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Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

bronks

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Hi!

Ich habe es oft gelesen, aber weiß immer noch nicht was genau damit gemeint ist: Hohes Körpergewicht ist schlecht für die Ausdauerleistung.

Hat diese Aussage fürs Radln in der Ebene eine Bedeutung?

Beim Bergfahren ist es klar. Beim Laufen ist es auch einleuchtend, da man seine Wampe mit den eigenen Beinen tragen darf.

Danke

Bronks
 

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Re: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

Der Energieaufwand steigt mit dem Körpergewicht, da mehr Masse bewegt werden muss. Bergrunter ist das sicherlichein Vorteil. In der Ebene hängt es sicherlich noch davon ab, wie hoch der Anteil der Muskelmasse am Körpergewicht ist, wobei ein sehr athletischer Oberkörper beim Radfahren wohl wenig hilfreich ist.
 
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

Ich denke, Deine Frage ist einfach falsch gestellt. Vielleicht solltest Du fragen, wie lang die von Dir gemeinte Ebene ist. Ein Bahnsprinter fährt letztlich auch nichts anderes als Ebene, wenn auch im Kreis (Oval). Er tut das aber typischerweise nicht länger als eine halbe Stunde. Dafür wiegt er in etwa 40% mehr als ein Ausdauer-Radprofi, der auch mal gute 6 Stunden in der Ebene unterwegs ist (wenn auch zum größten Teil im Windschatten).
Den Unterschied macht aus, ob Du nun vermehrt rote oder weiße Muskulatur antrainiert hast.
 
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

Eine gute Ausdauerleistung macht sich in erster Linie an einem guten Fettstoffwechsel fest. Dabei wird für die Energiegewinnung Sauerstoff benötigt. Da aber auch die restlichen Zellen des Körpers mit Sauerstoff versorgt werden wollen, kann nicht der gesamte Sauerstoff für die Arbeitsmuskulatur verwendet werden, sondern auch, um die Zellen in der "Wampe" am Leben zu erhalten. Man schleppt als praktisch zusätzliche Verbraucher mit rum.
 
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Ich würd jetzt mal dreist behaupten, dass es keine richtige Ebene gibt und, dass das Gewicht bergauf mehr Energie "frisst" als es bergab vorteile bringt. Denn bergab fährt man hauptsächlich gegen den Luftwiederstand an, und der wächst exponentiell mit der Geschwindigkeit und bergauf gegen sein Gewicht und die Steigung, das wächst linear zur Steigung.
Kurz gesprochen: Das Gewicht bremst bergauf mehr, als es bergab Vorteile bringt.

@Physiker und Biologen: Jap, das ist ein extrem simples Modell mit Luftwiderstand, Rollwiderstand, Gewicht und gleichbleibenden Umweltfaktoren. Reicht aber zur groben Erklärung trotzdem. :)
 
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

Danke für eure Antworten. :)

Eine gute Ausdauerleistung macht sich in erster Linie an einem guten Fettstoffwechsel fest ... Sauerstoff ... sondern auch, um die Zellen in der "Wampe" am Leben zu erhalten. Man schleppt als praktisch zusätzliche Verbraucher mit rum.
Bedeutet das gleichzeitig, daß die Wampe während des Radlfahrens mehr Sauerstoff verbraucht, als wie wenn ich einfach auf dem Sofa liege?
 
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

Das muss man differenziert betrachten, es ist eben von der Disziplin abhängig. Fettgewebe lasse ich beiseite, außer in der Abfahrt ist es immer hinderlich. In der Ebene beim Einzelzeitfahren heißt es Leistung / Luftwiderstand, da ist ein schwerer Fahrer, der mehr Leistung entfalten kann im Vorteil, denn seine Muskelmasse und damit seine Leistung wächst schneller als seine Querschnittsfläche. Fett müsste hier schon aerodynamisch verteilt sein, um Vorteile zu bringen. Am steilen Berg zählt eher Leistung / Hangabtriebskraft, der Luftwiderstand spielt eine geringere Rolle. Hier kommt zum Tragen, dass leichte Fahrer mehr Leistung pro Masse (W/kg) entfalten können als schwere.
In der Praxis spielen aber das Selbstbewusstsein, die Begabung und der Trainingsstand immer noch die größte Rolle.
 
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

Die Frage ist tatsächlich etwas merkwürdig.

Denn so gestellt, könnte man antworten, dass die erbrachte Ausdauerleistung tatsächlich mit zunehmendem Gewicht steigt.

Aber rennsocke schrieb es bereits. lenkerbruch jetzt auch.

Grundsätzlich ist es so, dass der Körper sein Gewicht auch "effektiv" einsetzten muss. Das heißt, dass er möglichst wenig "totes Gewicht" oder "Abnehmer", die nicht zur Leistungserbringung benötigt werden z.B. überschüssiges Körperfett, Muskelmasse (bei einigen scheint der Kopf auch dazuzugehören) mit sich herumträgt oder versorgen muss.
Da gibt's sowas wie eine maximale Sauerstoffaufnahme pro kg Körpergewicht, vom praktischen Standpunkt zwar eher Theoretisch, aber daraus kann man schon erkennen, dass sich ein geringeres Körpergewicht bei gleichbleibender Leistung günstig auswirkt.
 
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

Hi!

Ich habe es oft gelesen, aber weiß immer noch nicht was genau damit gemeint ist: Hohes Körpergewicht ist schlecht für die Ausdauerleistung.

Hat diese Aussage fürs Radln in der Ebene eine Bedeutung?

Beim Bergfahren ist es klar. Beim Laufen ist es auch einleuchtend, da man seine Wampe mit den eigenen Beinen tragen darf.

Danke

Bronks

Ergänzend noch zu dem was die anderen geschrieben haben, schwere Fahrer weisen in der Regel einen höheren Luftwiderstand als gleich große leichtere Fahrer auf weil mit dem Gewicht auch die Stirnfläche zunimmt, das ist zwar kein Rieseneffekt und es kommt dabei auch nicht auf das letzte Kilo an, wer ab in einem flachen Zeitfahren die Aerodynamik optimieren will, sollte keine Speckrollen unterm Zeitfahreinteiler haben :D
 
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

Danke für eure Antworten. :)


Bedeutet das gleichzeitig, daß die Wampe während des Radlfahrens mehr Sauerstoff verbraucht, als wie wenn ich einfach auf dem Sofa liege?

Grundsätzlich bedeutet es das nicht. Der Körper "steuert" die Energie dahin, wo sie benötigt wird, nämlich in diesem Fall in erster Linie in die Beine. Alle anderen Bereiche werden praktisch auf eine Grundversorgung heruntergefahren. Dies kannst du gut an den heute so populären Energiegels festmachen. Bei hoher körperlicher Belastung wird z.B. der Magen-/Darmtrakt schlecht mit Sauerstoff versorgt. Feste Nahrung verbleibt damit relativ lange im Magen, somit ist die Engergiezufuhr deutlich verlangsamt. Ein fast flüssiger Engergielieferant muss nicht mit so viel Aufwand aufgespalten werden und steht damit schneller zur Verfügung. Lange Rede, kurzer Sinn: wahrscheinlich verbraucht die Wampe auf dem Rad weniger Sauerstoff als auf der Couch.
 
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

Naja, das mit dem Fett mag schon so stimmen, aber der Thread heißt doch "Körpergewicht vs Ausdauerleistung" und nicht "zusätzliches Fettgewebe vs Ausdauerleistung.

Ist die eigentliche Frage nicht quasi eher ein Vergleich zwischen Cancellara und Contador, oder Thor Hushovd und Mark Cavendish. Die ja denk ich mal alle ca den gleichen Körperfettanteil aufweisen dürften.
 
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

Es gibt auch bei guten Bergfahrern große Gewichtsunterschiede!

Contador 62kg - Größe 175cm
Armstrong: 72kg - Größe 177cm
Indurain: 78kg - Größe 188cm
 
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

Dass es natürlich nicht nur von der Masse an Körperfett abhängt veranschaulicht vielleicht der (etwas hinkende) Vergleich zwischen einem Bodybuilder mit einem Radrennfahrer. Obwohl bei beiden der Fettanteil ähnlich gering ist, muss der Bodybuilder viel mehr "Körper" versorgen, obwohl diese Körperanteile nichts zum Radfahren beitragen und somit Ressourcen vergeudet, die er besser für das eigentliche Radfahren verwenden könnte.
Hier ist aber eher ausschlaggebend, dass der Bodybuilder seinen Kreislauf weniger auf Ausdauer trainiert.
Etwas umständlich erklärt, ich weiß.
Und dann gibt es noch die Leute, die "schwere Knochen" haben sollen - also, ich weiß nich
 
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

Schwere Knochen sind eine Sage, die gibt es nicht.
Und die unterschiedlichen Radrennfahrertypen haben, vorausgesetzt Trainingsstand, Motivation, Medikation und Material sind vergleichbar, eben immer noch ihr optimales Gelände. Bei sehr steilen Anstiegen haben Typen wie Rasmussen oder früher Pantani Vorteile, in der Ebene "schwere " Fahrer wie Cancellara und dazwischen eben Leute wie Armstrong, Ullrich in schlank und Indurain.
Der Bodybuilder hat überflüssiges Gewicht im Schultergürtel, aber sonst fehlt es nur am Ausdauertraining.
 
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

Ohne Nahrungszufuhr müßten schwere Fahrer länger unterwegs sein können als leichte. Leider habe die leichten meist irgendwelche Riegel dabei, so daß ich meine Vorteile nicht ausspielen kann...

Twobeers
 
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

Hier ist aber eher ausschlaggebend, dass der Bodybuilder seinen Kreislauf weniger auf Ausdauer trainiert.
Etwas umständlich erklärt, ich weiß.
Und dann gibt es noch die Leute, die "schwere Knochen" haben sollen - also, ich weiß nich

Also von Leuten mit "schweren Knochen" höre ich auch des öfteren! Dann muss da auch was dran sein...:D
Dazu passend gibt's auch interessante Leistungsvergleichs-Threads, wo mitunter von abenteuerlichen Trainings-Sätzen erzählt wird. Ich glaube hier hat mal einer Kniebeugen mit über 180kg á 12 Wiederholungen gemacht...:eyes:

Die Sache mit dem Kraftsportler, der typischerweise weniger seine Ausdauer trainiert, entspricht eigentlich auch meinem Verständnis. Allerdings frage ich mich nun, in welche Schublade jetzt Wladimir Klitschko gehört...? Mit ca. 112kg ist er irgendwer schon ein Schwergewicht, hat aber - Berichten zur Folge - einen Ruhepuls von 40!!
Seine Muskulatur ist sicherlich überwiegend oberhalb der Gürtellinie konzentriert. Für einen WM-Kampf, den er (mal) nicht vorzeitig beendet, muss er immerhin auch eine gute Stunde seine Leistung abrufen...vermutlich deutlich im anaeroben Bereich! Viel länger als 'ne Stunde dauert aber ein Einzelzeitfahren meistens auch nicht...
 
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

Ich würde nicht versuchen einen Wladimir Klitschko in eine Schublade zu stecken ;)

Boxen scheint ja ein gutes Intervalltraining zu sein - aber bitte nur mit Helm (Bitte - jetzt nicht schon wieder eine Helmdiskussion vom Zaun brechen - bitte).

Sein Gewicht muss ja nicht unbedingt im Widerspruch zu seiner Ausdauer stehen. Nur ist seine Physis für den Radsport nicht ideal.
 
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

Wieso nicht ideal?
Er muss nur jedem, der ihn überholt ein anschließendes Einzelgespräch versprechen, dann gewinnt er immer!
 
AW: Körpergewicht vs. Ausdauerleistung

ich werde aus der bisherigen diskusion einfach nicht schlau, hier scheinen viele ne völlig andere auffassung von ausdauerleistung zu haben.
von was ist jetzt die rede?

-ausdauerleistung als maximaler wattwert über bsp. eine stunde
-ausdauerleistung als maximaler wattwert über über 6h
-oder doch auf der staße oder in sonst einem bewegtem system

man sollte von 2 gleich großen personen, die sich bis aufs gewicht nicht von einander unterscheiden, ausgehen. sagen wir sie sind beide 1.80 groß, person 1 wiegt 65kg und person 2 80kg, beide haben die gleichen vorrausstungen (arm-beinlänge, trainierbarkeit, körperfett...) agesehen von ihrer muskelmasse. beide absolvieren das gleiche training.
wenn man die beiden jetzt zum leistungstest antreten lässt, dann wird die scherere person eine höhere wattleistung erziehlen, da der prozentuale anteil an muskelmasse ja höher ist und somit auch das blut-, lungen- und herzvolumen (als anpassung an die größere muskelmasse).
da person 2 über mehr muskulatur verfügt hat diese außerdem eine höhere laktapufferkapazität (größerer muskelquerschnitt) und eine höhere laktatabbaurate, da die nicht beanspruchte muskelmasse auch größer ist, die ja bekanntermaßen laktat verwertet.
----> höhere watt-ausdauerleitung!

auf der straße kommen leider noch andere physikalische größen hinzu und dazu gehört nicht nur der luftwiderstand, es erfordert auch mehr energie die größere masse zu beschleunigen und aufgrund der herrscheden reibungskräfte (luft-, und anderer Reibungskräft) auf gleicher geschwindigkeit zu halten (massenträgheit).
kann jeder mal nachrechnen, da kommt person 2 bei ner geschwindigkeit von 35km/h schon auf ne mehrleistung die deutlich über 10watt liegt.

zusammenfassend lässt sich also sagen, dass eine größere muskelmasse der reinen ausdauerleitung nach watt förderlich ist. aber nicht übertreiben, das optimum kann natürlich auch überschritten werden!

der vergleich zwischen contador und cancellara hingt, schließlich schafft contador es nur in seiner absoluten topform (tour) cancellara zu schlagen, der die tour sicher nicht mit einer 100% form bestreitet. der gute hat ja vor kurzem auch noch angekündigt in nächster zeit mal zu veruschen den geschwindigkeitsrekord bei straßenzeitfahren in angriff zu nehmen.

mfg
 
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