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Heimwerkstatt für Campagnolo aufbauen

Vielen Dank euch allen für die hilfreichen Antworten.

Ja, ich denke die meine ich. Das ist auch ein Grund für diesen Thread, ich kenne oft die richtige Bezeichnung nicht, was Internetsuche (für mich) nervig macht.

Ich mach mal eine kurze Bestandsaufnahme. Ich brauche:
  • Entlüftungskit (das von sickgirl empfohlene von Jagwire deckt mit den zig Adaptern alles ab, die Gewinde sind also nicht genormt.
  • Leitungsschneider und Einpresswerkzeug für Insertpins (von Jagwire)
  • Zughüllenschneider
  • Bleedblock mit 10,5mm Breite. Der von Campa hat ne Aussparung für die Scheibe, damit man die Sättel ausrichten kann, vllt. lohnt sich der Aufpreis doch. Die günstigen von Shimano haben das m. W. nicht.
  • Insert-Pins und Oliven von Campa (Campa spezifisch)
  • langen Inbus-Bit für Kurbel (finde ich allerdings im Netz nur für 6mm,ich brauche m.W. 10mm?)
  • Kassettenabschlussring: Hab einen, der für die Chorus passt, ob der auch für Campa Ekar N3W passt, werde ich ausprobieren
  • Knipex-Zangen für... ja wofür eigentlich...?
Offene Fragen:
  • Wie ist das mit den Hydraulikleitungen selbst? Müssen die von Campa sein (weil sonst Insert-Pins und Oliven nicht passen)?
  • Funktioniert der HollowtechII Schlüssel für AFS/CL-Verschlussringe und Lagerschalen auch bei Ultra-Torque und Pro Tech Lagerschalen (68mm BSA)?
  • Brauche ich evtl bestimmte Werkzeuge für die Wartung von Campa-Naben (an einem Shamal LRS)?
  • Lohnt sich nach eurer Meinung ein Bremsscheiben-Richtwerkzeug wie z.B. dieses: https://www.bike24.de/p113839.html
  • Lohnt sich ein Set mit guten Speichenschlüsseln? Musste meine beiden LRS (Zipp 303 und Shamal) bisher noch nie nachzentrieren...? Und ist das sinnvoll, wenn man keinen Zentrierständer hat und auch nicht beschaffen will?
Vielne Dank nochmals.
LG
Prinzipiell: In der Fahrradtechnik ist so ziemlich gar nichts genormt. Das sollte man immer im Hinterkopf haben.

Nicht wissen ist nicht schlimm, aber man sollte eine Idee haben, wo man nachsehen kann. Internetshops sind keine Informationsquellen, tauchen aber beim Googlen als erstes auf.

Campa hat eine sehr gute Dokumentation mit Ersatzteillisten, Anleitungen etc. Die Seiten der Hersteller sind im Zweifel immer die ersten Quellen, die man bemühen sollte.

Hydraulikbremsen haben von Hersteller zu Hersteller und oft auch innerhalb der Programme verschiedene Spezifika. Leitungen können verschiedene Innendurchmesser haben etc.

Die Technik der hydraulischen bremsen von Campagnolo stammt von Magura. Da gibt es einiges, was identisch ist.

Viele System-Laufräder benötigen proprietäres Werkzeug. Was es ist, findest Du wiederum bei den Herstellern selbst. Ein "Set mit guten Speichenschlüsseln" wird da oft nicht weiter helfen, aber der Speichenschlüssel, der passt.

Nicht für alles werden wirklich Spezial-Werkzeuge zwingend benötigt. Hydraulik-Leitungen kann man im Zweifel auch mit einem Küchenmesser kürzen, was "früher" auch in nahezu jeder Anleitung zu finden war.

Und wenn Du Dir mal das "Richtwerkzeug" für Bremsscheiben mal genau ansiehst................ Sich im Vorfeld darüber Gedanken zu machen ist unnötig.

Nicht missvertehen: Richtiges Werkzeug ist ( fast) immer besser als improvisiertes und ich schneide meine Leitungen auch nicht mit dem Brotmesser. Und um Bremsscheiben zu begradigen sind solche Richtwerkzeuge" angenehmer, als Eine Zange oder was auch immer.

Ich würde mir an Deiner Stelle dann die Gedanken über Werkzeug machen, wenn es notwendig ist. Vorher einen "Plan" zu entwerfen, halte ich für weitgehend sinnfrei
 

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Re: Heimwerkstatt für Campagnolo aufbauen
Danke dir @lagaffe für deinen Beitrag.
Campa hat eine sehr gute Dokumentation mit Ersatzteillisten, Anleitungen etc. Die Seiten der Hersteller sind im Zweifel immer die ersten Quellen, die man bemühen sollte.
Das tue ich sehr oft, aber oft wird einem Zeug ans Herz gelegt, was (nur scheinbar) proprietär ist, z.B. der Campa Kettennieter, da gibt es Alternativen wie von Rohloff oder Park Tool.
Nicht für alles werden wirklich Spezial-Werkzeuge zwingend benötigt. Hydraulik-Leitungen kann man im Zweifel auch mit einem Küchenmesser kürzen, was "früher" auch in nahezu jeder Anleitung zu finden war.
Habe ich auch schon gemacht (allerdings mit ner Zughülle): ging mit ordentlich Gewürge zwar, aber dannach war das Küchenmesser auch im A...
Und wenn Du Dir mal das "Richtwerkzeug" für Bremsscheiben mal genau ansiehst................ Sich im Vorfeld darüber Gedanken zu machen ist unnötig.
Na ja, den Fall hatte ich schon. Mit einer Zange war des so naja... Aber danke für deine Einschätzung.
Ich würde mir an Deiner Stelle dann die Gedanken über Werkzeug machen, wenn es notwendig ist. Vorher einen "Plan" zu entwerfen, halte ich für weitgehend sinnfrei
Wie ich oben schon schrieb: bei allem möglichen Alltags-Werkzeug ist das so und mache ich es auch so. Speziell aber bei Campa-spezifischen Teilen ist das mit Verfügbarkeit und Lieferzeiten so ein Ding. Weil weder das Warten auf Ersatzteile noch das Schrauben zu meinen großen Leidenschaften gehören, sondern ich einfach schnell wieder auf dem Rad sitzen möchte, mache ich mir bereits im Vorfeld Gedanken um nicht im Falle einer kleineren Reparatur wochenlang warten zu müssen (auf die Teile oder meine Werkstatt).
 
Danke dir @lagaffe für deinen Beitrag.

Das tue ich sehr oft, aber oft wird einem Zeug ans Herz gelegt, was (nur scheinbar) proprietär ist, z.B. der Campa Kettennieter, da gibt es Alternativen wie von Rohloff oder Park Tool.
Das ist ja auch logisch, denn die Hersteller haben das Zeug entwickelt und die Montagen sind eben recht spezifisch. Und deswegen bieten die entsprechend Werkzeug an. Es sei denn, sie wollen gar nicht, dass überhaupt jemand daran herum schraubt.

Und: Der Rohloff Revolver ist zwar ein feines Werkzeug, aber nicht wirklich eine Alternative zu Campagnolo. Ich weiß das, weil ich beides habe. Der Rohloff Revolver kostet nur wenig weniger als das Campa Teil, bzw befindet sich im selben Preis-Bereich. Wer nur Campa Ketten zu bearbeiten hat, fährt damit besser. Dass inzwischen andere Hersteller Werkzeug anbieten ist nur positiv.
Die Krux beim Einbringen des Campagnolo Verschluss-Bolzens ist tatsächlich die Fixierung der Kette im Werkzeug. Und das macht tatsächlich der Campa-Vernieter sogar besser und zuverlässiger als der Rohloff.
So schwer ist es nicht, alternative Werkzeuge zu finden. Die jeweiligen Herstelle geben schon an, zum beispiel eben welche Ketten man damit vernieten kann und was nicht.
Habe ich auch schon gemacht (allerdings mit ner Zughülle): ging mit ordentlich Gewürge zwar, aber dannach war das Küchenmesser auch im A...
Na ja, den Fall hatte ich schon. Mit einer Zange war des so naja... Aber danke für deine Einschätzung.
Das war keine Empfehlung, sondern der Hinweis darauf, dass man sich vielleicht mal ein paar Gedanken macht, womit man es eigentlich zu tun hat.
Hydraulik-Leitungen sind keine Zughüllen, die primär aus Metall bestehen. Die sind in der Regel komplett aus Kunststoff.
Oder um ein anderes Beispiel zu nennen: Die Werkzeuge zum Einbringen der Pins in Hydraulik-Leitungen haben keinesfalls die primäre Aufgabe die Pins hinein zu befördern ( dass sie das auch tun ist aber praktisch), sondern die Leitungen zu fixieren, ohne sie zu beschädigen. Manche sind z.B. einfach nur Klemmbacken für den Schraubstock.
Sinn und Zweck von den zu erledigenden Arbeiten sollte man sich dann durchaus rauf schaffen. Das habe ich letztlich gemeint. Das hilft dann auch bei der Beschaffung von Werkzeug.
Wie ich oben schon schrieb: bei allem möglichen Alltags-Werkzeug ist das so und mache ich es auch so. Speziell aber bei Campa-spezifischen Teilen ist das mit Verfügbarkeit und Lieferzeiten so ein Ding. Weil weder das Warten auf Ersatzteile noch das Schrauben zu meinen großen Leidenschaften gehören, sondern ich einfach schnell wieder auf dem Rad sitzen möchte, mache ich mir bereits im Vorfeld Gedanken um nicht im Falle einer kleineren Reparatur wochenlang warten zu müssen (auf die Teile oder meine Werkstatt).
Dann bist Du mit einer guten Werkstatt eigentlich besser beraten. Im Zweifel bezahlt man das, was man nicht mit Geld bezahlt, eben mit Zeit und Arbeit.

Nimm es mir nicht krumm, aber bei Deinen Kenntnissen, ist das Unterfangen eher suboptimal. Und selbst als geübter Schrauber, wird es Dir, wenn es kommt, wie es oft kommt, eher nicht gelingen, am Freitag Abend das Rad fit machen, um Samstag morgen fahren zu können. Die Unwägbarkeiten, mit denen man so konfrontiert werden kann sind zahllos.

Es ist wirklich sinnvoller, sich dann damit zu beschäftigen, wenn es wirklich virulent ist. Irgendwann hat man dann genug Routine - und die Werkzeuge meist parat - , um die Arbeiten nicht nur zu erledigen, sondern auch einschätzen zu können, ob man das am Vorabend noch "schnell" machen kann..........
 
Dann bist Du mit einer guten Werkstatt eigentlich besser beraten. Im Zweifel bezahlt man das, was man nicht mit Geld bezahlt, eben mit Zeit und Arbeit.

Nimm es mir nicht krumm, aber bei Deinen Kenntnissen, ist das Unterfangen eher suboptimal. Und selbst als geübter Schrauber, wird es Dir, wenn es kommt, wie es oft kommt, eher nicht gelingen, am Freitag Abend das Rad fit machen, um Samstag morgen fahren zu können. Die Unwägbarkeiten, mit denen man so konfrontiert werden kann sind zahllos.

Es ist wirklich sinnvoller, sich dann damit zu beschäftigen, wenn es wirklich virulent ist. Irgendwann hat man dann genug Routine - und die Werkzeuge meist parat - , um die Arbeiten nicht nur zu erledigen, sondern auch einschätzen zu können, ob man das am Vorabend noch "schnell" machen kann..........
Ja, eine gute Werkstatt wäre mir die liebste Lösung, ganz klar. Nur bin ich wiederholt sehr enttäuscht und komme nicht aus einer Großstadt, wo das Angebot an guten (evtl. sogar Campa-lizensierten) Fachwerkstätten groß genug ist. Und ich bezahle gerne für guten und zuverlässigen Service. Genau den vermisse ich aber aktuell.

Ich nehm dir das nicht krumm, hab selbst zugegeben, ein weitestgehend talentloser Schrauber zu sein und das auch nicht mit Herzblut zu machen, sondern aus Notwendigkeit aus Liebe zum Rad und Radfahren selbst. Es geht auch nicht um den "Vorabend". Ich möchte nicht zu einer Off-Topic-Diskussion über Servicequalität animieren, aber eine komplette Gruppe von einem Rahmen an einen anderen zu schrauben (das ist gerade der aktuelle Anlass für meinen Thread), hätte ich selbst mit meinem Talent und mit gezahlten "Lehrgeld" für verkackte Arbeiten schneller und günstiger geschafft, als die Werkstatt, bei der das Rad seit mittlerweile 5 Wochen steht (+ drei Wochen Vorlaufzeit für den Termin). Sprich: in acht Wochen hätte ich das mit dem passenden Werkzeug schneller und günstiger bekommen. Es hätte mich mehr Nerven gekostet, aber ich hätte wenigstens was gelernt dabei.

Daher ist es irgendwie auch gerade virulent, denn wenn ich mir nächste Woche die nächste Begründung anhören darf, warum es nicht fertig geworden ist, habe ich beschlossen, das Rad einzusacken und es selbst zu machen...
 
Ja, eine gute Werkstatt wäre mir die liebste Lösung, ganz klar. Nur bin ich wiederholt sehr enttäuscht und komme nicht aus einer Großstadt, wo das Angebot an guten (evtl. sogar Campa-lizensierten) Fachwerkstätten groß genug ist. Und ich bezahle gerne für guten und zuverlässigen Service. Genau den vermisse ich aber aktuell.

Ich nehm dir das nicht krumm, hab selbst zugegeben, ein weitestgehend talentloser Schrauber zu sein und das auch nicht mit Herzblut zu machen, sondern aus Notwendigkeit aus Liebe zum Rad und Radfahren selbst. Es geht auch nicht um den "Vorabend". Ich möchte nicht zu einer Off-Topic-Diskussion über Servicequalität animieren, aber eine komplette Gruppe von einem Rahmen an einen anderen zu schrauben (das ist gerade der aktuelle Anlass für meinen Thread), hätte ich selbst mit meinem Talent und mit gezahlten "Lehrgeld" für verkackte Arbeiten schneller und günstiger geschafft, als die Werkstatt, bei der das Rad seit mittlerweile 5 Wochen steht (+ drei Wochen Vorlaufzeit für den Termin). Sprich: in acht Wochen hätte ich das mit dem passenden Werkzeug schneller und günstiger bekommen. Es hätte mich mehr Nerven gekostet, aber ich hätte wenigstens was gelernt dabei.

Daher ist es irgendwie auch gerade virulent, denn wenn ich mir nächste Woche die nächste Begründung anhören darf, warum es nicht fertig geworden ist, habe ich beschlossen, das Rad einzusacken und es selbst zu machen...
Eigentlich wollte ich Dich darauf vorbereiten, dass es einfach Zeit kosten wird, bis du Dich eingefuchst hast und die Chancen gering sind, "vorzubauen".


Ich weiß natürlich nicht, was das für eine Werkstatt ist. Meine Erfahrung ist, dass die "Otto-Normal-Betriebe" grundsätzlich mit Campagnolo "fremdeln". In Berlin sind wir relativ privilegiert, was die Dichte an Radläden betrifft. Und ich bekomme von den "Kollegen-Konkurrenten" in der Umgebung, oft Kunden vorbei geschickt, die eben Aufgaben haben, die sie selber nicht übernehmen können, vor allem, wenn es generell um Rennrad-Dinge oder Laufräder geht oder auch speziell um Campagnolo. Umgekehrt mache ich das nicht anders, wenn das Anliegen eines Kunden nicht in mein Konzept passt.

Das geht natürlich nicht, wenn die Werkstatt die einzige im Landkreis ist.

Noch einmal etwas konkreter: Um die Campa Gruppe umzubauen, benötigst Du neben den normalen Werkzeugen, inklusive einem T25 Torx, vor allem den langen Inbus für die zentrale Kurbelschraube. Weiteres verrät Dir das Manual von Campa. Die Werkzeugaufnahem der Tretlagerschalen sind mehr oder minder identisch mit SRAM GXP und Hollowtech II. Wenn Du mit dem Rohloff Revolver 11-fach Campa Ketten verschließen kannst, gelingt das auch mit 12-fach meine ich.

Wenn Du die Hydraulik-Leitungen nicht kürzen, sondern "nur" öffnen mußt, benötigst Du Hydraulik-Öl und ein "Bleeding-Set". Im Zweifel das "Einsteiger Set" wirklich spezifisch von Campa oder Magura, damit die Anschlüsse passen. Es gibt natürlich bessere, aber kein einziges schützt vor "Sauereien".

Wenn du Leitungen zurecht schnippeln mußt, dann vor allem Pins und Oliven, im Zweifel von Campa oder Magura ( es gibt auch Drittanbieter wie ELVEDES und andere, die ebenfalls für verschiedene Marken so etwas anbieten, aber der Preisunterschied lohnt kaum, bei den paar Stück). Hydraulik-Öl ist relativ egal, Campa und Magura sind identisch.

Die Pins bekommt man schlimmstenfalls mit Zange ( nicht flach) und Plastikhammer in die Leitung. Klemmbacken sind besser, die spezielleren "Klemm-Drücker" noch etwas besser, Schneider ( egal welche Marke) handlicher und besser. Ob Du entsprechendes Werkzeug beschaffen willst, ist Dir überlassen.

Und das war es auch erst einmal.

Nur noch Geduld, Zeit und etwas Geschick.
 
Eigentlich klappt man ja auch die Griffgummis nach oben auf, dann kommt man auch an die Schraube ran. Torx haben seit 11-fach so ziemlich alle Campa Bremsschalthebel der oberen Klassen.
Da müsste man die Gummis eigentlich entfernen. Und ich wäre nicht der erste dem die dabei einreissen, ist ja auch ein elendiges Gewürge. Nee ich arbeite lieber von oben.
 
Da müsste man die Gummis eigentlich entfernen. Und ich wäre nicht der erste dem die dabei einreissen, ist ja auch ein elendiges Gewürge. Nee ich arbeite lieber von oben.
Wie beim Lenkerband wickeln die Gummis nach vorne krempeln. Die Daumenhebel natürlich mit entpacken. Und schon kommt man an die Schrauben ran, auch wenn die Gummis noch ein wenig im Wege sind. Aber man arbeitet nicht "blind".

Das geht solange die Gummis nicht ohnehin schon "morsch" sind oder man mit Kraft daran herum reißt, ziemlich gut und reißen so schnell auch nicht ein.
 
Eigentlich wollte ich Dich darauf vorbereiten, dass es einfach Zeit kosten wird, bis du Dich eingefuchst hast und die Chancen gering sind, "vorzubauen".


Ich weiß natürlich nicht, was das für eine Werkstatt ist. Meine Erfahrung ist, dass die "Otto-Normal-Betriebe" grundsätzlich mit Campagnolo "fremdeln". In Berlin sind wir relativ privilegiert, was die Dichte an Radläden betrifft. Und ich bekomme von den "Kollegen-Konkurrenten" in der Umgebung, oft Kunden vorbei geschickt, die eben Aufgaben haben, die sie selber nicht übernehmen können, vor allem, wenn es generell um Rennrad-Dinge oder Laufräder geht oder auch speziell um Campagnolo. Umgekehrt mache ich das nicht anders, wenn das Anliegen eines Kunden nicht in mein Konzept passt.

Das geht natürlich nicht, wenn die Werkstatt die einzige im Landkreis ist.

Noch einmal etwas konkreter: Um die Campa Gruppe umzubauen, benötigst Du neben den normalen Werkzeugen, inklusive einem T25 Torx, vor allem den langen Inbus für die zentrale Kurbelschraube. Weiteres verrät Dir das Manual von Campa. Die Werkzeugaufnahem der Tretlagerschalen sind mehr oder minder identisch mit SRAM GXP und Hollowtech II. Wenn Du mit dem Rohloff Revolver 11-fach Campa Ketten verschließen kannst, gelingt das auch mit 12-fach meine ich.

Wenn Du die Hydraulik-Leitungen nicht kürzen, sondern "nur" öffnen mußt, benötigst Du Hydraulik-Öl und ein "Bleeding-Set". Im Zweifel das "Einsteiger Set" wirklich spezifisch von Campa oder Magura, damit die Anschlüsse passen. Es gibt natürlich bessere, aber kein einziges schützt vor "Sauereien".

Wenn du Leitungen zurecht schnippeln mußt, dann vor allem Pins und Oliven, im Zweifel von Campa oder Magura ( es gibt auch Drittanbieter wie ELVEDES und andere, die ebenfalls für verschiedene Marken so etwas anbieten, aber der Preisunterschied lohnt kaum, bei den paar Stück). Hydraulik-Öl ist relativ egal, Campa und Magura sind identisch.

Die Pins bekommt man schlimmstenfalls mit Zange ( nicht flach) und Plastikhammer in die Leitung. Klemmbacken sind besser, die spezielleren "Klemm-Drücker" noch etwas besser, Schneider ( egal welche Marke) handlicher und besser. Ob Du entsprechendes Werkzeug beschaffen willst, ist Dir überlassen.

Und das war es auch erst einmal.

Nur noch Geduld, Zeit und etwas Geschick.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, die therapeutische Vorbereitung und den guten Zuspruch :daumen:

Ja, dass "Otto-Normal-Betriebe" mit Campa fremdeln habe ich mehrfach erlebt. Aber dieses mal kommen noch andere Umstände hinzu, die nichts mit Campa zu tun haben und mich einfach massiv verärgert haben.

Rohloff Revolver funktioniert bei 12-fach problemlos, habe ich bereits gemacht, auch wenn ich mittlerweile nur noch Kettenschlösser verwende. Vernieten geht bei 13-fach EKAR damit nicht (die Info gabs mal im "Campagnolo-Werkstatt"-Faden), offen ist, ob man die Ekar-Kette noch damit kürzen kann, also nur aufnieten. Danke auch für den Hinweis zur Innenlager-Werkzeugaufnahme.

Die "Sauerei" macht mir etwas Sorgen, aber als Tubeless-Fahrer bin ich inzwischen ganz gut im Putzen ;)
Ich nehme an, dass dann als Hydraulikleitungen auch Maguras funktionieren würden, falls die originalen Campa-Leitungen mal nicht verfügbar sind?

Und ja, um mein mangelndes Talent wenigstens ein bisschen abzufedern, würde ich jedes spezielle Werkzeug auch beschaffen, wenn es mir die Arbeit erleichtert. Improvisiert habe ich schon viel, aber sich Zeit und Nerven zu sparen ist mir mittlerweile wichtiger, als zu Studentenzeiten.

Geduld ist da (auch der Werkstatt gegenüber) und Zeit könnte eh immer mehr vorhanden sein. Bleibt nur zu hoffen, dass es demnächst auch ein wenig Geschick regnet.
 
Solltest du noch an irgendeinem Rad mechanische Züge und entsprechend Zughüllen verwenden rate ich dir zu ner richtig guten Zange zum Durchknipsen der Hüllen. Mit sowas wie dem Jagwire Tool geht das nämlich nicht. Zumindest nicht bei Shimano Hüllen, da hab ich mir neulich fast die Hände gebrochen und sogar mit ner richtig guten Zange dann war das fiese Ding kaum durch zu bekommen.
 
Die "Sauerei" macht mir etwas Sorgen, aber als Tubeless-Fahrer bin ich inzwischen ganz gut im Putzen ;)
Ich nehme an, dass dann als Hydraulikleitungen auch Maguras funktionieren würden, falls die originalen Campa-Leitungen mal nicht verfügbar sind?
Jjjeeinnnn.................

Magura hat verschiedene Leitungen, für verschiedene Bremsen und für ältere Felgenbremsen ( auch ältere Scheibenbremsen) sind die Leitungen selbst auch unterschiedlich.

Die heutigen Magura-Leitungen werden identisch mit Campa sein, aber nicht die eventuell angekrimpten Anschlüsse.

Aus dem Kopf kann ich Dir gerade nicht sagen, wie die Anschlüsse im Bremshebel aussehen, am Bremssattel sind es die Verbindungen mit "Überwurfmuttern".

Deswegen: Manual lesen......

Leitungen als solche gibt es auch von Drittanbietern - auf Eignung achten.

Aber: Ich habe höchst selten mal eine Hydraulik-Leitung erneuern müssen. Nur wenn die zu kurz sind oder von einem "Amateur" beim Basteln beschädigt wurden. Das waren bislang die einzigen Fälle. Denkbar ist auch, wenn uraltes Medium oder was auch immer die Leitungen verstopfen.
Sonst gibt es kaum einen Grund, die ersetzen zu müssen.
 
Solltest du noch an irgendeinem Rad mechanische Züge und entsprechend Zughüllen verwenden rate ich dir zu ner richtig guten Zange zum Durchknipsen der Hüllen. Mit sowas wie dem Jagwire Tool geht das nämlich nicht. Zumindest nicht bei Shimano Hüllen, da hab ich mir neulich fast die Hände gebrochen und sogar mit ner richtig guten Zange dann war das fiese Ding kaum durch zu bekommen.
Das macht man eigentlich auch mit einer geeigneten Kabel- bzw. Drahtseilschere bzw. Bowdenzugschneider:

IM0006050.png


oder:
6451250_Cable_Cutter-1_300x.jpg
 
Ne geeignete Zange für die Zughüllen steht schon eine Weile ganz oben auf meiner Liste, da meine 4 Räder plus die zwei meiner Freundin alle mechanisch Schalten. Für die Züge selbst reicht ein einfacher Seitenschneider aus dem Baumarkt, aber an den Zughüllen bricht man sich dann wirklich fast die Handgelenke damit. Hier plane ich auch was gutes anzuschaffen, wie oben von lagaffe vorgeschlagen.

Jjjeeinnnn.................

Magura hat verschiedene Leitungen, für verschiedene Bremsen und für ältere Felgenbremsen ( auch ältere Scheibenbremsen) sind die Leitungen selbst auch unterschiedlich.

Die heutigen Magura-Leitungen werden identisch mit Campa sein, aber nicht die eventuell angekrimpten Anschlüsse.

Aus dem Kopf kann ich Dir gerade nicht sagen, wie die Anschlüsse im Bremshebel aussehen, am Bremssattel sind es die Verbindungen mit "Überwurfmuttern".

Deswegen: Manual lesen......

Leitungen als solche gibt es auch von Drittanbietern - auf Eignung achten.

Aber: Ich habe höchst selten mal eine Hydraulik-Leitung erneuern müssen. Nur wenn die zu kurz sind oder von einem "Amateur" beim Basteln beschädigt wurden. Das waren bislang die einzigen Fälle. Denkbar ist auch, wenn uraltes Medium oder was auch immer die Leitungen verstopfen.
Sonst gibt es kaum einen Grund, die ersetzen zu müssen.
Danke für die Erklärung. Ich musste bisher nie aus Wartungsgründen eine Hydraulikleitung ersetzen (lassen). Da bin ich ganz bei dir. Für den Umbau war ich nicht sicher, ob ich neue (längere) Hüllen brauchen werden und da waren die Campa-Leitungen gerade schwer zu besorgen (auch wenn es momentan sehr entspannt aussieht). So kam die Frage auf. Aber das inkl. dem Leitungsschneider und PIN-Einpresser hat erstmal keine Prio - es sei denn die Werkstatt kommt weiterhin nicht voran.
 
Auf jeden Fall mach dir keinen Kopf dass du was nicht hin kriegst. Das ist alles keine Raketentechnik. Es gibt für alles YouTube Videos die wirklich keine Fragen offen lassen :daumen:

Nur - nimm dir genügend Zeit. Lieber bisschen mehr einplanen. Dann klappt auch alles.
 
Rohloff Revolver funktioniert bei 12-fach problemlos, habe ich bereits gemacht, auch wenn ich mittlerweile nur noch Kettenschlösser verwende. Vernieten geht bei 13-fach EKAR damit nicht (die Info gabs mal im "Campagnolo-Werkstatt"-Faden), offen ist, ob man die Ekar-Kette noch damit kürzen kann, also nur aufnieten. Danke auch für den Hinweis zur Innenlager-Werkzeugaufnahme.
Mit dem Rohloff-Revolver lässt sich die EKAR-Kette gut kürzen. Habe ich heute gerade gemacht.
 
Die Knipex habe ich mir auch gegönnt, nachdem ich mit dem Shimano-Pendant nie so richtig glücklich war...
Zumindest bei Brenszughüllen für Felgenbremsen muss ich die Enden nach dem Kürzen trotz spezieller Zange immer noch plan schleifen, damit die Öffnung maximal frei ist für den Innenzug..Die Stahlspirale quetscht sich beim Kürzen immer etwas.
 
Zumindest bei Brenszughüllen für Felgenbremsen muss ich die Enden nach dem Kürzen trotz spezieller Zange immer noch plan schleifen, damit die Öffnung maximal frei ist für den Innenzug..Die Stahlspirale quetscht sich beim Kürzen immer etwas.
Da nehme ich immer einen Dorn...
 
Ich weis nicht wie es bei Campa ist, aber bei SRAM und Shimano gibts für alle Teile Einbauanleitungen bei denen zu Beginn das benötigte Werkzeug aufgelistet ist.

Mach Dir somit für jedes Teil eine Tabelle was für den Einbau/ Wartung benötigt wird. Schreib auch immer dazu für was Du z.B. den Bit oder die Nuss oder Spezialwerkzeug brauchst. Kann leicht sein das bei einem Schaltungswechsel das ein oder andere Werkzeug nicht mehr benötigt würde. Bei mehreren Rädern mit verschiedenen Schaltungen kann das praktisch sein.

Auch wenns teuer ist, kauf Dir gleich vernünftige Qualität. Mit vernünftigen Werkzeug geht es schneller, nix wird zerstört und es macht mehr Spaß zum Schrauben.
 
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