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Laufen als Ergänzung?

BastiKF

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Guten Morgen Kollegen,

ich bin relativ neu im Radsport, es macht mir sehr viel Spass, den Speed, die frische Briese um die Nase und ein bisschen Technik-verrückt bin ich auch. Dennoch steige ich bei den aktuellen Temperaturen eher ungern aufs Rad, mir ist da bei Frost die Sturzgefahr zu groß. Da ich als Papa auch nicht allzu viel Zeit in die Freizeit und das Training stecken kann (und will) frage ich mich, ob man nicht
- gerade im Winter - das Laufen in sein Training integrieren kann. 2 - 3 x die Woche Laufen, je 30 minuten für den Anfang. Bringt mich das konditionell weiter?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von pjotr

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Laufen ist keine perfekte aber eine gute Alternative bzw. Ergänzung zum Radfahren (noch besser wäre Ski-Langlauf, Eislaufen oder Skaten). Bei den ersten Laufeinheiten muss man als Radfahrer aber aufpassen, sich nicht zuviel zuzumuten. Bei Radfahrern ist nämlich das Herz-Kreislauf-System schon gut trainiert, Muskulatur, Bänder, Sehnen etc. aber ans Laufen noch nicht angepasst. Das erhöht das Verletzungsrisiko.

PS: Persönlich hat mir Laufen, trotz der unbestreitbar Vorteile, nie Spass gemacht. Ich gehe lieber 5h Indoor auf die Rolle und Zwifte, statt 50min zu Laufen.
 
Moin BastiKF,
moin zusammen,

ja mach das auf jeden Fall. Ein paar Aspekte dazu. Laufen als solches ist eine sehr gute Ausdauersportart, weil sie absolut dem natürlichen Bewegungsmuster des Menschen entspricht. Es ist nicht nur die Kondition als Solches die davon profitiert, sondern auch die gesamte Muskulatur (gerade die Rückenmuskulatur).

Natürlich spricht das Laufen die Muskulatur anders an als Radfahren. Ich würde dem aber nicht all zu viel Aufmerksamkeit schenken, da Du es ja nur ergänzend und mehr in der schlechten Jahreszeit machen willst.

Ein weiteren praktischen Vorteil im Gegensatz zum Radfahren im Winter sehe ich in der Materialpflege. Die Laufklamotten sind mal einfach mit der restlichen Wäsche schnell mit gewaschen. Sein liebstes Rad wieder fein zu machen und komplett pflegen dauert da länger.
 
Das Problem ist, wenn man den Winter über nichts macht, geht die Form die man aufgebaut hat zurück. Somit ist jede Ausdauersportart besser als Nichtstun. Ich meine gelesen zu haben, dass viele Radprofis Kampfsport bevorzugen.
Die Sache mit der Sturzgefahr, sehe ich allerdings bei den meisten als Ausrede. Viele wollen ihre Komfortzone einfach nicht verlassen. Die Gefahr sich zu verletzten, hat man quasi bei jeder Sportart.
Wenn du auf die nächste Saison hin trainieren willst, würde ich über einen Smarttrainer nachdenken.
 
Ich sehe auch Vorteile im Laufen. Man benötigt weniger Zeit und andere Muskelgruppen werden angesprochen. Leider ist die Verletzungsgefahr ungleich höher., vor allem bei Übergewicht 😉.

Ich laufe sogar zusätzlich zu Hubschraubärs Trainingsplänen, zumindest so lange es geht.
 
Erst mal Danke fürs Antworten!
Also, Jemand schrieb, Laufen als Ersatz für Winter, jein, das Laufen möchte ich gerne auch ganzjährig beibehalten, solange mein Knie das mitmacht ( Hab so ein Problemknie ) aber seit den neuen Laufschuhen, die richtig gut dämpfen, merk ich am Knie (noch) nix ( Asics Nimbus 25).

Smarttrainer ist definitiv in Überlegung, ist mir aber aktuell zu teuer und irgendwie kann ich mich da noch nicht vorstellen, jeden Monat für Zwift 20 euro zu blechen, na ja, vielleicht ja doch mal.

Hier wurde auch Langlauf vorgeschlagen, ja, das mache ich in der Tat auch, aber ist wieder mit Aufwand verbunden, nicht immer liegt bei mir vor der Haustür Schnee.

Ich erhoffe mir mit dem Laufen eine Steigerung der Grundkondition, Ausgleichstraining der Muskulatur und eben Stärkung der Gelenke und Sehnen, alles im Rahmen von 3 x die woche vielleicht 30 Minuten, das sollte für den Anfang erst mal reichen. Aber hey, genauso hat mein Papa vor 30 jahren auch angefangen, bis er mehrmaliger Berglaufmeister in seiner Altersklasse geworden ist.
 
Ich würde auch eher Rolle und Krafttraining im Winter einplanen.
(Trotzdem gehe ich gelegentlich mal laufen, aber nicht systematisch)
 
Wenn man laufen kann und nix kaputt macht spricht ja nix gegen laufen.

Wie @pjotr schon formulierte könnte es eine Differenz zwischen HKLS und dem restlichen Körper geben. Grundsätzlich hat laufen ein hohes Verletzungspotenzial, besonders wenn man zu schnell zu viel will, was quasi auf der Hand liegt, weil das HKLS von 30min am Anfang massiv unterfordert sein könnte. Mit nen bisschen Geduld kommt man aber voran. Es soll ja sogar Sportarten wie Duathlon oder Triathlon geben, wo man das grundsätzlich mischt. :-O

Rolle ist ja nicht gleich 1500€ Smarttrainer und Zwift Abo. Es gibt ja auch günstigere Trainer und erstaunlicherweise funktionieren die sogar ohne Zwift.
 
Ich lese hier oft, dass Laufen ein hohes Verletzungspotential hat.

Das würde ich so nicht grundsätzlich unterschreiben, denn Laufen ist uns quasi angeboren und die natürlichste Form der Fortbewegung für den menschlichen Körper, allerdings tun wir das inzwischen nur noch viel zu selten, was dann Probleme bereiten kann, aber nicht zwangsläufig muss.

Wie bei allem macht die Dosis das Gift, aber deswegen würde ich keinem grundsätzlich eine erhöhte Verletzungsgefahr attestieren, nur weil er Laufen will.

Wichtig ist, dass man a) nicht übergewichtig ist und b) keine Vorerkrankungen hat, aber das gilt auch bei anderen Sportarten.

@BastiKF Du kannst gern und solltest aus meiner Sicht das Lauftraining mit einplanen. Frage wäre wie der aktuelle Trainingszustand ist, sprich kannst Du heute schon problemlos 5 oder 10km am Stück laufen, ohne das es Probleme macht? Wenn ja kannst Du quasi direkt einsteigen aber nicht direkt 3x die Woche die 10km laufen weil dann wird sich Dein Körper schnell melden. Als Faustformel gelten 10% Steigung von Woche zu Woche was dem Umfang betrifft. Wenn Du also diese Woche 10km läufts, dann mach die Woche drauf 11, oder einmal 5 und einmal 6km und dann immer so weiter.

Hellhörig bin ich etwas beim Thema vorhandene Knieprobleme. Wenn noch nicht passiert, würde ich das unbedingt abklären lassen, woran das liegt. Im besten Fall ist es "nur" eine Fehlstellung, die mit stützenden Schuhen ausgeglichen werden kann, bis Du das nötige Training hast.
Ansonsten gern eine Strecke mit Waldboden suchen, denn das tut gerade am Anfang den Gelenken, Sehnen und Muskeln gut, wenn man die Stosswirkung beim Laufen etwas rausnimmt.
 
Smarttrainer ist definitiv in Überlegung, ist mir aber aktuell zu teuer und irgendwie kann ich mich da noch nicht vorstellen, jeden Monat für Zwift 20 euro zu blechen, na ja, vielleicht ja doch mal.
Laufschuhe kosten auch Geld, und zwar ungefähr so viel wie eine eine Saison Zwift.. und halten auch nicht länger. Und Anbieter wie MyWhoosh sind doch sogar kostenlos. :)

Ich stelle mal aus meiner Erfahrung heraus die steile These auf, dass über 50% derjenigen, die "nebenbei, als Ausgleich" mit dem Laufen anfangen, eher früher als später Probleme bekommen. Knie, Achilles, Rücken.. die Gründe sind klar, zu schnell (und/oder) zu viel, jeder weiß es, und keiner hält sich am Ende daran.
 
Bringt mich das konditionell weiter?
Do it!


Aber aufpassen, geeignetes Schuhwerk, sinnvolle Umfange und mitm Knie muss auch geklärt werden.
Ich stelle mal aus meiner Erfahrung heraus die steile These auf, dass über 50% derjenigen, die "nebenbei, als Ausgleich" mit dem Laufen anfangen, eher früher als später Probleme bekommen. Knie, Achilles, Rücken.. die Gründe sind klar, zu schnell (und/oder) zu viel, jeder weiß es, und keiner hält sich am Ende daran

Eher weniger, aber da ist was dran. Das "Problem" hat der Pjotr ziemlich gut beschrieben: man ist zwar als Radfahrer ausdauernd gut, aber die Laufeinheiten haben andere Anforderungen an die Muskeln, Gelenke und Ausdauer. So ist man geneigt zu viel bei eigentlich zu geringer Intensität zu trainieren und der Körper sagt dann "nicht mit mir" .
 
Dennoch steige ich bei den aktuellen Temperaturen eher ungern aufs Rad, mir ist da bei Frost die Sturzgefahr zu groß.
Wieso nicht MTB im Wald? Glatteis ist da weniger das Problem, rutschiger Boden trainiert die Mikrobewegungen und idR. geringeres Tempo und weicher Boden nimmt etwas die Angst.

Was ich zu Fuss mache, ist schnellstmögliches, zügiges Gehen. Herumliegendes Holz auf die Schultern und dann noch Ausfallschritte den Berg hoch, bringt etwas Abwechslung rein und man ist an der frischen Luft.
Schwimmen wenn die Möglichkeit für eine regelmässige..(!) Ausübung gegeben ist.

Als +/- 100 kg Mann, der zudem überhaupt keine Freunde am joggen hat, lasse ich das bleiben. Auf Cardio hat es nach gängiger Lehre einen guten Einfluss, einzig alle hier schon erwähnten Nebenerscheinungen auf den Bewegungsapparat brauche ich nicht, zumal ich nicht mehr der Jüngste bin. Und die "Nebenbei Effekte" die @Teutone erwähnt, sind bei mir sicher gegeben.
 
Ich lese hier oft, dass Laufen ein hohes Verletzungspotential hat.

Das würde ich so nicht grundsätzlich unterschreiben, denn Laufen ist uns quasi angeboren und die natürlichste Form der Fortbewegung für den menschlichen Körper, allerdings tun wir das inzwischen nur noch viel zu selten, was dann Probleme bereiten kann, aber nicht zwangsläufig muss.
Das Problem ist, dass Laufen für (geübte) Radsportler ein hohes Verletzungspotenzial hat, da die beim Durchschnittsmenschen vorhandene Bremse der fehlenden Ausdauer nicht gegeben ist, sondern "nur" die Strukturen, nicht nur Muskeln, sondern vor allem Sehnen und Bänder die Belastung nicht gewohnt sind. Außerdem hat man im Kopf ganz andere Zeitdauern im Kopf - wie, nur 30 Minuten laufen?!

Eine Anpassung des passiven Bewegungsapparates braucht aber deutlich länger als eine muskuläre Anpassung, man muss hier von gut 6 bis 8 Wochen ausgehen - da ist aber der schlimmste Muskelkater der ersten Einheiten längst überstanden und die Lungen und das Herz geben viel mehr her, als der Körper längerfristig verkraftet.
 
Eine Anpassung des passiven Bewegungsapparates braucht aber deutlich länger als eine muskuläre Anpassung, man muss hier von gut 6 bis 8 Wochen ausgehen
Ich glaube, da bist Du etwas optimistisch bist.
Bei passiven Strukturen ist eher von einem halben Jahr bis Jahr auszugehen - so zumindest mein Wissensstand.
 
Ich glaube, da bist Du etwas optimistisch bist.
Bei passiven Strukturen ist eher von einem halben Jahr bis Jahr auszugehen - so zumindest mein Wissensstand.
Ich meine, es mal so gehört zu haben im direkten Vergleich zur Anpassung des Muskels, die sich ja binnen Tagen vollziehen kann - die dazugehörigen Sehnen und Bänder brauchen hierfür sechs bis acht Wochen. Aber das ist jetzt nichts wissenschaftlich Fundiertes, auf das ich mich festnageln lassen wollte :D
 
Na ja,da der TE selbst schreibt dass er noch nicht so lange RR fährt ist es vielleicht sogar ein Vorteil :)

Er hat ja nicht vor Ultra 100 zu laufen.
 
Ich meine, es mal so gehört zu haben im direkten Vergleich zur Anpassung des Muskels, die sich ja binnen Tagen vollziehen kann - die dazugehörigen Sehnen und Bänder brauchen hierfür sechs bis acht Wochen. Aber das ist jetzt nichts wissenschaftlich Fundiertes, auf das ich mich festnageln lassen wollte :D
Und da es ein kontinuierlicher Prozess ist habt ihr wahrscheinlich beide in einer Weise recht.
 
Hm,

Laufen und Radfahren sind beides Ausdauersportarten und es sind sich fast feindlich gegenüberstehende Sportarten, so zumindest meine Erkenntnis.

Dabei ist Radfahren in meinen Augen für's Laufen schädlicher als umgekehrt.

Laufen ist belastender für Gelenke und Muskeln, Radfahren ist insgesamt gleichmäßiger, kann aber zu Haltungsproblemen im Bereich der Wirbelsäule führen.

Laufen ist "impulsiger", hat Kraftspitzen, die es auf dem Rad nicht gibt.

Stoffwechseltechnisch ist auch einiges anders. Einen Hungerast habe ich auch bei langen Nüchtern-Läufen noch nie gehabt.

Im Prinzip hat sich der Mensch über ein paar Zehntausend Jahre hervorragend ans Laufen angepasst, das Fahrrad gibt es erst seit 150 Jahren.

Wer kann sollte mbMn beides betreiben, aber, außer im Bereich "Grund-Fitness" nicht unbedingt erwarten, dass er/sie/es damit auch etwas für die jeweils andere Sportart tut.

@TE: Stichwort "Knieprobleme": Es kann nicht schaden, sich einen zweiten Laufstil zuzulegen. Für die Knie weniger belastend ist Vorfuß-Laufen, da kommen viele mit empfindlichen Knien super mit klar. Das geht aber dafür heftig auf die Achillessehne, also vorsichtig anfangen.

g.
 
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