Puhh, ganz schön ruhig hier gewesen an der Rahmenbaufront
Schande über mein Haupt aber nun gibts neues Futter für die Interessierten:
Ich muss sagen etwas für jemanden zu bauen ist doch ne andere Nummer als für sich selbst und ich bin so gestrickt, dass ich in diesen Fällen es besonders gut machen möchte. Als Klemen und ich besprachen, was ihm am Rahmen wichtig wäre und wie er am Ende aussehen soll, war mir klar, dass wir die selben Kleinigkeiten schön finden und somit nicht geschludert werden darf!
Ziemlich schnell stand auch fest, dass der Hinterbau eingedellt werden soll und das auch recht tief, um Platz für
Reifen und Bleche zu schaffen. Dies habe ich bisher mit super rudimentären Mitteln gemacht, was zwar funktioniert aber nie super genau und zuverlässig war. Mir war auch klar, dass ich solche technischen "Kleinigkeiten" schnellstmöglich gedanklich gelöst haben will, um mich auf den Rahmenbau konzentrieren zu können, also habe ich in meinem Kopf dieses Ding entworfen und innerhalb von 2 Nachtschichten umgesetzt:
Das Eindellen funktioniert nun ohne Probleme und da beide Kunststoffplatten tauschbar sind, kann ich alles Anpassen wie es der Rahmen erfordert.
Kaum war das aus dem Weg ging es direkt an den Rahmen. Ich baue immer zuerst die Gabel, denn dann weiß ich genau wie hoch Krone und Steuersatz bauen, daraus leite ich den untersten Punkt des Steuerrohrs ab, der wiederum den Winkel des Unterrohrs festlegt.
Also Step 1: Schaft in die Krone löten.
Diesen Schritt habe ich bereits ein paar Mal gemacht und hatte somit schon ein gutes Gefühl wie man alles auf Temperatur hält, um das Silber von Oben nach Unten durch dir ganze Krone zu ziehen. Ich habe hier zum ersten Mal das Silberlot Flussmittel von Sonderlote verwendet Statt Stay Silv von Harris und muss sagen, dass es damit etwas schwerer ist, weil es deutlisch schneller verbruzzelt und ist das Mal geschehen, dann haftet das Lot nicht mehr am Metall und man darf von vorne beginnen. Ich habe dir Flamme rechtzeitig angepasst und den Propananteil erhöht, wodurch die Flamme etwas größer aber im Verhältnis dazu kälter wurde. So konnte ich länger auf einen Bereich draufhalten, ohne alles zu verkokeln.
Im nächsten Schritt habe ich die Ausfallenden in die Scheiden gelötet alles gut verschliffen und schick gemacht, um dann im finalen Schritt die Vorbiegung zu erzeugen. Auch das habe ich bisher mit super einfachen Mitteln gemacht: Ausfallenden in eine Achse geklemmt und Scheide über ein Stück holt mit entsprechendem Radius mit purer Gewalt gebogen. Hat bisher immer super geklappt, weil bisher nur wenig Vorbiegung erforderlich war und diese sich auch noch über einen großen Bereich der Scheiden erstreckte. Klemen braucht aber 68mm Vorbiegung und diese auch noch recht weit unten. Um es kurz zu machen: meine Methode war Mist und hat beide Scheiden und somit die ganze schöne Lötarbeit innerhalb weniger Minuten zerstört:
Frust und Wut saßen tief, hielten aber zum Glück nicht lange an, denn es muss weitergehen. Nach etwas Recherche waren Fehlerursache und Lösung gefunden: eine neue Biegevorrichtung muss gebaut werden!
Zum Glück habe ich alter Lumpensammler mit der Zeit soviel Schrott angesammelt, dass es diesmal endlich von Nutzen war:
Die neue Vorrichtung hat eine Vernünftige Klemmung, wodurch die Kraft besser verteilt wird und es somit nicht mehr so leicht knicken kann und der Anschlag per Schraube ermöglicht präzises und wiederholbares Biegen. Da ich kein Schweißgerät habe musste ich auch hier löten, wobei die Kombi 6mm Flachstahl und 1mm Quadrahtrohr ne super Übung sind für muffenloses Löten von Sitz/Unterrohr ans Tretlager:
Dank Neusilberlot hält das bombenfest und die Fillets sehen auch passabel aus.
Dank dieser Apparatur konnte ich die neuen Scheiden in die gewünschte Form bringen (links: Standard 45mm, rechts: 60mm)
Gestern Abend wurden dann die Ausfallenden eingelötet:
Die großen "Lötblobs" sind Absicht, da das Lot dazu neigt, beim Abkühlen sich in die Scheide zu ziehen und somit zu wenig Masse zum formen bleibt.
Zur Zeit liegt alles im Wasserbad und heute Abend wird verschliffen und weitergelötet.