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Langbeiner Frage nach bike fitting

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass nur relativ wenige der guten Bikefitter in der Handwerkskammer organisiert sind.
Zudem wird es dann vermutlich auch als zusätzliches Mittel gegen Fahrradhändler ohne Meister benutzt.

Da fände ich eine Art Siegel in der Art „Durch den BDR anerkannter Bikefitter“ deutlich zielführender.
Worin würde sich das dann von den bereits existierenden Fitting-Franchise-Modellen unterscheiden? Klar, weniger Profitorientierung, also nicht des Fitters sondern des Zertifikateurs. Aber ob der BDR da geeignet aufgestellt wäre um irgendeine Qualität sicherzustellen? Da erlaube ich mir Zweifel. Man kann ja schon bei den Kernkompetenzen unterschiedlicher Meinung über die Arbeit des BDR sein. Eher könnte ich mir vorstellen dass sich unabhängige zusammenrotten um eine Art gemeinsamen Auftritt zu bilden (“von anerkannten Bikefittern anerkannte Bikefitter in deiner Region“) aber auch das hätte mehrere Bruchpunkte an denen es wohl scheitern würde.
 

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Re: Langbeiner Frage nach bike fitting
Das Ergebnis eines Bikefittings lässt sich nicht pauschal als gut oder schlecht bewerten, weil das viel Subjektivität dabei ist und es keine Festlegung gibt z. B. für die Sitzhöhe oder den Nachsitz. Es gibt Formeln, Knielot, etc. was aber alles nur Anhaltswerte sind.
Wenn es mal so etwas wie zertifizierte Bikefitter geben sollt, würde ich als erste eine Ausbildung zum Physiotherapeut, ein Sportstudium etc. voraussetzen um zu gewährleisten, dass sich der Fitter grundlegend mit Anatomie auskennt. Aktuell kann sich jeder Bikefitter nennen, man muss nicht mal einen Kurs besuchen.
 
Da fände ich eine Art Siegel in der Art „Durch den BDR anerkannter Bikefitter“ deutlich zielführender.
Auch ohne Siegel gibt es Hinweise auf gute Fitter.
Wenn ich beispielsweise zum Radlabor Freiburg gehe, und dort Dankeschön-Grüße von Rennrad-, MTB- und Triathlonprofis an den Wänden hängen sehe, gibt mir das ein gewisses Vertrauen in deren Fachkunde.
 
Auch ohne Siegel gibt es Hinweise auf gute Fitter.
Wenn ich beispielsweise zum Radlabor Freiburg gehe, und dort Dankeschön-Grüße von Rennrad-, MTB- und Triathlonprofis an den Wänden hängen sehe, gibt mir das ein gewisses Vertrauen in deren Fachkunde.
Wenn etwas für Profis geeignet und gut ist heisst das noch lange nicht, dass es genauso gut für den Freizeitfahrer ist, denn der Fokus ist resp. sollte ein komplett anderer sein.
 
Wenn etwas für Profis geeignet und gut ist heisst das noch lange nicht, dass es genauso gut für den Freizeitfahrer

Das ist anders als bei den Fahrrädern selbst.

Denn wenn hier jemand Ahnung hat, dann hat er/ sie eben Ahnung! Das lässt sich dann auch anwenden — auch mit Anpassungen an den Einsatzzweck bzw. eben die Person im Fitting.

Hat jemand keine Ahnung, dann hilft es von vornherein nichts. Egal ob Profi oder Hobbyathlet auf dem Bock sitzt.

Ich würde hier auch nur Leuten vertrauen die ihre Expertise bei diversen Athleten bewiesen haben.
 
Das ist anders als bei den Fahrrädern selbst.

Denn wenn hier jemand Ahnung hat, dann hat er/ sie eben Ahnung! Das lässt sich dann auch anwenden — auch mit Anpassungen an den Einsatzzweck bzw. eben die Person im Fitting.

Hat jemand keine Ahnung, dann hilft es von vornherein nichts. Egal ob Profi oder Hobbyathlet auf dem Bock sitzt.

Ich würde hier auch nur Leuten vertrauen die ihre Expertise bei diversen Athleten bewiesen haben.
Es ist aber auch wichtig, wo der Fitter seinen Schwerpunkt gelegt hat. Betreut er auf 100 Pro's nur einen Freizeitfahrer, dann hat er nun mal kaum Erfahrung mit Freizeitfahrern und auch kaum Feedbacks von diesen. Und er kennt auch kaum die Sorgen und Nöte der Freizeitradler. Daher muss ein Fitter der erfolgreich die besten Pro's betreut nicht zwingend der beste Fitter für den Freizeitbereich sein.

Das gleiche gilt in allen Bereichen des Sports. Der Trainer des FC Bayern ist nicht zwingend auch der beste Fussballtrainer für die "Feierabend-Kickers" oder den "FC Altersheim".
 
Es ist aber auch wichtig, wo der Fitter seinen Schwerpunkt gelegt hat. Betreut er auf 100 Pro's nur einen Freizeitfahrer, dann hat er nun mal kaum Erfahrung mit Freizeitfahrern und auch kaum Feedbacks von diesen. Und er kennt auch kaum die Sorgen und Nöte der Freizeitradler. Daher muss ein Fitter der erfolgreich die besten Pro's betreut nicht zwingend der beste Fitter für den Freizeitbereich sein.

Das gleiche gilt in allen Bereichen des Sports. Der Trainer des FC Bayern ist nicht zwingend auch der beste Fussballtrainer für die "Feierabend-Kickers" oder den "FC Altersheim".
Sagst du uns auch bei welchem Fitter, der fast nur Profis macht du diese Erfahrung gemacht hast?
Oder ist das eine neue Geschichte deines Physios?

Von mir aus zählt auch ausnahmsweise deine Trainingshistorie mit diversen Bayern Trainern: welcher war es denn da?
 
Es ist aber auch wichtig, wo der Fitter seinen Schwerpunkt gelegt hat. Betreut er auf 100 Pro's nur einen Freizeitfahrer, dann hat er nun mal kaum Erfahrung mit Freizeitfahrern und auch kaum Feedbacks von diesen. Und er kennt auch kaum die Sorgen und Nöte der Freizeitradler. Daher muss ein Fitter der erfolgreich die besten Pro's betreut nicht zwingend der beste Fitter für den Freizeitbereich sein.
Oder er ist ein wahres Genie darin bei Profis die letzte Sekunde im Zeitfahren herauszukitzeln, aber speist jeden der nicht mindestens Lizenz fährt nach dem Prinzip ab “wenn Lenker hoch nicht reicht dann eben Lenker noch weiter hoch“. Und bekommt damit sogar den einen oder anderen superzufriedenen Kunden. Weil einige tatsächlich genau so fahren wollen, und als Gegenleistung für ihr Geld bekommen sie eben den Segen vom Großmeister dazu.

Gedankenspiel: wie wär's mit einem Fitting-Konzept das provokativ auf jede Messung verzichtet, sondern einfach “nur“ mit Beratung, Schulung und ausprobieren auf gut verstellbarem Material arbeitet? Nein, ginge man das tatsächlich als wirtschaftliches Konzept an würde das in Tränen enden, aber den Gedanken finde ich gerade sehr interessant.
 
Gedankenspiel: wie wär's mit einem Fitting-Konzept das provokativ auf jede Messung verzichtet, sondern einfach “nur“ mit Beratung, Schulung und ausprobieren auf gut verstellbarem Material arbeitet? Nein, ginge man das tatsächlich als wirtschaftliches Konzept an würde das in Tränen enden, aber den Gedanken finde ich gerade sehr interessant.
Ich denke, man darf ruhig Technik mit einbeziehen. Allerdings sollte das eher als Hilfsmittel und nicht Wunderwaffe eingesetzt werden.
Beispiel von meinem Fitting:
SQ Lab Sattel wurde eingestellt und mittels Satteldruckmessung analysiert. Kommentar dazu: optimal ist es nicht aber besser wird es mit diesem Sattel nicht. Habe bei einem Nachtermin dann einen Selle SMP, der noch härter ist gehabt und der zeigte, was ich vorher schon gespürt hatte: passt mit Abstand am Besten.
Auch die Winkel usw wurden im Nachhinein abgebildet, allerdings wurde an einem frei einstellbaren Fitting Bike die Position getestet und kleine Veränderungen vorgenommen und immer gefragt ob es besser oder schlechter wurde inkl visueller Kontrolle des Fitters. Diese Position wurde dann anhand des Lasermesssystems einfach nur noch auf mein Rad übertragen und das wars.
Klar kann man viel auch einfach nur am eigenen Rad machen aber bei immer mehr Rädern, wo man nicht so einfach den Vorbau tauschen kann, weil er zb fix mit dem Lenker verbunden ist oder die Kabel durchführen, ist sowas viel Zeit und vermutlich auch Geld wert.
 
Sagst du uns auch bei welchem Fitter, der fast nur Profis macht du diese Erfahrung gemacht hast?
Oder ist das eine neue Geschichte deines Physios?

Von mir aus zählt auch ausnahmsweise deine Trainingshistorie mit diversen Bayern Trainern: welcher war es denn da?
Ich habe diese Erfahrungen explizit im Bereich Wassersport und RnR gemacht, wo Vereine die primär auf den Breitensport ausgerichtet waren z.B. Workshops und Trainingslager mit Koryphäen ihres Fachs durchgeführt haben und diese Koryphäen dann voll an den Bedürfnissen der Hobbysportler vorbeigewerkelt haben, weil das nicht ihr Kerngeschäft war.
 
Ich denke, man darf ruhig Technik mit einbeziehen. Allerdings sollte das eher als Hilfsmittel und nicht Wunderwaffe eingesetzt werden.

Klar, verteufeln möchte ich die Technik eigentlich nicht, ging wie gesagt um das Gedankenspiel eines radikalen Gegenmodells. So ein ernsthaftes "Einstellrad" wäre letztendlich sowieso eher mehr als weniger Technik als das was die Tabellenschubser nutzen. Gerade Dinge wie die ganze Schwerpunktfrage möchten ja eigentlich auch mal auf Kopfsteinpflaster statt auf Rolle ausprobiert werden...
 
Gerade Dinge wie die ganze Schwerpunktfrage möchten ja eigentlich auch mal auf Kopfsteinpflaster statt auf Rolle ausprobiert werden...
Sind wir jetzt bei einem eigenen Testtrack im Bikefittingstudio? ;)
Na aber denke genau dafür sind die Nachtermine da, die hoffentlich keine Mehrkosten verursachen.
 
Ich habe diese Erfahrungen explizit im Bereich Wassersport und RnR gemacht, wo Vereine die primär auf den Breitensport ausgerichtet waren z.B. Workshops und Trainingslager mit Koryphäen ihres Fachs durchgeführt haben und diese Koryphäen dann voll an den Bedürfnissen der Hobbysportler vorbeigewerkelt haben, weil das nicht ihr Kerngeschäft war.
Kenn mich beim Schwimmen soweit aus, dass ich nicht untergehe. Also werde ich da nicht weiter drauf eingehen.
Aber warum denkst du, dass jemand der gut fittet bei Profis und Freizeitsportlern 1:1 gleich fitten würde? Das klingt doch eher nach den Tabellenrittern wie beim TE das der Fall war?
 
... die Position getestet und kleine Veränderungen vorgenommen und immer gefragt ob es besser oder schlechter wurde inkl visueller Kontrolle des Fitters.
Ich sehe die Sache mit den Fittern ohnehin eher kritisch. Denn die so als beste befundene Position entspricht einer Momentaufnahme nach einigen Minuten oder max. 1h auf dem fix stehenden Testbock. Der Körper und das Körpergefühl auf dem Rad im realen Einsatz verhält sich aber anders. Zudem lässt sich die Idealposition nicht auf eine Fahrdauer von 4, 6 oder 8h extrapolieren.

Für die schnelle Runde von max. 1h fühle ich mich auf einem 58cm Litening ohne Spacer "sauwohl" und viel besser als auf meinem 62cm Agree mit 5cm Spacern. Nach spätestens 1h dreht aber die Sache d.h. das Litening wird dann nahezu unfahrbar weil sich der Körper an einigen Stellen meldet, während mit dem Agree beschwerdefreie Touren von bis zu 8h möglich sind.

Solchen entscheidenden Dingen kann z.B. ein Fitter nie gerecht werden, sondern nur jahrelange Erfahrung des Fahrers selbst.
 
Sind wir jetzt bei einem eigenen Testtrack im Bikefittingstudio? ;)
Na aber denke genau dafür sind die Nachtermine da, die hoffentlich keine Mehrkosten verursachen.
Nein, wir sind schon beI Kameramotorrad auf der Strecke 😳

(ja, dieses Gedankenspiel passt definitiv nicht ins 150€-Budget - aber das müssen Gedankenspiele auch nicht)
 
Kenn mich beim Schwimmen soweit aus, dass ich nicht untergehe. Also werde ich da nicht weiter drauf eingehen.
Aber warum denkst du, dass jemand der gut fittet bei Profis und Freizeitsportlern 1:1 gleich fitten würde? Das klingt doch eher nach den Tabellenrittern wie beim TE das der Fall war?
Es geht mir hauptsächlich um die Erfahrung. Ähnlich wie ein Chirurg in einem bestimmten Fachgebiet benötigt auch ein Fitter hohe Fallzahlen bei der entsprechenden Zielgruppe.
 
Für die schnelle Runde von max. 1h fühle ich mich auf einem 58cm Litening ohne Spacer "sauwohl" und viel besser als auf meinem 62cm Agree mit 5cm Spacern. Nach spätestens 1h dreht aber die Sache d.h. das Litening wird dann nahezu unfahrbar weil sich der Körper an einigen Stellen meldet, während mit dem Agree beschwerdefreie Touren von bis zu 8h möglich sind.
Schon klar, dass manche Probleme erst sichtbar werden, wenn die Fahrt länger dauert. Aber ich fand dein Körpergefühl eh schon öfters seltsam, denn du meintest du kannst ja quasi von 56-62 jede Größe fahren und merkst auf kurze Dauer wenig bis keinen Unterschied. Ich habe jede noch so kleine (Bruchteil einer Größenänderung des Rahmens) Veränderung auf dem Fittingbike einordnen können und das deckt sich auch 1:1 mit den längeren Fahrten. Würde nie behaupten, dass mein Gravel auf 1h angenehmer ist.
 
Gedankenspiel: wie wär's mit einem Fitting-Konzept das provokativ auf jede Messung verzichtet, sondern einfach “nur“ mit Beratung, Schulung und ausprobieren auf gut verstellbarem Material arbeitet? Nein, ginge man das tatsächlich als wirtschaftliches Konzept an würde das in Tränen enden, aber den Gedanken finde ich gerade sehr ininteressant.
Wieso meinst du, sollte das in Tränen enden? Wer weint denn?

Gruss, Felix
 
ich würde den Fitter einfach abschreiben.

Du bist doch sehr umtriebig und erkundigst Dich selber viel. Und Dein Körper ist (wenn richtig ausgemessen) sehr durchschnittlich, da dürfte es doch um den Standard herum irgendwo passen.. Also mach Dich doch dran alles selber nochmal zu evaluieren bzw Bestandsaufnahme:
  • mess Deine Grösse, Schritthöhe nochmal, Schulterbreite (Lenker ist ja eher schmal) und vollstänigerweise Armlänge
  • mess wo jetzt das Knielot fällt zur Achse (angesetzt unter dem Knie am Schienbei !!)
  • Mach den Zombi Test für den reach.
  • Mach den "Skisprung" Test (Arme nach hinten) für die Balance, Sattel setback
  • hör auf Deinen Körper
Servus!

Der Zombi Methode Link funktioniert nicht.
Kannst du das mal näher erläutern?
Sagte mir bis jetzt nichts.

Danke
 
Servus!

Der Zombi Methode Link funktioniert nicht.
Kannst du das mal näher erläutern?
Sagte mir bis jetzt nichts.

Danke
Arme im 90° Winkel nach vorne strecken, dann Oberkörper nach vorne fallen lassen und die Hände sollten auf die Oberseite ganz vorne am Bremshebel fallen. Dann sollten sie entspannt in den Bremsgriffen liegen, wenn man normal greift.
 
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