Erstes Rennrad

[olli1812]

Guten Abend in die Runde,
Ich stehe aktuell kurz vom Kauf meines ersten Rennrads. Hierbei bin ich bereit ca. 4000€ fürs Rad auszugeben. Nun sind mittlerweile das Van Rysel RCR, Di2 (4500€ inkl. Powermeter), Trek Emonda SL 6 Pro(4000€, Di2) und eventuell das Orbea Orca Aero/ M35i in der Auswahl.
Hier spricht mich aktuell das Emonda am meisten an, auch optisch (Rot/Silber).
Nun wollte ich die Frage mal ins Forum stellen und Fragen ob es hier Erfahrungswerte/ Empfehlungen gibt (gerne auch für andere Räder, die interessant sein könnten).
Das Rad soll gut zum trainieren sein und später auch competitive in Radmarathons/ Rennen sein.

Gruß

 

[dobelli]

Nur damit ich das richtig verstehe: Deine Frage ist also, ob es hier Erfahrungswerte mit Rennrädern gibt?

 

[olli1812]

Meine Frage zielt darauf ab, ob es Erfahrungswerte speziell zu den genannten Rädern gibt/ Empfehlungen für Räder bis 4000€.

 

[norman68]

Hast schon mal in den Forenbereich Kaufberatung geschaut der auch für solche Anfragen der Richtige gewesen wäre

https://www.rennrad-news.de/forum/forums/kaufberatung.63/

 

[TvG]

Guten Abend in die Runde,
Ich stehe aktuell kurz vom Kauf meines ersten Rennrads. Hierbei bin ich bereit ca. 4000€ fürs Rad auszugeben. (…)
Das Rad soll gut zum trainieren sein und später auch competitive in Radmarathons/ Rennen sein.

Du bist noch nie einen Meter Rennrad gefahren, bist Dir aber sicher, dass Du später mal bestimmt an Rennen teilnehmen willst? Das ist mehr als ambitioniert.

Trainieren — vor allem als Anfänger — könntest Du auch mit einem gebrauchten für unter 1000 € aus den Kleinanzeigen. Dann würdest Du deutlich weniger Geld verbrennen, falls Du nach einem Jahr merken solltest, dass Radsport doch nichts für Dich ist.

 

[norman68]

....Dann würdest Du deutlich weniger Geld verbrennen, falls Du nach einem Jahr merken solltest, dass Radsport doch nichts für Dich ist.

Stimmt! Früher konnte man das ja noch recht gut machen und mit wenig Verlust nach einer Saison sein Bike wieder verkaufen aber aktuell ist der Gebrauchtmarkt mehr als im Keller und so gut wie keiner kauft mehr ein Gebrauchtrad zu einen guten Preis wenn es aus Verkäufersicht gesehen wird.

 

[seankelly]

Du bist noch nie einen Meter Rennrad gefahren, bist Dir aber sicher, dass Du später mal bestimmt an Rennen teilnehmen willst? Das ist mehr als ambitioniert.

Trainieren — vor allem als Anfänger — könntest Du auch mit einem gebrauchten für unter 1000 € aus den Kleinanzeigen. Dann würdest Du deutlich weniger Geld verbrennen, falls Du nach einem Jahr merken solltest, dass Radsport doch nichts für Dich ist.

Ist doch alles eine Frage des Geldes. Wenn ein Fehlkauf finanziell nicht juckt, warum dann also nicht?

 

[*Steph*]

Moin, ich würde das Orbea Orca wählen. Das Trek Emonda wird nicht mehr produziert und in der SL Version relativ schwer. Das Van Rysel spricht mich nicht unbedingt an, aber eben, die Geschmäcker sind verschieden.

 

[tyoac]

Moin, ich würde das Orbea Orca wählen. Das Trek Emonda wird nicht mehr produziert und in der SL Version relativ schwer. Das Van Rysel spricht mich nicht unbedingt an, aber eben, die Geschäcker sind verschieden.

Der Orca Aero Rahmen ist auch sackschwer und nicht mehr aero als viele der aktuellen Allrounder, die gut und gerne mal 4-500g weniger auf die Waage bringen.

 

[Moba 68]

Moin, das stimmt, die Orca Aero Rahmen sind echt schwer, aber die aktuellen Orca (nicht Aero) Rahmen sind jetzt echt viel leichter, als die der Vorgängerversion.

 

[TvG]

Ist doch alles eine Frage des Geldes. Wenn ein Fehlkauf finanziell nicht juckt, warum dann also nicht?

Das sind dann immer die Anfänger, die mit aktuellen Top-Rennräder auf den Radtrassen dieser Welt herumgurken und plötzlich mithalten wollen, wenn ich sie bei Grundlagenfahrten locker überhole. Hängen dann für 30 Sekunden irgendwie laut schnaubend im dunkelroten Bereich an meinem Hinterrad, während ich noch bequem in der Nasenatmung bin.

Wenn die Kohle keine Rolle spielt, man Geld verbrennen und Status will, klar. Ist ein freies Land. Man sollte nur bedenken, das mit dem besonders teuren Rad vielleicht auch eine gewisse Erwartungshaltung entsteht. Im Extremfall: Dogma oder S-Works unter dem Hintern und nicht einmal 150 Watt treten können, kann halt auch peinlich sein.

 

[*Steph*]

Das sind dann immer die Anfänger

Immer diese Bevormundung von Neueinsteigern, es soll jeder das fahren, was er will.

 

[Micha0707]

Das Trek Emonda wird nicht mehr produziert

Schon, aber ein geiles Rad und schon mit top Laufrädern ausgestattet.

 

[Alex3103]

Die Grundhaltung ist hier im Forum halt gut vertreten...
Alles unter 12h/Woche ist kein würdiger Gesprächspartner und gleicht Anfänger Status. Oft genug eine "feindliche" Haltung. Kenne ich aus anderen Bereichen zum Glück eher anders.

Ich mach mal ein Gegenbeispiel auf, was vermutlich auch gleich wieder attackiert wird, einfach aus Trotz.
Warum soll ich mir ein günstiges Bike kaufen, wenn es kaufmännisch betrachtet keinen Unterschied macht ?

Viele nutzen heute Jobbike (Achtung, das ist jetzt besagter Punkt, der oft attackiert wird). Ich stand im Sommer auch vor der Entscheidung. Wollte ursprünglich nach vielen Jahren eines sehr einfachen RR ein höherwertiges im Bereich 3-4k holen. Dann habe ich schnell gemerkt, dass einige interessante Ausstattungen erst in der nächsten Stufe vorhanden sind.
Kaufmännisch macht es aber kaum einen Unterschied. Ich zahle monatlich mehr wenn das Bike 6k kostet, es hat danach aber auch noch mehr Restwert. Im Endeffekt zahle ich 3 Jahre monatlich einen Betrag und kaufe das Rad danach für einen festgelegten Wert raus. In Summe habe ich dann über 3 Jahre plus Kaufpreis so viel bezahlt, wie das gebrauchte Rad auf dem Markt wert ist. Zumindest liegt nicht viel Differenz dazwischen.

Wenn man sich die Kapitalbindung also leisten kann, hat das Rad über 3 Jahre (wenn man es danach verkauft) kaum Kosten verursacht. Der Unterschied ob 3k Kaufpreis oder 6k Kaufpreis ist auf die Dauer so marginal, dass es finanziell einfach keinen Grund dafür gibt auf die zusätzlichen Möglichkeiten zu verzichten.

Man mag es mögen oder nicht. Ich verstehe aber warum das auch totale Anfänger dazu verleitet ein teures Rad zu kaufen. Ich kenne das auch aus anderen Hobbies und mag es auch nicht wenn Anfänger gleich das beste Material kaufen, es aber nicht richtig nutzen können. Da hat die Ausstattung noch viel mehr Einfluss auf die Performance als im Radsport und man kann sich diese ein Stück weit kaufen. Verteufeln muss ich die trotzdem deswegen nicht

 

[seankelly]

Ich kenne das auch aus anderen Hobbies und mag es auch nicht wenn Anfänger gleich das beste Material kaufen, es aber nicht richtig nutzen können.

Ich finde das gut, weil es Einnahmen für die Radbranche generiert, die am Ende allen Kunden zugute kommen, z.B. in Form von technischen Innovationen und deren Durchreichung in die Mittelklasse. Und ob ein Rookie mit einem Gebrauchtrad oder dem neuesten teuersten Pinarello rumfährt, ist mir doch komplett wumpe.

 

[olli1812]

Das sind dann immer die Anfänger, die mit aktuellen Top-Rennräder auf den Radtrassen dieser Welt herumgurken und plötzlich mithalten wollen, wenn ich sie bei Grundlagenfahrten locker überhole. Hängen dann für 30 Sekunden irgendwie laut schnaubend im dunkelroten Bereich an meinem Hinterrad, während ich noch bequem in der Nasenatmung bin.

Wenn die Kohle keine Rolle spielt, man Geld verbrennen und Status will, klar. Ist ein freies Land. Man sollte nur bedenken, das mit dem besonders teuren Rad vielleicht auch eine gewisse Erwartungshaltung entsteht. Im Extremfall: Dogma oder S-Works unter dem Hintern und nicht einmal 150 Watt treten können, kann halt auch peinlich sein.

Interessanter Beitrag. Da ich eine gute Grundlagenausdauer durchs Laufen und Basketballspielen habe und durch meinen Beruf zusätzlich ganz gut Kraft in den Beinen habe, traue ich mir definitv zu in kurzer Zeit auch paar Watt auf dem Fahrrad zu treten. Aber definitiv interessante Meinungen/ Vorurteile die hier teilweise gegenüber Neulingen herrscht.
Ich denke jeder war mal Neuling in einer Branche/ Sport und sollte sich eventuell mal an seine Anfänge zurückerinnern.....

 

[olli1812]

Hast schon mal in den Forenbereich Kaufberatung geschaut der auch für solche Anfragen der Richtige gewesen wäre

https://www.rennrad-news.de/forum/forums/kaufberatung.63/

Danke für den Hinweis, habe den Forenbereich vorher nicht gesehen.

 

[NeonGolden]

Das sind dann immer die Anfänger, die mit aktuellen Top-Rennräder auf den Radtrassen dieser Welt herumgurken und plötzlich mithalten wollen, wenn ich sie bei Grundlagenfahrten locker überhole. Hängen dann für 30 Sekunden irgendwie laut schnaubend im dunkelroten Bereich an meinem Hinterrad, während ich noch bequem in der Nasenatmung bin.

Wenn die Kohle keine Rolle spielt, man Geld verbrennen und Status will, klar. Ist ein freies Land. Man sollte nur bedenken, das mit dem besonders teuren Rad vielleicht auch eine gewisse Erwartungshaltung entsteht. Im Extremfall: Dogma oder S-Works unter dem Hintern und nicht einmal 150 Watt treten können, kann halt auch peinlich sein.

Das wäre so ein unangenehmes Beispiel dafür, warum es in der Rennradbubble für viele Einsteiger so nach Überheblichkeit und Arroganz müffelt und man sich kaum traut Fragen zu stellen.
Und nein, aus einem teuren Rad lässt sich nicht automatisch eine Erwartungshaltung ableiten. Du weißt ja selbst, dass das nicht stimmt. Genauso wenig scheint eine gewisse Leistungsfähigkeit zu bedeuten, dass man ein guter Sportler ist.

@olli1812: Lass dich nicht irritieren. Für den Einstieg würde ich dir empfehlen dich von deiner Intuition leiten zu lassen. Kauf dir, was dich anspricht und dich nicht in finanzielle Nöte bringt. Wenn dich die Sucht packt, wirst du dich ganz automatisch tiefer einlesen und neue Erkenntnisse gewinnen, was du brauchst und was dir fehlt. Und wenns dir doch nicht gefällt, dann verkaufste das Ding halt wieder.
Die Auswahl und all die verschiedenen Konfigurationen können einen schon mal überfordern. Daher macht es auch wenig Sinn zu versuchen direkt mit dem ersten Wurf das perfekte Rad für dich zu finden. Sieh zu, dass du ein paar Läden in der Umgebung abklapperst und dich auf ein paar Räder draufsetzt. Irgendwo wird der Funke schon überspringen und dann probier es einfach aus.
Verabschiede dich von dem Gedanken, dass direkt von Anfang an alles perfekt passen muss und überall das Optimum rausgeholt wird. Das geht nicht. Viel wichtiger sind die ersten paar tausend Kilometer, die du fährst und die Erkenntnisse, die daraus gewinnst. Sowas kann man nicht kaufen.

 

[seankelly]

Und wenns dir doch nicht gefällt, dann verkaufste das Ding halt wieder.

Wie hier schon thematisiert: das wiederum ist nicht ganz so einfach. Wenn man einen Wiederverkauf ins Kalkül einpreist, sollte man deutliche Abschläge verkraften können/wollen.

 

[frankblack]

Das wäre so ein unangenehmes Beispiel dafür, warum es in der Rennradbubble für viele Einsteiger so nach Überheblichkeit und Arroganz müffelt und man sich kaum traut Fragen zu stellen.

lieber arrogant wirkende, aber sinnvolle Antworten, als so etwas:

...würde ich dir empfehlen dich von deiner Intuition leiten zu lassen....

Was soll die Intuition eines Anfängers da bewirken? Farbauswahl, oder was?
Geometriefragen einfach mit jemanden abklären, der sich auskennt, sei es ein Bikefitter, kompetenter Händler, Freunde/Bekannte mit Ahnung und verschiedene Räder Probe fahren!