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Mega Weltmeisterschaft 2023 in Glasgow

Die Steigung zur Festung soll nur 6% sein. Sah gestern im Fernsehen beim ITT der Damen steiler aus.
Ist es auch:

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Re: Mega Weltmeisterschaft 2023 in Glasgow
Nehmen wir einfach mal an, dass Reusser unter sowas wie Burn Out leidet. Bleibt erst recht die Frage, was zur Hölle sie dann an der Startlinie eines WM-Zeitfahrens macht und warum sie zwei Tage vorher noch im Mixed gestartet ist. Und wen sie es selber nicht merkt, was läuft dann in ihrem Umfeld schief? Egal wie man es dreht, es bleibt mehr als merkwürdig.
Sehe ich auch so. Es wirft vor allem ein schlechtes Licht auf die Teamführung/Betreuer eine so "ausgebrannte" Sprortlerin ins Rennen zu schicken. Beim Pferderennen ist man da einfühlsamer.....
 
Sehe ich auch so. Es wirft vor allem ein schlechtes Licht auf die Teamführung/Betreuer eine so "ausgebrannte" Sprortlerin ins Rennen zu schicken. Beim Pferderennen ist man da einfühlsamer.....
Damit Teamführung und Betreuer einfühlsamer reagieren können, müssen sie erstmal vom Problem wissen. Wir wissen allerdings nicht mal genau, wann Reusser selbst sich des Ausmaßes bewusst geworden ist - vielleicht erst gestern im Rennen. Insofern sind solche Schuld- oder Verantwortungszuweisungen auch vorschnell.
 
Damit Teamführung und Betreuer einfühlsamer reagieren können, müssen sie erstmal vom Problem wissen. Wir wissen allerdings nicht mal genau, wann Reusser selbst sich des Ausmaßes bewusst geworden ist - vielleicht erst gestern im Rennen. Insofern sind solche Schuld- oder Verantwortungszuweisungen auch vorschnell.
Vor allem wissen wir nicht einmal ob überhaupt ein Problem vorliegt oder ob sie nicht einfach mal n tag schlecht drauf war.
 
Vor allem wissen wir nicht einmal ob überhaupt ein Problem vorliegt oder ob sie nicht einfach mal n tag schlecht drauf war.
Da ist sie wieder, die herablassende die soll sich mal nicht so anstellen-Art. Weil sie "mal n Tag schlecht drauf war" steigt sie also aus dem ITT bei der WM aus. Dass sie im Interview sagt, dass sich das seit vielen Wochen angebahnt hat, spielt keine Rolle.
 
Da ist sie wieder, die herablassende die soll sich mal nicht so anstellen-Art. Weil sie "mal n Tag schlecht drauf war" steigt sie also aus dem ITT bei der WM aus. Dass sie im Interview sagt, dass sich das seit vielen Wochen angebahnt hat, spielt keine Rolle.
Herrjeh, das hat er doch gar nicht gesagt.

Du interpretierst alles in eine bestimmte, selbst herausgelesene Richtung. Muss aber halt nicht jeder tun und das wenige, was wir ganz konkret "wissen" geht meiner Meinung nach eher nicht in die "medizinische Richtung".
 
Da ist sie wieder, die herablassende die soll sich mal nicht so anstellen-Art. Weil sie "mal n Tag schlecht drauf war" steigt sie also aus dem ITT bei der WM aus. Dass sie im Interview sagt, dass sich das seit vielen Wochen angebahnt hat, spielt keine Rolle.
Bin halt gegen ferndiagnosen vor der heimischen tastatur. Du dafür.
In dem punkt kommen wir wohl nicht mehr zusammen
 
Derweil geht die WM weiter

Chamberlain wird zeitfahrweltmeister bei den junioren, wiggins silber, Louis Leidert Bronze
 
ca. 30 Sek. hinter der Führenden am ersten Messpunkt.
Es gilt auch zu erwähnen, dass der Abstand gleich blieb/nicht anwuchs. War so aus dem CH Chat des Teams (inoffizielle Zeitmessung) zu entnehmen.
Ich habe jetzt nicht alle Kommentare gelesen. Aber das Interview auf SRF ist für mich schon sehr offen und ehrlich. Lieber so, als irgend ein Mensch der zur Maschine wird und dann irgend wann damit zu kämpfen hat, dass er nicht auf seine (mentale) Gesundheit gehört hat.
Respekt an Reusser. Wer es nicht versteht/akzeptiert hat selbst so etwas in richtung mentale Gesundheit nicht erlebt und kann vermutlich nicht nachfühlen.
 
Du interpretierst alles in eine bestimmte, selbst herausgelesene Richtung.
Ich interpretiere überhaupt nichts. Ganz im Gegenteil: Ich verweise darauf, dass nur wenige Informationen verfügbar sind und die sind nun mal in allererster Linie ihre eigenen Aussagen. Die habe ich wiedergegeben und dabei nichts hinzugefügt, interpretiert, diagnosiziert o.Ä. Und ich habe darauf hingewiesen, dass ich es anmaßend finde, wenn andere Leute das tun, nämlich in Richtung einer Verharmlosung.

Freu Reusser war während des Rennens der Ansicht, das Rennen nicht beenden zu können. Das hat sie nach dem Rennen mit nicht technischen oder körperlichen, sondern mentalen Problemen begründet. Hier wird dann relativiert, das seien nur "mentale Befindlichkeiten", sie hätte doch in jedem Fall zuende fahren können und wir würden nicht mal wissen, "ob überhaupt ein Problem vorliegt". Das meine ich mit anmaßenden Verharmlosungen.
 
Und? Wissen wir es denn? (Stichwort ferndiagnose) oder wissen wir es nicht (verzicht auf ferndiagnose)
Wir wissen nichts, das sage ich doch die ganze Zeit! Nochmal: Du scheinst entweder nicht in der Lage oder nicht Willens zu sein zu verstehen, was ich schreibe. Ich diagnostiziere nicht, ich attestiere nichts. Ich gebe lediglich wieder, was Marlen Reusser selbst gesagt hat, nämlich dass das Mentale der Grund für den Ausstieg war. Was immer es ist, war es in dem Moment für sie relevant genug, das Rennen, was immerhin einer der Höhepunkte, wenn nicht sogar der Höhepunkt der Saison hätte sein sollen, zu beenden. Und die von mir jetzt mehrfach benutzten Zitate von dir und anderen stellen diese Relevanz eben in Frage oder sogar in Abrede.

Mentale Probleme und erst recht psychische Erkrankungen sind leider immer noch oft Tabuthema oder werden belächelt. Man stelle sich mal vor, Marlen Reusser hätte das Rennen mit der Begründung beendet, die Schmerzen nach dem Sturz im Mixed-Rennen seien einfach zu groß gewesen. Ich behaupte, niemand hier hätte ihr 'körperliche Befindlichkeiten' unterstellt, gefordert, sie hätte das Rennen trotzdem in jedem Fall beenden müssen oder in Frage gestellt, 'ob überhaupt Schmerzen vorliegen'. Der Tenor wäre eher gewesen 'Schade drum, Kopf hoch, gute Besserung, beim nächsten Rennen wieder angreifen'. Die körperlichen Schmerzen wären ihr geglaubt worden, man wäre davon ausgegangen, dass sie alles, wirklich alles versucht habe, aber es eben einfach nicht ging. Vielleicht hätte der eine oder andere noch einfühlsam berichtet, dass er das gut nachvollziehen könne, weil er selbst schon mal im Rennen gestürzt sei und wisse, was das Tage später für Schmerzen bereiten könne.

Der Umgang mit mentalen Problemen und erst recht psychischen Erkrankungen ist aber (gesamtgesellschaftlich, nicht nur hier im Forum) ein anderer: Oft wird ignoriert, manchmal eben aber auch relativiert, belächelt und in Schubladen gesteckt. Das können wir doch wirklich langsam mal ändern, Stück für Stück in kleinen Schritten. Erster Schritt: Wenn jemand sich traut, solche Dinge in Bezug auf sich selbst offen anzusprechen, einfach so hinnehmen davon ausgehen, dass die Sicht- und Verhaltensweisen der Person schon ihre Relevanz haben. Optionaler zweiter Schritt: Sich anerkennend und vielleicht sogar bestärkend dazu äußern.

Ein Beispiel, wie das aussehen könnte:
https://escapecollective.com/marlen-reusser-is-not-a-machine/
 
Wir wissen nichts, das sage ich doch die ganze Zeit! Ich diagnostiziere nicht, ich attestiere nichts.

vs

Der Umgang mit mentalen Problemen und erst recht psychischen Erkrankungen ist aber (gesamtgesellschaftlich, nicht nur hier im Forum) ein anderer:

Merkst Du?



Nimmt man nur das als gegeben, was sie selbst sagt, bleibt: kein Bock mehr gehabt, weil eh schon müde. Müde kann man verstehen, nach vielen Rennen und Druck. Das zweite nicht, denn ob man müde ist oder nicht, weiß man vorher. Tritt man an, fährt man in der Situation durch.

M.E. zeigt sich im Absteigen übrigens die Mentalität von SD: Umgang mit Niederlagen ist eher bescheiden.
 
Nimmt man nur das als gegeben, was sie selbst sagt, bleibt: kein Bock mehr gehabt, weil eh schon müde.

Das ist halt schon so eine verharmlosende Verkürzung, denn sie hat eben wesentlich mehr gesagt. Sie sprach bspw. deutlich von Problemen, sich zu motivieren ("From the Tour de Suisse onwards, it just wasn’t the same [...] I didn’t have time to catch my breath." und "[...] it’s nice to win, but also you have to get motivation for every time trial. I first need to enjoy this year a bit, and have a rest – and then I’ll see how I feel towards this next one.") und mentaler Be- bzw. Überlastung, die schon länger anhält ("like I’m caught up in a never-ending downward spiral" oder "I tried to get my head back on straight, but it wasn’t going well today, just as it hasn’t been going well since the start of this World Championship").

Den von mir verwendeten Begriff "mentale Probleme" halte ich dafür für eine treffende Zusammenfassung. Mehr habe ich in konkretem Bezug auf Marlen Reusser mit keiner Silbe gesagt, deswegen sehe ich auch nicht, was ich "merken" könnte.
 
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