AW: Jeantex Tour Transalp dabei, brauche Tipps und Hilfe zum Training bitte.
So hallo Peti, ich erzähl noch die letzte Etappe.
Also die 7. und letzte Etappe ging ja von Kaltern nach Riva, und mit offiziellen 99 km und "nur 1800" Hm auch nicht mehr so ein übles Ding normalerweise.
Schon beim Aufstehen im Camp hat man gemerkt, daß eine super Stimmung bei allen anderen Fahrern/innen da war, viele haben ein entspanntes Lächeln oder gar ein freches Grinsen im Gesicht gehabt. Der Stau (WC, Waschen/ Frühstück) hielt sich in Grenzen heute. Wir also unsere Taschen gepackt, die noch feuchten gewaschenen Klamotten vom Vortag wieder in die Handtücker eingerollt, Trinkflaschen fertig gemacht, und die Sachen für die Etappe zusammengesucht.
Auf dieser Schlußetappe, habe ich mich mal getraut, weniger Ramsch mitzunehmen/einzupacken. Die 100km sind ja eigentlich grad mal eine Trainingsrunde für alle Transalp'ler (naja, gilt nicht unbedingt für mich
)
Ich hab, aufgrund des guten Wetters schon beim Aufstehen und des Berichts vom Vortag, Langfingerhandschuhe, Überschuhe, Mini-Handtuch, Windjacke, Regenjacke, Arm und Beinlinge nicht in den Camelback eingepackt. Volles Risiko auf gutes Wetter vertraut einfach. Auch den Ersatz Faltreifen, CO2 Kartuschen und
Pumpe, Ersatzbremsklötze, Ersatzpedal Look-platten und viel anderen Scheiß auch nicht mitgenommen. Also bissl Gewichtsminimierung.
Nur Handpume, Ersatzschlauch und
Werkzeug.
Und es hat sich, um es vorweg zu nehmen, nicht gerächt. Das Wetter war fantastisch, bis Riva nur sonne, kein Wölkchen und erst Recht keine Tropfen von oben.
Beim Start/Aufstellung bei dieser Weinkellerei waren alle super drauf und haben ein freundliches Wort gehabt, eine tolle gelöste Atmosphäre einfach. Ich war froh, auch bis zum letzten Start/Etappe noch dabeigeblieben zu sein. Insgesamt haben glaub ich 70 Teilnehmer rum die TA leider nicht bis Riva beenden können. Einige Stürze sind doch passiert. Einen Rahmen hab ich bei einer Abfahrt, ich glaub 5. Etappe, auch am Straßenrand links liegen sehen, mit Auto, 1. Hilfe Wagen und schon bissl abgesperrt, als ich den Rahmen beim vorbeifahren gesehen habe, dachte ich, der Fahrer kommt jetzt auf die Intensiv-Station...
Ein Voll CFK, Rahmen, Cervelo glaub ich, total zerfetzt, die Fasern hingen an den Bruchstücken weg und alles was irgendwie verbogen/gebrochen oder hetsch sein könnte, war auch hetsch.
Aber der Fahrer hat soweit ich vom Wolfe mitbekommen habe, Ein Ersatzrad von
Rose bekommen und konnte ohne große Veletzungen- zum Glück, noch weiterfahren.
Ähm ja, also die Etappe nun.
Bei der Startaufstellung habe ich sogar das aus der Zeitschrift "Tour" bekannte mixed - Transalppaar gesehen ! Ich weiß leider nicht mehr aus dem Kopf, wie die beiden heißen (sorry, peinlich -.-).
mit Ihr hab ich noch ein paar Minuten gequatscht, stand genau neben mir. Sie hatte üble Magenprobleme und konnte deshlab nur zum Teil mitfahren, was mir sehr leid getan hat. Magen ist immer eine üble Sache, und vor allem die viele Vorbereitung und Zeit, die investiert wurden waren natürlich auch schade, wenn der Magen dann nicht mitmacht. Die letzte Etappe wollte sie sich aber auch nicht nehmen lassen. Fand ich gut - und, ich hab also endlich auch das mixed, über die ich in der Tour schon soviel gelesen hatte, persönlich kennengelernt ! Cool.
Dann, der Start. Wolfe hat gesagt, die Etappe fahren wir zusammen, also vom start weg bis ins Ziel. Er wisse nun, wo er mitfahren könne und muß sich nichts mehr beweisen. Außerdem hatte er auch ein bissl Bedenken, wegen meiner "linken-Bein-Schmerz" Geschichte und wollte mich bei Bedarf den Anstieg zum Fai della Paganella schieben. Hauptsache ankommen hieß es heute für mich, und zwar OHNE Besenwagen.
Also start gut, leider sehr viel Gedränge. Für die startblocks war kaum Platz, also ein sehr buntes Treiben und einige Hundert Meter vom Start weg nur in Schritttempo bzw. immer mit einem Bein aus dem Pedal. Dann gings aber los. Alle um mich rum haben auf einmal angezogen wie die Irren, meine Fresse. Wolfgang hat gesagt, "ich (Alfred) mach unser Tepmo, also meines und seines (Wolfe), weil wir heute ja zusammen ankommen".
Ich hab mich dann mal an ein Mixed Päärchen rangeschmissen, in der Hoffnung ein bissl mithalten zu können. Das ging die ersten 5 km gut, also solang es eben bergab ging, dann war rum. Das Mixed und noch einige andere Fahrer/innen, an denen ich mich festkrallen wollte, waren echt zu derb unterwegs. ab km 10 rum war's dann perkeft. Eine gute Gruppe erwischt/gebildet, so 8 Fahrer rum, und ich hab in der Mitte der Gruppe meinen Platz gefunden. Wolfe ist vorne gefahren, als er gesehen hat, daß ich hier mitkomme. Er hat ziemlich lange Tempo gemacht und ist fast permanent im Wind gewesen, entweder vorn, oder neben mir, außerhalb der "Schlange". Bis km 33, also zum Beginn des ~ 17km langen Anstieges, hat unsere Gruppe von hinten kein Fahrer mehr erreicht/überholt
War ein wenig stolz, das ich diese 23 km mitgehalten habe. Überhaupt haben mich, auf den ersten 10km, nur ein paar Dutzend Fahrer überholt, wir sind wieder weit vorne im Startblock gewesen. Beim Anstieg gins dann los. Und zum Ersten Mal, habe ich permanent hinter mir, dutzende Fahrer gehabt, und auch vor mir, also in Sichtweite, dutzende Fahrer ! Also mal nicht die rote Laterne ^^
Ich hab versucht mein Tempo zu finden, was auch noch gut geklappt hat. Ab km 5 hab ich wieder leicht dieses ziehen vom Gesäß gemerkt. Nicht schmerzhaft, aber eben nur gefühlt, daß "irgendwas" da ist. Wolfgang hat dies ohne worte in meinem Gesicht gesehen, bei jeden Tritt und hat mich dann, den ganzen restlichen Anstieg, immer wieder so 500m-Blöcke weit geschoben. Er wollte mich diesmal nicht "auf der Strecke" lassen. Wenn ich ehrlich bin, war mir ein wenig unangenehm, alle anderen (naja, einige andere haben auch geschoben) sind wirklich aus eigener Kraft hoch, und ich werd immer wieder geschoben. Aber die hatten vielleicht auch nicht diese Beinprobleme, deshalb hab ich den Wolfe machen lassen. Er hat sich ja auch "meines Tempos annehmen wollen", damit wir zusammen ankommen. Ein feiner Zug vom Wolfe. Aber ich hab schon gemerkt, am Berg hat er "künstlich langsam" machen müssen, oder immer wieder einen Tritt ausgelassen. Was sicher auch nicht Spaß macht am Berg. Aber ich hab mich gefreut, daß wir heute zusammen unterwegs waren. Also der Ansteig lief am km 5 etwa so:
Ich tret was geht, wolfe schiebt immer so hundertmeterweise und gibt mir zur Krönung (seiner Kraftüberschußdemonstration) noch zum Schluß des "Schiebestückes" einen 30 Meter Sprint mit und gibt mir einen gewaltigen Satz/Schubs nach vorne mit. Das Spiel hat sich bestimmt 5- 10 Mal den ganzen Anstieg hoch wiederholt.
Und, jetzt kommt der Brüller, diese 17 km Anstieg, wurde ich/Wolfe nur von einer handvoll Fahrer von hinten überholt. Selber sind wir an 2-3 Dutzend vorbei gefahren. Meine Fresse hab ich mir gedacht, der Wolfe könnte die Tour wohl für uns beide fahren, hätte er mich die ganze Zeit geschoben und ich hätte nur lenken müssen
Also er hat wirklich soviel "Leistungsüberschuß" gehabt, daß er mich/uns beide an vielen Fahrern vorbei hochgeschoben hat. Die ganze Sache habe ich, wie schon geschrieben, mit einem gemischten Gefühl gesehen. Weil die meißten anderen ja auch alle alleine hochfahren mußten, andererseits hatte ich Angst, aus dem leichten Ziehen wird wieder mehr, und dann ist eh rum. Wir kamen also an der Verpflegung 1 an. Wahnsinn hinter uns kamen Dutzende Fahrer ! Ich war zum ersten Mal "mittendrin", statt nur hinterher ^^
Dann der Lacher des Tages: Die Verpflegungscrew sah mich und haben fast alle gleichzeitig gerufen: Ja Alfred, was machst Du denn schon hier ?!"
Wir kannten uns ja schon persönlich, weil die mit den letzten (rote Laterne Kandidaten) im Feld immer schon mitgefiebert und gelitten haben, wie der Kampf gegen den Besenwagen ausgeht.
Wolfgang und einige andere Fahrer konnten sich das Lachen auch nicht verkneifen bei dem Ruf.
Wir haben nur flugs die Trinkflaschen gefüllt, dann gleich weiter.
Ich habe über die 6 vorherigen Etappen endlich gelernt, MEHR zu trinken ! Also bei der Verpflegung waren meine trinkflaschen immer leer (am der 4. Etappe eben, wo ich gerafft hab, das Flüssigkeit das A und O sind).
gleich wieder eine gute Gruppe mit wieder 8 Fahrern rum gefunden, mit der wir den Resanstieg meistern wollten. Das hat dann wegen dem Tempo nicht geklappt. Wegen Wolfgangs' Tempo - der hatte zuviel Kraft ! So haben wir also die 4 anderen Paare hinter uns gelassen ! Bzw., der Wolfe hat sie hinter sich gelassen - mich (Ballast) vor sich herschiebend.
Bei km 50, Andalo, dann die super tolle Abfahrt. Noch ein wenig eben zuerst, dann 2 kleinere Abfahrten bis Ponte Arche bei km 74 rum. Von Andalo bis Ponte Arche, diese 24 km etwa, haben uns von hinten wieder gute 20 Fahrer überholt und vorbei gezogen, natürlich auch die 4 Paare, die Wolfgang (mit mir als Ballast vor sich herschiebend
) überholt hat.
Das war vor allem wieder meiner mangelnden "Abfahrtkünste" zu verdanken. Bei Ponte Arche, 25 km vor dem Ziel, das gleiche spiel. Wolfgang fängt mal wieder an den "Ballast" vor sich herzuschieben. nach 2 km rum, auf dem 1. flachen Stück des Anstieges dann der Schock:
Ich im Wiegetritt, um dem Gesäß wieder ein wenig Durchblutung zu gönnen, auf einmal merke ich, wie der linke Fuß immer schwammiger treten muß. Dann war nach ein paar hundert Metern der Fuß total labelig am Pedal. Ich mußte anhalten, Wolfgang neben mir. Ich hab zuerst gedacht, mit der PedalPlatte/Look stimmt was nicht und hab den Schuh hinten hoch und angeschaut, aber die war nichtmal so arg abgenutzt. Eine prüfende Bewegung an der Kurbel brachte das Ergebnis- die Kurbelschraube hat sich gelöst. Sch... !
In meinem Alientool (Schleichwerbung -.-) war glücklicherweise ein passender Inbus dran, also schnell die doofe Schraube wieder angezogen und weiter. Inzwischen sind Dutzend Fahrer an uns vorbei.
Nach 1 km das gleiche, wieder schwammiges Gefühl am Fuß. Ich hab einfach getreten bis es wieder so locker war, daß ich anhalten mußte. Ich wollte die Kurbelschraube auf keinen Fall verlieren. Wolfe hat schon geflucht, ich auch. Dann hat Wolfe die Schraube angezoen, ich auch nochmals, mit brachialer Gewalt - Das Rad mußte "nur noch die letzten km bis zum Anstieg" heben.
Brachte aber wieder nichts. nach 1,5 km wieder absteigen. Das ging den Rest vom Anstieg so weiter. Wolfgang hat mein Werkzeugtool in der Handgehalten beim Fahren, und immer wenn die Kurbel zu locker war bzw. kurz vorm Abfallen, bin ich rechts ran, Wolfe neben mir und aus dem Stehen vom Rad runter hat er meine Kurbelschraube wieder anziehen müssen.
Beim "Gipfel am Passo del Ballino" haben wir zum letzten Mal die sch... Schraube angezogen und dann ging's, zum Glück fast nur noch bergab. Ich konnte also rollen lassen. Wolfe war in der Abfahrt schon wieder rund 300m vor mir weg, ich konnte einfach nicht abfahren. Nach der Abfahrt ging's nur noch rund 3km ziemlich eben zum Ziel am Gardasee, die sind wir natürlich zusammen gefahren, und zum ersten und einzigen Mal bin ich mit meinem Transalp-Partner gmeinsam auf die Zielgerade eingebogen und mit Handschlag mit Wolfe durchs Ziel gefahren ! Ein traumhaftes Gefühl, der Spruch durch die Lautsprecher vom Ansager und die klatschenden Zuschauer waren das Tüpfelchen auf dem "i" :
"Hier kommt das Team Bikefriends ins Ziel ! Herzlichen Glückwunsch ihr zwei und willkommen am Gardasee."
Mir fast fast zum Weinen, nach soviel Käse und Enttäuschung die ich während der 7 Etappen hatte, nun allein dieser Moment beim Einfahren, neben meinem Partner Wolfgang, der um Klassen besser fahren konnte als er es heute mit mir getan hat, das hat für alles entschädigt.
Auch im Ziel war die Kurbel schon wieder locker, aber des war jetzt ja wurscht.
Die Räder mußten wir gleich packfertig machen, die mußten gleich in die LKW's verladen werden. Also Pedale ab, Transponder ab, Wertsachen ab (Tachos/Pulsmesser u.ä.) und in die lange Schlange vor den LKW's einreihen.
als die Räder abgegeben waren, war erstmal Zeit zum Duschen in Ruhe, Umziehen und gemeinsam einen Schlafplatz in der Halle neben dem Festplatz suchen. Die Halle war sehr groß, und wir hatten einen guten Platz, abseits der Eingänge, erwischt.
Dann sind wir noch in eine Eisdiele gegangen, bis zur Veranstaltung war noch Zeit, haben über die Tour, meine Problemchen und wolfe's Erfolge beim Einholen von Hunderten anderen Fahrern während der Etappen geplaudert.
Der See war uns zu kalt, um nach der Fahrt reinzuhopsen ^^
Dann kam die von allen mit Spannung erwartete Abendveranstaltung. Es gab lecker Essen und wir warteten bis es losging.
Zuerst die Tagessieger, dann die Siegerehrungen der der verschiedenen Klassen. Ganz zum Schluß, die "Massensiegerehrung" für alle knapp 1000 Teilnehmer, die übrig geblieben sind. Der Sprecher hat alle Teams aufgerufen und immer mal wieder nach 30 Teams, die ensprechende Nummer gesagt, damit man ungefähr weiß, wie weit wir sind. die Fahrer/innen wurden kurz kontrolliert und abgehakt, durften dann auf die Bühne und Ihre Medaille und Finishertrikot entgegennehmen und sich beim runtergehen noch mit einem Gruß in die Menge zeigen. einfach eine super Siegerehrung !
Dann wurde es spannend, wir waren bei 350 angelangt. viele Namen wurden aufgerufen. Dann auf einmal - Startnummern ab 400 !
Wir waren 370, shit, was war jetzt ?
Das ich kein Finisher bin, war mir klar, ich war 4 mal Kunde im Besenwagen. Aber Wolfgang wurde nicht aufgerufen.
Wir haben bis zum Schluß gewartet, aber nichts kam mehr. Wolfe hat's fast schon gesteckt und auch gemeint, weil ich halt im Besenwagen war, und auch regelmäßig Zeitsrafe kassiert habe, war's des halt. So leicht wollte ich des dann aber nicht sein lassen, und hab den Wolfe noch mitgezogen und wir sind dann vor, zu dem Typ mit dem Klemmbrett und den Fahrerlisten. Dem habe ich gesagt, wir sind 370 Startnummer, und der 370A Fahrer (Wolfe) hat alle Etappen regulär in der Zeit und ohne Ausfall beendet. Ich, also B-Fahrer war zwar im Besenwagen, aber Wolfe ist auf jeden Fall ein finisher.
Nach einem Blick über alle 7 Wertungen vom Wolfgang, hat der sich x-mal entschuldigt und den Wolfgang auch auf die Bühne gelassen, als letzten also. Leider ohne Mikrofon-Ansage zwar, aber er durfte auch seine Medaille holen und das begehrte Finishertrikot überstreifen !
Was für ein Erfolg, Wahnsinn ! Ich hab mich in dem Moment sehr für den Wolfgang mitgefreut, er hat sehr viel trainiert und Entbehrungen hingenommen, damit er so eine gute Leistung bringen konnte. Gleichzeitig war des für mich aber sehr schwer, nicht "unterzugehen". Als einziger stand ich da, mit dem TAAusweis um den Hals, aber ohne Medaille und Trikot. Das war ein richtig trauriger und harter Moment für mich und ich konnte mir auch die Tränen nicht verkneifen. Ich war schon enttäuscht, daß ich nicht mehr Leistung habe zeigen können, und die TA 07 leider nicht als Finisher beenden konnte. Gerne hätte ich auch ein Trikot bekommen, aber das war ja auf der 1. Etappe schon futsch, als ich beim Hahntennjoch Kunde beim Besenwagen war.
Ich habe also mit der ein oder anderen Träne auf der Wange dem Wolfgang von unten auch noch, wie viele andere, applaudiert und mich über sein Trikot mitgefreut, er hat's echt verdient.
Beim Runterlaufen und als er mich gesehen hat, hat Wolfgang seine Medaille vom Hals und sein Trikot wieder ausgezogen. Er hat nichts dazu gesagt und ich hab nicht deswegen gefragt, aber ich glaube, es hat ihm leid getan, daß ich mich mitgequält habe aber ohne Trikot den Heimweg antreten werde.
Ich glaube, er hat deswegen sein Trikot als einer von wenigen wieder ausgezogen und nur in der Hand behalten, weil ich halt schon traurig war und das wollte er nicht noch irgendwie "steigern". Ich weiß nicht, wie ich das anders ausdrücken soll. Auf jeden Fall war ich sehr traurig nach der siegerehrung und konnte mich nicht so richtig freuen, am Gardasee angekommen zu sein.
So sellt man sich halt nicht unbedingt die TA vor, schon gar nicht, wenn man das riesen Glück hat, per Los noch dabei zu sein.
Egal.
Wir sind dann irgendwann in die Halle zurück und haben noch ein wenig gequatscht mit anderen und sind dann gut eingeschlafen.
Nächster Morgen war unglaublich, wenig Stau !
Das Essen in Riva war der Hammer, es gab fast alles, was man sich so zum Frühstück hat vorstellen können. Sogar eine Orangenpresse mit Bedienung und einige Kisten Orangen, zum frisch auspressen. Dieses Frühstück hier war unglaublich und hat alle anderen Frühstück#s in den Etappenorten in den Schatten gestellt.
Bei der Abfahrt war dann ein riesen Ärgernis, die Busse waren zum Teil schon voll und alle Teilnehmer fertig, schon deutlich vor 10:00 Uhr, aber der Fahrer durfte vom Veranstalter aus nicht losfahren. Hat viele, viele Teilnehmer geärgert, weil wir "sinnlos" 1,5 Stunden warten durften. Während der Busfahrt haben wir noch ein wenig gequasselt, ich hab auch ein wenig Schlaf nachgeholt, war nötig.
Zurück in Oberammergau haben dann alle Teilnehmer sich auf den Bikepark gestürzt, und die Räder gesucht, und auf Beschädigungen kontrolliert. Bei dem ein oder anderen Rad war ein Kratzer, oder der
Flaschenhalter bissl verbogen. Naja, passiert -.-
Wir haben uns von allen verabschiedet die wir kennenlernen durften während der TA, auch insgesamt von allen die uns noch bis zum Parkplatz wo das Auto stand, begegnet sind.
Mit gemischten Gefühlen, aber doch Freude, daß ich wieder - sturz und Unfallfrei - daheim ankommen werde, und auch daß ich bei diesem Abenteuer dabei war, sind wir wieder Richtung Heimat losgefahren und nach ein paar Stunden Fahrt bei mir angekommen.
Wolfgang hat mir geholfen mein Gepäck und Rad auszuladen. Meine Freundin Susanne hat mich schon, mit unserer kleinen Maus erwartet und ich war froh, wieder daheim zu sein.
Irgendwo habe ich gelesen, beim Googeln bei einem anderen TA-Bericht, daß man nach der TA, also die beiden Partner/Fahrer,
entweder noch enger befreundet/verschweißt wird, oder daß man sich danach nicht mehr in die Augen schauen kann.
Wolfgang und ich sind heute noch super Freunde und quatschen gerne über TA und alles andere, über das Freunde quatschen.
Insgesamt gesehen, war die TA 07 für mich ein tolles Abenteuer, zum ersten Mal in Gruppen gefahren, Windschatten kennengelernt, Trinken/Verpflegung einteilen müssen, "Echte" Berge gefahren und nicht nur Hügel, eine super Organisation kennengelernt, viele andere Leidensgenossen kennengelernt und auch Landschaftlich tolle Momente erlebt und genießen können, trotz meiner Qualen ^^
Ein wichtiger Punkt war sicher, daß wir gesagt haben, jeder soll sein Tempo fahren. Es bringt nichts, wenn der stärkere Fahrer Leistung zurückhalten muss, oder der schwächere sich total verausgaben muß. Bei uns war der Leistungsunterschied sowieso sehr hoch.
Ich glaube so im Nachhinein betrachtet, hätte ich jede Etappe zu Ende fahren können, komplett ohne Besenwagen, hätte ich ein paar Dinge vorher gewußt oder beachtet. Auch mit den wenigen Trainingskm.
Ich schiebe die 4 mal Besenwagen meiner absolut mangelnden Erfahrung und vor allem auch, dem linken Bein zu.
Früher beim Bund bin ich etliche 30km Märsche mit 10 km Rucksack gelaufen, streckenweise nur joggend. Ich habe beide 42,2 km Marathonläufe beenden können, die kleinen Bund-Triathlons und Läufe. Quälen kann ich mich eigentlich lange.
'99 bin ich in Holland, Nimwegen, beim 4-Daagse Marsch gestartet. 4 mal 50km gehen über 4 Tage. also 4 Tage am Stück 50km marschieren, leider nicht joggen erlaubt.
Beim 3. Tag mußte ich, zusammen mit etwa 6000 anderen Läufern von etwa 40000, austeigen, weil es geschüttet hat ohne Ende und mir alle Blasen an der Fußsohle aufgegangen sind, und die komplette Fußsohlenhaut sich gelöst hat.
Der 4-Daagse war das erste und bis dahin einzige Mal, das ich einen Lauf/Rennen/Marsch/sonstwas sportliches Ereignis nicht zu Ende machen konnte.
Naja, nun ist die Transalp 2007 hinzugekommen