Die Reibungsverluste in den Naben sind so gering, daß man sie nur schwer messen kann. Selbst bei den billigsten Lagerungen macht sich das beim Fahren nicht bemerkbar.
Auch wenn ich jetzt wohl wieder eine Diskussion lostrete, aber: schmale
Reifen mit hohem Luftdruck haben einen deutlich geringeren Rollwiderstand.
Daß der Trend seit etlichen Jahren zu immer breiteren
Reifen geht, liegt jedoch nicht an deren (nichtvorhandenem) geringeren Rollwiderstand, sondern an deren
Dämpfung.
Allerdings ist nur den Allerwenigsten der Unterschied klar.
Bei unebener Fahrbahn werden mit schmalen
Reifen und hohem Luftdruck Rad und Fahrer bei jeder kleinen Erhöhung angehoben. Diese Hubarbeit kostet Energie, und nicht gerade wenig. Unmittelbar nach einer kleinen Erhöhung sacken Rad und Fahrer wieder auf die Fahrbahn zurück. Die Folge ist ein ständiges Federn, welches zum Aufschwingen des Systems führt und zu Federungsverlusten (suspension losses).
Dickere
Reifen mit weniger Luftdruck gleichen die Unebenheiten einfach aus, es kommt nicht zu diesen Federungsverlusten. Sozusagen bleiben Rad und Fahrer auf einer "gleichbleibenden Ebene".
Aber wie gesagt: nur den Wenigsten ist der Unterschied zwischen Federung und Dämpfung klar.
Bildlich ausgedrückt: bei einer Federung kommt die Energie, die ich in ein System stecke, wieder heraus. Bei einer Dämpfung nicht.
wikipedia sagt treffend:
"
Ein massiver Ball aus einer mittelharten Gummimischung wird im Sprachgebrauch auch Flummi (...) genannt. Durch die Eigenschaften des Materials haben diese Bälle eine geringe Elastizität, aber eine hohe Sprungkraft, ähnlich den Bällen beim Basketball. Sie verlieren beim Auf- und Abprall nur einen kleinen Teil ihrer kinetischen Energie an innere Verformungs- und Reibungsvorgänge und behalten dadurch ihre Geschwindigkeit (genauer: den Betrag ihrer Geschwindigkeit) fast vollständig."
Genau das aber geschieht bei der Dämpfung: die hohe Elastizität dicker
Reifen mit geringem Luftdruck sorgt auf Unebenheiten für deutliche elastische Verformung, was die energiezehrende Hubarbeit und die Federungsverluste verhindert.
Noch anders ausgedrückt: ein harter Gummiball/Flummi springt etliche Male auf und ab, wenn man Energie hineinsteckt (ihn fallen läßt = die potentielle Energie nutzt).
Ein gleich großer, weicher Knetgummiball springt gar nicht erst hoch. Hier geht die Energie in der Verformung "verloren".
Das ist auch der Grund, warum ich immer noch klassische Laufräder mit recht flacher Felge, guter Symmetrie (7-fach-Kranz auf 130 bzw. 132mm-Achse) und entsprechend geringer Speichenspannung bevorzuge.
Hier muß kein breiter Schlappen für Dämpfung sorgen, hier übernimmt es das gesamte Laufrad.