AW: Jeantex Tour Transalp dabei, brauche Tipps und Hilfe zum Training bitte.
Back again. Fehlen ja noch die 4 Etappen. Zeit ist eng, wegen Schichtarbeit und Baby, aber nun tipp ich wieder n bissl weiter.
4. Etappe, Naturns-Livigno, 118 km 3576 HM.
Ah sorry, erst die Fragen von Kajaking Mark.
-Am Abreisetag nach Oberammergau habe ich (nackig ^^) gewogen: 92 Kg, ohne irgendwelche Klamotten.
Nach der TA 07 habe ich mich daheim nomml gewogen (wieder ganz nackig ^^) 90 Kg.
Hab also 2 Kg abgenommen. Ich denke aber, das die ersten 2-3 Tage bissl schuld daran waren, ich konnte ziemlich schlecht essen, hab nur einzelne Bissen ewig im Mund behalten/gekaut und dann mal "runterwürgen" können.
Trotzdem, sind 92 Kg natürlich viel zu viel, vor allem ohne ausreichend Vorbereitung.
-Also ein Jahr vor dem Start, moment muß mal grob rechnen:
Also ab 2007 habe ich kaum Km zammenkratzen können, weil eben das Baby im Februar kam, und von Dez.-Feb. War es fast immer nichts wegen dem Wetter mit Trainieren. ab Feb/März 07 bis zur Transalp hab ich echte 2000 km geschafft, allerdings zum Teil mit 3-4 Tagen ohne Training (zwangpausen...) dazwischen, wo der Trainingseffekt nicht mehr viel gebracht haben dürfte.
Im Jahr 2006 habe ich von Juli bis November etwa 2500 km fahren können. Fast ausschließlich von Juli bis September allerdings, da ich ab Oktober wegen Hauskauf und verstärkter Arbeitszeiten/Überstunden in der Firma nicht mehr Zeit aufwenden konnte.
Also etwa 4500 km insgesamt, ein Jahr vor der TA 2007.
juli-sept06 2500km, von oktober06 bis feb.07 allerdings fast null km, also ne riesen Pause leider -.-, dann wie gesagt die restlichen 2000 von ~März07 bis zur TA.
- Ja, ich habe ein XTR-Schaltwerk hinten montiert, großer Käfig und hohe Kapazität und konnte eine 12-34 Kassette montieren.
Vorne eine Kompaktkurbel , kleines Kettenblatt 34, daher also ein 1:1 möglich.
Wenn's bergauf ging, war kleines Kettenblatt sowieso Pflicht bei mir, hinten hat sich dann das meißte mit 32 bzw. 34 Zähnen abgespielt -.-
Bin froh, das ich das Dura-Ace Schaltwerk daheim gelassen hab, und das XTR montiert hab.
-Gepäck-Thema - ich suche in einer ruhigen Minute nomml alles zusammen und schreib mal die Gewichte auf, und wieg nomml alles.
Bei Dir die 5 KG mit kompletten "Rad-Utensilien/
Werkzeug" plus sogar Waschzeug, finde ich sehr wenig, Respekt daß Du so gutes Gewicht erreicht hast. Ich glaub, ich hab nicht unbedingt die beste/leichteste Kleidung dabei gehabt, aber wie gesagt, ich such nomml alles zusammen und wiege nochmals.
Also, fix die 4. Etappe, da kam ja mal der "Höhepunkt" mit dem Stilfser Joch
In Naturns gut aufgewacht und wieder das Übliche: Zähneputzen, waschen, Toilette, anziehen, Frühstücken latschen, Fahrrad gleich abholen, umziehen, Schlafsack und den Rest alles wieder einpacken und die noch leicht feuchten, gewaschenen Klamotten vom Vortag in Handtücher einrollen., Trinkflaschen vorbereiten, Klamotten für die Etappe vorbereiten, Gepäck abgeben und dann wieder anderthalb Stunden fast warten bis es losgeht.
Der Morgen war immer bissl stressig, vor allem halt, weil im Camp natürlich Stau am Klo/Waschbecken usw. war und alle schnell machen müssen. Die Zeit vor dem Start war allerdings sehr angenehm ruhig, bissl Sonne tanken, die Etappe/Profil nomml durchgehen und immer wieder bissl trinken wenn möglich.
Also, Start aus dem letzten Block, gleiches Bild wieder, Wolfgang nach einer Minute außer Sichtweite, ich eher am Rand fahrend, weil von links Unmengen von Fahrern überholen und das schon auf den ersten 10 km. Wir sidn immer zeitig im Startblock gewesen und haben uns halt aufgestellt, viele sind spät gekommen/auf den letzten Drücker, deshalb waren hinter uns immer ohne Ende Fahrer. Für den Wolfe gut- mußte er sich dann an weniger Fahrern vorbeifahren, für mich - naja, wirsch halt dauernd überholt, was vom Start weg schon bissl demoralisierend war. bis km 20 gings ziemlich eben, bei Schlanders erst eininge Höhenmeter. Ich hab eine Gruppe gefunden, die, genauso wie ich- eine hochmotivierte "Fluchtgruppe Besenwagen" war
Nach der Steigung haben die allerdings ziemlich Gas gegeben und bis auf ein mixed Päärchen waren die wieder weg. Bis Prad km 36 etwa sind wir schnurstracks geradeaus gefahren, super Wetter und gut motiviert. Die 1. Verpflegung war dann allerdings schon vor dem Anstieg zum Stilfser Joch, also nicht bei Trafoi km 47 wie angegeben. Ich hab zwar kaum Verpflegung gebraucht, waren nicht mal 40 km abgespult, und die ja ohne nennenswerte Steigung. Aber trotzdem noch ein wenig geplauscht und auch den Holländer freudig begrüßt, der dann auch eingetroffen ist. Nach Prad ging's dann los, ab km 37 nur noch berghoch. Ich erinnere mich, Wolfgang ist einige Wochen Vor der Tour am Wochenende das Stilfser Joch hochgeradelt und war soweit ich weiß in 2 stunden irgendwas oben. Respekt !
Die ersten paar km waren traumhaft. Super Wetter, Super Landschaft, die ich in meinem Tempo auch begutachten konnte
Bis Kehre 15 etwa sind noch ein paar mal Radler von hinten an mir vorbei. Zwar mit kaum merklich mehr Tempo, aber ich konnte nirgends mitgehen
Windschatten war in unserem Tempo eh nicht von Belang, eher so das "nicht-allein" fahren, war eine gute Hilfe, die ich allerdings kaum hatte, außer für einige Meter, als die von hinten kommenden ein Stück mitgefahren sind.
Eine Mountainbikerin, drahtig und mit flottem Tritt, ist ein ganzes Stück mit mir hochgefahren und hat immer wieder ein paar aufbauende Worte verloren.
Nach etwa der Hälte der Kehren, weiß nicht mehr genau wie weit, dann der Schock: Baumgrenze erreicht ? Freie Sicht auf den restlichen Anstieg und die elendsvielen Kehren noch: Wie wenn man auf eine Wand schaut.
Meine Fresse hab ich Panik geschoben. Solang man radelt und links und rechts noch Bäume und Bewuchs hat, ist das zwar quälend, aber spannend irgendwie. Als die Bäume weg waren und nur noch der Asphalt, die Steinmauern und der Blick ins endlos scheinende "nach oben" da waren, hat das einen richtigen Dämpfer gegeben. Das ist nicht gut wenn man sieht: "aha, da mußt Du noch hin". bei km 55 rum war ich gezwungen, eine Zwangspause einzulegen. Es hat angefangen zu schneien -.- Ich kann nicht grad sagen, daß mir kalt war, aber ich wollte sowenig Nässe wie möglich von außen an mich ranlassen. Also in einer ruhigen Kehre angehalten, mein Hintern hat sich auch gefreut - und alles was irgendwie wärmt/Nässe abhält angezogen. (Armlinge, Beinlinge, Überschuhe, Regenjacke, Mütze untern
Helm und langfingerhandschuh).
So gewappnet ging's den Rest hoch, hat noch über eine Stunde gedauert. Und endlich am Gipfel angekommen, ein Wahnsinns Gefühl, hab ich's das tatsächlich geschafft am Stilfser Joch hochzufahren ??? Super ! Oben war's dann frisch, aber solang man in Bewegung bleibt, kein Thema. Keine Pause sondern direkt weiter Richtung Abfahrt. Dann der nächste Schock:
Mir war arschkalt. Der Schnee hat zwar eigentlich aufgehört, aber Temperatur war um den Gefrierpunkt und ich von innen und außen patschnaß. Nach 5 km Abfahrt hab ich gleich mal an nem großen Schotterparkplatz anhalten müssen, weil ich meine Finger fast nicht mehr gespürt habe, kein Gefühl mehr für die Bremse -.-
So ging's dann weiter bis zur ganzen Abfahrt nach Bormio. Ich glaube, ich mußte 4 mal anhalten. Zwar peinlich, aber es ging echt nicht anders. ich hab die Finger nicht mehr gespürt und die Bremsklötze waren vor Bormio auch fällig.
Bei der letzten "Zwang-hände-wärm-pause" also noch schnell die 2 Schräublein auf und die neuen Klötze reingeschoben. Die gingen erstmal sackschwer raus, und die neuen noch schwerer rein -.- Ergo: 1 Minute Händewärm-Pause, 9 Minuten Bremsklotzwechsel -.-
Die "tunnels" bei der Abfahrt waren stockdunkel, ich bin ja nicht in den Genuß der Beleuchtung durch die Strecken Marshalls gekommen. Vor den Tunnels hab ich fast bis Schritttempo abbremsen müssen, dann langsam durchfahren, weil die Augen sich einfach zu langsam auf die Dunkelheit einstellen. Ich hatte halt Panik, wenn von hinten oder von vorn ein Auto kommt, wird's eng, vor allem ohne Beleuchtung am Rad -.-
Ich muß gestehen, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so gefrohren, wie bei der Abfahrt vom Stilfser Joch. Trotz Windjacke bei der ersten Pause unter die Regenjacke, hat alles nichts gebracht. Ich glaube, gegen Kälte/Nässe schützt echt nur das beste Material daß man kaufen kann. So Hobbyjacken/Bekleidung wo ich unterwegs war, sind da nicht der Brüller.
Bis Bormio gut angekommen, und ab da in strömendem Regen weitergefahren. Ach ja, der Besenwagen war übrigens auch kurz nach Bormio schon an mir vorbei -.- Mal wieder einer der letzten. Mein Freund der Holländer, (Ich glaub Raimond hieß er) war allerdings nicht drin, der war noch weiter zurück leider und ich weiß, er hatte Klamottenmäßig fast nichts dabei und tat mir leid, daß er auch so ein mieses wetter erwischt hat, ohne Klamotten.
Irgendwann nach 19 Uhr glaub ich, ist er im Camp/Halle angekommen !!! Ohne Besenwagen. ein riesen Respekt dafür, und daß mit nur einer Regenjacke und sonst nichts !
Ich bin nicht über km 94 raus gekommen, der anstieg zum Passo Foscagno war der Break.
Wieder im Besenwagen drin, allerdings, er war schon voll, der 2. Besenwagen sozusagen. 1. War schon voll. und ein Taxi auf kosten der Veranstalter wurde auch schon gebucht, wie ich aus den Gesprächen mitbekommen habe.
Ich saß allerdings nicht im regulären Besenwagen, der war ja schon übervoll, sondern in einem "Leitbus" ? War ein wichtiger Mensch der TA drin, also nicht das "vertraute" team. Wir sind noch an einigen Fahrern/innen vorbei, die alle angehalten wurden, sie sollen aufgrund des Wetters, rechts warten bis die Besenwagen zurückkommen und alle einsammeln.
viele haben ja gesagt, sind dann aber, wie ich von hintenraus gesehen habe, weitergefahren.
Nochmals meinen großen Respekt an alle, die an diesem sch... (wetter) Tag nicht in den Besenwagen mußten !!! Die können echt stolz auf sich sein.
Also, angekommen in Livigno, Rad raus und dann zum Wolfgang, der schon wieder grinsend am Lager saß.
Wolfe hat für mich die Sachen gewaschen, damit ich zeit zum duschen hatte. Danke dafür. Außerdem gabs gleich abendessen.
Die Halle/camp in Livigno war super, es gab gut reichlich essen, Getränke, die Abendveranstaltung war in der gleichen halle, wie auch die unterbringung, also keine fußmärsche ! Hat viel Zeit gespart, die allerdings für das ewige Anstehen drauf gegangen ist. Dafür waren Bänke/Tische ohne Ende aufgebaut also gute Platzwahl.
Die Bilder des Tages hab ich mir auch noch angeschaut, dann war ich mausheh, hab die toilette vor dem Heia machen leider weggelassen was sich natürlich wieder gerächt hat, mitten in der nacht auf toilette tigern wieder, zwischen allen anderen durch und es war eh ziemlich dunkel. War übrigend fast jede nacht so.
Fazit 4. Etappe:
-Leider wieder Besenwagen, beim Anstieg zum Passo F. war Feierabend.
-Zweifel an meinen Klamotten. Soviel dabei und bringt bei einer Härteprobe sowenig
-Essen top, Unterbringung gut (keine Fußmärsche zu Dusche, WC, Bikepark, Essen !)
-Mit dem Stilfser Joch zum Ersten Mal im Leben einen "echten" Berg bezwungen, wenn auch in "Zeitlupe".
-Heute gut eingeschlafen, kein Wunder - und schon ein wenig Erleichterung, Halbe Tour geschafft/überlebt.