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Fahrradhändler, Werkstätten, Preise etc.....

lagaffe

Giftick
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In schöner Regelmäßigkeit tauchen hier threads auf, in denen dann über Seiten mal berechigte Kritik geübt wird, aber noch öfter Gemaule aus kompletter Unkenntnis der Sachlage zu lesen ist.

Ich will mal versuchen, etwas komprimiert aufzuführen, wie sich so Preise für Dienstleistungen so gestalten. Sicher ist die Kalkulation der einzelnen Händler, gleich ob lokal oder "überregional" sehr unterschiedlich. Aber einen gewissen Faden kann man schon ausmachen:

Dienstleistungen:

Grundlage für den Preis von Reparaturen, Einstellarbeiten etc. die Kosten für die Werkstattstunde ( nicht zu verwechseln mit Stundenlohn oder was auch immer. In Deutschland liegt die, je nach Region zwischen 40 und 70 Euro.
Darin sind enthalten: sämtliche Fixkosten wie Miete etc., Kosten für die Werkstatteinrichtung, deren Abschreibung, Neubeschaffung von Werkzeug, Lohnkosten und nicht zuletzt das Unternehmergehalt.

Zu bezahlen ist in der Regel die tatsächliche Arbeitszeit exklusive eventueller Ersatzteile. Wenn der Laden Wert auf Transparenz legt, rechnet der entweder mit der Stoppuhr oder besser, nach der Arbeitswerteliste Fahrrad der Ausgabe des laufenden Jahres ab. ( Fast) Alle Tätigkeiten sind nach Arbeitswerten aufgeführt. Ein Arbeitswert entspricht etwa 6 Minuten Arbeitszeit, kostet also 1/10 der Werkstattstunde.

Eine "große Inspektion" kostet / entspricht 10 AW, das Vorderrad aus- und einbauen 1 AW, nur um mal Beispiele zu nennen. Manche Leistungen werden verbindlich, andere flexibel, nach dem jeweiligen Aufwand berechnet. Im Prinzip fällt schon bei der "Durchsicht vor Arbeitsbeginn" 2,5 AW an Kosten an.

Mit Sicherheit macht ein Qualitätsunterschied die Kommunikation zwischen Händler und Kunden aus.

Beim Kauf von kostenintensiven Ersatzteilen oder Neuteilen, die verbaut werden sollen, kann man schon mal eine Mischkalkulation aus Marge und Kosten für die Dienstleisung erhalten, muß aber nicht sein.

Vielleicht klärt ja diese Zusammenfassung ein paar Fragen. Die Suche nach einer geeigneten Werkstatt, nach einem "guten" Händler, kann ich natürlich niemandem abnehmen....
 
Wird wohl nicht lange dauern, bis der Erste moniert, dass man ein Vorderrad in einer Minute aus- und in der zweiten einbauen kann :rolleyes:
Ich frage mich bei den entsprechenden Threads immer, ob die User in ihrem Job auch soviel umsonst oder für einen Obolus in die Kaffeekasse machen, wie sie vom Radhändler erwarten.
Die Meisten wollen gut und immer mehr verdienen, aber immer weniger ausgeben. Die Einsicht, dass das Eine nicht ohne das Andere geht, fehlt leider oft.
 
Ich kenne auch keinen, der das überhaupt berechnet. Aber ich dachte, ich gebe mal zwei "extreme" Beispiele...
 
eine Schraube festziehen: 0,05€; gewusst wo: 5€

Man zahlt auch beim Radhändler seines Vertrauens nur dinge, die man selbst nicht erledigen kann. Aus welchen gründen auch immer, mein verdacht bei Leistungssportlern: man Trainiert das Hirn nicht genug. *duck und wech*:D:rolleyes:

Gruß,
Pracer
 
Ich finde es gut, dass Du es so ausführlich darstellst. Mir hat auch noch keiner den Radeinbau als Posten auf die Rechnung geschrieben. Es ist aber eine von vielen Arbeiten, an die die wenigsten Kunden denken.
Welcher Kunde denkt darüber nach, wieviel Zeit es in Anspruch nimmt, bis das Rad übergeben wird? Auspacken, überprüfen auf Schäden/Mängel, Bremsen und Schaltung prüfen/einstellen, Pedale und Flaschenhalter montieren, Steuersatz und Vorbau einstellen.
Alles Arbeiten, die im VK beinhaltet sind, ohne extra ausgewiesen zu sein.
 
eine Schraube festziehen: 0,05€; gewusst wo: 5€

Man zahlt auch beim Radhändler seines Vertrauens nur dinge, die man slbest nicht erledigen kann. Aus welchen gründen auch immer, mein verdacht bei Leistungssportlern: man Trainiert das Hirn nicht genug. *duck und wech*:D:rolleyes:

Gruß,
Pracer

Du bist Hochleistungssportler? :eek: :D
 
Kaufmännischer Grundkurs?
Naja, wenns dafür Bedarf gibt...

Mich stört nicht der Preis sondern die unterirdische Leistung die viele Händler abliefern.
Nicht erbrachte Leistungen berechnen, Fahrrad nach Inspektionen mit halb abgelassener Luft und geöffneter Bremse ausliefern - um nur exemplarisch mal zwei erlebte Dinge zu nennen. Hätte ich bei meinen Versuchen einen kompetenten Händler gefunden - mir wäre es egal ob die Inspektion zehn Euro mehr oder weniger kostet!
Und auch die Kalkulation wäre mir egal.
 
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