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Mega Weltmeisterschaft 2023 in Glasgow

Ah okay, dann wäre ja mindestens bronze noch locker drin gewesen.

Die Aussage von reusser war natürlich nicht gerade intelligent. Es kann natürlich sein das sie nach der Saison mental total ausgebrannt war, so was kann passieren, aber dann sollte man nicht sagen "ich hatte keinen bock mehr" sondern eher so was wie ich konnte einfach nicht mehr, keine Kraft mehr etc. Dann wirkt es nicht so als wäre es ihr total egal gewesen (was es ja glaube ich nicht war, sie hat ja auch geheult nach dem ausstieg - vielleicht ging es da einfach von der mentalen Energie nicht mehr und sie war einfach total down).

Hier merkt man auch das die Damen nicht so viel presseerfahrung wie die Männer haben. Teilweise ist das erfrischend weil man auch echte Gedanken hört und nicht wie bei vielen Männern auswendig gelernte standardphrasen, andererseits bedeutet das im kritischen Situationen eben auch das man mal was dummes sagen kann während die Männer die ja viel öfter irgendwelche PKs haben von media coaches darauf trainiert werden was man sagt wenn es blöd gelaufen ist.


Ich bin mir sicher es gibt bei den männern oft Situationen wo jemand der aussteigt gerne gesagt hätte "ich hatte keinen Bock mehr", einfach weil er frustriert war, aber er würde es halt nie offen so sagen.
Und was bringt es genau wenn man dann irgend eine glattgefeilte Mediencoach-Aussage raushaut?

Ich glaube so einfach und lapidar wie es dargestellt wird ist Reusser die Aussage nicht über die Lippen gekommen sein. Ob man das öffentlich so preisgibt überlegt man sich schon…. Sie ist ja nicht erst seit 2 Jahren Profi. Die Verzweiflung bzw. der Knacks scheint nicht unerheblich zu sein wenn man öffentlich derart die Hosen runter lässt.

Ich nehme sie als durchaus auch streitbaren Charakter wahr. Dass sie hier geradeheraus Ross und Reiter beim Namen nennt verdient in meinen Augen Respekt.

Klar, man hätte irgend was von Magen/Kreislauf/Rücken faseln können und dann wäre das Thema gestern Abend schon vergessen gewesen. Wäre sicher bedeutend einfacher.

War nicht jeder schon mal an einem Punkt, an dem schlicht nix mehr ging? Damit umzugehen und so etwas zu akzeptieren - da entwickelt sich in der Gesellschaft gerade einiges. Den Hochleistungssport sollte man nicht ausnehmen.

Wenn so eine etablierte Größe und Top-Favoritin so geradeheraus mentale Überforderung preisgibt, zeigt das schlicht die zweite Seite der Medaille.

Es wird gern als selbstverständlich wahrgenommen, dass die Athleten immer auf den Punkt fit und fokussiert sind („sind ja schließlich Profis!“) - dass das nicht so ist und es hinter der Fassade einer vermeintlichen Unantastbarkeit auch mal kräftig rumort, ist schlicht menschlich.
 
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Aus Deinen Zeilen spricht, dass Du noch nie in der Nähe eines Burnout warst, geschweige denn mitten drin. Und Empathie spricht da auch nicht wirklich raus ...
Es gibt genügend Seiten, auf denen Du Dich umfassend informieren kannst, was da so erste Anzeichen sind ... und gerade für einen Wettkampftyp (und ich nehme an, dass alle Sportprofis solche Wettkampftypen sind) ist es verdammt schwer, sich einzugestehen, dass man volle Kanne in den Untergang rast und es nicht einfach nur eine kurzzeitige Schwäche ist. Umso bemerkenswerter finde ich den offenen Umgang von Reusser mit dem Thema ... und Du solltest besser keine Personalverantwortung übernehmen, wenn Du im Berufsalltag genauso unterwegs bist, wie Du es oben schreibst.

Du weisst also konkret, was da in ihr vorgeht? Respekt. Das Interview gibt das aber nicht her. Das was @piotr schreibt, ist schon nachvollziehbar. Auf halber Strecke eines 36km WM-Zeitfahrens "ich hab keinen Bock mehr", ernsthaft? Dazu schliesst sie ja nicht mal einen Start übermorgen aus.
 
Aus Deinen Zeilen spricht, dass Du noch nie in der Nähe eines Burnout warst, geschweige denn mitten drin. Und Empathie spricht da auch nicht wirklich raus ...
Es gibt genügend Seiten, auf denen Du Dich umfassend informieren kannst, was da so erste Anzeichen sind ... und gerade für einen Wettkampftyp (und ich nehme an, dass alle Sportprofis solche Wettkampftypen sind) ist es verdammt schwer, sich einzugestehen, dass man volle Kanne in den Untergang rast und es nicht einfach nur eine kurzzeitige Schwäche ist. Umso bemerkenswerter finde ich den offenen Umgang von Reusser mit dem Thema ... und Du solltest besser keine Personalverantwortung übernehmen, wenn Du im Berufsalltag genauso unterwegs bist, wie Du es oben schreibst.
Ja, ich denke auch das das eher in die Richtung ging und sie dann einfach nicht mehr konnte.

Wäre aber natürlich gut hier eine auswendig gelernte Entschuldigung parat zu haben, "kein bock" klingt halt einfach blöd.

Sie hätte ja einfach sagen können "ich konnte einfach nicht mehr" und es hätte viel weniger Aufregung gegeben.


Hatte ja schon weiter oben geschrieben das man hier vielleicht die im Vergleich mit den Herren geringere medienerfahrung gemerkt hat.
 
Würde eher nicht auf küng tippen.

Evenepoel und ganna sind eigendie besten zeitfahrer der welt und daher theoretisch favorit. Lediglich der etwas winklige kurs spräche gegen sie. Der spricht aber auch nicht für küng. Da könnte van aert etwas wett machen was ihm an (minimaler) Qualität ggü den anderen beiden fehlt
Winkliger Kurs?
1691741518566.png
Gibt eine Handvoll Kurven, sonst gehts praktisch nur geradeaus.
Der Schlussanstieg ist ja mittlerweile bekannt.

Grüße
 
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Und was bringt es genau wenn man dann irgend eine glattgefeilte Mediencoach-Aussage raushaut?

Ich glaube so einfach und lapidar wie es dargestellt wird ist Reusser die Aussage nicht über die Lippen gekommen sein. Ob man das öffentlich so preisgibt überlegt man sich schon…. Sie ist ja nicht erst seit 2 Jahren Profi. Die Verzweiflung bzw. der Knacks scheint nicht unerheblich zu sein wenn man öffentlich derart die Hosen runter lässt.

Ich nehme sie als durchaus auch streitbaren Charakter wahr. Dass sie hier geradeheraus Ross und Reiter beim Namen nennt verdient in meinen Augen Respekt.

Klar, man hätte irgend was von Magen/Kreislauf/Rücken faseln können und dann wäre das Thema gestern Abend schon vergessen gewesen. Wäre sicher bedeutend einfacher.

War nicht jeder schon mal an einem Punkt, an dem schlicht nix mehr ging? Damit umzugehen und so etwas zu akzeptieren - da entwickelt sich in der Gesellschaft gerade einiges. Den Hochleistungssport sollte man nicht ausnehmen.
Das stimmt, die ganze Aussage liest sich schon deutlich anders.

Allerdings ist es halt schon so das man im heutigen medienzeitalter nicht nur auf die gesamtaussage, sondern auch auf jedes einzelne Wort achten muss, weil insbesondere in den social media viele Leute dann nur ein paar Worte oder einen 10 Sekunden video Schnipsel sehen und dann darüber diskutieren ohne das ganze ding gehört zu haben.

Aber es stimmt natürlich auch das es generell gut ist das mehr über mentale Gesundheit gesprochen wird anstatt einfach irgendeine andere Ausrede vorzuschieben.

Insbesondere im radsport gab es ja gerade auch bei den Damen leider in den letzten jahren ja einige probleme dieser art bis hin zu suiziden (Olivia podmore, kelly catlin), da ist es gut das man das thema mentale Gesundheit im sport auf die Tagesordnung bringt und auch teams dafür sensibilisiert anstatt es wie früher unter den Tisch zu kehren bis es zur Katastrophe (suchterkrankung oder suizid) kommt.
 
Es geht doch viel weniger um Medienerfahrung, sondern um das erkennen von Krankheit vs. fehlender Motivation.
Wenn sich Fr. Reusser wirklich im, oder zumindest auf den Weg in ein Burn Out bewegt, dann Wünsche ich Ihr alles Gute und viel Erfolg da gut und stark wieder rauszukommen (hatte leider selbst das "Vergnügen" vor etwa 5 Jahren). Das tükische ist hier ja, dass man schon lange krank ist, es aber selbst und oft auch das Umfeld gar nicht merkt, deshalb wäre das abtreten Ihres Spot an eine Kollegin ja nicht möglich gewesen.
Konsequenter Weise müsste Sie sich aber jetzt dann aus dem Spitzensport zurückziehen und erst nach Monaten wieder kommen können.
Da wir aber alle keine Diagnose stellen können, dürfen wir mit Respekt die Sache betrachten und das Beste hoffen.
Falls es nur mangelnde Motivation war, bin ich bei @pjotr.
 
Dass jetzt die "Burn Out-Sau" durchs Dorf getrieben wird, ist zwar zu erwarten gewesen, dumm nur, dass nach wie vor in der Wissenschaft hochumstritten ist, was Burn Out überhaupt ist, dass es dafür keine allgemein akzeptierte Definition gibt und nach wie vor diskutiert wird, ob es sich dabei überhaupt um eine Krankheit handelt.
Keinesfalls ist Burn Out gleichzusetzen mit Depressionserkrankungen.
 
Ich tippe auf Küng, einfach weil er verdient hätte mal ganz oben zu stehen. Richtig fit scheint er auch zu sein.

Hat Schwarzbauer eigentlich Protest eingelegt?
 
Es geht doch viel weniger um Medienerfahrung, sondern um das erkennen von Krankheit vs. fehlender Motivation.
Wenn sich Fr. Reusser wirklich im, oder zumindest auf den Weg in ein Burn Out bewegt, dann Wünsche ich Ihr alles Gute und viel Erfolg da gut und stark wieder rauszukommen (hatte leider selbst das "Vergnügen" vor etwa 5 Jahren). Das tükische ist hier ja, dass man schon lange krank ist, es aber selbst und oft auch das Umfeld gar nicht merkt, deshalb wäre das abtreten Ihres Spot an eine Kollegin ja nicht möglich gewesen.
Konsequenter Weise müsste Sie sich aber jetzt dann aus dem Spitzensport zurückziehen und erst nach Monaten wieder kommen können.
Da wir aber alle keine Diagnose stellen können, dürfen wir mit Respekt die Sache betrachten und das Beste hoffen.
Falls es nur mangelnde Motivation war, bin ich bei @pjotr.
Wir kommst du auf burn out oder Krankheit? Dass sie krank ist, behauptet keiner, auch sie selbst nicht. Auch nicht dass sie burn out hat. Da braucht man nun nichts reininterpretieren, weil man gerne drüber redet
 
Keinesfalls ist Burn Out gleichzusetzen mit Depressionserkrankungen.
Alles richtig was Du schreibst. Können wir uns darauf einigen, dass es eine psychische Einschränkung ist, welche Auswirkungen auf die Physis hat.
Und nur weil Psychische Erkrankungen noch schwer mit naturwissenschaftliche Methoden fassbar sind, kann ja wohl nicht der Schluss daraus gezogen werden, dass es diese nicht gibt, oder?
 
Ich hoffe auch, dass es Stefan Küng heute packt und sich den Titel holt, er scheint mir gut drauf zu sein. Ansonsten dürften wohl F. Ganna oder G. Thomas die Siegesanwärter sein.
 
Wir kommst du auf burn out oder Krankheit? Dass sie krank ist, behauptet keiner, auch sie selbst nicht. Auch nicht dass sie burn out hat. Da braucht man nun nichts reininterpretieren, weil man gerne drüber redet
Ich hatte es nur aus der Diskussion geschlossen und auch aus dem Verweis auf Kämna - kann natürlich völlig falsch sein. Den letzten Satz finde ich Schade, macht aber nix.
 
Ich hoffe auch, dass es Stefan Küng heute packt und sich den Titel holt, er scheint mir gut drauf zu sein. Ansonsten dürften wohl F. Ganna oder G. Thomas die Siegesanwärter sein.
Thomas wäre geil! Aber ich glaube eher an Remco und Wout Hab das Gefühl, dass es heute super eng wird.
 
Wir kommst du auf burn out oder Krankheit? Dass sie krank ist, behauptet keiner, auch sie selbst nicht. Auch nicht dass sie burn out hat. Da braucht man nun nichts reininterpretieren, weil man gerne drüber redet
Ob sie wirklich Burnout hat weiß ich nicht, aber das hier klingt zumindest nach mental stark ausgebrannt und einfach zu viel gemacht

«Vielleicht hätte ich schon früher aussetzen sollen. Ich habe mich dann aber versucht zusammenzuraffen – wegen meiner Sponsoren, meinem Team, Swiss Cycling und natürlich auch wegen meiner guten Form. An der Tour de France hat das ja gut geklappt, jetzt habe ich aber gemerkt, dass es zu weit gegangen ist.» Nun brauche sie Zeit, um etwas anderes zu machen und wieder etwas Hunger zu bekommen."
 
Alles richtig was Du schreibst. Können wir uns darauf einigen, dass es eine psychische Einschränkung ist, welche Auswirkungen auf die Physis hat.
Und nur weil Psychische Erkrankungen noch schwer mit naturwissenschaftliche Methoden fassbar sind, kann ja wohl nicht der Schluss daraus gezogen werden, dass es diese nicht gibt, oder?
Solange sich eine "Erkrankung" nicht sinnvoll beschreiben und abgrenzen lässt, muss man durchaus die Frage stellen, ob es sie überhaupt gibt. Das ist auch deshalb von Bedeutung, weil es die Versorgung anderer Erkrankungen tangiert. Im Falle von "Burn Out" wurde in Vergangenheit angemerkt, dass das "vermeintliche" Krankheitsbild tatsächlich existierende psychische Grunderkrankungen verdecke und damit verhindere, dass diese Grunderkrankungen adäquat behandelt werden. Das etwa bei Depressionen von sehr großer Bedeutung, weil es gesellschaftlich eher akzeptiert wird, zu sagen, man habe Burn Out, als man leide an Depressionen.
Aber wir schweifen ab.

Nehmen wir einfach mal an, dass Reusser unter sowas wie Burn Out leidet. Bleibt erst recht die Frage, was zur Hölle sie dann an der Startlinie eines WM-Zeitfahrens macht und warum sie zwei Tage vorher noch im Mixed gestartet ist. Und wen sie es selber nicht merkt, was läuft dann in ihrem Umfeld schief? Egal wie man es dreht, es bleibt mehr als merkwürdig.
 
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