AW: Heute auf dem Autobahn-trail
Ja, der dino rollt noch
aber, wie angekündigt, zurzeit auf anderen Pfaden.
Am 18 Juni wurde , man kann schon sagen traditionell, denn es war das fünfte Mal
, die Vätternrundan absolviert. Wieder einmal auf dem geliebten Doppelfahrrad:love:, aber nicht mit der Liebsten,die bei solchen Steckenlängen streikt, sondern dem Erstgeborenen
Nach einer sehr gemischten Wetterprognose hatten wir dieses Jahr aber richtiges Glück mit dem Wetter. Nach dem letzten Regenschauer ca 5 Stunden vor unserem Start um kurz vor Mitternacht
verzogen sich die Wolken und wir starteten in einen klaren Nachthimmel, begleitet von einer riesigen strahlenden Fastvollmondscheibe.
Leider hatte der Stoker gerade erst eine Erkältung überstanden und durch berufliche Absorption auch ein gewisses Trainingsdefizit
, sodass ein moderates Tempo geplant war. In unserer Startgruppe wurde dann zu Anfang aber wieder unheimlich rumgedaddelt, sodass dino erstmal die Führung übernehmen mußte
und wie gewohnt eine Traube von :lutsch: hinterher zog.
Nach ca 15 km kam dann aber eine 5er-Truppe nach vorne und es ging erstmal entspannter weiter. Noch nicht wirklich warmgefahren war dann schon nach 40 km die erste Pausenstation erreicht, die zum Genuss eines Mitternachtskaffees und leckerer Zimtbrötchen angefahren wurde. Es gibt aber offensichtlich auch andere Ernährungskonzepte
Da es unter dem Wolkenlosen Himmel doch recht frisch wurde (8°) legte der Stoker auch noch eine Schicht Windbreaker auf und dann ging es flott weiter, allerdings gebremst durch den kräftigen Gegenwind, den wir in zahlreichen Führungsintervallen durchschneiden durften.
Kurz vor Sonnenaufgang war dann bei 108 km die erste Pausenstation mit Warmessen erreicht. Kötbullar (Fleischklößchen) mit Kartoffelberei sind um 3:53 Uhr
sicher nicht jedermanns Sache aber uns hat's geschmeckt
Die Fahrt in den Sonnenaufgang über dem Vätternsee ist wunderschön und belebte die Lebensgeister
Erfreulicherweise kam der Wind jetzt eher von hinten, doch das Geländeprofil hielt noch einige "Wellen" für uns bereit: dort offenbart sich auch der einzige Nachteil unserer "Flying Fortress": mit fast 30 Kg Gewicht und wippendem Heckdämpfer hat man an Steigungen echte Schwierigkeiten in einer Rennradgruppe mitzuhalten; wenn dann die Kuppe überwunden ist und die wunderbare Macht der Schwerkraft wieder einsetzt, geht das Ding aber ab wie ein Zäpfchen, sodass wir, um nicht
bremsen zu müssen, aus der Gruppe ausscherten und häufig ohne zu Treten am Feld vorbeizogen. Dabei wurden wir so schnell, dass RR selbst in unserem Windschatten noch ordentlich Treten mußten. Leider wird diese (psysikalisch bedingte) Eigenheit in der Fahrweise eines Tandems von manchen Rennern als Provokation
empfunden
Bei einer dieser Abfahrten erreichten wir so auch gerollt (!!!) 73,5 km/h:duck:, unsere Vmax auf dieser Tour. Dabei liegt das Teil wie ein Brett auf der Strasse; da wackelt und vibriert nichts
. Die gefühte Temperatur erreichte Allerdings wohl die 0°-Marke:frosty:
Gerne hätte ich noch ein Foto von unserer speziellen Abfahrtsposition präsentiert: die Nase des Captains dierekt hinter dinos Kopf und der Stoker mit Arm und Kopf auf dem Rücken des Captains - aber bei dem Tempo sollte man keine Experimente machen ...
Langsam war natürlich auch mal wieder Zeit zum Essen, und so wurde nach ca. 180 km um 6:45 in Hjö eine Portion Lasagne gereicht (und natürlich noch wieder Kaff und Zimtbrötchen
); guter Dinge wurde die zweite Hälfte der Tour fortgesetzt.
Gelegentlich ergab sich das Mitfahren in passenden Gruppen, die ganz schnellen schwedischen Renntruppen ließen wir aber lieber vorbeiziehen (Die Ergebnissliste weist eine "Sieger"-Zeit von 6:52 Stunden für die Strecke aus
)
Da der Captain eh auf Sicherheit bedacht ist, wurde bei zu unruhigen Zusammenballungen im Feld die Flucht aus der Gruppe gesucht, denn man kann mit dem Tandem einfach nicht so schnell reagieren. Bei einem solchen Ausweichmannöver passierte dann leider auch ein Missgeschick: der Captain verpasste die direkt nach einem Abzweig nur auf einer Strassenseite ausgelegten Zeit-Kontrollmatten und musste eine kleine Schleife fahren. Die schöne Gruppe, in der wir gerade mitfuhren, war natürlich hinfort, und der (dumme) Versuch des Captains diese Gruppe wieder zu erreichen:spinner: puschte den Stoker in den roten Bereich
Der guten Laune tat das aber keinen Abbruch, denn schließlich waren nur noch 50 km zu fahren, das Wetter war hervorragend und an der Pausenstation spielte eine Blaskapelle die Titelmelodie aus 007 und anderen Filmklassikern:lol:
Deutlich gemütlicher als bisher rollte das Doppelherzteam jetz dem Ziel entgegen. Die Zwischenzeiten weisen hier auch den entscheidenden:eyes: Zeitverlust im Vergleich zum Vorjahr auf: mit 14 Minuten Verspätung
wurde nach 10:14 Fahrzeit bzw 12:57 Gesammtzeit das Ziel erreicht
Nach Medallienempfang, Zielverpflegung und ein wenig Abhängen ging es (gaaaaaaanz langsam) zurück zum Campingplatz, schön duschen und dann ein kleines Schläfchen; der einsetzende Regen im Hintergrund verwunderte einen Moment lang, vermochte die seeligen Träume aber nicht zu stören....
Ciao
dino