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Die Lieber-sterben-als-kneifen-Challange

Kleine Ergänzung zum Bericht: Da der K. unbedingt 1000 hm voll machen wollte, fuhr er auf dem Rückweg noch unseren "Trainings-Hausberg", den sog. "Winterberg" (hat mit dem Ort Winterberg im Sauerland nichts zu tun) hoch. Dadurch hat er ca. 200 hm mehr als ich. Daraus folgt für meine Fahrt ca. 750 hm.

Für mich eine ziemlich unerhebliche Zahl, aber Ihr interessiert Euch ja immer für sowas. Bei mir gehört die Strecke trotzdem in die Kategorie "flach", und das war sie auch.
 
Und dann noch der Auszug aus dem Trainingsbuch:
strip.jpg
 
. Daraus folgt für meine Fahrt ca. 750 hm.

Für mich eine ziemlich unerhebliche Zahl, aber Ihr interessiert Euch ja immer für sowas. Bei mir gehört die Strecke trotzdem in die Kategorie "flach", und das war sie auch.

296km und nur 750hm ist sehr flach. Da braucht es kein trotzdem ^^
Verhältnis ist ja ca. 100 km zu 250hm
Wenn ich bedenke dass bei mir 100km zu 700hm 240w in der Regel für 33+ Schnitt reichen (alleine)
 
Hier nun die "Challange"-Tipps.

Was man als Teilnehmer an dieser "Challange" beachten sollte

Vorweg: "Sterben" heißt "mit fliegenden Fahnen untergehen", ich denke, das hat auch jeder so verstanden. Sterben soll hier niemand und sterben wird hier auch niemand. Und damit das auch wirklich gelingt, beginnen meine Tipps auch mit den Gesundheitstipps. Die Tipps können gerne erweitert werden – es muß dabei ja auch nicht alles Konsens sein. Mit dem üblichen Gespamme und Getrolle wird man natürlich auch leben müssen. Ich empfehle den Vernünftigen hier ausnahmsweise, nach der Regel "Der Klügere gibt nach!" zu gehen.
  1. Gesundheit geht vor! Es wurde ja bereits vom einen oder anderen angesprochen: Auch eine solche überwiegend im niedrigen Intensitätsbereich gefahrene Tour stellt Anforderungen an die Physis, die einen gesunden Athleten voraussetzen. Nachdem ich die ersten Trainingspläne der Aspiranten hier gesehen habe, muß ich allerdings sagen: die größeren Risiken liegen im Training. Ich spiele hier natürlich auf die mittlerweile allseits beliebten Intervall-Trainingsmittel an. Ginge es ausschließlich um die Vorbereitung auf ein Langstreckenevent wären Intervall u.U. komplett überflüssig, aber das ist ja nicht die Ausgangssituation. Schließlich soll dieses Event ja überwiegend ein etwas "heftigerer" Motivationsschub und Einstieg in die Rad(renn)fahrerei auf höherem Niveau sein. Im Grunde ist also ein ganz normales Training erforderlich und da sind Intervalle zwar nicht unabdingbar, aber sollten nach allgemeiner Auffassung schon dazu gehören. Schauen wir also, wo die größten Risiken liegen:
  2. Das Herz-Kreislauf-System: Eines schicke ich vorweg. Für Trainingsformen wie Intervall-Training im submaximalen, aber i.d.R. über den einschlägigen Schwellen liegenden Bereich stellt die "Herzleistung" keinen Faktor dar, der in der Kette der den Wirkungsgrad aufbauenden Wirkungsgrade eine begrenzende Rolle spielt. Es sei denn, der "Proband" ist nicht gesund.
    Ist er aber gesund, paßt sich das Herz in jeder Phase der Vorbereitung rechtzeitig an die Anforderungen an, weil andere Anpassungen einfach langsamer vonstatten gehen.
  3. Vorsicht: Ist der körperliche Zustand auch bekannt? Die obigen Ausführungen dürfen nicht mißverstanden werden: Ist der Proband wirklich gesund, gibt's von dieser Seite kein Problem, aber ist er auch wirklich gesund? Die Antwort ist eigentlich total klar: Er weiß es als Anfänger oft gar nicht! Die beiden großen Gefahren liegen hier in nicht erkannten Erkrankungen, namentlich der (dilatativen) Kardiomyopathie mit akuter oder chronischer Insuffizienz und auf der anderen Seite in Gefäßerkrankungen, insbesondere der Koronaren Herz-Krankheit (KHK).
  4. Herz-Insuffizienz und (dilatative) Kardiomyophathie: Hier soll nun keine Anleitung zur Selbstdiagnose gegeben werden, sondern lediglich kurz gesagt werden, was das überhaupt ist:
    • Beide Krankheiten (nach ICD-10 handelt es sich tatsächlich um zwei, die aber sehr dicht beieinander liegen) können erworben oder ererbt werden.
    • Ein typisches Szenario (nach meinem Kenntnisstand das häufigste, aber zu Details auch da bitte der Literatur und dem ärztlichen Rat folgen!) ist dabei, daß zunächst ein ererbter oder durch schlechte Lebensführung erworbener Bluthochdruck besteht. Dies führt zu eine Verdickung der Wände der Herzhöhlen und auch zu einer leichten Vergrößerung. Dies erschwert die Versorgung des Muskels, einmal durch die zusätzliche zu versorgende Muskelmasse, andererseits durch die Behinderung der Versorgung durch den Bluthochdruck.
    • In vielen Fällen kommt es dann zu einem Teufelskreis: der Organismus versucht der Unzulänglichkeit der Muskelleistung durch höheren Druck und Muskelwachstum entgegenzuwirken, dadurch aber wird die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels weiter verschlechtert, was wiederum zu weiterem Wachstum führt. Die dilatative Kardiomyopathie geht in eine chronische Herzinsuffizienz über, die i.d.R. unumkehrbar ist.
    Diese Schilderung eines möglichen Verlaufs soll, wie bereits erwähnt, nicht die Diagnose, Beratung und Darstellung von Therapieansätzen ersetzen, sondern zeigen, daß es im Falle, daß die Erkrankung unerkannt bleibt, sowohl im Falle der Ererbung wie auch im Falle des Erwerbs sehr rasch zu einer unumkehrbaren Entwicklung zu einer manifesten, chronischen Erkrankung kommen kann, die in vielen Fällen tödlich ist.
  5. Koronare Herz-Erkrankung (KHK): Genauso wie bei der Herzinsuffizienz verhält es sich mit der KHK. Durch erworbene oder ererbte Faktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, hohem Cholesterinspiegel in Verbindung mit den anderen Faktoren, Rauchen u.a., Plaque in den Arterien bildenden Geschehen kommt es zunächst zu kleinen Verschlüssen, die immer wieder durch Stoffe, die spontan im fließenden Blut gebildet werden, aufgelöst werden. Deshalb ist Sport, insbesondere Ausdauersport nach wie vor eine der besten Prophylaxen.
    Kommt es allerdings im Zuge von Entzündungen im Körper (Freisetzung von Entzündungs-Mediatoren) oder Verletzungen des Gefäß-Endothels (vor allem bei Diabetes) zu größeren Verletzungs- und Entzündungsherden, kann das zu Gefäßverschlüssen führen.
    Besonders empfindlich reagieren hier kleine und mittelgroße Blutgefäße, die nicht so schnell durch Umgehungen (Anastomosen) reagieren können. Insbesondere gehören hierzu die Herzkranzgefäße. Am Ende einer solchen Erkrankung steht sehr oft ein kompletter Verschluß mittelgroßer Gefäße mit der Folge einer weitgehenden Unterversorgung mit Sauerstoff, die Ischämie. Kommt es dadurch zum Untergang von Muskelmasse, sprechen wir vom Infarkt. Dieser kann sehr oft tödlich sein. Dies gilt auch für sportlich aktive Menschen, wenn sie auch durch ihre i.d.R. niedrigere Herzfrequenz besser gewappnet sind.
  6. Ein Muß für Anfänger und ältere Menschen: der Gang zum Arzt. Ich wiederhole noch einmal: Diese Punkte sollen nicht die Beratung und ggfs. Behandlung durch den Arzt ersetzen, sondern die Probanden aus den Reihen der Anfänger überzeugen, daß sie unbedingt den Arzt aufsuchen sollten, wenn sie
    • über 50 sind
    • es Anzeichen einer Erkrankung wie Diabetes, Hypercholesterinämie, Durchblutungsstörungen aufgrund von Nikotin-Mißbrauch oder ähnliches gibt
    • Vorerkrankungen in der Verwandtschaft bekannt sind
    • oder sonstige einschlägige Risikofaktoren bekannt sind.
    Das gleiche gilt für die Herzinsuffizienz und die dort entsprechenden, einschlägigen Risikofaktoren.
wird fortgesetzt
 
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Challenge complete
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Distanz: 310km
Höhenmeter: 3275m
Geschwindigkeit: 26,2km/h
Durchschnittliche Leistung: 166W
Gewichtete Leistung: 181W
Durchschn. Herzfrequenz: 133bpm

Um 5Uhr heute morgen fuhr ich los. Ging alles super, das einzige "Problem" war dass es um 5Uhr 4Grad kalt war, am Nachmittag teilweise 20Grad und sonnig. Leider hatte ich nicht genügend Platz um die Überschuhe, Handschuhe, Regen/Windjacke und die Arm-/Beinlinge zu verstauen. Hat hier vielleicht jemand eine Lösung dazu?
 

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Ist hier noch jemand am Ball?

Ich wollte einmal kurz Rückmeldung geben. Ich hab mich relativ zügig auf 80km Touren hochgearbeitet und die letzten 2 Wochenenden >100km Strecken gefahren.
Auf einer 70km Tour bin ich mit einem alten Schulfreund gefahren, der relativ gut im Saft ist. Er hat zwar Rücksicht genommen, aber danach war ich total im Eimer und brauchte 2-3 Tage, um wieder fit zu werden.
Seitdem zwinge ich mich, extra langsam (also noch langsamer als ohnehin schon) zu fahren.
Ich fahre meist relativ viel Cross (also eher Wald- und Feldwege). Daher brauche ich für 100km auch gerne mal 4 Stunden.
Nächstes Wochenende fahre ich mal 5 Stunden.
Mein Nacken macht mir ab ca. 3.5 - 4 Stunden etwas Probleme. Morgen hab ich einen Bikefitting Termin. Ich befürchte, dass mein Rad einfach zu lang für mich ist.
Es soll auch ein neues Rad kommen, das wird aber eher 2-3 Monate dauern.
Im Juni fahre ich 2 Orbits mit jeweils ca. 200km als Test.

Wie laufen die Vorbereitungen bei den anderen?
 
Ist hier noch jemand am Ball?



Ich wollte einmal kurz Rückmeldung geben. Ich hab mich relativ zügig auf 80km Touren hochgearbeitet und die letzten 2 Wochenenden >100km Strecken gefahren.

Auf einer 70km Tour bin ich mit einem alten Schulfreund gefahren, der relativ gut im Saft ist. Er hat zwar Rücksicht genommen, aber danach war ich total im Eimer und brauchte 2-3 Tage, um wieder fit zu werden.

Seitdem zwinge ich mich, extra langsam (also noch langsamer als ohnehin schon) zu fahren.

Ich fahre meist relativ viel Cross (also eher Wald- und Feldwege). Daher brauche ich für 100km auch gerne mal 4 Stunden.

Nächstes Wochenende fahre ich mal 5 Stunden.

Mein Nacken macht mir ab ca. 3.5 - 4 Stunden etwas Probleme. Morgen hab ich einen Bikefitting Termin. Ich befürchte, dass mein Rad einfach zu lang für mich ist.

Es soll auch ein neues Rad kommen, das wird aber eher 2-3 Monate dauern.

Im Juni fahre ich 2 Orbits mit jeweils ca. 200km als Test.



Wie laufen die Vorbereitungen bei den anderen?

Laß das mal mit dem Bikefitting. Die wollen dir nur Geld aus der Tasche ziehen. Die mögen für den einen oder anderen, der schnell auf dem Zeitfahrrad unterwegs sein will, was tun können, aber zu denen gehörst du nicht. Wenn du meinst, du sitzt zu lang, korrigiere das einfach. Mit einem erstmal mind. 3 cm kürzeren Vorbau. Der sollte nicht allzu teuer sein, vielleicht brauchst du nochmal einen kürzeren oder längeren. Dann verringere die Sattel-Lenker-Überhöhung auf allerhöchstens 5 cm. Danach sollte sich die Position einigermaßen bequem anfühlen. So fährst du erstmal konsequent 14 Tage (mind. 7 Fahrten). Dann erst die nächste Korrektur machen und ab da nur cm-weise.
 
@Karl2021 : Bin am Samstag - bzw Samstag und Sonntag 320 km gefahren. Also nicht an einem, Tag aber an einem Stück - und die BRM Zeit für die 300km auch eingehalten (knapp :) )
Zählt das als 300km Challenge ?
War dafür auch nicht ganz flach : Kalmit- Hermersberger Hof - rüber in den Nordschwarzwald und über den Kraichgau zurück Richtung Heidelberg.
 
Laß das mal mit dem Bikefitting. Die wollen dir nur Geld aus der Tasche ziehen. Die mögen für den einen oder anderen, der schnell auf dem Zeitfahrrad unterwegs sein will, was tun können, aber zu denen gehörst du nicht. Wenn du meinst, du sitzt zu lang, korrigiere das einfach. Mit einem erstmal mind. 3 cm kürzeren Vorbau. Der sollte nicht allzu teuer sein, vielleicht brauchst du nochmal einen kürzeren oder längeren. Dann verringere die Sattel-Lenker-Überhöhung auf allerhöchstens 5 cm. Danach sollte sich die Position einigermaßen bequem anfühlen. So fährst du erstmal konsequent 14 Tage (mind. 7 Fahrten). Dann erst die nächste Korrektur machen und ab da nur cm-weise.

Wow solche unsinnigen Pauschalaussagen....
Rad fühlt sich zu lang an ... dann Vorbau 3cm kürzer und Überhöhung auf allerhöchstens 5cm reduzieren `?

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Ah nun passt es !

Prinzipiell ist für sehr viele Leute tatsächlich ein Bikefitter mehr oder weniger rausgeschmissenes Geld.
Richtig Sinn macht das ja eigentlich nur wenn einen der Bikefitter kennt und zwar richtig.

Problem ist oft, dass die Bikefitter halt auch nur "schätzen" können wenn sie jemand vor sich haben den sie zum ersten mal sehen und dann nur 2h Zeit haben ihn kennenzulernen...


Allerdings ist diese Schätzung sicher besser als jemand random aus dem Internet der ohne irgendwelche Infos sagt : Mach den Vorbau 3cm kürzer...
 
Zum Thema Bikefitting: Mein Radhändler des Vertrauens war selbst früher Profi und betreibt seit Jahrzehnten ein Radgeschäft (ich fürchte er geht bald in Rente)
Der hat mal erzählt er hätte einem Kunde ein Rad angepasst mit zwei drei einfachen Pi Mail Daumen Regeln und das hat dann genau gepasst - bis auf 1 cm Abweichung - zu dem was ein Bikefitter ermittelt hat.
Dafür war es schnell und umsonst. (das Fitting - nicht das Rad)
 
Früher bestand das Bikefittig auch aus

  • Wasserwaage in Schritt
  • Zollstock anhalten und Höhe ausmessen.

Das ist dann doch ein bisschen wenig !
 
Moinsen

Momentan fährt man ja meistens nicht in Gruppen, somit wird es schwierig jemanden zu finden, der mal hinter und neben einem her fährt und schon die gröbsten Probleme erkennt.
Wenn man aber vorher noch nie so weit gefahren ist, würde ich aber erstmal die fehlende Muskulatur im Rücken, Nacken, Popo, Trizeps usw vermuten.
Wenn da nichts ist, wird wahrscheinlich auch kein bikefiting irgendwie nützlich sein. Und bis man dort ist, kann man sich eben auch mit Karls Methode voran Tasten.
Wie der Vorgänger sagte: was soll eine Person mit mehr oder weniger orthopädischen Vorwissen dir per Blick in zwei Stunden empfehlen können? (Youtube hat mehrere Videos dazu, die du dir sicherlich schon angeschaut hast, um die schlimmsten Fehlstellungen zu beseitigen)

Gruß
dasulf
 
Zumal man auch erst einmal auf einem Rennrad sitzen muss und fahren sollte, um festzustellen wo die zu optimierenden Stellen überhaupt sind ! Der Gang zum Bikefitter kitzelt halt noch einmal die fehlenden Prozente zum Optimum heraus.
Meistens ist das Material eh besser wie der Fahrer. ;)
 
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