... auch in Augsburg kann man Eines leihen ...
@ Hilde
Um Dich noch mehr zu verwirren ... in UK gibt es auch Path-Racer, welche vom Rahmenbauer mit
Schaltauge versehen wurden ... die wurden dann in den Critierien eingesetzt ...
In der Zeit zwischen 1895 und den 1930ern gab es in England drei Arten der Radrennen. Track/ Path, Time Trial und Rundstreckenrennen ähnlich unserer heutigen RTFs. Hierbei geht die Mischung aus Track und Path wohl auf einen "Definitionsfehler" in der 1889er Ausgabe des Badminton Library Cycling zurück, der in einem Paragraph den Begriff Bahnrennen klar definiert und hierbei Path eher in der Bedeutung unseres Wortes Pfad beschreibt und einem weiteren mit "Racing Path" überschriebenen Kapitel, zuerst von Track aka Bahn beginnt und die dort gegebene Regeldefinition für eine Radrennbahn mit Path beschließt.
Beide Bezeichnungen blieben dann wohl im Sprachgebrauch bestehen, wobei es sich eingebürgert hat, daß Path als altertümlichere Beschreibung einer Radrennbahn bestand hatte.
Gleichzeitig wurden bis mindestens in die 40er Jahre hinein auf der Insel auch Time Trial und Rundstreckenrennen vornehmlich fixed gefahren. Dies führte zudem dazu, daß sehr nach hinten zeigende (Bahn-)Ausfallenden als sicherer angesehen wurden, als die uns heute bekannten horizontalen Ausfallenden. Den ersten Wendepunkt sollen hier die Ausfallenden von Bastide, die 1912 vorgestellt wurden. Diese waren anfänglich nicht wirklich horizontal nach vorne geöffnet sondern zeigten in einem leichten Winkel nach oben; vergleichbar mt den an Sporträdern noch in den 60ern üblichen Ausfallenden.
Aufgrund der sozialen Struktur der englischen Radrennszene waren bis in die späten 50er Jahre hinein dann eben leichtgewichtige und gut verarbeitete Universalrahmen, die einen Einsatz sowohl auf der Bahn (höherliegendes Innenlager) als auch als Straßenrennrad ermöglichten. Zum Anforderungsprofil kam dann noch Halter für Schutzbleche oder zumindest entsprechenden Platz zur Montage von Schutzblechen und Bremsbohrungen in Bremssteg und Gabelkrone dazu. Diese nennt man auch huete noch Path-Racer und meint damit, daß es sich um in erster Linie Bahnrenner und in zweitere Linie ggf. um Universallösungen handelt ...
... mit der deutlich limitierten deutschen und italienischen Sichtweise und nur zwei bis drei Parameter läßt sich ein Bahnrad also nicht (zweifelsfrei) bestimmen/ definieren.
Für Bahnneulinge wichtiger ist, daß man auf jeden Fall einen echten Bahnrahmen mit höherliegendem Tretlagergehäuse sowie 165 mm Kurbeln nutzen sollte, da man ansonsten doch Gefahr läuft, in der Steilkurve bei zu langsamer Fahrt aufzusetzen. Ob man nun Drahtreifen (in z.B. Augsburg kein Thema) oder Schlauchreifen fährt, ist evtl. eher eine Frage des pers. Gustos ... ich würde immer Schlauchis vorziehen, diese aber nur mit Terokal kleben ... und der auf der Holzbahn genutzte LRS sollte zuvor nicht auf der Straße Steinchen gesammelt haben. Ebenso würde ich immer eine breite Kette nehmen ... und damit kann man zwar eine normale Rennkurbel mit einem schmalen Kettenblatt fahren, das ist aber suboptimal ...
... und solange man wahlweise nicht ein notorischer Sammler ist oder noch gar nciht weiß, ob Bahnfahren auch Spaß macht, würde ich immer empfehlen ein Bahnrad auf der Bahn zu leihen.