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Muskulatur macht zu im Untergriff

Flippo77

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Hi zusammen,
ich bin Hobbyfahrer. D.h. ich fahre erst seit 2-3 Jahren eher kurze Touren(bis 50km). Im Sommer regelmäßig.
Ich habe seit jeher das Problem, dass ich wenn ich die Hände auf den Untergriff positionieren die Muskulatur rund um die Leistengehend/Oberer Oberschenkel relativ schnell zu macht. Meistens fahre ich immer nur 5 Minuten Unterlenker, da es sonst echt unangenehm wird. Diese Probleme hab ich an den STIs überhaupt nicht. Außerdem merke ich, dass mir du weniger Kraft zur Verfügung steht.
Mittlerweile fahre ich das dritte Rennrad, alle leicht unterschiedlich von der Geometrie her, das problem jedoch gleichbleibend.
Hab jetzt bisschen recherchiert und konnte dazu nichts finden. Jemand eine Idee woran das liegen könnte? Beweglichkeit, muskuläre Defizite, Sitzposition?
Über Meinungen bin ich dankbar :)
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von mi gravelt

Hilfreich
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Das dürfte DER Anwendungsfall für eine kürzere Kurbel sein 😎
Jetzt bin ich neugierig. Als Laie ist mir das noch nicht untergekommen. Das also kann solche Beschwerden verursachen?
Ich fahre aktuell das Radon R1 Rival in 53cm. Ich bin 176cm "groß" und habe eine Schrittlänge von 82,5cm. Laut Radon Website ist die Kurbellänge beim 53er Rahmen 17,25cm.
Gibt's hier eine Faustregel wie lang die Kurbel sein sollte, oder nimmt man da einfach das nächst kleinere?
 
Jetzt bin ich neugierig. Als Laie ist mir das noch nicht untergekommen. Das also kann solche Beschwerden verursachen?
Ich fahre aktuell das Radon R1 Rival in 53cm. Ich bin 176cm "groß" und habe eine Schrittlänge von 82,5cm. Laut Radon Website ist die Kurbellänge beim 53er Rahmen 17,25cm.
Gibt's hier eine Faustregel wie lang die Kurbel sein sollte, oder nimmt man da einfach das nächst kleinere?
Du öffnest mit kürzerer Kurbel den Hüftwinkel, weil das Bein nicht mehr so hoch kommt. Faustregel puh keine Ahnung, aber aktuell sind kurze Kurbeln der heiße Scheiß. Wout (1,90m) und Niklas Behrens (1,95m) von Visma zB fahren beide 165mm. Vingegaard wurde grade erst mit 150mm gesichtet. Pogacar ist seit letztem Jahr mit 165mm unterwegs.

Hier gibts einen Artikel dazu, wo u.a . das drin steht zu den Vorteilen kürzerer Kurbeln:

"Shorter cranks reduce the overall circumference of the pedal stroke and the height difference between the top and bottom dead centre positions. This reduction in movement range helps minimise the range of motion required at the knee and hip, potentially enhancing comfort and lowering the risk of impingement, particularly in aggressive positions such as time trials."
 
Jetzt bin ich neugierig. Als Laie ist mir das noch nicht untergekommen. Das also kann solche Beschwerden verursachen?
Ich fahre aktuell das Radon R1 Rival in 53cm. Ich bin 176cm "groß" und habe eine Schrittlänge von 82,5cm. Laut Radon Website ist die Kurbellänge beim 53er Rahmen 17,25cm.
Gibt's hier eine Faustregel wie lang die Kurbel sein sollte, oder nimmt man da einfach das nächst kleinere?
Wenn dann direkt auf 165mm und denke daran den Sattel nach oben zu stellen.
 
Wenn dann direkt auf 165mm und denke daran den Sattel nach oben zu stellen.
Generell, oder mit kürzerer Kurbel?

Kommt da nur die baugleiche Kurbel in Frage, oder kann man auch andere Modelle verwenden?
Und reicht das Austauschen der Kurbelarme?
Aktuell ist die SRAM Rival D1, DUB, 48/35T verbaut.
Du öffnest mit kürzerer Kurbel den Hüftwinkel, weil das Bein nicht mehr so hoch kommt. Faustregel puh keine Ahnung, aber aktuell sind kurze Kurbeln der heiße Scheiß. Wout (1,90m) und Niklas Behrens (1,95m) von Visma zB fahren beide 165mm. Vingegaard wurde grade erst mit 150mm gesichtet. Pogacar ist seit letztem Jahr mit 165mm unterwegs.

Hier gibts einen Artikel dazu, wo u.a . das drin steht zu den Vorteilen kürzerer Kurbeln:

"Shorter cranks reduce the overall circumference of the pedal stroke and the height difference between the top and bottom dead centre positions. This reduction in movement range helps minimise the range of motion required at the knee and hip, potentially enhancing comfort and lowering the risk of impingement, particularly in aggressive positions such as time trials."
Danke für die Details und den Link. Scheint wirklich meine Beschwerden zu erklären.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Flippo77 ich tippe mal, dass Du im Alltag wie viele ein Schreibtischtäter bist und damit viel sitzen mußt, richtig?

Genau hier liegt das Übel, denn durch die Position auf dem Rad sinkst Du noch tiefer in diese Haltung rein und entstandene Defizite in der Muskulatur verstärken sich.

Wenn Du Dir die Muskulatur im Bein- und Hüftbereich anschaust, wirst Du sehen, dass der Oberschenkel "nur" dafür da ist, dass sich der Unterschenkel bewegt und die Muskulatur um die Hüfte das Bein hebt.
Besonderen Fokus sollte man hier z.B. auf den Hüftbeuger legen.

Durch die sitzende Tätigkeit "erschlaft" dieser, da er die meiste Zeit des Tages nichts zu tun hat und ein schlafer Muskel kann nicht mehr die Funktion bieten. Deswegen schlurfen alte Menschen oft, denn der Hüftbeuger ist nicht mehr kräftig genug und damit können sie das Bein nicht mehr richtig heben.

Also schau mal nach Übungen für den Hüftbeuger und dann sollte sich das Problem reduzieren.
 
Eine Idee was ich da dehnen könnte?:
@Flippo77 ich tippe mal, dass Du im Alltag wie viele ein Schreibtischtäter bist und damit viel sitzen mußt, richtig?

Genau hier liegt das Übel, denn durch die Position auf dem Rad sinkst Du noch tiefer in diese Haltung rein und entstandene Defizite in der Muskulatur verstärken sich.

Wenn Du Dir die Muskulatur im Bein- und Hüftbereich anschaust, wirst Du sehen, dass der Oberschenkel "nur" dafür da ist, dass sich der Unterschenkel bewegt und die Muskulatur um die Hüfte das Bein hebt.
Besonderen Fokus sollte man hier z.B. auf den Hüftbeuger legen.

Durch die sitzende Tätigkeit "erschlaft" dieser, da er die meiste Zeit des Tages nichts zu tun hat und ein schlafer Muskel kann nicht mehr die Funktion bieten. Deswegen schlurfen alte Menschen oft, denn der Hüftbeuger ist nicht mehr kräftig genug und damit können sie das Bein nicht mehr richtig heben.

Also schau mal nach Übungen für den Hüftbeuger und dann sollte sich das Problem reduzieren.
Schreibtischtäter, schuldig. Meistens sind es Ausfahrten direkt vom Stuhl aufs Rad zum mentalen Ausgleich.
Vielen Dank für den Tipp, da schau ich gleich mal was ich da tun kann um die noch mehr anzusprechen. Ich mach eh drei Mal die Woche Krafttraining, da kann ich da sicher einbauen.

Was mich bissl stutzig macht ist, dass selbst wesentlich unfittere Leute aus meinem Bekanntenkreis dort weniger Defizite zu haben scheinen als ich und dass ich, wenn ich Sitzhaltung nur minimal öffne, also vom Unterlenker and die STIs greife, die Probleme sofort komplett verschwinden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst mal wäre doch interessant wie hoch und wie lang du sitzt bevor man irgendwelche Teile tauschen will.
Im Anschluss dann gezielt gucken ob man mit Mobilisation oder Kräftigung was erreichen kann.

Für 176 ist eine 172.5er Kurbel jetzt nicht voll daneben, dass es offensichtlich ist hier handeln zu müssen.
 
Erst mal wäre doch interessant wie hoch und wie lang du sitzt bevor man irgendwelche Teile tauschen will.
Im Anschluss dann gezielt gucken ob man mit Mobilisation oder Kräftigung was erreichen kann.
Dem würde ich mich anschließen. Auf jeden Fall prüfen (lassen), ob die Sitzposition passt, dann zusätzlich an der Mobilisierung und Kräftigung der gesamten Hüftmuskulatur und des "Drumrum", d.h. Rücken und Core arbeiten. Gerade Schreibtischsitzer haben hier Defizite.

Dass ein Bereich der Muskulatur "zumacht" bedeutet nichts anderes, als eine totale Überlastung dieses Bereichs. Die Überbeanspruchung - sofern sie nicht durch gezielten Kraftaufwand/Übungen bewusst provoziert wird - ist das Ergebnis von kompensatorischer Muskelarbeit, d.h. Muskelbereiche/Bewegungssysteme, die nicht für diese konkrete Aufgabe ausgelegt und geeignet sind, übernehme diese Arbeit, weil die primären Muskeln/Arbeits- bzw. Haltesysteme damit (schon) überfordert sind.
 
Genau deswegen😁 ohne Powermeter sollte das ein überschaubares Investment sein🤝
Da ich mich ja so gar nicht auskenne: Es ist nur möglich/sinnvoll einfach die gleiche Kurbel samt Kurbelarme nochmal in einer anderen Größe zu kaufen, oder? Also z.B. die hier? Tatsächlich scheinen die kleineren Größen sonst fasst überall vergriffen zu sein
Erst mal wäre doch interessant wie hoch und wie lang du sitzt bevor man irgendwelche Teile tauschen will.
Im Anschluss dann gezielt gucken ob man mit Mobilisation oder Kräftigung was erreichen kann.

Für 176 ist eine 172.5er Kurbel jetzt nicht voll daneben, dass es offensichtlich ist hier handeln zu müssen.
Das mess ich gern mal nach Zuhause. Hab zwar noch keine Ahnung wie, aber Google wird da hoffentlich schon helfen.
 
Versteif dich nicht auf die Kurbellänge. Jahrzehnte sind alle glücklich und zufrieden mit ungefähr der Länge in Verhältnis zu deiner Körpergröße gefahren. Jetzt fahren ein paar Profis etwas kürzer und alle Hobbyfahrer sind aufgeregt.
Insbesondere weil hier scheinbar ein größeres Problem vorliegt solltest du erst mal das echte Problem suchen, nur 5 Minuten Unterlenker fahren können ist echt extrem.

(wärst du 10-15cm kleiner würde die Sache anders aussehen).
 
Empfehle jedem, der sich mit dem Thema Kurbellänge befasst, den Vortrag von Jim Martin, unzweifelhaft einer der einflussreichsten Wissenschaftler auf diesem Gebiet, anzusehen:
https://www.ucsfcme.com/cycling/bikefit/syllabus/Myths and Science of Cycling.pdf
Selbst sehr große Veränderungen der Kurbellänge haben demnach allenfalls sehr geringfügige Auswirkungen Soweit ich die Literatur kenne, gibt es auch keine neueren Studien, die zu grundsätzlich anderen Ergebnissen kommen. Allenfalls kann man die Empfehlung aussprechen, dass, wenn man bei seinen Überlegungen zur Kurbellänge zwischen zwei Alternativen entscheiden muss, eher die kürzere wählen sollte. Allzu hart ist die Evidenz dafür aber auch nicht (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27484153/) Es spricht also nichts dagegen, es mit kurzen Kurbeln zu versuchen, dass die hier diskutierten Probleme lösen, ist allerdings mehr als fraglich.

Das Problem, dass Du hast @Flippo77, ist, dass Du wahrscheinlich vom Körperbau / Anatomie keine besonders günstigen Voraussetzungen hast, um lange Unterlenker zu fahren. Dass nicht jeder Mensch diesbezüglich mit den gleichen Voraussetzungen auf die Welt kommt, kann man auch schön im Profipeloton sehen. Auch da, in der absoluten Elite des Radsports, findet man Leute, die sehr gut, sehr lange in Unterlenker- oder Zeitfahrposition fahren können, und andere, für die das nicht zutrifft.

Das zweite und wesentlich größere Problem ist, dass Du einfach nicht genug fährst, um Dich an die Unterlenkerposition gut zu gewöhnen. Bei Touren bis 50km ist gar nicht genug Anpassungsdruck gegeben, um sich an eine andere Sitzposition zu gewöhnen. Da helfen auch die beliebten Ratschläge bezüglich Stärkung der Rumpfmuskulatur, Core-Training etc. nicht. Das sind - auch mit Blick auf die oben schon erwähnten sher unterschiedlichen anatomischen Voraussetzungen - alles nur Nebenkriegsschauplätze. Da kann man sich mal Gedanken drüber machen, wenn man die Zeit auf dem Rad bereits maximiert und regelmäßig (!) mehr als 100 km auf dem Rad fährt. Unterlenker auf dem Rad muss man genauso trainieren wie andere Dinge auch: Durch Steigerung des Umfangs und der Belastung in dieser Position. Dabei werden sich auch Mißempfindungen nicht vermeiden lassen. Wer die Unterlenkerposition verlässt, wenn es unangenehm wird und die Leistung runter geht, wird sich in dieser Position nicht verbessern. Und bei ohnehin offenbar begrenzter Trainingszeit ist es auch nicht sinnvoll, davon auch noch welche für irgendwelche andere sportlichen Betätigungen zu verschwenden, in der vagen Hoffnung, das könnte vielleicht die Sitzposition verbessern.

Wenn man nicht gut in der Unterlenkerposition ist, muss genau diese so oft es geht fahren. So einfach ist das.
 
Wenn man nicht gut in der Unterlenkerposition ist, muss genau diese so oft es geht fahren. So einfach ist das.
Bevor man das tut sollte man allerdings abklären ob die Position nicht voll daneben ist. Nicht dass da am Ende andere Probleme bei rauskommen, wenn man sich in die Zwangshaltung quält.


z.B. Sattel deutlich zu hoch, Sitzlänge zu kurz/zu lang, Überhöhung in Unterlenkerposition zu viel
 
Ich fahre auch selten im Unterlenker, einfach, weil ich kaum Notwendigkeit dazu sehe. In zwei Fällen ist es für mich aber sinnvoll: In Abfahrten und im Sprint. Im ersteren trete ich kaum, im zweiteren bin ich im Wiegetritt (sitze also nicht).
@Flippo77 Willst du "unbedingt" im Unterlenker fahren?
 
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