wie meinst du das mit nervös? Besteht dann das Problem, dass man quasi ins leere tritt ohne wirklichen Wiederstand?
Kwerfeldein-Rennen sind prinzipiell langsamer als Straßenrennen, daher ist die Übersetzung kürzer. Insofern ist Gedanke, dass da ein Effekt beim Treten auftreten könnte, nicht falsch. Da kann man aber umbauen.
RR sind tendenziell eher so ausgelegt, dass sie oben raus stabiler werden. Das wird hauptsächlich über längere Vorbauten und größere Lenkrohrwinkel erreicht, Kreiselkräfte der Laufräder dürften da natürlich auch reinspielen.
Für die Extra-Wuseligkeit gibt es dann an Querfeldein-Rädern kürzere Vorbauten, die Rahmen sind etwas kürzer und der Lenkrohrwinkel kleiner. Dazu wird das Tretlager für die Bodenfreiheit meist weniger abgesenkt, d. h. man sitzt idR etwas höher mit daraus resultierendem etwas höherem Schwerpunkt.
Daraus ergibt sich dann in Summe eine größere Nervosität, leichte Flatterigkeit beim Lenken, was bei höheren Geschwindigkeiten zumindest ungewohnt ist.
Bei (modernen) Renn-Gravelern, wie Mohoric' Silex und Canyons Grail 2, wird dann schon ziemlich umgebaut. Die Rahmen sind für sich sehr lang, insbesondere im Radstand, dafür wird der Vorbau eher kurz, was zu Nervosität führen würde und wiederum durch die große Gabelvorbiegung ausgeglicheneglichen werden soll.
Okay, zuviel Details. Prinzipiell:
-Ein Kwer-Rad soll gut durch den Dreck und enge Hindernisse kommen und muss dabei nicht übermäßig schnell werden.
-Ein Rennrad hat mit Dreck wenig am Hut, soll bei hohen Geschwindigkeiten stabil liegen und möglichst satt um Kurven kommen.
-Ein (Renn-)Gravel-Dings soll gut durch den Dreck kommen, ohne dass es dabei fies technisch wird, gut um Kurven kommen, einigermaßen schnell sein, dabei aber in erster Linie ruhig liegen.
Und jetzt denken wir mal kurz drüber nach, warum die Gravel-WM 2022 mit einem Straßen-Rahmen gewonnen wurde
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g.