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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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In Sachsen gab es einen tödlichen Unfall. Klassische Presseformulierung inklusive. "Plötzlich" "beim Linksabbiegen übersehen" liest sich für mich übersetzt wie "deutlich gesehen, Geschwindigkeit falsch, bzw. gar nicht eingeschätzt und dann lieber noch schnell abgebogen."
Das ändert nichts mehr am Ausgang des Unfalls, aber als jemand, der selbst in der PR arbeitet, finde ich die Formulierungen in der Presse und auch von der Polizei auffällig oft sehr unpräzise formuliert. Höflich ausgedrückt.

Ich habe das Gefühl, daß Mensch immer wenn er ein KFZ besteigt auch nur noch Verkehrsteilnehmer gleicher Größe im Stande ist wahrzunehmen
 
Ich habe das Gefühl, daß Mensch immer wenn er ein KFZ besteigt auch nur noch Verkehrsteilnehmer gleicher Größe im Stande ist wahrzunehmen

Das täuscht leider überhaupt nicht, wenn man sich die Autos der letzten ca. 20 Jahre mal von innen anschaut:
Dicke Dachsäulen und kleine Fenster als Zugeständnis an die Unfallsicherheit (gerade bei preiswerten Fahrzeugen, wo das nicht durch höherfeste Materialien kompensiert werden kann), sehr schräge Fensterflächen, nach allen Seiten relativ stark abfallende Karosserie (deren Enden man deshalb nicht sieht, oft nicht mal vorn), sehr gute Geräuschdämmung durch doppelte Türdichtungen, Dämmstoffe und manchmal auch doppeltes Glas, hochbordige Armaturenbretter und vor allem -zig kleine und große Gimmicks, die um die Aufmerksamkeit des Fahrers ringen, ohne zum Fahren überhaupt erforderlich zu sein.

Der Fahrer eines modernen Autos ist nicht nur taub, sondern auch noch blind in mehrfacher Hinsicht. Je größer die Karre, desto schlimmer.
 
Yepp, das Cabrio vor mir hat er noch durch den Kreisel gelassen, als ich kam ist er einfach los. Er hat mich nicht gesehen, überhaupt nicht, ich hatte ihn die ganze Zeit im Auge um ein Feedback zu bekommen. Mein Unterschubladengebrüll hat ihn auch nicht erreicht. War nicht der Typ der das Radio im Auto aufdreht. Er war schlicht auf seinem automobilen Planeten mit Seinesgleichen unterwegs. Aber ich war sehr entspannt. Hätte ihn locker noch bekommen um ihm an die Karosse zu treten.
Vielleicht spare ich mir nächstes mal die Spucke und drehe einfach noch stillschweigend eine Runde im Kreisel, Bumm. Hunde die bellen beißen nicht ?
 
Angesichts der Masse an Autofahrer auf unseren beengten Straßen wird wohl Konfliktpersonal immer dazu gehören. Ich würde meine Strecken auch lieber komplett ohne Autoverkehr zurückliegen; träumen ist ja erlaubt.

Seit einigen Wochen stelle ich aber fest, dass viele Autofahrer -insbesondere außerorts- doch einen sehr viel größeren Abstand beim Überholen einhalten. So häufig, wie Autofahrer komplett auf die Gegenspur ausgewichen sind, um an mir vorbeizufahren, habe ich das noch nie erlebt. Vielleicht setzt ich ja hier eine gewissen Einsicht und auch Wissen um die gesetzlichen Regeln so langsam durch … denn irgendwo ist jeder mal Radfahrer/Autofahrer … (ok, die Hoffnung stirbt zuletzt).

Idioten hat man natürlich auch nach wie vor (besonders innerorts), die man halt mit Augen & Ohren antizipieren muss. Sich-groß-und-sichtbar-machen, verantwortungsvoll und sichtbar leicht in die Mitte ziehen (besonders bei Kreiseln mit vorgelagerter Fahrbahnverengung) wenn sich Autos nähern, helle Kleidung, Dauerlicht hinten, effiziente Streckenplanung, Gehör schulen (Sound unterschiedlicher Geschwindigkeiten kennen), auch mal rechts ran fahren (wenn es allzu eng wird / besonders bei Traktoren und Landwirtschaft auf Flurwegen (das sind die neuen Irren, die mit ihren riesigen Masseys erst recht Gas geben) …

… aber alles wird gut, die Lastenräder sollen ja kommen :rolleyes:
 
Angesichts der Masse an Autofahrer auf unseren beengten Straßen wird wohl Konfliktpersonal immer dazu gehören. Ich würde meine Strecken auch lieber komplett ohne Autoverkehr zurückliegen; träumen ist ja erlaubt.

Seit einigen Wochen stelle ich aber fest, dass viele Autofahrer -insbesondere außerorts- doch einen sehr viel größeren Abstand beim Überholen einhalten. So häufig, wie Autofahrer komplett auf die Gegenspur ausgewichen sind, um an mir vorbeizufahren, habe ich das noch nie erlebt. Vielleicht setzt ich ja hier eine gewissen Einsicht und auch Wissen um die gesetzlichen Regeln so langsam durch … denn irgendwo ist jeder mal Radfahrer/Autofahrer … (ok, die Hoffnung stirbt zuletzt).

Idioten hat man natürlich auch nach wie vor (besonders innerorts), die man halt mit Augen & Ohren antizipieren muss. Sich-groß-und-sichtbar-machen, verantwortungsvoll und sichtbar leicht in die Mitte ziehen (besonders bei Kreiseln mit vorgelagerter Fahrbahnverengung) wenn sich Autos nähern, helle Kleidung, Dauerlicht hinten, effiziente Streckenplanung, Gehör schulen (Sound unterschiedlicher Geschwindigkeiten kennen), auch mal rechts ran fahren (wenn es allzu eng wird / besonders bei Traktoren und Landwirtschaft auf Flurwegen (das sind die neuen Irren, die mit ihren riesigen Masseys erst recht Gas geben) …

… aber alles wird gut, die Lastenräder sollen ja kommen :rolleyes:
Das ist jetzt nichts neues, aber Sonntags früh starten und die Landstrassen gehören dir. Letzten Sonntag auf den ersten 40km sind zwei Fahrzeuge an mir vorbei, herrlich.

Die Einsicht kommt wahrscheinlich davon, weil viele Autofahrer seit Corona selber aufs Rad umgestiegen sind und sie jetzt auch die andere Seite kennen. Ich bin mir relativ sicher, dass vielen Autofahrern, wenn sie knapp überholen, gar nicht bewusst ist, dass sie in dem Moment mit Menschenleben spielen.
Edit: Statt Bußgelder, bei nicht Einhaltung des Mindestabstands, sollte man diese Leute dazu zwingen zwei Stunden lang im Feierabendverkehr auf der Strasse Fahrrad zu fahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist jetzt nichts neues, aber Sonntags früh starten und die Landstrassen gehören dir. Letzten Sonntag auf den ersten 40km sind zwei Fahrzeuge an mir vorbei, herrlich.
Leider ist die Chance groß, das wenigstens einer von denen besoffen ist, oder gar andere Drogen genommen hat. Auch sonst habe ich es schon oft erlebt, das warum auch immer, es Leute zu diesen Zeitpunkt verdammt eilig hatten. Da wird man dann auch mal angehupt oder dicht überholt, weil Sonntag morgens ja so wenig Platz auf der Straße ist. In Wirklichkeit werden sind sie wahrscheinlich nur frustriert, weil sie in der vorherigen Nacht nicht ran durften.
 
Da ist was dran. Bedingt durch Corona, habe ich mir das letzte Jahr darüber keine Gedanken gemacht. Das wird in Zukunft aber sicher wieder zunehmen.
 
Rundumsicht in modernen Autos, Beispiele und Vergleichstests:

https://www.autobild.de/bilder/20-autos-im-rundumsicht-test-219076.html#bild1https://www.bild.de/auto/tests/autos/hilfe-wir-sehen-nichts-mehr-37040414.bild.htmlhttps://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/auto-kaufen-verkaufen/kauftipps/rundumsicht/
In diesem Fall bitte keine Angst vor der "Bild"; das machen sie ausnahmsweise wirklich gut. Immer der selbe Kameraaufbau, alles ordentlich vermessen.
Solche Tests gibt es da alle paar Jahre mal; eindeutiger Sieger wird immer irgendeine alte Karre. Beim ersten Durchgang (leider nicht mehr online) gingen erster und letzter Platz an BMW: 2002 als mutmaßlich übersichtlichste Limousine aller Zeiten (auch wegen der hochgezogenen Karosseriekanten), BMW 7er E65 als damals unübersichtlichste. Hinter der A-Säule des 7ers verschwand an der Testkreuzung ein kompletter Smart.

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Diese Kameras mit Display auf den Säulen wäre doch mal eine sinnvolle technische Lösung, neben Abbiegewarnung und ggf. Notbremsung...
Es gibt für mich nichts nervigeres, dass immer mehr Mist in die Autos gepackt wird, welcher einfach nur ablenkt. Aber Hauptsache auf der Rückbank kann man Netflix schauen :(

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So langsam muss ich echt mal Fotos machen unterwegs: Radwege, die Radler nicht benutzen dürfen. 😅
Vorgestern, auf einer einzigen Trainingsrunde mit etwas abgewandelter Streckenführung, weil meine Freundin darauf hingewiesen hatte; alles in Nordhessen:

Gut ausgebauter Radweg mit Anschluss zum Fernradweg.
Erster Eindruck und das, was jeder normale Mensch dort tun würde:
Radweg endet an einer gut übersichtlichen, eher wenig befahrenen Kreuzung außerorts. Dort fährt der Radler auf die gut ausgebaute Straße, folgt ihr einige hundert Meter und biegt dann lässig auf den Fernradweg ab (einfach rechts im spitzen Winkel runterfahren, alles sehr übersichtlich und schnell fahrbar auf bestem Teer).
Was der Radler stattdessen dort tun muss, wenn er ein scharfes Auge hat:
Am Ende des Radwegs rechtwinklig über eine kleine Straße abbiegen und dort auf dem Bürgersteig fahren, der etwa hundert Meter später als gemeinsamer Fuß-/Radweg beschildert ist. Dort mehrmals zickzack abbiegen, um zweimal unter der Hauptstraße durchzufahren, was schließlich auf einem steilen, gepflasterten Trampelpfad endet mit folgenden Schildern: Gemeinsamer Fuß-Radweg (blau), Fernradweg mit Nummer (grün), "Radfahrer absteigen!" (schwarz). Fahren will man da auch wirklich nicht, weil links ein Bach ist und rechts ein Brückenpfeiler aus Beton; Wegbreite kaum 1 Meter. Nach der ganzen Chose trifft man dann zwischen Büschen rechtwinklig auf den Fernradweg, exakt vor einer Brücke, die man von dort aus nicht einsehen kann.
In der anderen Richtung ist es ähnlich mit den Schildern, aber da bekommt man obendrein noch den Verdacht, sich verfahren zu haben auf dem Trampelpfad, weil direkt daneben ein geteerter Wirtschaftsweg verläuft (den sieht man aus der anderen Richtung nicht und er führt auch wo anders hin, aber es fühlt sich einfach komisch an, auf den Trampelpfad abbiegen zu sollen).

Radweg neben der Weser.
Der offizielle Fernradweg läuft dort auf der anderen Flussseite, wo man aber kilometerweit nur mit einer bezahlpflichtigen Fähre hinkommt, die nicht immer fährt und die ich vor allem auch nicht will. Dafür gibt es auch auf dieser Seite einen ganz offiziellen Radweg neben der Landstraße, der überall dort funktioniert, wo er als "überbreiter Standstreifen" aufgemalt ist. Platz ist dafür genügend, die Straße ist wirklich breit und übersichtlich.
Der Radweg wird immer wieder mal auf Bürgersteige geführt, dort über zahlreiche Bordsteine, an Einmündungen und Grundstücksausfahrten vorbei. Die Straße ist aber breit genug, um den Scheiß so lange nicht mitzumachen, bis der Radweg ein gutes Stück weit unterbrechungsfrei verläuft. So weit, so gut.
Das dicke Ende kommt am nächsten Ortseingang. Schilder: Radweg (grün) mit Pfeil nach links, rechtwinklig auf die Fahrbahn. Gemeinsamer Fuß-/Radweg (blau, am selben Pfosten): Geradeaus über einen Bürgersteig, irgendwo hinten ins Dorf und gleich erstmal mit fettem Bordstein. Direkt darunter, auch am selben Pfosten: "Radfahrer absteigen!" (schwarz). Wenige Meter dahinter: Fußweg (blau).
Der geneigte Schnellradler folgt dort wiederum der Hauptstraße auf dem überbreiten Standstreifen und umfährt die wenigen dort parkenden Autos problemlos. Viel Verkehr war dort in den letzten 25 Jahren nie, das scheint auch wirklich so gedacht zu sein, denn am Ortsausgang folgt ein großes, blaues Schild extra für Radler: Straßenseite wechseln, Radweg auf der anderen Seite. Natürlich hinter dem Ortsschild, wo die Autofahrer tüchtig gasgeben. Auf der anderen Seite ist ein wirklich gut geteerter Radweg, der mehrere Kilometer weit störungsfrei verläuft - genau dort aber mit hohem Bordstein. Der elegante Seitenwechsel gelingt einem schmalreifigen Rennradler erst nach einigen hundert Metern im Autoverkehr.
Ich kenne das alles seit vielen Jahren, aber auf die Schilder habe ich in den letzten Wochen erst geachtet und komme seitdem aus dem Lachen nicht mehr raus.
 
Diese Kameras mit Display auf den Säulen wäre doch mal eine sinnvolle technische Lösung, neben Abbiegewarnung und ggf. Notbremsung...
Es gibt für mich nichts nervigeres, dass immer mehr Mist in die Autos gepackt wird, welcher einfach nur ablenkt. Aber Hauptsache auf der Rückbank kann man Netflix schauen :(

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Nein, das Gegenteil wäre richtig:
Den ganzen Unterhaltungs-, Display- und Komfortscheiß weglassen, um die Karre so viel billiger zu bekommen, dass man sich eine schlanke Dachsäule aus hochfestem Material leisten kann.
Seitliche "Knalltüten" ggf. nicht in der A-Säule verstecken, sondern in den angrenzenden Teilen wie Armaturenbrett, Dachkante und Türverkleidung.
Außenspiegel nicht direkt vollflächig unten zur A-Säule führen, sondern mit Winkelfuß oder grundsätzlich weiter oben an der Säule anbringen (dann sieht man auch das Ende der Karre viel besser beim Einparken).
Oder: Rückkehr zu einem echten Dreiecksfenster in der Tür, das sich am besten auch öffnen lässt (störungs- und geräuscharmes Durchlüften auch bei höherem Tempo, sehr hilfreich bei beschlagenen Scheiben). Spiegel dann am Fuß der Fensterstrebe; Türkante und A-Säule entsprechend schlanker.

So halt, nur in neu:

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Nein, das Gegenteil wäre richtig:
Den ganzen Unterhaltungs-, Display- und Komfortscheiß weglassen, um die Karre so viel billiger zu bekommen, dass man sich eine schlanke Dachsäule aus hochfestem Material leisten kann.
Seitliche "Knalltüten" ggf. nicht in der A-Säule verstecken, sondern in den angrenzenden Teilen wie Armaturenbrett, Dachkante und Türverkleidung.
Außenspiegel nicht direkt vollflächig unten zur A-Säule führen, sondern mit Winkelfuß oder grundsätzlich weiter oben an der Säule anbringen (dann sieht man auch das Ende der Karre viel besser beim Einparken).
Oder: Rückkehr zu einem echten Dreiecksfenster in der Tür, das sich am besten auch öffnen lässt (störungs- und geräuscharmes Durchlüften auch bei höherem Tempo, sehr hilfreich bei beschlagenen Scheiben). Spiegel dann am Fuß der Fensterstrebe; Türkante und A-Säule entsprechend schlanker.

So halt, nur in neu:

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Wäre halt nur leider unverkäuflich, weil einen dann ja jeder ins Smartphonedisplay gucken kann. Für einen gewissen Menschenschlag scheint Privatsphäre synonym für Auto zu sein und alle anderen kaufen sowieso keine Neuwagen. Eher hätte man wahrscheinlich Markterfolg mit einem Modell das die “my car is my castle"-Haltung mit einem umlaufenden Schützengraben unterstreicht :kotzsmiley:
 
Wäre halt nur leider unverkäuflich, weil einen dann ja jeder ins Smartphonedisplay gucken kann. Für einen gewissen Menschenschlag scheint Privatsphäre synonym für Auto zu sein und alle anderen kaufen sowieso keine Neuwagen. Eher hätte man wahrscheinlich Markterfolg mit einem Modell das die “my car is my castle"-Haltung mit einem umlaufenden Schützengraben unterstreicht :kotzsmiley:

Du meinst sowas, für sämtliche Scheiben am Auto? 😅

 
Nein, das Gegenteil wäre richtig:
Den ganzen Unterhaltungs-, Display- und Komfortscheiß weglassen, um die Karre so viel billiger zu bekommen, dass man sich eine schlanke Dachsäule aus hochfestem Material leisten kann.
Seitliche "Knalltüten" ggf. nicht in der A-Säule verstecken, sondern in den angrenzenden Teilen wie Armaturenbrett, Dachkante und Türverkleidung.
Außenspiegel nicht direkt vollflächig unten zur A-Säule führen, sondern mit Winkelfuß oder grundsätzlich weiter oben an der Säule anbringen (dann sieht man auch das Ende der Karre viel besser beim Einparken).
Oder: Rückkehr zu einem echten Dreiecksfenster in der Tür, das sich am besten auch öffnen lässt (störungs- und geräuscharmes Durchlüften auch bei höherem Tempo, sehr hilfreich bei beschlagenen Scheiben). Spiegel dann am Fuß der Fensterstrebe; Türkante und A-Säule entsprechend schlanker.

So halt, nur in neu:

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Du hast leider echt Null Ahnung von der Materie. Warum sollten Autos aus hoch festen Stahl gefertigt werden. Das ist doch kein Panzer. Die Teile sollen nachgeben und sich verformen, damit im Falle eines Aufpralls, so viel wie möglich Energie absorbiert wird. Ein Auto ist ein hoch komplexes technisches Gerät, wo bei vielen Anforderungen, die sich eigentlich gegenseitig ausschließen, der beste Kompromiss gefunden wird.
 
Warum sollten Autos aus hoch festen Stahl gefertigt werden. Das ist doch kein Panzer. Die Teile sollen nachgeben und sich verformen, damit im Falle eines Aufpralls, so viel wie möglich Energie absorbiert wird.
Aber gleichzeitig soll die Fahrgastzelle stabil bleiben. Das wird derzeit dadurch erreicht, dass armdicke A- und oberschenkeldicke C-Säulen konstruiert werden. Mit höherfesten Materialien könnten diese Element bei gleicher Funktion schlanker ausfallen.
 
Aber gleichzeitig soll die Fahrgastzelle stabil bleiben. Das wird derzeit dadurch erreicht, dass armdicke A- und oberschenkeldicke C-Säulen konstruiert werden. Mit höherfesten Materialien könnten diese Element bei gleicher Funktion schlanker ausfallen.
Naja ich denke die Dicke ist eher dem Design, oder der Aerodynamik verschuldet. Man könnte ja auch einfach die Wandstärke des Bleches an dieser Stelle erhöhen, was überhaupt nicht auffallen würde.
 
Du hast leider echt Null Ahnung von der Materie. Warum sollten Autos aus hoch festen Stahl gefertigt werden. Das ist doch kein Panzer. Die Teile sollen nachgeben und sich verformen, damit im Falle eines Aufpralls, so viel wie möglich Energie absorbiert wird. Ein Auto ist ein hoch komplexes technisches Gerät, wo bei vielen Anforderungen, die sich eigentlich gegenseitig ausschließen, der beste Kompromiss gefunden wird.
Das Kompliment gebe ich voll und ganz an Dich zurück:
Höherfeste Stähle sind seit ca. 30 Jahren fester Bestandteil der Karosseriekonstruktion bei fast allen Herstellern, aber eben erst ab einer gewissen Preislage. Leichter bei gleicher Steifigkeit, oder eben steifer bei gleichem Gewicht: Aktuell sind mehrere hundert verschiedene Stahlsorten beim Bau von Automobilkarosserien im Einsatz. Kein Scherz.
Elemente mit besonderem Anspruch an die Widerstandsfähigkeit, z.B. A-Säulen, C-Säulen, Schweller und Dachholme, können dabei mehrlagig aus formgepresstem "Standardblech" ausgeführt werden (früher z.B. Mazda, Honda, Porsche), oder einlagig aus höherfestem Material, das sich oft nicht mehr kalt in Form pressen lässt (aktuell fast alle Hersteller ab der Mittelklasse aufwärts), oder mit eingesetzten Rohrsegmenten ähnlich eines Überrollkäfigs (Mazda, Honda; bekannt aber auch von vielen anderen Herstellern beim Seitenaufprallschutz in Türen).
Der hochfeste Stahl für diese Bereiche geht z.T. bis hin zum Martensit, was beim Fahrrad vergleichbar mit "Reynolds 953" wäre. Mit anderen hochfesten Stählen musste sich die Autoindustrie an den Verbindungsstellen schon vor vielen Jahren vom Schweißen verabschieden und dort kleben oder MIG-Löten (na, schonmal gesehen, bei der Reparatur eines Unfallwagens?).
Einge dieser "Sicherheitszellen" widerstehen sogar Angriffen mit Schere und Spreizer, weshalb bei manchen Fahrzeugen ein "Schneidschema" für die Rettungskräfte an gut erreichbarer Stelle aufgedruckt ist, z.B. auf der Innenseite der Sonnenblende.

Siehe dazu, auf die Schnelle rausgefischt:
https://www.staeves.de/veroeffentlichung/TUMuenchen.pdfhttps://www.konstruktionspraxis.vog...en-fuer-tragende-bleche-und-profile-a-801048/https://www.die-verbindungs-spezial...este_und_Hoechstfeste_Staehle_pdf_Version.pdfhttps://www.lackiererblatt.de/technik/ran-ans-blech-2/https://www.leichtbauwelt.de/kaltumgeformte-karosserieteile-mit-einer-zugfestigkeit-von-1-310-mpa/https://www.blechonline.de/kaltumgeformte-karosserieteile-mit-hoher-zugfestigkeit
Davon abgesehen, habe ich bislang noch nie das Verlangen verspürt, Dich persönlich zu beleidigen, kann aber gern damit anfangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja ich denke die Dicke ist eher dem Design, oder der Aerodynamik verschuldet. Man könnte ja auch einfach die Wandstärke des Bleches an dieser Stelle erhöhen, was überhaupt nicht auffallen würde.
Nein, definitiv nicht. Dabei geht es um die Erfüllung aktueller Rechtsanforderungen für die Unfallsicherheit mit billigen Materialien, um eben die Kosten für die ganze Karosserie niedrig zu halten.
Aber erklär mir jetzt doch mal den Begriff "Design". :rolleyes:
 
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