AW: Gefängnisstrafe für Doper?
weil es mir absolut unverständlich ist (um mich mal freundlich auszudrücken), wie man die Typen noch als Vorbilder hinstellen kann (was hier ja langläufig gemacht wird).
Ich mochte als Junge immer Bernhard Hinault. Der Mann hat mich aufs Rad gebracht. Soll ich jetzt beleidigt sein, weil er damals auch was genommen hat? *Bullenscheisse*
Doping ist doch nur
ein Baustein in dem "Haus" Profisportler. Hier tun manche Leute als müßten sie nur was nehmen und könnten dort auch mitfahren. Lächerlich! Da gehört einiges mehr dazu und es ist doch den wenigsten vergönnt überhaupt nur in die Nähe eines Profivertrages zu kommen, egal in welcher Sportart. Berufs- oder gewohnheitsmäßige Kritiker sind doch meistens nur selber auf dem kritisierten Gebiet gescheitert.
An einem Radsportler gibt es ja noch viele andere Aspekte, die vorbildtauglich sind, wie z.B. Style, Technik, Fahrweise, Sympathie, Kampfgeist, die Ästhetik etc. Dann gibt es immer noch keine vergleichbare (Wettkampf)-Ausdauerleistung in einer anderen Sportart, wie eine der großen Rundfahrten. Einfach nur dafür jeden Tag wieder anzutreten, mit Sturz- oder anderen Verletzungen etc., verdienen sich die Jungs schon _meinen_ Respekt. Ob die jetzt etwas schneller oder langsamer fahren ist mir latte, die sind von mir aus gesehen sowieso in einer anderen Welt.
Allerdings muß man einfach mal realisieren, dass in
jeder Sportart Trainer und Mediziner versuchen die Grenzen des Machbaren zu erweitern um neue Rekorde zu erzielen. Das gelingt zum einen mit Material- (vor Jahren: neue Ära im Stabhochsprung) und Technikverbesserungen (Skispringen: V-Stil, Langlauf: Skaten) aber auch in dem die Grenzen des körperlich Machbaren erweitert werden, was auch nicht per se illegal oder betrügerisch ist. So hat Armstrong nachweislich durch elendig lange Trainingseinheiten über Jahre hinweg sein angeborenes Muskelverhältnis von mehr Schnellkraftmuskeln zu mehr Ausdauermuskeln hin verändert und sein Gewicht stark reduziert ohne Leistung zu verlieren. Wie es ihm überhaupt möglich war 5-8h täglich zu trainieren ist dann wieder eine andere Geschichte, da hat Chemie oder Medizin möglicherweise eine Rolle gespielt, aber ohne einen enormen Willen wird das nix. Und das ist etwas, was ich an ihm repektiere. Der Mann hat vieles aus dem Kopf raus gemacht, mit einer mentalen Stärke der Ulle nie hätte das Wasser reichen können, auch wenn er vielleicht der talentierterte Radfahrer war. Und selbst wenn er gedopt war, hat er mit Willen und akribischer Vorbereitung (Material etc.) so viel gewonnen. Es gab mal einen Bericht, wonach Discovery ihre
Reifen in einer Klimakammer aufbewahrt haben, um sie kontrolliert altern zu lassen, und in wichtigen Etappen/Rennen nur min. 5 Jahre alte
Reifen fuhren, weil diese defektsicherer sind als neue
Reifen. Sowas z.B. gehört für mich zur Professionalität, was mich wiederum fasziniert.
Greetz