Oh je..... Da kolportierst Du aber im Grunde die üblich Konus- vs. RiKuLa- Glaubensdiskussion, die schon in den 80ern keine Substanz hatte: Für die Langlebigkeit spielt es nämlich erstmal kein Rolle, welcher Art die Lagerungen sind, sondern letzlich erst einmal die Materialgüte. Und da liegen gewöhnliche Rillenkugellagereinheiten in Sachen Materialhärte auf dem Niveaus von Oberklasse Konusnaben. Will sagen, dass die Härte der Laufbahnen / Konus entscheidend ist. Gute Konus-Naben zeichnen sich durch gehärtete Konen und eingepresste Stahllaufbahnen aus. Das ist im Zweifel der Kasus Kacksus bei billigen Naben dieser Art. Die Kugeln sollten alle die gleiche Größe haben, wo in der Regel dadurch gesorgt wird, dass die Chargen entsprechend sortiert sind - da ist selbst bei Standardnaben leidlich für gesorgt. Dann kommt die Einstellerei, die bei RiKuLa's nun einmal gar nicht erst anfällt.
Die Schwierigkeit bei Naben mit Rillenkugellagern ist letztlich dafür zu sorgen, dass diese sich axial nicht verschieben können. Erst wenn die Laufbahnen resp. innerer und äußerer Ring so weit gegeneinander verschoben werden, dass die Kugelkäfige und letztlich die Kugeln Schaden nehmen, gehen auch die Lager zu Bruch. Deswegen ist eine relativ hohe Fertigungspräzision erforderlich, bzw. geignete Einstellmöglichkeiten. Die LAger müssen hinreichend abgestützt sein.
Das gilt auch für die vorgebliche Weitung des Lagersitzes, von dem Konusnaben nur dann betroffen sind, wenn die Laufbahn einfach in den Alukörper gefräst ist: Vertikal reicht die Luft so gut wie nie, dass da Bewegung im Spiel ist. Und wenn sich axiales Speil bemerkbar macht, ist der Sitz zu weit gefräst. Werden die Lager, anders herum gequetscht, tut es ihnen ebenfalls nicht gut.
Aber ein wirklich kaputtes Rillenkugellager kommt seltener vor, als man denkt: Die meisten fangen schon an, ihre Lager auszutauschen, obwohl da nur ein bisschen Dreck drin ist. Es suggeriert vielleicht rauen Lauf, ist aber meist nicht so - echte Schäden in den Laufbahnen machen sich unmißverständlich bemerkbar. Lager raus, spülen oder Fett durchpressen, bzw. nach dem SPülen neues Fett rein und fertig. Auch der Tausch / Ausbau /Einbau ist weit weniger kompliziert als manche denken. Empfindlich sind die nicht.
Lange Rede. kurzer Sinn RiKuLa's müssen in der Regel genauso wenig getauscht werden, wie hochwertige Konusnaben in kurzen Abständen gewartet werden müssen.
Referenz? Nicht in der Preisklasse! Richtig gut, präzise und langlebig kostet unabhängig von der Lagerart, mehr. Und da gibt es heute einige sehr gute:Whit Industries, PMP, Chris King ( wobei die so teuer sind, dass hier einfach nicht genug Langzeiterfahrungen vorliegen können.....), nach wie vor Campa Record und
Shimano Dura Ace......
Das nenne ich Referenzen. Im Preiswertbereich gibt es so manche Gute. Miche war genannt, viele Taiwan Naben könnten, stehen und fallen aber mit der Fertigungspräzision. Früherer Konusnaben wie Chorus, Centaur, aber auch Ultegra konnten dann mithalten, wenn die Laufbahnen den teurern Geschwistern zumindest ebenbürtig in der Güte waren.
soweit meine Einschätzung.
Gestritten wird erst wieder nach Weihnachten........
Bis dahin wünsche ich Dir ein frohes Fest und laß Dich reich beschenken......