• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos
  • Rennrad-News User Awards 2025: Jetzt abstimmen und Preise im Wert von über 9.000 Euro gewinnen!
    Stimme in einer kurzen Umfrage über deine Produkte des Jahres 2025 ab und gewinne dabei Preise im Wert von über 9.000 Euro!
    ➡️ Jetzt abstimmen!

Marathon Läufe 2016 (RRN Triathleten sind dabei!)

Alles was zählt!!

image.jpeg
 
Samstagmorgen neun Uhr, meine Tasche für den Hamburg Marathon ist gepackt. Ich fange langsam an nervös zu werden obwohl es nicht mein erster Marathon ist aber der erste außerhalb von Köln. Meine Zielzeit ist 3:30 Stunden und damit elf Minuten schneller als meine bisherige Bestzeit aus Oktober 2015 aber mein Training lief gut und rechtfertigt den Versuch.

Es geht 333km Richtung Norden. Das Navigationsgerät zeigt eine Fahrzeit von 3:15 Stunden an und ich komme gut durch. Nachdem ich im Hotel eingecheckt habe fahre ich mit der Straßenbahn zur Marathonmesse. Ich hole als erstes meine Startnummer ab, dann gibt es den Startbeutel und das Finisher T-Shirt. Zu jeder Marathon Messe gehört auch eine Pasta Party, wo ich mir einen Teller Nudeln mit Soße gönne, eine Brauerei verteilt kostenlos alkoholfreies Bier dazu. Nach ein wenig Stadtbesichtigung geht es zurück ins Hotel, dort bereite ich meine Laufklamotten für den nächsten Tag vor und gehe früh schlafen um noch ein wenig zu regenerieren.

Sonntagmorgen um sechs Uhr klingelt der Wecker. Eine halbe Stunde später sitze ich beim Frühstück. Es gibt Brötchen, ein Croissant, ein Ei, Müsli und eine Tasse Kaffee. Anschließend geht es nochmal aufs Zimmer um die Ausrüstung zu checken und dann mit der U-Bahn zum Start. Ich gebe meinen Kleiderbeutel ab und nochmal auf das Dixi-Klo und bin dann 2 Minuten vor dem Start in der Startgruppe D.

Pünktlich um neun Uhr fällt der Startschuss. Es steigen tausend Luftballons in den Stadtfarben rot und weiß auf und der Starter schickt 16200 Läufer auf die 42,195km lange Strecke. Nach zwei Minuten habe auch ich den Startbogen erreicht und starte meine Uhr. Der erste km ist eine recht zähe Angelegenheit, da sich so viele Leute gleichzeitig auf der Strecke bewegen und jeder erst noch sein Tempo finden muss. Schon nach 200 Metern hört man die ersten Rufe vom Streckenrand, bei „Nur noch 42km“ muss ich schon ein wenig schmunzeln.

Die ersten fünf Kilometer laufe ich in genau 25 Minuten. Das ist etwas langsamer als der Zeitplan vorgibt aber noch im Rahmen. Neben mir läuft eine Läuferin mit pinker Hose und Socken. Sie scheint mein Tempo zu laufen also bleibe ich an ihr dran. Nach zehn Kilometern liege ich immer noch etwas über der geplanten Zeit aber das ist noch aufholbar. Die junge Frau in Pink habe ich inzwischen irgendwo hinter mir verloren. Wir kommen jetzt am Fischmarkt vorbei aber hier ist schon nichts mehr los. Die Halle ist zu und die Stände längst abgebaut. Leicht bergauf geht es jetzt ein Stück an der Elbe entlang. Vom weiten sehe ich das Musical Haus vom König der Löwen.

Nach 15km liege ich erstmals unter der geplanten Zeit. Puls und Beine waren zu diesem Zeitpunkt OK. Es geht in einen Tunnel und man hört rhythmisches Klatschen. Ich dachte dort stehen hunderte von Zuschauern aber es stellte sich heraus das kein Zuschauer im Tunnel war und die Läufer selber klatschen. Von hinten rief jemand laut von zehn runter und bei null startete eine Laola Welle durch den Tunnel. Dieses Gefühl war einmalig und habe ich bei meinen ersten vier Marathons vorher nicht erlebt.

Für km 19 benötige ich das erste Mal deutlich über fünf Minuten. Der Versuch das Tempo zu steigern scheitert aber, da mein rechter Oberschenkel zu macht. Ich merke also zu diesem Zeitpunkt, dass das Unternehmen 3:30 Stunden scheitern wird. Noch aber versuche ich alles um zumindest eine neue persönliche Bestzeit zu laufen. Ich laufe durch den weißen Bogen der die Halbmarathondistanz anzeigt, die Hälfte ist geschafft und ich habe 1:46 Stunde gebraucht.

Bei km 23 steht ein Mann mit einem Schild am Straßenrand: „Jetzt umdrehen macht auch keinen Sinn mehr!“ also laufe ich weiter, werde aber immer langsamer. Drei Kilometer später spielt eine Heavy Metall Band am Straßenrand, sie feuert an mit dem Spruch: „Noch 109 Tage bis Wacken aber nur noch 16km bis zum nächsten Bier.“ Ja ein Bier nach dem Lauf, da freu ich mich drauf, denn ich bin seit Aschermittwoch alkoholfrei.

Bei km 31 sehe ich die Läuferin in Pink wieder. Ich hänge mich an ihr dran und hoffe so unter 3:40 Stunden bleiben zu können. Ich kann das Tempo halten und gehe dann sogar wieder an ihr vorbei und verliere sie aus den Augen. Aber nur drei km dann kommt sie wieder vorbei und der Versuch zu folgen scheitert schon nach 100 Metern. Ich gebe die Rekordjagd auf und versuche so anständig wie möglich durchzulaufen ohne eine Pause einlegen zu müssen. Die Schmerzen die mich jetzt planen lassen einen Genuss der letzten Kilometer nicht richtig zu, trotzdem versuche ich die Atmosphäre aufzusaugen.

Am Straßenrand stehen drei Kinder, sie mögen zwischen ein und zwei Jahren gewesen sein, mit ihren Müttern und halten die Hände ausgestreckt. Ich beuge mich runter und Klatsche die Kinder ab. Eine Mutter feuert mich an und ruft meinen Namen, der auf der Startnummer steht, ich bekomme eine Gänsehaut und kurz steigen mir die Tränen in die Augen.

Die letzten Kilometer sind hart, an den Verpflegungsständen nehme ich zusätzlich zum Wasser jetzt auch eine Cola. Energiegels die ich mir eingepackt hatte verweigert mein Magen. Er fühlt sich voll an und hat keine Lust auf das süße schleimige Zeug. Mir werden Schilder hingehalten auf denen steht das der Schmerz vergehen wird aber der Stolz bleibt. Schmerzen habe ich wirklich aber ich weiß wie toll das Gefühl ist über die Ziellinie zu laufen, egal welche Zeit am Ende auf der Uhr steht.

Nach 3:47 Stunden laufe ich über den roten Teppich durch Zieltor. Die Zeit entspricht nicht meinen Vorstellungen aber ich bin in dem Tempobereich auch noch zu unerfahren um das realistisch einschätzen zu können. Irgendwann werde ich wieder an der Startlinie stehen und einen erneuten Angriff auf die 3:30 Stunden nehmen. Jetzt bin ich aber erstmal froh binnen sieben Monaten zum zweiten Mal unter vier Stunden geblieben zu sein. Ich werde noch in der Stadt ein wenig feiern und Stolz meine Finishermedaillie tragen.

Meine Laufschuhe bekommen jetzt ihren beantragten Urlaub, der wird aber kürzer ausfallen als ursprünglich vorgesehen, denn das nächste Projekt mit dem 69km langen Sternlauf für einen guten Zweck steht schon in zweieinhalb Monaten bevor.

Das mein Wettkampfbericht für die lokale Presse, da er eh schon so lang ist musste ich die treffen mit dir @Essmann raus lassen. Ist aber nicht persönlich gemeint. Ich freue mich euch kennen gelernt zu haben und bedanke mich für die Hilfsbereitschaft mit dem Foto.

Hier eins das ein Engländer von mir im Ziel gemacht hat.

Hamburg Marathon-2941.JPG
 
Kurz zu meinem Lauf. Das lief ziemlich perfekt. Bis auf ein Dixi Stop bei KM5. Die zweite Hälfte rund 2min schneller als die erste und mit 3:38 meine PB vom letzten Jahr um knapp 20min verbessert. -:) ich bin rundum zufrieden.


Gesendet von meinem iPhone mit Tapatalk
 
Meinen Bericht würde ich mit einem Wort zusammenfassen:

PERFEKT

Laut meiner Polar bin ich die 43,1 km :eek: mit einer Pace von 5,58 gelaufen.

Das ist mehr, als ich erwarten durfte. Ich habe mich konsequent alle 5 Kilometer verpflegt, erst Wasser, später Wasser und Elektrolythe und an den letzten drei Stellen auch Elektrolythe und Cola. Unterwegs war ich drei Mal in den Büschen, das passte.

Von Kilometer 25 an "ging" es langsam in die Oberschenkel. Dafür hat das rechte Knie tadellos gehalten. Hier hatte ich mir gestern noch eine Bandage von CEP auf der Messe geholt. Vielleicht war es auch mehr ein psyochologischer Effekt, quasi ein Nasenpflaster für die Beine.

Mein Sohn hat das Ding in grandiosen 3:55 gestemmt. Das macht mich richtig stolz, er hatte vorher 22 km als maximale Distanz in der Vorbereitung.

Aktuell würde ich nicht beantworten wollen, ob ich noch einmal einen Marathon laufe.

Von Hamburgs Schönheiten ist mir gerade mal der erste Blick auf den Hafen, sowie der Anfang der Speicherstadt mit dem Miniaturwunderland in Erinnerung geblieben. Der Zieleinlauf ist natürlich legendär, gerade für einen Debutanten. Die Begeisterung der Zuschauer ist ebenfalls toll. Einige hatten den Namen von der Startnummer abgelesen.
Da gab es dann auch schon mal einen Spruch wie:
"Ey Dirk, nun lach doch mal" :p

Wie gesagt, ich kann mir gerade nicht vorstellen, dass ich nun unbedingt einen Mara unter vier Stunden laufen müsste.

@Superwetti Schön, dass wir uns kennengelernt haben. Bist ein feiner Kerl.

:daumen:
 
Ey Dirk, einmal ist keinmal!!!!!
Bist Du nicht in Berlin gemeldet?

Das habe ich schon vor meinem geistigen Auge gestrichen, außerdem ist vier Wochen vorher der Ötztaler Radmarathon.

Wie bereits erwähnt: Ich kann mir aktuell keinen weiteren Mara vorstellen. So etwas, wie heute, ging vermutlich reinweg aus der Grundsubstanz (... oder wie man das auch immer nennen mag)

Jetzt bin ich erst einmal gespannt, wann ich wieder problemlos geradeaus gehen kann. Die größten Schmerzen erwarten mich wohl morgen früh.

Zu meinem Glück muss ich auch morgen wieder arbeiten, das lenkt ab :(
 
Jetzt bin ich erst einmal gespannt, wann ich wieder problemlos geradeaus gehen kann. Die größten Schmerzen erwarten mich wohl morgen früh.

Zu meinem Glück muss ich auch morgen wieder arbeiten, das lenkt ab :(
Ich hoffe für dich, dass du kein Paketzusteller bist. Treppen werden nämlich zur unüberwindbaren Hürde ;)
 
Das habe ich schon vor meinem geistigen Auge gestrichen, außerdem ist vier Wochen vorher der Ötztaler Radmarathon.

Wie bereits erwähnt: Ich kann mir aktuell keinen weiteren Mara vorstellen. So etwas, wie heute, ging vermutlich reinweg aus der Grundsubstanz (... oder wie man das auch immer nennen mag)

Jetzt bin ich erst einmal gespannt, wann ich wieder problemlos geradeaus gehen kann. Die größten Schmerzen erwarten mich wohl morgen früh.

Zu meinem Glück muss ich auch morgen wieder arbeiten, das lenkt ab :(

erst mal allen :daumen: und Glückwunsch.

na, Herr @Essmann, aus eigner Erfahrung, der 2. wird besser, jedenfalls das danach ;). Beim oder vielmehr nach meinem ersten (wie ich ja schon auf mdRzA geschrieben habe) wußte ich auch nicht, wie ich diese Kompressions-calf vorm Duschen runterkriege..hat gefühlte 10 min gedauert. Viel Essen im Ziel war einfacher :D.

Ne Morgen merkst noch gar nicht so viel…erst so ab 2. Tag danach :eek:, da können dann ein paar Stufen ein unüberwindbares Hindernis darstellen und manch einer soll Treppen rückwärts runter gelaufen sein :D.

Schlaf ein paar Nächte drüber, mach Morgen Pause.. dann sieht das mit " ich laufe nie mehr Marathon" wieder anders aus;)
 
Wünsche den Helden von HH eine schnelle und gute Regeneration :daumen:

Für mich ist der abschließende Marathon bei meiner jährlich stattfindenden Langdistanz jedesmal eine derartige Quälerei daß ich abseits von einer Langdistanz niemals nicht einen Marathon laufen werde. Einmal im Jahr reicht :D
 
Gratuliere euch!
@Adrenalino
Du kannst einen Mara im IM nicht mit einem Solo Mara vergleichen!

Das weiß ich. Bis jetzt habe ich eigentlich immer gehört, daß ein Solo-Marathon sogar noch "schlimmer" ist als der Mara im IM. Na und wenn das tatsächlich so ist, dann ist das erst recht für mich ein Grund, keinen Solo-Mara zu laufen. Absolut keine Ambitionen dazu
 
Das weiß ich. Bis jetzt habe ich eigentlich immer gehört, daß ein Solo-Marathon sogar noch "schlimmer" ist als der Mara im IM. Na und wenn das tatsächlich so ist, dann ist das erst recht für mich ein Grund, keinen Solo-Mara zu laufen. Absolut keine Ambitionen dazu

Versuch es doch einfach mal, zum Beispiel beim Münster Marathon, Du hättest bei uns Unterkunft und Verpflegung frei.
 
Hach ja ...
... aber ich habe mich dann mal angemeldet!
Ich komme Samstag mit dem Rad, sind 58 km bis Münster, und fahre nach dem Lauf auch wieder mit dem Rad nach Hause.
:D

ach, dann kommst Du ja durch Sendenhorst:)
die Musikkapelle der "freiwilligen Feuerwehr" wird Dich selbstverständlich am Ortseingangschild
gebührend in Empfang nehmen:D
30er.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hach ja ...

Ich will Dich ja nicht unter Druck setzen @Allmü ...

Anhang anzeigen 327715

... aber ich habe mich dann mal angemeldet!

Ich komme Samstag mit dem Rad, sind 58 km bis Münster, und fahre nach dem Lauf auch wieder mit dem Rad nach Hause.

:D

Sehr geil!

Ca. 14 Stunden nach der Negierung eines weiteren Marathons erfolgt die Anmeldung für Münster!

Weltklasse, so muss das!!!

Gruß Joe
 
Hach ja ...

Ich will Dich ja nicht unter Druck setzen @Allmü ...

Anhang anzeigen 327715

... aber ich habe mich dann mal angemeldet!

Ich komme Samstag mit dem Rad, sind 58 km bis Münster, und fahre nach dem Lauf auch wieder mit dem Rad nach Hause.

:D

Du bist herzlich willkommen!!!!
Ich werde nicht laufen, da ich in Berlin gemeldet bin und, wenn überhaupt, dort laufe.
Werde aber an vielen Punkten der Strecke sein und dich anfeuern und wenn gewünscht auch verpflegen.
 
Du bist herzlich willkommen!!!!
Ich werde nicht laufen, da ich in Berlin gemeldet bin und, wenn überhaupt, dort laufe.
Werde aber an vielen Punkten der Strecke sein und dich anfeuern und wenn gewünscht auch verpflegen.

Abgemacht!

Berlin wäre mir, vom organisatorischen Aufwand her, zu stressig und zu viel Rumwuddelei.

Mir auch egal, wo ich meinen ersten Marathon unter 4 Stunden laufe. :)
 
Zurück