Tja also... Rennrad-Trainingslager in den Alpen ist jetzt vorüber. Ab Rheinfelden in die Schweiz, dann Frankreich, dann wieder Schweiz und zurück. 9 Tage Erfahrungen sammeln auf knapp 15000 HM in etwas mehr als 1000 km. Siehe auch Reisethread.
Verkehrspolitisch betrachtet (nur darum geht es mir hier) war ich erschrocken über die vielen Schnell- und Dichtüberholer in der Schweiz. Das wurde von uns noch mal als schlechter empfunden als in D und zwar um einiges. Jeder 4. Autofahrer - ich habe mal einen ganzen stark befahrenen Pass hoch durchgezählt - hat hier einfach unzureichend Abstand gehalten 30 - 80 cm geschätzt) und dazu fahren sehr viele Schweizer irre "sportlich" und nehme uneinsehbare Kurven mit "Mut" (wirdschonnixkommen).
Völlig überraschend: Direkt ab der Grenze zu F und weiter nach Pontarlier wurde es schlagartig besser. Nicht doppelt so gut, eher 10x! Klar, es gab auch einen Schwachmat hier - wie überall. Aber Das war die absolute Ausnahme.
Wieder zurück in der Schweiz - ein Dichtüberholer nach dem Anderen. Wir haben uns dann angewöhnt, frühzeitig den Arm rauszuhängen wenn Gegenverkehr kam oder "Abstand halten" zu winken. Das führte auch zu mehreren Berührungen, weil dennoch überholt wurde. Aber so war es einigermaßen auszuhalten.
Das ist mein Fazit zur Schweiz durch diverse Kantone im Norden, Osten und in der Mitte. Die Deutschen, die uns überholt hatten, waren fast alle teils erheblich angenehmer. Perfekt spanisch überholte eine Frau in einem Q7 mit BAD-Kennzeichen.
Die Radwege in CH waren dafür durchweg besser als in F. Dort werden sie auch oft immer schmaler, bis sie ganz verschwinden. Also Radfahrersymbol auf dem Streifen und ein paar Meter weiter sind nur noch 10 cm Streifchen da. Gerade um Aix les Bains ist das oft zu sehen. Leider haben dort auch einige Franzosen ein Revierdenken inne.
Und unsere Mädels waren ... am Gardasee, ergo Italien und meine Tochter berichtete von schlimmsten Zuständen, Millimeter dicht auffahrenden Autofahrern "bloß weil Mama anständig und nicht 30 drüber fährt usw." ....und zwar ohne dass ich nachgefragt hatte. Ihre Meinung: Ich wäre ausgerastet.
Kann man haben, für mich ist das nichts. Die Harmonisierung europäischer Werte ist jedenfalls noch nicht vollzogen bzw. gar definiert. Ich bleibe aber dabei, dass vorsätzliche/fahrlässige Menschengefährdung für mich inakzeptabel ist.