Interessant.
Irgendwie kommt es mir so vor, dass du zwar die Probleme erkennst, zugestehst dass es sie gibt, aber letztendlich (fast) immer darauf herunter brichst, dass diese eh gering sind, selten vorkommen, Einzelfälle sind. Hm.
Neine: Es gibt schlicht keinen Zusammenhang zwischen Ethnie oder Kultur und Kriminalität, oder gar so etwas wie eine genetische Veranlagung.
Das wäre im übrigen lupenreiner Rassismus.
Vielleicht anders gesagt, gedacht:
Arm und Reich?
Was, wenn ein sehr sehr reiches Land (jetzt ohne dies bis in die Untiefen zu Zerfplücken), sehr gut lebt, wenig Kriminalität hat, ein gut ausgebautes Gesundheits- sowie Sozialsystem hat.
Und wenn dann gewisse Menschen sehen, dass dieses reiche Land recht "umgänglich" mir Kriminalität umgeht, um nicht zu sagen, lasch, sehr nachsichtig, verständnisvoll etc, dann wird das eben ausgenutzt.
Das glaubst Du doch selber nicht, oder?
Also wenn man sich ein Zielland aussucht, dann sicher eines, was das beitet, was man sucht: Sicherheit zum Beispiel oder in der Tat ökonomische Möglichkeiten.
Dass Leute wegen des Sozialsystems kommen ist ein gern kolportiertes Vorurteil. Im übrigen ist selbst unter denen, die bei uns landen, das eigentlich Land der "Träume" die USA.
DIe letzten beiden Dinge sidn soagar belgt. Ich bin nur zu faul zum suchen.
Wenn man dann noch die diversesten "Fahnen" hochhält, wie:
Jede/r darf alles, Diversivität, Multikulturell, kein Rassismus, kein Sexismus, keine Ausländerphobie, keine Geschlechterphobie usw usf, dann wird es eben zusehends schwerer für eine Gesellschaft.
Wenn jede/r alles darf, und (und da wären wir wieder beim Aushalten müssen) sich jeder gleich beleidigt fühlen darf (rechte, rechtsextreme, identitäre Propaganda/Kampfbegriff: Schneeflocken bzw -Generation), dann wird es eben ein langwieriger, steiniger und auch finanziell belastbarer, schwerer Weg.
Eigentlich ist das nur das Minimum dessen, was jedem geschuldet ist. Kennen wir unter der Unantastbarkeit der Würde des Menschen oder als kategorischer Imperativ.
Wir haben, oder sollte man sagen, hatten gewisse Ideale, Vorstellungen und Grundwerte.
Einige davon werden zurückgedrängt oder verwässert. Ein ganz normaler Vorgang, Evolution eben.
Genau so wie du immer argumentierst, dass man zwar alles sagen dürfe, aber mit Gegenwind rechnen müsse bzw keinen Applaus dafür ernten würde. So gibt es eben die Kritik, nicht zu viele "andere" in das Land zu lassen. Oder wenn, dann nur mit bestimmten Voraussetzungen, Qualifikationen etc.
Warum sollte das nicht das Recht der Mehrheit oder derjenigen sein, die in diesem Land leben?
Mal abgesehen davon, dass die Realitäten eben territoriale Grenzen kennen, was aber nun alles andere als "natürlich" gewachsen ist, sondern wie alles, was Menschen gemacht ist, eben konstruiert:
Zum einen gibt es relativ klare Regeln, wenngleich diese verbesserungswürdig sind. Also eigentlich auch kein Problem an und für sich.
Das Andere versuche ich mal an einem Beispiel: Kannst Du Dir Deinen Nachbarn aussuchen? Oder soll Dein Nachbar Dich aussuchen können, oder ablehnen?
Oder willst Du selber erst einmal einen Pass beantragen, um in die Nachbarstadt zu kommen? Das waren mal Realitäten.
Ich denke, das Recht auf Freizügigkeit, wenn auch begrenzt auf die EU, will keiner mehr missen, der noch recht bei Troste ist.
Und nur mal so zum Verständnis: Sollen wir demnächst darüber abstimmen, wer darf und wer nicht?
Ziemlich abwegig: An der Stelle geht es um Grundrechte und die sind prinzipiell nicht abstimmungs-fähig. Denn sonst wären es keine Grundrechte mehr.
Es wäre rein diskriminierende Willkür.
Also die Familien"bande" (Patriachat; Stellung der Frau) ist im deutschsprachigem Raum eine deutlich andere als in südlicheren Gegenden; oder der Türkei und Teilen der Ex-Jugoslawien Staaten (Serbien, Kosovo).
Bezüglich Mafia, Cosa Nostra (vor allem Italien) mag das stimmen.
Von den unzähligen Ausschreitungen (du wirst sicher von einigen wenigen reden) zwischen Serben, Kosovo, Albanern, Türken (zum Teil auch zwischen bzw mit Flüchtlingen aus Syrien oder Afghanistan) etc in Deutschland sowie Österreich mal abgesehen. Schließlich gibt es ja in diesen Ländern auch noch die Auseinandersetzungen zwischen Linken/Autonomen/Antifa und Rechten (in Ö: Akademikerball, Opern Demo; de: G20, Stuttgart).
Auch wieder ein gerne geglaubtes Vorurteil, was gerne angebracht wird. Das übersieht aber, dass unsere heute liberale Geselschaft in dem Sinne auch erst einen "Wimpernschlag in der Geschichte" alt ist.
Die Geschlechter-Ordnung unterscheidet sich in ihrer Struktur weltweit im Prinzip überhaupt nicht. Wir haben das auch nicht wirklich überwunden. Strukturell ist alles sogar noch vorhanden. Mit dem Unterschied, dass insitutionell die Gleichheit der Geschlechter leidlich durchgesetzt ist, die Rechte von Abhängigen geregelt usw.
Auch in Deutschland und Europa galt ( oder gilt noch): Erst Meine Familie und dann alle anderen, im Zweifel auch auf Kosten von allen anderen. Es ist weitgehend überwunden, das sicher, aber nicht fremd.
Das ist durchaus ein vitales Problem und gleichzeitig durchaus ein Potenzial. Aber das führt zu weit.
Und noch einmal: Es gibt auch keinen Zusammenhang zwischen Ethnie / Kultur und Gewalt. Sehr wohl zwischen Sozialstruktur und Gewalt.
Mir ist das grundsätzlich auch egal.
Aber Fahnenschwenker (zB bei Sportveranstaltungen) oder Menschen, die die Nationalflagge bei den Fenstern heraushängen lassen/hissen, sollte man nicht als Rechtsextreme, Rechte Recken, nationale Spinner etc verurteilen.
VErmutlich weil das welche sind? Oder auch nicht? Mir egal!
Nebenbei bemerkt ist das gebrochene Verhältnis zum Vaterland eine gute deutsche Tradition. das gab es schon weit vor der Nationalbewegung im 19.Jhdt.
Die Nation als solche ist ein ohnehin überflüssiges und beschneidendes Konstrukt, was hoffentlich einam auf dem Müllhaufen der Geschichte landet.
Für micht zeigt das, dass man stolz auf sein Land ist.
Natürlich sind die Beweggründe interessant.
Die Linken verteufeln dies; ua mit dem Argument, man könne ja nichts dafür, dass man in diesem Land geboren worden sei. Das sei einfach nur Glück gewesen. Glück, welches andere nicht haben. Und dann noch der Bezug zu den Nazis (verkürzt und vereinfacht gesagt).
Wohingegen die Befürworter eine Liebe zu einem Verein, Sport, Verfassung, Rechtsstaat, Systeme (Gesundheit, Soziales, Bildung etc) ausdrücken wollen. Also in ihrer Gesamtheit. Das was den Staat (zB Deutschland) so alles ausmacht. Und nicht zuletzt, was die Vorfahren dafür getan und geleistet bzw aufgebaut haben. Ja, auf dass alles kann man stolz sein, Bewunderung hegen, etc.
s.o.
Mir sind beide, extremen, Lager zuwider.
Mir wäre ein vollkommen entfesselter Kapitalismus zuwider, weil der ab einer bestimmten Akkumulation für derartige Ungleichheiten und Machtgefälle sorgt, dass jegliche Freiheit regelrecht ausgehungert würde.
Eine Total-Kollektivierung würde dagegen in dem Moment die Selbstverwirklichung des Einzelnen beschneiden, sobald der das ökonomische Kollektiv dessen Umsetzung wegen verlassen müsste und man es ihm verbieten müßte.
Aber die Realität sieht ohnehin anders aus.