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Rahmenbau u. Aufbauthread: Grunelli KB-01 Superleg*era EVO

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Re: Rahmenbau u. Aufbauthread: Grunelli KB-01 Superleg*era EVO
Es ging mal wieder weiter Projekt. Die Gabel bereitete mir diesmal echt ein wenig Kopfzerbrechen, da iwie in der Realität alles ein wenig anders ist als auf dem Papier:

Das Einlöten der Scheiden mit Silberlot war kein Problem und fast schon Routine:
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Die Scheiden wurden so eingelötet, dass der geringste Abstand zwischen Reifen und Krone 25mm beträgt. um genug Platz für Bleche zu schaffen.

Dann gings an die Sockel für die Bremse. Die Paul Racers benötigen laut offizieller Anleitung Sockel i, Abstand von 334mm zur VR Achse:

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Genau so habe ich es auch umgesetzt (bisher nur gehftet, um zu testen), aber das Ergebnis macht mich ein wenig stutzig, da nun nur noch 15mm zwischen Bremsen und Reifen (584x42) bleiben, bei 3mm Abstand zwischen Bremsschuh und Bremsflanke:

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In dieser Konfiguration sitzt das Blecht recht tief und es entsteht eine unschöne große Lücke zur Krone. Auch der Abstand Bremse - Gabelscheide ist riesig, muss aber scheinbar so.

Im Langloch ist noch 3mm Platz und ich könnte die Sockel 3mm weiter oben neu anlöten aber dann ist alles auf Kante und fühlt sich auch nicht richtig an.

Was sagen die Experten? Hab ich was falsch gemacht, oder passt das alles so und ich mache mir zu viele gedanken?
 
@ Grunelli , Danke für die gewissenhafte Arbeit! In der Anleitung steht ganz unten:…for forks with normal amount of rake…

Wir haben 68mm Vorbiegung. Alles andere als normal. Liegt hier der Hund begraben?

Wobei das auch etwas widersprüchlich ist, müsste doch bei viel rake die Bremse etwas tiefer sitzen, um die Flanke zu treffen…
 
@ Grunelli , Danke für die gewissenhafte Arbeit! In der Anleitung steht ganz unten:…for forks with normal amount of rake…

Wir haben 68mm Vorbiegung. Alles andere als normal. Liegt hier der Hund begraben?

Wobei das auch etwas widersprüchlich ist, müsste doch bei viel rake die Bremse etwas tiefer sitzen, um die Flanke zu treffen…

Genauso ist es! Die Große Vorbiegung wird zum Teil durch den Großen Abstand der Bremse zur Scheide wieder ausgeglichen aber am Langloch sieht man ja, dass ich die Dinger im richtigen Bereich angelötet habe.

Wer hat denn die Paul Racer sonst noch verbaut und könnte mal Bilder senden und den Abstand Reifen - Bremse bei sich mal ausmessen?
 
Mir fällt spontan nur dieses Projekt ein (jedoch in 700c):

https://www.flickr.com/photos/chapmancycles/50645004077

Schaut auch hier sehr knapp aus, wobei hier noch Spiel beim Langloch der Bremsschuhaufnahme wäre.

Bildschirmfoto 2025-01-30 um 11.28.06.png


Interessant ist aber, dass hier die Bremsen deutlich näher an die Gabel kommen. Die Hülse der Bremse liegt ohne Abstand auf dem Sockel auf.

Bildschirmfoto 2025-01-30 um 11.29.04.png
 
Mir fällt spontan nur dieses Projekt ein (jedoch in 700c):

https://www.flickr.com/photos/chapmancycles/50645004077

Schaut auch hier sehr knapp aus, wobei hier noch Spiel beim Langloch der Bremsschuhaufnahme wäre.

Anhang anzeigen 1567681

Interessant ist aber, dass hier die Bremsen deutlich näher an die Gabel kommen. Die Hülse der Bremse liegt ohne Abstand auf dem Sockel auf.

Anhang anzeigen 1567682

Chapman der alte Gauner kannte das Problem wohl bereits und hat die Gabel entsprechend konstruiert.

Zum Abstand: er hat die Sockel abgedreht, was ich auch tun werde, da dies viel besser aussieht.
 
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Ob ich ein Experte bin?

Meine Anmerkungen:
  • Wenn die 15 mm Luft zwischen Reifen und Bremsbogen im Zustand 3 mm Abstand zur Felge sind, dann gibt es eine weitere noch nicht genannte Herausforderung: Ohne Luftablassen wird man so kein Laufrad ausbauen können.
  • Lösungsansatz 1: Die Distanzhülse am Bremsbelag gegen eine niedrigere tauschen, damit man mehr Luft zur Felgenflanke gewinnt (besserer Radausbau).
  • Lösungsansatz 2: andere Bremsklötze verbauen (die mitgelieferten sind sehr lang). Mit kurzen Bremsbelaghaltern aus dem Segment der Seitenzugbremsen kann die Schraube höher im Langloch sitzen. Um diesen Betrag kann der Bremssockel nach oben (ca. 2 mm?).
  • Lösungsansatz 3: man verformt das Schutzblech genau an dieser Stelle etwas.
  • Lösungsansatz 4: Bremssockel um 5 mm nach oben setzen. Dann ist immer noch ein klein wenig Spiel im Langloch.

Mit einer Kombi aus allen Maßnahmen gewinnt man die notwendigen 7 bis 10 mm Luft.
P.s.: mit diesem Feilschen um mm seid ihr nicht alleine.
 
Das sehe ich genauso und verlasse mich ungern auf Maßangaben einzelner Bauteile für die Position ihrer Anlötteile. Das ermittelt man lieber am konkreten Objekt im Versuch, jedes Mal wieder.

Durch den Tausch der Unterlegscheiben an den Bremsbelägen, dickere nach außen und dünnnere nach innen, gewinnt man auch noch etwas Platz unter den Bremsarmen, weil sie dann für die gleiche Belagstellung gegenüber der Felge weiter nach oben zeigen müssen.
Mehr Abstand zwischen den Sockeln hat den gleichen Effekt, aber irgendwann wirkt dann die Grundstellung der Bremse unharmonisch.

Die Beläge müssen nicht unbedingt mittig in den Länglöchern sitzen. Die Bremsen funktionieren auch noch, wenn die Langlöcher nach unten hin ausgereizt sind und die Bremsen entsprechend weiter oben sitzen. Etwas Hebelwirkung fehlt dann zwar, aber das verschlechtert das Verhalten der Bremsen nicht wahnsinnig.

Die Bremsbeläge wirken übermäßig lang und liegen innen an der Gabel an, das muss nicht sein. Da würde ich kürzere verwenden oder sie einfach umdrehen; der "Scheibenwischer" an Koolstop-Belägen hat keinen sonderlich großen Effekt und darf ruhig abgeschnitten werden.
Wenn die Beläge nicht mehr so deutlich mit der Gabel überlappen, können die Sockel ggf. weiter abgefeilt werden und die Bremse näher an den Gabelkopf bzw. Hinterbau bringen, aber das finde ich optisch jetzt auch nicht schlimm.
 
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Noch ein kleiner Nachtrag:
Mittelzugbremsen können, je nach Hebelverhältnissen, Witterung, Reibungspartner etc., furchtbar kreischen. Da hilft dann manchmal nur noch ein sehr großzügiger Anstellwinkel der Bremsklötze. So können dann im Fahrbetrieb schnell mal 3 mm Luft (links plus rechts) verschwinden.
Je kürzer der Bremsbelag ist, desto einfacher ist eine größere Schrägstellung. Und der kürzere Belag kann sich auch weniger aufschwingen.
Und je kürzer der Bremssockel, desto stabiler das System und die Frequenzen gehen in die höheren Bereiche.
Vorsicht auch bei der Bearbeitung (besser nicht bearbeiten) der Gleitflächen der Sockel. Je geringer das Spiel zwischen Sockel und Bremse ist, desto weniger kann sich aufschwingen also pfeifen/kreischen. Wobei das bei der Paul mit ihrer zusätzlichen Hülse nicht so ins Gewicht fällt.

Wenn ich es kann, dann fahre ich im unlackierten Zustand ausgiebig probe (verschiedene Gefälle, Geschwindigkeiten, unterschiedliche Bremskraft). Dann tut es nicht so weh, wenn man bei den Sockeln noch eine Veränderung sucht.
Wobei sich meine Erfahrung hauptsächlich auf Mafac Competition, Raid und Herse beschränkt.
 
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