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Rahmenhöhe / Oberrohrlänge bei klassischen Rahmen ermitteln.

Es kommt noch die Betrachtung des Einsatzzweckes hinzu.
30-50km flott durch's Huegelige, aufgelockert durch diverse Wiegetrittpassagen habe ich auch mit sehr sportlichen Geos viel Spass, die mich auf einer 150km Tour oder bei einem 3 stuendigen Aufstieg zermuerben wuerden.
Ich finde, es ist praktisch unmoeglich (oder Glueck) ein Rad mit idealer Geo zu kaufen, wenn man nicht zuvor schon praktische Erfahrungen mit anderen Raedern gewonnen hat.
 
Manche fahren halt lieber kompakter, andere bevorzugen die "gestretchte" Variante...
StretchedBike2.jpg
 
Das liest sich alles sehr interessant, ich möchte aber noch etwas aus Sicht des Laien dazu schreiben:
Ich hatte hier einmal ein Bild von mir auf der Gazelle gezeigt um zu erfragen, ob der Rahmen wohl passt (er passt mir wunderbar). Erste Reaktion damals: "Ahh, zu klein!". Weitere Reaktion: "Quatsch, zu groß". Ich persönlich komme mit Rahmen von 56 bis 58-59cm m-o zurecht, wobei mir 56 schon am Besten passt. Darum sind Gazelle und Alan auch in 56 bzw. 56,5.

Will sagen: Online-Rechner und Erfahrungsberichte Dritter helfen, die passende Größe einzugrenzen, was nun wirklich passt muss man aber selbst "erfahren". Da spielen einfach zu viele Faktoren und persönliche Vorlieben eine Rolle.

Mir ist immer noch nicht klar, warum Du Dich im Sommer für mein 61er TVT interessiert hast, diese Ausführungen machen es nicht einfacher...:idee:
 
Genau das wollte ich mit meinem Post auch ausdrücken: zusätzlich zur physikalisch/biometrisch korrekt bestimmten Größe gibt es doch auch noch den fast entscheidenderen Faktor des eigenen Empfindens, und den kann kein Onlinerechner ermitteln.
Ich weiß nicht, ob es das hier auch gibt, aber in einem amerikanischen Fahrradblog-Beitrag, in dem das Thema 'bike fit' (subjektiv) beleuchtet wird, berichten verschiedene Kommentatoren auch über ihre Erfahrungen mit firmen- bzw. ladenunabhängigen Fachleuten, die nur das Vermessen des Körpers übernehmen und ggf. Vorschläge zu bestimmten (Rahmen-)Maßen und Komponenten (z. B. Sätteln) machen. Diese Erfahrungen scheinen tendenziell oft sehr gut ausgefallen zu sein, vor allem bei Leuten mit ungewöhnlichen Proportionen oder z. B. ungleich langen Beinen (was wohl auf längeren Touren zu diversen Verspannungs- und Überlastungsproblemen führen kann); einige sagten aber auch, dass das professionelle 'Fitting' ihnen nichts gebracht habe, bzw. die Ergebnisse ihren langjährigen Erfahrungen und entsprechenden Vorlieben deutlich widersprochen hätten (und damit unbrauchbar gewesen wären).
Ich denke aber, dass ein kluger und erfahrener 'Fitter' (ich weiß gerade keine geeignete deutsche Bezeichnung für diese Tätigkeit) über die physikalisch und biometrisch korrekt bestimmten Parameter hinaus durchaus auch das eigene Empfinden miteinbeziehen kann, vor allem, wenn er eben nicht darauf aus ist, ein Ergebnis zu erzielen, das auf eines der im Laden (oder im Katalog) stehenden Fahrräder hinauslaufen muss ...
 
…; einige sagten aber auch, dass das professionelle 'Fitting' ihnen nichts gebracht habe, bzw. die Ergebnisse ihren langjährigen Erfahrungen und entsprechenden Vorlieben deutlich widersprochen hätten (und damit unbrauchbar gewesen wären).

Klar kann das was bringen. In Zeiten, in denen Jeder sich nen Rennrad kauft, weil ihm Farbe und Lenker zusagen, gibt es da draußen in der freien Wildbahn sicherlich gefühlt 50% bei denen man sich fragt, weshalb David da Goliaths Rad fährt, oder Goliath eben Davids. Die können sich natürlich auch daran gewöhnen auf ner Streckbank zu liegen oder wie der ausgewachsene Clown auf nem Kinderfahrrad durch die Manege zu juckeln.

Bestätigend ist für mich aber der oben zitierte Satz von Dir: es gibt offenbar nicht wenige, die das professionelle Fitting als unbrauchbar empfunden haben, eben weil es ihren langjährigen Erfahrungen und Vorlieben widersprochen hat.
Das ist letztlich das, was ich auch meine: "entscheidend ist auf'm Platz", wie es im Fußball so schön heißt. Weitergedacht bedeutet das für mich persönlich auch, dass vordergründig wichtig ist, dass ich mich auf meinem Rahmen und seinen Maßen/seiner Geometrie wohl fühle. Ob jetzt Prof.Dr. Sportmedicus von Ulle, Lance und Co. daneben stehen und sagen "Wie kann man nur so auf dem Hobel sitzen…" finde ich nur in Maßen relevant für mein persönliches Empfinden. Das wird es halt erst, wenn es um die 5% Kraftreserven geht, die irgendwo zwischen dem 10mm zu weit nach vorn gerücktem Sattel und dem 13,5mm zu geringen Drop des Lenkers stecken. Oder So. ;)
 
Das ist eine falsche, da unhistorische, Aussage - früher (bis weit in die 1970er Jahre hinein) wurden tendenziell große Rahmen gefahren, mit relativ geringem Sattelstützenauszug (typischer Weise maximal eine Handbreit an "glattem Schaft") und vor allem relativ geringer Überhöhung. Das kann man auch problemlos auf den historischen Fotos der Champions erkennen (es war also keine "Hobbyfahrer-Einstellung", sondern der quasi-offizielle Standard der Zeit); erst ab den 1980er Jahren wurden dann (zu) kleine Rahmen mit lang ausgezogenen Sattelstützen gefahren, um die seinerzeit modischen großen Überhöhungen realisieren zu können.
Ich muss meine Aussage etwas korrigieren - offenbar fuhren die Profis auch 1986 noch mit großen Rahmen und klassisch geringer Überhöhung (selbst im Zeitfahren), wie der sehr gut gemachte Bildervergleich in diesem amerikanischen Blogbeitrag zeigt, der zugleich auch erläutert, wie anders moderne Rahmengeometrien gestaltet sind.
Für diesen Thread hier ist wohl diese Schlussfolgerung des Autors besonders relevant: "Wrapping it up, it seems to me that the "racing" position of the past is more than aggressive enough for any physically fit, non-racing, "sporting" rider of today -- I mean, it didn't slow down Fignon or Hinault any." :)
 
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