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Jeantex Tour Transalp dabei, brauche Tipps und Hilfe zum Training bitte.

AW: Jeantex Tour Transalp dabei, brauche Tipps und Hilfe zum Training bitte.

Hallo Leute, guten Morgen.
Heute leider nichts mit Training, muß noch im Haushalt lieber was machen und aufräumen, das geht vor :o
Morgen vor der Spätschicht wieder.
Also jetzt sind schon 2 Ruhetage da, dann erst wieder Trainingseinheit-so sieht's halt (leider) aus, muß eher immer so spontan gehen.

Ich habe fleißig die Berichte gelesen, mit Begeisterung, also ich glaube, das wird eine ganz tolle Rundfahrt und Jede Etappe die man hinter sich gebracht hat ist ein persönlicher, schöner Erfolg, wenn man den Besenwagen nicht von innen sehen mußte.
Jetzt überwiegt doch mein Ehrgeiz und Beheisterung für die Transalp, gegenüber der Angst vor den Anstiegen. Das muß doch machbar sein, sich hochzuquälen.

Ein paar fixe Fragen habe ich noch an Euch, vielleicht könnt Ihr mir weiterhelfen ?

1 - Fahre ich "langsamer" wenn ich breitere Reifen montiere ? also eben 25mm statt 21(23) o.ä. ? Den Berg hoch ist das eigentlich nicht unbedingt so wild mit dem Luftwiderstand(Aerodynamik), da das Tempo ja nicht hoch sein wird nehme ich an. Was für Schlappen habt Ihr montiert ?

2 - Was ist ein Roadbook genau ? Sind das so Mini-Karten/Profil-Streckeninfo, die man sich auf den Vorbau klebt ?

3 - Beim Tria habe ich nie auf Neopren zurückgegriffen. Meine Frage, taugen Neo-Überschuhe was (Wasserdicht auf paar Stunden Regen), oder andere Überschuhe die Imprägniert sind ? Oder sollten Überschuhe so "gummiartig" sein, also absolut wasserundurchlässig ?

Vielen Dank schonmal, Gruß Alfred
 
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hallo Alfred :D :D
ich mal wieder :D
zu den Reifen ich fahre den hier in 25 vorn mit 8 hinten mit 8.5 bar bin hoch zufrieden.
1. Super Pannenschutz, noch nie Probleme
2. dadurch das das Gewebe auch an der Seite ist hast du ein stabileres Kurvenverhalten
3. Er haftet gut bei Nässe Kälte und Hitze
habe in etwa die gleiche Gewichtsklasse wie du :rolleyes:

Zum Roadbook kurz und Schmerzlos :ka:

Zu den Überschuhen
Neopren??? habe ich auch, Rose RedX würde ich aber nicht empfehlen mitzunehmen. Ist super wenn es kalt und trocken ist und bei leichtem Spritzwasser. aber sonst sind die mächtig klobig und nehmen Platz weg wenn zu sie ausziehen musst. Überschuhe Test TOUR

gruß thomas
falls ich mal wieder in Semedenge drehn wir mal a kähle Runde :D :D :D
 
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Hallo Alfred,
wie ist es gelaufen??????? ich komme auch aus Laupheim und bin dieses Jahr den Ötzi mitgefahren...
Tschau....
 
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Hallo Frankieboy und alle anderen.
Endlich habe ich mal echt Zeit was zu schreiben. Also die TA 2007 habe ich so in Erinnerung:

Anreise und Vorbereitung: Rechtzeitig losgefahren, dann nach 30 km nochmals zurück, weil mein Helm daheim lag -.- Zum Glück sind wir bald los.
Oberammergau haben wir gut gefunden, dann kam die Einschreibung, Unterlagen holen usw, Dauer etwa 30 Minuten.
Räder, Klamotten usw aus dem Auto und alles in die Tasche verpackt, Räder in Bikepark. Abendessen. Schon mal ein wenig mit anderen quasseln mit der Erkenntnis für mich: Scheisse, die haben alle um einiges mehr km abgespult und haben keine Übergewichtsorgen. Das wird wohl echt eine harte Nuss, aber jetzt bist Du dabei, zieh's durch. Fazit der Tag:
Organisation Top !
Essen Top !
Große Vorfreude, auch wegen dem guten Wetterbericht.
Sorgen wegen der Qual und der fehlenden km :(
Warten auf morgen
 
AW: Jeantex Tour Transalp dabei, brauche Tipps und Hilfe zum Training bitte.

Hallo Frankieboy und alle anderen.
Endlich habe ich mal echt Zeit was zu schreiben. Also die TA 2007 habe ich so in Erinnerung:

Anreise und Vorbereitung: Rechtzeitig losgefahren, dann nach 30 km nochmals zurück, weil mein Helm daheim lag -.- Zum Glück sind wir bald los.
Oberammergau haben wir gut gefunden, dann kam die Einschreibung, Unterlagen holen usw, Dauer etwa 30 Minuten.
Räder, Klamotten usw aus dem Auto und alles in die Tasche verpackt, Räder in Bikepark. Abendessen. Schon mal ein wenig mit anderen quasseln mit der Erkenntnis für mich: Scheisse, die haben alle um einiges mehr km abgespult und haben keine Übergewichtsorgen. Das wird wohl echt eine harte Nuss, aber jetzt bist Du dabei, zieh's durch. Fazit der Tag:
Organisation Top !
Essen Top !
Große Vorfreude, auch wegen dem guten Wetterbericht.
Sorgen wegen der Qual und der fehlenden km :(
Warten auf morgen
...ja und???? würde mich jetzt aber auch sehr interessieren wie es war....ist doch schon lang her...oder bin ich jetzt im falschen film?? irgenwie versteh ich jetzt deinen bericht von heute nicht.....:confused: :confused:
 
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...ja und???? würde mich jetzt aber auch sehr interessieren wie es war....ist doch schon lang her...oder bin ich jetzt im falschen film?? irgenwie versteh ich jetzt deinen bericht von heute nicht.....:confused: :confused:

schön durch verschneite alpenpässe :D war auch am staunen eben :cool:
 
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1. Tag/etappe Oberammergau - Imst, 109km, 2226Hm

Start war bei super Wetter. Trinkflaschen aufgefüllt, Trinkblase aus Camelback doch dagelassen, allerdings den Rucksack stets dabei für Überschuhe/Armlinge/Beinlinge/Roadbook/Handy usw.
Satteltasche dabei mit Werkzeug, Ersatzschlauch/Faltreifen.
Pumpe am Rad und Riegel/Gel am Rad.
Mein Kumpel Wolfgang und ich, sind gut gestartet, eine Wahnsinnsatmosphäre, soviel Rennradler. Man kommt sich wirklich wie bei einem Massenevent vor, Zuschauer am Start/Strecke, Top !
Das kenne ich sonst nur vom Marathonlauf aus Ulm, aber nicht so intensiv, jeder wünscht einem noch Glück.
Bis zum Ammersattel gut mitgehalten, also im letzten 5. -.-
Ab Reutte gings übel hoch(für mich), gut drangeblieben und tapfer bis zur 1. Verpflegung gekämpft.
Bei 1. Verpflegung: Eine Trinkflasche noch ganz voll, die 2. grad mal halbleer -.- komisch. Dann auf dem Weg zum Hahntennjoch kommt für mich die dicke Ernüchterung, gleich zum Beginn des Hahntennjochs, bei km 90, geht bei mir nix mehr, also wirklich NICHTS mehr und zwar, ich hatte einen üblen Krampf im linken bein Oberschenkel hinten, das hat nur noch übelst weh getan und ich habs grad so gepackt noch rechts ranzufahren. Wolfgang hat mich mit Mitleid angeschaut und auch gemeint: "Ja Alfred ich will's Dir ja nicht madig machen, aber der Berg kommt erst noch".
Wir haben entschieden vor Ort, Wolfgang fährt allein weiter, hat ja keinen Sinn auf mich zu warten oder schieben, und ich versuch bissl zu schieben, ob sich's erholt.
Also ich steh da und massier das vor Krampf zitternde Bein irgendwie und schau dem Wolfe zu, wie der die Rampe hochbügelt. Absolut beneidenswert für mich. Da hat es mir echt leid getan, daß ich so wenig Vorbereitung hatte.
Nochmals versucht ein paar meter radeln, gerade so geschafft nicht umzufallen weil nur 5 km/h beim antritt. Doch nach 50 metern wieder keine Chance, der Krampf war noch übler da und ich mußte richtig schlucken, das waren echte Schmerzen. also erstmal schieben- 10 Minuten später, der Schock - Der Besenwagen kommt von hinten ! Die Jungs: Hey Kamerad, willste einsteigen, Fahrt ist umsonst.
Ich bin also eingestiegen, zumindest nicht als erster, ein anderer Fahrer saß schon drin. Im Besenwagen erstmal viel getrunken, Magnesium in Mund und wieder getrunken.
Am Joch oben: Krampf weg. Mein Mitleidensgenosse und ich wollten gern die Abfahrt noch mitnehmen, also raus aus Besenwagen und nochmals aufs Rad, wenigstens die Abfahrt mitnehmen, wenn wir eh schon Zeitstrafe draufgebrummt bekommen.
Im Ziel dann bissl Freude, aber vor allem bei mir, die Erkenntnis, daß das heute wohl grundlegend falsch gelaufen ist. Ich hatte eigentlich ein gutes Gefühl, doch der Krmapf war einfach da, ohne Ankündigung und dann bist Du machtlos.
Dieses Gefühl sollte mich die nächsten 6 Tage noch weiter begleiten. Ja, ich hatte regelrecht Angst, wieder so einen üblen Krampf zu bekommen. Und kam zu der Erkenntnis, ich hatte einfach viel zu wenig getrunken. Während der ganzen Etappe, wieweit ich eben selber gefahren bin, nur knapp 1 Liter und n Riegel. Und das bei der Hitze, das kann nicht funzen.
Abend war super in Imst, Turnhalle ok, Essen ok, erstes Gespräch mim Wolfe wie es ihm ergangen sei. Er hat, nachdem wir uns getrennt haben, noch schätzungsweise 150 Fahrer ein- und überholt -.-
Ich habe schon erkannt, daß es keinen Wert hat, wenn er Leistung zurückhalten muß, nur um bei mir bleiben zu können. Wir haben abgemacht, Start ist ja immer gemeinsam im gleichen Block, aber nach dem Start fährt jeder sein Rennen. Ich habe immer versucht, eine Gruppe zu finden, in der ich mit meinem Schneckentempo mithalten kann. Für Wolfe war des etwa immer so, Start, und dann Aufholjagd vom letzten Block bis vor ins 1. Fahrerdrittel.
Am Abend kaum was essen können, keinen Hunger, nur die Worte vom Wolfe haben geholfen, daß ich mich noch zum essen motivieren konnte. Ich hatte so ein ausgelaugtes Gefühl, Kopfweh und schwindlig. Also, sicher immer noch zuwenig Flüssigkeit. Schlecht eingeschlafen.
Fazit 1. Tag:
MEHR TRINKEN !!!
Unterkunft ok, Angst wegen Wetter (Regen in der nacht).
Camp ist spaßig, hätte ich auf keinen Fall missen möchten, auch wenn Stress dabei ist Schlange/Warten/Dusche/Essen/Toilette usw.
 
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Sorry, ich schreib grad erst.

Also 2. Tag Imst, Ischl 147 km , 3195 Hm

Stress am morgen (Toilette, Essen, Sachen für den Tag einpacken, Camp verlassen, Räder holen, Radcheck usw.)
Schlechtes Magengefühl/Kopgweh waren weg, zum Glück.
Wolfe und ich überpünktlich am Start, Zeit nutzen und Sonne tanken, Wetter ist noch gut geworden.
Start war also wieder zusammen, dann jeder seiner Wege.
Wolfgang hab ich nach dem Start für etwa 2 Minuten noch gesehen, dann war er auf und davon.
Ich hatte, vom Vortag noch, den anderen Fahrer ausm Besenwagen gesehen und wir sind gleich vom Start weg zusammengeblieben. Ziel für den Tag: Irgendwie schaffen und ins Camp kommen.
Obwohl wir schon ziemlich hinten waren, sind noch viele gekommen, die uns überholt haben. Als dann mal der große Schwung weg war, waren wir eine kleine Gruppe, 7 Fahrer glaub ich, die sich hinter dem Feld, und vor dem Besenwagen - den Weg erradelt haben.
Von Landeck bis Pettneu war es eine dumme Strecke, viel durch Stadtverkehr. In den Genuß der gesperrten Strecke sind wir nicht gekommen. Dann in St. Anton: Ich mußte dringend eine "Sitzung halten" (wc -.-) Mein Kumpel auf Rad aufgepaßt und ich mit den Radschuhen bis zum Sporthotel in St- Anton geklappert, um endlich eine Toilette zu bekommen.
Bis St. Anton haben wir uns super gehalten, immer mal Führungswechsel und jeder war ein paar Minuten im Wind, dann vorbildlich gewechselt, sogar mit Handzeichen. Hat super Spaß gemacht.
Dann kam der Brüller, der Arlbergpass ab km 47 von St. Anton eben aus. Die anderen 5 waren aufgrund meiner toilettenpause natürlich weg. Aber ein paar "privat"fahrer waren auch da und wollte den Berg rauf. Ich hab nach 1 km einen guten Rhytmus für mich gefunden, und bin dann das Ding hochgeradelt. 1 km vor dem Arlbergpass fährt schon wieder der Besenwagen vorbei und mein treuer Leidensgenosse saß schon drin -.-
Super, also wieder mal letzter oder was ???
Oben erstmal verpflegt und siehe da: beide Trinkflaschen leer ! War stolz auf meinen Durst. Dann gings n langes Stück bergab. Die km vom Arlbergpaß bis etwa Gaschun, waren "Flucht-vor-dem-Besenwagen".
Allein auf weiter Flur, keine Möglichkeit auf Windschatten, war ziemlich deprimierend. Bei km 117 rum, der Schock:
Gleiches Bein, gleicher Schmerz, übler Krampf, keine Chance weiter zu treten -.-
Nach einigen Schritten schieben kam schnell die Erkenntnis: das wird nichts mehr. Soll ich schon wieder in den Besenwagen steigen ??? Als hätt ichs geahnt, kurze Zeit später kamen die Jungs wieder angefahren und - mit 4 Fahrern schon drinnen, mein treuer "Kämpfer" vom Beginn der Etappe ist also auch nicht allein geblieben.
Also: einsteigen, Bein massieren, trinken und den Frust vergessen irgendwie.
Da hatten wir uns alle schon namentlich vorgestellt, und die Besenwagenjungs sind richtig nette typen.
Am Ziel: 6 Fahrer die eingestiegen sind, alle wieder raus, Räder raus, Bikepark suchen und zur Unterkunft.
In Ischgl selbst war wieder Essen, Reinigen, duschen, und die Erkenntnis: die "Vorbereitung" war natürlich gar keine, sie verdient den Namen nicht. Wolfe hat wieder hunderte überholt, diesmal konnte er ja von Beginn an sein Tempo fahren, und hat nicht ewig mit mir rungehangen.
Essen war sehr gut, ich konnte was essen, leider lange Warteschlange. Organisation hätte besser sein können, auch Getränkeversorgung. Aber war ok.
Der Krampf ist bis zur Nacht nicht richtig weggegangen, hatte schon Angst der start morgen wäre eh nichts. Andererseits "irgendwie überleben" müßte ja möglich sein.
Fazit 2. Etappe
Gut geschlafen, trotz Krampf.
NOCH mehr trinken.
Wolfgang ist wirklich fit, könnte wohl im 1. Viertel mitfahren -> Respekt !
 
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3. Etappe Ischl Naturns, 156km 2852 Hm.

So, das sollte also die längste Etappe sein, mit gemischten Gefühlen aus dem Schlafsack raus.
Toilette/waschen/essen/Zeug verpacken/fertig machen, Räder holen und schauen wie's Wetter wird.
Wetter war super, ich hatte trotzdem viel zuviel Zeug immer dabei. Ich habe zu hause alles auf die Waage, was ich alles so mitgeschleppt hatte, also camelback, Roadbook, Handy, Geld, Transalp Utensilien/Ausweis, CO2 Pumpe, Ersatzkartuschen, Schlauch, Werkzeug, Reifenheber, Ersatzreifen, komplette Zusatzbekleidung usw. Ergebnis: 4,6 kg (Ohne Getränkeflaschen/Riegel, das alle anderen auch dabei hatten).
Vom start in Ischgl weg, erstmal ein langes Stück bergab. Bereits jetzt sind links und rechts von mir Fahrer ohne Ende vorbeigezischt. Ich dachte ja, ich fahre schnell mit 60, aber ich kam mir schon vor wie die Schnecke.
Die anderen fahren einfach besser. Also wirklich, besser. Die haben eine gute Haltung auf dem Rad, trauen sich bei Kurven später bremsen und früher wieder beschleunigen usw, also die ganze Fahrpraxis war besser. Und Erfahrung sicher auch. Wie schon gesagt, meine Stärke war nicht das Rad, eher schwimmen und vor allem Laufen. Aber das war hier nicht gefragt.
bis km 22 rum wars ganz easy Angelegenheit, wenn man davon absieht, daß einige auch dabei waren, die meiner Meinung nach mit zuviel Ernst an die Sache rangingen, also sprich, Überholmanöver die nicht sein mußten, aber dafür die Sicherheit gefährdeten. Und das im D-Block ! Lachhaft.
So im Nachhinein muß ich sagen, ich glaube, manche sind nicht umsonst gestürzt. Natürlich wünsche ich niemandem irgendeinen Sturz, oder sonstigen Zwischenfall auf der Strecke. Aber bei einigen hat teilweise das Gehirn wohl abgeschaltet und die Durchblutung hat sich auf die Oberschenkelmuskeln beschränkt.
Da ich sowieso schon null chance auf irgendeine Platzierung hatte, habe ich auch gar kein Risiko beim Fahren gehabt. Auf nasser Bahn in Kurven bin ich dann auch nicht mit Mördertempo runtergefahren u.ä. Vor allem, ich hatte keinen Sturz die ganze Tour.
Also, der erste Anstieg, der Tobadill bis km 25.
Nur kurz, aber sehr steil. Hier haben sich schon die ein oder anderen Fahrer herauskristallisiert, die wohl die rote Laterne kriegen würden. Ich natürlich auch dabei. Und, ein Holländer ! Der sollte noch mein bester Freund werden. Entweder war er hinter mir, oder ich hinter ihm.
Permanent halt immer einer vor dem andern unterwegs, und wir beide vor dem Besenwagen. Ab Landeck km 30 gings ewig gradaus, ohne nennenswerte Steigung/gefälle, bis zur 1. Verpflegung km 70 rum. Den Besenwagen im Nacken, sind der Holländer und ich wieder aufgesprungen und weiter gehts. Von Martina bis Reschen/St. Valentin, eine üble Quälerei, da das Wetter auch richtig schön heiß war. Bis zur Verpflegung 2 bei km 115 etwa waren die Kräfte schon ziemlich aus meinem Oberschenkel. Gut, daß ich wenigstens bei der Übersetung verbereitet war, und mit der Kompaktkurbel und einem 34- "Rettungsring" unterwegs war. vom Schluderns etwa 12km Berghoch, Dauer 100 minuten -.-
Das sagt wohl alles. Am Höchsten Punkt kommt schon der Besenwagen von hinten und mahnt: die räumen nun alle Richtungs-Schilder weg, weiterfahren auf eigene Gefahr, oder lieber gleich einsteigen.
knapp über 30 km noch vorm Ziel, allerdings nur noch ein kleinerer Anstieg ab Latsch km 142, ...
Ne. - heute mal kein Besenwagen. Der Holländer war leider schon einiges hinter mir, der hatte bei der 2. Verpflegung einfach zu lange gequasselt.
So ging dann die Hatz wieder los: "Flucht vor dem Besenwagen".
Auf der Abfahrt noch die Beine bissl erholt, dann ab km 133 bis zum Ende km157 nur noch fahren am Limit, was noch ging. Und, es ging ! Ich habe den Besenwagen nicht mehr gesehen und bin an diesem Tag nach 9 Stunden und 52 Minuten im Ziel angekommen.
Also von den zweimal 5 Minuten Pause bei der Verpflegung mal abgesehen, bin ich heute fast 10 Stunden im Sattel gehockt, ein gutes Gefühl, zu sehen das ich heute mal allein ins Ziel kam.
Im Camp angekommen, gleiches Bild. Wolfe hat schon unsere Sachen vorbereitet, also Schlafplatz, Tasche/Schlafsack usw. Dann Klamotten waschen, duschen, essen usw. Das ein oder andere Gespräch mit anderen im Camp und die Pasta Party am Abend, wo Uli immer sehr gut die Bilder des Tages und einen Ausblick auf die nächste Etappe präsentiert hat.
Fazit 3. Etappe:
fast 10 stunden radeln, aber überlebt.
Essen sehr gut. wenig krämpfe und gut getrunken. So langsam bin ich im Camp bekannt, daß ich immer als letzter komme. Einige grinsen mich schon an. Aber, ich hab's doch noch erstrampelt, und hab die gleiche Arbeit geleistet und Strecke geschafft, trotz meinem fetten Übergewicht. Das nenn ich auch mal durchhalten.
Erkenntnis: Marathonlaufen schlaucht weniger, als eine Transalp Etappe.
 
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Wann geht es weiter ?
 
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Wann geht es weiter ?

Hab ich mich auch schon gefragt.

Möchte aber nicht drängeln, eher motivieren weiterzumachen. Ich hoffe du hast es geschafft zu finishen.

Ich empfinde die Berichte als detailiert und vor allem schonungslos ehrlich.
 
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Wetter war super, ich hatte trotzdem viel zuviel Zeug immer dabei. Ich habe zu hause alles auf die Waage, was ich alles so mitgeschleppt hatte, also camelback, Roadbook, Handy, Geld, Transalp Utensilien/Ausweis, CO2 Pumpe, Ersatzkartuschen, Schlauch, Werkzeug, Reifenheber, Ersatzreifen, komplette Zusatzbekleidung usw. Ergebnis: 4,6 kg (Ohne Getränkeflaschen/Riegel, das alle anderen auch dabei hatten)

Hoppla,
4,6 KG :eek: für eine organisierte Tour mit Gepäckservice ?
das ist aber viel.
Ich hatte bei 3 MTB-Transalps auf eigene Faust einschl. Rucksack knapp 5 KG.
Rucksackgewicht 1,2 Kg, Gesamtgepäck (ohne Trinkflasche) ca. 3,7 - 3,8 KG. Der Kartensatz (8-10 Kompaßkarten) haut da schon mit 600 - 700 gr. rein.
Dabei: Kurzarm- + Langarmtrikot, 1 Radhose kurz,1 langes Funktionsunterhemd, Gore-tex Regenhose + Goretex Regenjacke, Goretex Socken, Handschuhe, Schirmmütze, Stirnband, normale Socken, Unterhose, normale Hose für Hüttenabend, Fleecehemd für Hüttenabend, Filzpantoffeln!, Ersatzschlauch, Pumpe, Multitool, Bremsklötze, Foto, Duschgel, Zahnpasta, -bürste, Seidenschlafsack (80g), Sonnencreme, Bargeld, Schlüssel, Vitaminpulver, tgl. eine Semmel vom Frühstück auf der Hütte.Trinkflasche am Bike, Multifunktionstool, Minipumpe, Reifenheber, Ersatzbremsklötze in Satteltasche am Bike.
Gesamtgewicht Inhalt: 3700g + Rucksack 1200g = 4900g,
(Nicht dabei: Handy, GPS, Essensvorrat)
Wie schaffst Du 4,6 Kg auf dem Renner wenn es einen Gepäckservice gibt ? wieviel wiegst Du ?
Jedes Kilo am Berg killt Dich.

Cu Mark
 
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@AlfredManuel
ich war auch dabei und konnte das Ganze dank guter Vorbereitung genießen. War auch für mich hart, aber was dir widerfahren....:eek: ... ist - RESPEKT!!! Einerseits finde ich es zwar leichtsinnig sich auf so ein Abenteuer einzulassen. Anderenseits scheinst du ja gut im "Einstecken" zu sein.....:D Auf jeden Fall Danke für die Zeilen, liest sich gut.
Schreib weiter....:daumen:

Gruß 490A
 
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Hab auch grad gesehen, daß es wieder Antworten gibt, und mich schon gefreut, daß es weitergeht. Hat sich bisher echt gut gelesen, kann man sehr schön nachempfinden, was du durchgemacht hast.
Also zeig jetzt beim Schreiben noch die selbe quaeldich-Mentalität wie beim Radeln und mach weiter, dann gibts den :daumen: auch von mir :D
 
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@ Alfred Manuel.
Danke für Deinen offenen und ehrlichen Bericht. Solche ehrlichen Berichte bekommt man in der Tour nicht zu lesen. Deine Leistung verdient genauso Respekt wie die Leistung anderer. Du bist auch an Deine persönlichen Grenzen gegangen. Offensichtlich hattest Du weniger trainiert als die meisten anderen, das bleibt aber wertfrei, vielleicht hast Du Deine Zeit mit anderen sinnvollen Dingen genutzt als Rennfahren, z.B. Baby, Hausbau, Freundin, Partnerschaft, Freundschaften pflegen etc.

Auch ich würde mich freuen, wenn Du noch über den Rest der Transalp berichten würdest.

Ich hätte noch ein paar Fragen an Dich:

1. Wieviel hast Du gewogen ?
2. Wieviele Trainingskilometer hattest Du drauf, wenn Du ein Jahr vom Start zurückrechnest ?
3. Bist Du mit der 34 - 34 Über-/Untersetzung gefahren ?


Cu Mark
 
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Da habe ich aber was angestoßen. Ich dachte schon, ich wäre der einzige der gespannt auf die restlichen Etappenberichte wartet.

Die Berichte waren einfach schön zu lesen.Zudem findet man solch ehrliche Berichte nicht oft.

Also bitte weitermachen, freue mich wirklich schon auf die Fortsetzung.

Gruß
 
AW: Jeantex Tour Transalp dabei, brauche Tipps und Hilfe zum Training bitte.

Finde ich auch, sehr schöne Berichte bisher. Ich würde gerne mehr lesen!:)
 
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@Dogma
du kennst ihn :D :D er hat euch den Gruß ausgerichtet. :aetsch:

warte auch schon auf die nächsten Berichte.
 
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Back again. Fehlen ja noch die 4 Etappen. Zeit ist eng, wegen Schichtarbeit und Baby, aber nun tipp ich wieder n bissl weiter.

4. Etappe, Naturns-Livigno, 118 km 3576 HM.

Ah sorry, erst die Fragen von Kajaking Mark.

-Am Abreisetag nach Oberammergau habe ich (nackig ^^) gewogen: 92 Kg, ohne irgendwelche Klamotten.
Nach der TA 07 habe ich mich daheim nomml gewogen (wieder ganz nackig ^^) 90 Kg.
Hab also 2 Kg abgenommen. Ich denke aber, das die ersten 2-3 Tage bissl schuld daran waren, ich konnte ziemlich schlecht essen, hab nur einzelne Bissen ewig im Mund behalten/gekaut und dann mal "runterwürgen" können.
Trotzdem, sind 92 Kg natürlich viel zu viel, vor allem ohne ausreichend Vorbereitung.

-Also ein Jahr vor dem Start, moment muß mal grob rechnen:
Also ab 2007 habe ich kaum Km zammenkratzen können, weil eben das Baby im Februar kam, und von Dez.-Feb. War es fast immer nichts wegen dem Wetter mit Trainieren. ab Feb/März 07 bis zur Transalp hab ich echte 2000 km geschafft, allerdings zum Teil mit 3-4 Tagen ohne Training (zwangpausen...) dazwischen, wo der Trainingseffekt nicht mehr viel gebracht haben dürfte.
Im Jahr 2006 habe ich von Juli bis November etwa 2500 km fahren können. Fast ausschließlich von Juli bis September allerdings, da ich ab Oktober wegen Hauskauf und verstärkter Arbeitszeiten/Überstunden in der Firma nicht mehr Zeit aufwenden konnte.
Also etwa 4500 km insgesamt, ein Jahr vor der TA 2007.
juli-sept06 2500km, von oktober06 bis feb.07 allerdings fast null km, also ne riesen Pause leider -.-, dann wie gesagt die restlichen 2000 von ~März07 bis zur TA.

- Ja, ich habe ein XTR-Schaltwerk hinten montiert, großer Käfig und hohe Kapazität und konnte eine 12-34 Kassette montieren.
Vorne eine Kompaktkurbel , kleines Kettenblatt 34, daher also ein 1:1 möglich.
Wenn's bergauf ging, war kleines Kettenblatt sowieso Pflicht bei mir, hinten hat sich dann das meißte mit 32 bzw. 34 Zähnen abgespielt -.-
Bin froh, das ich das Dura-Ace Schaltwerk daheim gelassen hab, und das XTR montiert hab.

-Gepäck-Thema - ich suche in einer ruhigen Minute nomml alles zusammen und schreib mal die Gewichte auf, und wieg nomml alles.
Bei Dir die 5 KG mit kompletten "Rad-Utensilien/Werkzeug" plus sogar Waschzeug, finde ich sehr wenig, Respekt daß Du so gutes Gewicht erreicht hast. Ich glaub, ich hab nicht unbedingt die beste/leichteste Kleidung dabei gehabt, aber wie gesagt, ich such nomml alles zusammen und wiege nochmals.

Also, fix die 4. Etappe, da kam ja mal der "Höhepunkt" mit dem Stilfser Joch :)
In Naturns gut aufgewacht und wieder das Übliche: Zähneputzen, waschen, Toilette, anziehen, Frühstücken latschen, Fahrrad gleich abholen, umziehen, Schlafsack und den Rest alles wieder einpacken und die noch leicht feuchten, gewaschenen Klamotten vom Vortag in Handtücher einrollen., Trinkflaschen vorbereiten, Klamotten für die Etappe vorbereiten, Gepäck abgeben und dann wieder anderthalb Stunden fast warten bis es losgeht.
Der Morgen war immer bissl stressig, vor allem halt, weil im Camp natürlich Stau am Klo/Waschbecken usw. war und alle schnell machen müssen. Die Zeit vor dem Start war allerdings sehr angenehm ruhig, bissl Sonne tanken, die Etappe/Profil nomml durchgehen und immer wieder bissl trinken wenn möglich.
Also, Start aus dem letzten Block, gleiches Bild wieder, Wolfgang nach einer Minute außer Sichtweite, ich eher am Rand fahrend, weil von links Unmengen von Fahrern überholen und das schon auf den ersten 10 km. Wir sidn immer zeitig im Startblock gewesen und haben uns halt aufgestellt, viele sind spät gekommen/auf den letzten Drücker, deshalb waren hinter uns immer ohne Ende Fahrer. Für den Wolfe gut- mußte er sich dann an weniger Fahrern vorbeifahren, für mich - naja, wirsch halt dauernd überholt, was vom Start weg schon bissl demoralisierend war. bis km 20 gings ziemlich eben, bei Schlanders erst eininge Höhenmeter. Ich hab eine Gruppe gefunden, die, genauso wie ich- eine hochmotivierte "Fluchtgruppe Besenwagen" war :) Nach der Steigung haben die allerdings ziemlich Gas gegeben und bis auf ein mixed Päärchen waren die wieder weg. Bis Prad km 36 etwa sind wir schnurstracks geradeaus gefahren, super Wetter und gut motiviert. Die 1. Verpflegung war dann allerdings schon vor dem Anstieg zum Stilfser Joch, also nicht bei Trafoi km 47 wie angegeben. Ich hab zwar kaum Verpflegung gebraucht, waren nicht mal 40 km abgespult, und die ja ohne nennenswerte Steigung. Aber trotzdem noch ein wenig geplauscht und auch den Holländer freudig begrüßt, der dann auch eingetroffen ist. Nach Prad ging's dann los, ab km 37 nur noch berghoch. Ich erinnere mich, Wolfgang ist einige Wochen Vor der Tour am Wochenende das Stilfser Joch hochgeradelt und war soweit ich weiß in 2 stunden irgendwas oben. Respekt !
Die ersten paar km waren traumhaft. Super Wetter, Super Landschaft, die ich in meinem Tempo auch begutachten konnte :)
Bis Kehre 15 etwa sind noch ein paar mal Radler von hinten an mir vorbei. Zwar mit kaum merklich mehr Tempo, aber ich konnte nirgends mitgehen :(
Windschatten war in unserem Tempo eh nicht von Belang, eher so das "nicht-allein" fahren, war eine gute Hilfe, die ich allerdings kaum hatte, außer für einige Meter, als die von hinten kommenden ein Stück mitgefahren sind.
Eine Mountainbikerin, drahtig und mit flottem Tritt, ist ein ganzes Stück mit mir hochgefahren und hat immer wieder ein paar aufbauende Worte verloren.
Nach etwa der Hälte der Kehren, weiß nicht mehr genau wie weit, dann der Schock: Baumgrenze erreicht ? Freie Sicht auf den restlichen Anstieg und die elendsvielen Kehren noch: Wie wenn man auf eine Wand schaut.
Meine Fresse hab ich Panik geschoben. Solang man radelt und links und rechts noch Bäume und Bewuchs hat, ist das zwar quälend, aber spannend irgendwie. Als die Bäume weg waren und nur noch der Asphalt, die Steinmauern und der Blick ins endlos scheinende "nach oben" da waren, hat das einen richtigen Dämpfer gegeben. Das ist nicht gut wenn man sieht: "aha, da mußt Du noch hin". bei km 55 rum war ich gezwungen, eine Zwangspause einzulegen. Es hat angefangen zu schneien -.- Ich kann nicht grad sagen, daß mir kalt war, aber ich wollte sowenig Nässe wie möglich von außen an mich ranlassen. Also in einer ruhigen Kehre angehalten, mein Hintern hat sich auch gefreut - und alles was irgendwie wärmt/Nässe abhält angezogen. (Armlinge, Beinlinge, Überschuhe, Regenjacke, Mütze untern Helm und langfingerhandschuh).
So gewappnet ging's den Rest hoch, hat noch über eine Stunde gedauert. Und endlich am Gipfel angekommen, ein Wahnsinns Gefühl, hab ich's das tatsächlich geschafft am Stilfser Joch hochzufahren ??? Super ! Oben war's dann frisch, aber solang man in Bewegung bleibt, kein Thema. Keine Pause sondern direkt weiter Richtung Abfahrt. Dann der nächste Schock:
Mir war arschkalt. Der Schnee hat zwar eigentlich aufgehört, aber Temperatur war um den Gefrierpunkt und ich von innen und außen patschnaß. Nach 5 km Abfahrt hab ich gleich mal an nem großen Schotterparkplatz anhalten müssen, weil ich meine Finger fast nicht mehr gespürt habe, kein Gefühl mehr für die Bremse -.-
So ging's dann weiter bis zur ganzen Abfahrt nach Bormio. Ich glaube, ich mußte 4 mal anhalten. Zwar peinlich, aber es ging echt nicht anders. ich hab die Finger nicht mehr gespürt und die Bremsklötze waren vor Bormio auch fällig.
Bei der letzten "Zwang-hände-wärm-pause" also noch schnell die 2 Schräublein auf und die neuen Klötze reingeschoben. Die gingen erstmal sackschwer raus, und die neuen noch schwerer rein -.- Ergo: 1 Minute Händewärm-Pause, 9 Minuten Bremsklotzwechsel -.-
Die "tunnels" bei der Abfahrt waren stockdunkel, ich bin ja nicht in den Genuß der Beleuchtung durch die Strecken Marshalls gekommen. Vor den Tunnels hab ich fast bis Schritttempo abbremsen müssen, dann langsam durchfahren, weil die Augen sich einfach zu langsam auf die Dunkelheit einstellen. Ich hatte halt Panik, wenn von hinten oder von vorn ein Auto kommt, wird's eng, vor allem ohne Beleuchtung am Rad -.-
Ich muß gestehen, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so gefrohren, wie bei der Abfahrt vom Stilfser Joch. Trotz Windjacke bei der ersten Pause unter die Regenjacke, hat alles nichts gebracht. Ich glaube, gegen Kälte/Nässe schützt echt nur das beste Material daß man kaufen kann. So Hobbyjacken/Bekleidung wo ich unterwegs war, sind da nicht der Brüller.
Bis Bormio gut angekommen, und ab da in strömendem Regen weitergefahren. Ach ja, der Besenwagen war übrigens auch kurz nach Bormio schon an mir vorbei -.- Mal wieder einer der letzten. Mein Freund der Holländer, (Ich glaub Raimond hieß er) war allerdings nicht drin, der war noch weiter zurück leider und ich weiß, er hatte Klamottenmäßig fast nichts dabei und tat mir leid, daß er auch so ein mieses wetter erwischt hat, ohne Klamotten.
Irgendwann nach 19 Uhr glaub ich, ist er im Camp/Halle angekommen !!! Ohne Besenwagen. ein riesen Respekt dafür, und daß mit nur einer Regenjacke und sonst nichts !
Ich bin nicht über km 94 raus gekommen, der anstieg zum Passo Foscagno war der Break.
Wieder im Besenwagen drin, allerdings, er war schon voll, der 2. Besenwagen sozusagen. 1. War schon voll. und ein Taxi auf kosten der Veranstalter wurde auch schon gebucht, wie ich aus den Gesprächen mitbekommen habe.
Ich saß allerdings nicht im regulären Besenwagen, der war ja schon übervoll, sondern in einem "Leitbus" ? War ein wichtiger Mensch der TA drin, also nicht das "vertraute" team. Wir sind noch an einigen Fahrern/innen vorbei, die alle angehalten wurden, sie sollen aufgrund des Wetters, rechts warten bis die Besenwagen zurückkommen und alle einsammeln.
viele haben ja gesagt, sind dann aber, wie ich von hintenraus gesehen habe, weitergefahren.
Nochmals meinen großen Respekt an alle, die an diesem sch... (wetter) Tag nicht in den Besenwagen mußten !!! Die können echt stolz auf sich sein.
Also, angekommen in Livigno, Rad raus und dann zum Wolfgang, der schon wieder grinsend am Lager saß.
Wolfe hat für mich die Sachen gewaschen, damit ich zeit zum duschen hatte. Danke dafür. Außerdem gabs gleich abendessen.
Die Halle/camp in Livigno war super, es gab gut reichlich essen, Getränke, die Abendveranstaltung war in der gleichen halle, wie auch die unterbringung, also keine fußmärsche ! Hat viel Zeit gespart, die allerdings für das ewige Anstehen drauf gegangen ist. Dafür waren Bänke/Tische ohne Ende aufgebaut also gute Platzwahl.
Die Bilder des Tages hab ich mir auch noch angeschaut, dann war ich mausheh, hab die toilette vor dem Heia machen leider weggelassen was sich natürlich wieder gerächt hat, mitten in der nacht auf toilette tigern wieder, zwischen allen anderen durch und es war eh ziemlich dunkel. War übrigend fast jede nacht so.
Fazit 4. Etappe:
-Leider wieder Besenwagen, beim Anstieg zum Passo F. war Feierabend.
-Zweifel an meinen Klamotten. Soviel dabei und bringt bei einer Härteprobe sowenig :(
-Essen top, Unterbringung gut (keine Fußmärsche zu Dusche, WC, Bikepark, Essen !)
-Mit dem Stilfser Joch zum Ersten Mal im Leben einen "echten" Berg bezwungen, wenn auch in "Zeitlupe".
-Heute gut eingeschlafen, kein Wunder - und schon ein wenig Erleichterung, Halbe Tour geschafft/überlebt.
 
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