@MucPaul Ich glaube eher, du solltest mal selber lesen, was du schreibst, und worauf du antwortest.
Deine lange Argumentation stimmt auch zu grossen Teilen. Aber im Grunde genommen bestätigt sie nur, was ich zuvor schon geschrieben hatte. Deshalb nochmals zu den beiden Zitaten, auf welche ich mich bezog:
Die höheren Preise rühren ja nicht daher, dass die Arbeiter besser bezahlt werden.
Diese Aussage ist nachgewiesenermassen falsch. Denn wie beschrieben steigen die Löhne der Arbeiter an. Das passiert entweder am selben Standort, oder aber durch den von dir beschriebenen Wettbewerb der Standorte. Da wir hier von Rennrädern sprechen, ist im Übrigen China immer noch das führende Herstellerland. Das wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern, sondern höchstens etwas verschieben. Denn die kokurrierenden Ländern haben schlichtweg nicht die Personalkapazitäten dazu.
Teils... teils. Die Lohnkosten in Asien steigen, aber nicht die Herstellungskosten des Bikes. Da, wo Japan preislich nicht mehr konkurrenzfähig war, wanderte die Produktion nach Taiwan, dann nach China, dann nach Cambodia und Vietnam. Irgendwann dann vermutlich nach Myanmar oder Bangladesh. Und Afrika wartet.
Und dieser entscheidende Satz stimmt so eben nicht. Nicht in der Theorie, und erst recht nicht in der Praxis. Du beschreibst das ja ein Stück weit gleich selbst im letzten Beitrag. Der Wettbewerb spielt eben überregional und über die Branchen hinweg, und drückt so auf breiter Front die Lohnkosten, und damit die gesamten Herstellungskosten der Bikes, nach oben. Die Idee, dass man einfach und ohne zusätzliche Kosten den Standort verlagern kann, ist schlichtweg illusorisch (und ja, ich weiss das sogar aus eigener praktischer Erfahrung). Infrastruktur, Lieferketten, vor allem aber Know How sind hier die Stichworte.
Dass die Bikes nicht nur deswegen teurer geworden sind, ist natürlich wahr. Aber darum ging es mir ja nicht.
Ach ja, und nein, Afrika wartet vielleicht, wird aber in grossen Teilen noch lange warten. Aber das ist ein Thema für sich.