AW: Pro-Räder 2011
Zur frage, wiviel macht Technik aus:
Bicycle Quarterly hat den Verlauf derLleistungssteigerungen in 100 Jahren bei Tour de France und Milan-San Remo (letzteres Rennen, weil es die ganze Zeit über auf der gleichen Strecken zurückgelegt wurde)verglichen mit denen im Langstreckenlauf ( 5 und 10 km), also einer Ausdauersportart, wo Material absolut keine Rolle spielt.
Der ganze Artikel ist natürlich recht komplex, die scheinen soweit ich sehen kann, wirklich was von Statistik zu verstehen, und er ist 9 Seiten lang, nix zu tun also, mit der üblichen Doppelseite von Tour etc. Bicycle Quarterly ist im übrigen völlig unabhängig von Anzeigenkunden, also muss nicht zwangsläufig herauskommen, was die Fahrradindustrie freut.
Ich möchte den Artikel jetzt nicht zu stark vereinfachen. Wer wirklich wissen genau will, was drinstand muss sich das Heft selbst kaufen. Eine große Leistungsteigerung, wo das Material eine relativ größere Rolle gespielt haben muss, gab es offensichtlich in den 30er Jahren, als sich die Räder vorallem in der Geometrie sehr gewandelt haben, eine große Leistungssteigerung in den 50ern aber fand statt, ohne dass sich die Technik signifikant geändert hätte. Auch Bremsschalthebel oder ähnliches haben keinen signifikanten Einfluss, und wer hätte es gedacht, Carbon als Rahmenmaterial auch nicht.
Insgesamt gesehen verlaufen die Kurven von Läufern und Radlern jedenfalls sehr ähnlich, die Korrelation ist 0.94, was BQ zufolge bedeutet, dass 88% der Leistungssteigerung bei der Tour der France nicht vom Material kommen kann, sondern von menschlichen Leistungssteigerungen. Die restlichen 12 % schließen all anderen Faktoren und Variablen ein, sodass nur eine sehr kleine Prozentzahl vom Material kommmen kann, wirklich messbar jedenfalls ist der Einfluss nicht.