nicht außerhalb der Menschlichkeit stellen und durch das Vertreten einer totalitären, antidemokratischen Haltung eine friedens- und zukunftsgewandte Aussicht gefährden. Diese müssen rigoros bekämpft werden. „Wer den Frieden nicht hält, dem das Leben verfällt”. Hier möchte ich vor allen Dingen den religiös motivierten Fanatismus nennen, aber auch deren willfährigen, selbstseeligen Gewährer in Gestalt unserer einseitig erblindeten Medien, die sich zum Handlanger derer machen, die sich über unsere Naivität krumm lachen und die Hände reiben. „Schafe, die da blöken „Frieden”, werden ihn vom Metzger kriegen”. Trotz meiner Abneigung gegenüber einer totalitären Ideologie, war ich einige Jahre mit einer muslimischen Frau befreundet. Wenn ich nun sagte, man solle nicht alles verbissen sehen, sondern von allem das Beste mitnehmen, könnte dies frauenfeindlich anklingen, doch im Grunde verhielt es sich so, und ich konnte der Meinungsverschiedenheit in manchen Dingen zum Trotz viel Gutes gewinnen.
Satire jedoch darf keinesfalls verhindert werden; wer sie nicht versteht, der soll in sein Kissen beißen oder die Wut herausschreien, aber man darf ihm in seinen Forderungen nach Verbot nicht nachkommen.
Mir fehlt aber noch ein weiterer Punkt, der des Missbrauchs Minderjähriger. Teilweise werden junge Menschen, zumeist Mädchen, die die Volljährigkeit vermulich noch nicht erreicht haben in die sexuelle Phantasie anregenden Posen dargestellt. Dass Frauen derart ausgebeutet werden wird schon viel zu selten thematisiert. Aber Minderjährige? Wenn nur ein Mann sich hier im Forum rumtreibt, der infolge eines solchen Postings eine Straftat begeht, muss ich mich fragen hätte ich das Posting rechtzeitig melden sollen? Vermutlich würde ich von der Straftat nix mitbekommen also muss ich vermutlich präventiv derartige sinnlose und zudem gefähliche Aktionen melden.
Erotische Bildinhalte gab es schon zu der Zeit, als die Fotografie noch nicht erfunden war; die Menschen haben sich damals in Kirchen, auf Marienabbildungen, oder frühen Druckerzeugnissen der Holzschnittkunst hosendehnende Eindrücke verschafft. Vergewaltigung und Mißbrauch gab es gewiß zu allen Zeiten, letztendlich kann es schon ein freundlicher Blick sein, der einen psychisch Kranken über die Klippe zum Mißbrauch treibt; einige Sendungen im Fernsehen scheinen mir hier weit gefährlicher, da sie ein wesentlich weiter gefächertes Publikum erreichen. Auf Internetforen melde ich gerne Fotos, die das Geschlecht der Abgebildeten generell würdelos darstellen, es erniedrigen, und damit zu einer Verschlechterung der Beziehungen zwischen Mann und Frau beitragen. Bedenklich finde ich übrigens auch jene Kinderfotos, die von stolzen Vätern und Müttern auf Foren hochgeladen werden, da sie zum einen eine noch nicht mögliche Selbstbestimmung des Kindes übergehen, ihm gegenüber also respektlos sind, zum anderen gefundenes Fressen für Pädophile sind.
moin...
also das sollte ein forum schon aushalten...
es gibt ja nicht nur ständig geschmackloses ,sondern
auch normale bilder, filmparodien, tiergifs,gesellschaftliches, musik etc.
natürlich auch menschliche entgleisungen,skurilles,peinliches.
ich schaue da manchmal rein,
lache oder wundere mich
nen bisschen und
poste da auch...
warum nicht...???
Eigentlich ist es sogar einer der wenigen Lichtblicke in dieser, ansonsten so bitterernsten und, wenn es um das Erstreiten günstiger Gelegenheiten geht, so spitz gerüsteten und kampfbereiten Forumsrubrik, die mir so sehr mit Spießertum saturiert scheint, daß man es kaum aushalten kann.
Und die Beiträge die nichts neues zum Hobby beitragen, sondern zu einem Thema das anderen Usern gerade unter dem Finger brennt? man kann ja auch mal fragen: "Was haltet ihr eigentlich davon?" insofern ist der Offtopic-faden hier für mein Verständnis noch zu wenig benutzt.
Was ich aber auch mal kritisieren möchte: Keiner der "Kein Text..." Foren gibt einem die Möglichkeit eine Geschichte hinter einem Bild zu erzählen. Ich mag aber Bilder mit Geschichte.(Deswegen gebe ich zu manchen Bildern trotz Schreibverbots zumindest die Quelle an.) Dann muss man sich aber auch nicht wundern wenn der großteil der Bilder Selbsterklärend ist, das ist Systemimanent.
So können auch Bilder, die ohne begleitenden Text auskommen, leicht mißverstanden werden oder zu deren folgenden, zwangsläufigen Mißverstehen mißbraucht werden. Ich würde jeden ermutigen, sich bei gefühltem Bedarf nicht an die Regeln zu halten, denn wie sehr eine textlose Bildpräsentation mißglücken kann, sieht man an dem "No Comment” Nachrichtenformat des Fernsehsenders Euronews.
Mir geht auf die Kette wie verkniffen einige ihr Hobby hier ausleben
Viele hier sind so entspannt, daß sie mit Ihren Arschbacken Nüsse knacken könnten, und damit meine ich nicht etwa Hasel-, sondern Paranüsse.
@flammberg gefällt das...
Bruce Lee war nicht nur ein brillanter Wushu-Meister, sondern auch ein recht guter Schauspieler. Der nach seinem frühen Tod eilig beendete Film „Mein letzter Kampf” wurde leider sein schwächster, wurde ihm nicht im Geringsten gerecht.
Ansonsten schätze ich auch die „36 Kammern der Shalolin”-Reihe sehr, ebenso Filme wie "Fist of Legend” oder die "Flying Guillotine”-Reihe.
So, ich habe mir jetzt mal die Mühe gemacht und habe anhand der Stichworte gesucht. Der User no*dice hat wirklich ein derartiges Video dort gepostet. Gedreht in Wien in der Gredlerstraße zwischen Lilienbrunnengasse und Taborstraße. Das ist der 2te Gemeindebezirk und das angestammte jüdische Viertel von Wien. Man sieht Menschen jüdisch orthodooxen Glaubens vor dem Darsteller ängstlich davonrennen. Da wird in einem Kaffee die Gasflasche aufgestellt und aufgedreht.
Haben diese jungen Orthodoxen tatsächlich noch die Shoa miterlebt, wurden sie wirklich an die eigenen Traumata erinnert und flüchteten sie etwa, weil sie die Wiedergeburt Hitlers gekommen glaubten? Liefen sie nicht etwa weg, weil sie einen in ihren Augen Verrückten erkannten? Vielleicht aber auch dachten sie, es wäre besser, sich erst einmal abzusetzen und das schräge Schauspiel aus der Ferne zu betrachten. Vielleicht haben sie später einfach nur den Kopf geschüttelt und möglicherweise auch gelacht, nachdem sie die Posse erklärt bekamen. Ich meine, es waren gewiß nicht jene alten Juden, die schon beim lauten Aussprechen der Worte „Halt” und „Achtung” aus gutem Grunde zusammenzuckten, sondern tatsächlich junge Menschen, die keine eigene Vergangenheit im dritten Reich haben und demnach auch keine eigenen Frakturen mit sich herumtragen, allenfalls solche aus dem Nachlaß ihrer Vorfahren. Eignet man sich den Auftrag an, sich in ihrem Namen zu entrüsten, so sollte man nicht vorschnell handeln.
Übrigens und da Du weiter oben eine technische Hochschule derart erwähnt hast, als daß Du diese auch von innen zu kennen scheinst, muß ich schon noch ausführen, daß mit Erlangen der allgemeinen Hochschulreife die Menschen früher zu mehr befähigt waren, als nur den nächsten Dealer zu erschnüffeln und die nächste Kneipe anzusteuern. Sorry, aber ich könnte gerade echt ko... angesichts dieser zur Schau gestellten Unfähigkeit zu Empathie. Alle Deine zuvor geäußerten, bereits schwer verdaulichen politischen Äußerungen hast Du gerade selbst ad absurdum geführt und aufgezeigt, daß Du ebenso wie diese Hirnis zur toten, eigentlich gleichgültigen Masse gehörst, welche den Nährboden für Haß, Fremdenfeindlichkeit und das ewig Gestrige säen.
Es ist sowohl ein Irrglaube als auch die Anmaßung eines alleinigen Wahrheitsanspruches, daß Akademiker sich immer in eine bestimmten politische Gruppe einzureihen haben, wobei meist die linke angenommen wird, und sich bei Verfehlen dieser Anforderung intellektuell disqualifizieren. Weder will ich atzefabh einer bestimmten Gruppe zuordnen, noch aber anerkennen, daß unsere Hochschulen zwangsläufig in eine bestimmte politische Richtung tendieren. Weder ist das Internet eindeutig links, noch sind es unsere Hochschulen. Im täglichen Kontakt mit unseren Studenten kann ich keine eindeutige Tendenz zu linken Sichtweisen entdecken und mich auch selbst nicht an solche unter meinen eigenen Kommilitonen erinnern, und es ist nicht etwa so, daß ich im technischen Feld arbeiten würde, sondern im musischen.
Dieser Beitrag ist unerträglich. Kein Muff unter Talaren ist jemals restlos ausgestanden. Dazu muss man nicht 20 Jahre älter werden.
Was Narzissmus ist, müsstest du eigentlich mit am besten wissen...
Wie wahr.