Theorie. Der Rollwiderstand ändert sich ständig weil sich der Untergrund auch ständig ändert. Ausser, man fährt auf der Bahn. Die Werte der Conti-Rollenprüfstände sind nicht 1:1 übertragbar. Berufsradfahrer fahren auf nachweislich schlecht rollenden Schlauchreifen. Trotzdem kommt keine Hobbylusche auf tubeless an denen vorbei.
Der Wind kommt auch nicht aus definierter Richtung wie im Strömungskanal. Mal hast Du Vorteile durch aerodynamisch optimiertes Fahrrad, mal bremst es Dich aus.
Nein, das ist nicht ganz richtig. Der Rollwiderstand auf normalen (gemischten) Strassen wird ab den üblichen Drücken wesentlich auch durch die Impedanz bestimmt (nicht nur durch die Walk-Arbeit), ersteres messen die Rollenprüfstände aber überhaupt nicht. Die Impedanz steigt mit höheren Drücken auf üblichem Strassenuntergrund stark an. Das ist alles oft getestet und gut dokumentiert.
Man möchte deshalb (insbesondere vorne) einen Reifen fahren, der aus aerodynamischen Gründen so schmal wie möglich ist, ohne aber (wegen Durchschlag etc.) so schmal zu sein, dass er exzessiv hohe Drücke benötigt . Und das mit der passenden Felge, die mindestens 105% (Daumenregel) so breit wie der Reifen baut. Letzteres ist wichtig, da dieser "Trigger" eine turbulente Grenzschichtströmung induziert, der es der Aero-Felge erst ermöglicht, den Luftstrom zu kontrollieren. Ohne diese Grenzschichtströmung "existiert" die Aero-Felge für die Aerodynamik nicht, man kann sie sich komplett sparen. Und das gilt natürlich auch für Anströmungswinkel > +/-0, dafür werden Aero-Reifen/Felgen-Kombinationen heute optimiert.
Ab einer Geschwindigkeit, die Aero-Optimierungen sinnvoll macht, befindet sich der Summenvektor der verschiedenen Anströmung meist innerhalb von +/- 20°, ausser Du fährst bei Sturm.
Und dass Schlauchreifen oder auch Clincher (wird mittlerweile auch nicht selten von Pros gefahren) per se einen höheren Rollwiderstand als TL haben, ist auch so ein Gerücht, das nur in sehr vereinfachten Modellen einen sehr begrenzten Wahrheitsgehalt hat.