Ein Ausflug mit dem Rad von
Koper nach Triest zum Castello di Miramare und zurück nach Koper
Montag, 23. Juli / 67 km
Strecke:
https://www.gpsies.com/map.do?fileId=blqdjwpjucwvlilp
Wie schon gestern gehe ich mein Abenteuer heute am Montag ruhig an. Es soll rüber nach Italien zum Castello di Miramare gehen, einem Schloss, das einige Kilometer hinter Triest gelegen, auf einer ins Meer ragenden Felsklippe erbaut ist. Zunächst esse ich aber früh in Ruhe von dem, was mir im Hotel geboten wird. Mit Erschrecken stelle ich dabei fest, ich habe noch keine Ansichtskarten geschrieben. Ein alter Brauch, den ich auch im DigitalZeitAlter beibehalte, denn so eine Karte an der PinWand erinnert länger als ein Foto, das per WhatsApp verschickt wird. Die örtliche Post mache ich schnell ausfindig, kaufe Karten und Briefmarken, setze mich anschließend gegenüber vom Prätorenpalast ins Cafe auf einen Espresso und schreibe.
Es ist warm, der Himmel leicht bedeckt und bis zum Tagesziel sind es ca. 30 Kilometer. Zunächst nutze ich den Parenzana Radweg, der einer alten Bahnlinie folgt, und dort, wo ich ihn befahre, sehr gut ausgebaut ist. Bis Triest geht alles gut, dann habe ich mir eine Route zusammengestückelt, die ich vorher hätte besser recherchieren sollen. Neben dem vielen Verkehr, der plötzlich herrscht, wird die Straße auch noch zweispurig. Mal gut, dass ich wenigstens hinten Licht habe, denn durch 2 Tunnels muss ich auch noch durch. Das ist wieder so eine WahnsinnsSituation, die total stresst, die keinen Spaß macht, wo ich nur noch raus will. Es sind etliche Kilometer durch die Stadt und ich bereue diesen Weg zutiefst. Später geht es durch altes Hafengelände, danach fahre ich bis zum Castello di Miramare immer am Meeresufer entlang. In den TouristenInfos gibt es ein Bild vom Schloss, dass es mit vorgelagerten Klippen zeigt. Dieses Bild trage ich im Kopf, will es fotografieren, um es später mal für eine meiner Malarbeiten zu verwenden. Als ich dann vor Ort bin stelle ich schnell fest: Fehlanzeige, diese Konstellation wird für dich nicht machbar sein! Wie so oft - ich kenne das von einigen Bildern in TouristenMagazinen aus dem Elbsandstein! - hat hier einer von einer Stelle fotografiert, die für den gemeinen Touristen gesperrt ist. Die Endtäuschung ist natürlich groß, aber letztlich mache ich dann doch das eine und andere Foto...
Gegen Mittag geht es zurück. Ich will zurück! - denn irgendwie bin ich mächtig geschlaucht. Es ist schwül und heiß und ich habe durch mein Erlebnis der Herfahrt auch keinen Bock mehr mir etwas anzuschauen. Am Hafen viele Touristengruppen, ein weiterer Punkt, wo ich sage, zurück nach Koper und dort noch den letzten Abend verbringen. An einer Tanke in der Stadt halte ich noch einmal an, trinke ein Bier. Dann geht es weiter auf der Via Flavia und ich sehe andere Reiseradler, voll bepackt, die den gleichen Stress "er
fahren", wie ich auf dieser Straße.
In Slowenien habe ich dann wieder den Himmel auf Erden. Kein Verkehr und die Radwege sind wunderbar ausgebaut.
"Parenzana"
Recht schnell bin ich wieder in Koper und dusche mir im Hotel sofort den Stress vom Leibe. Das war kein schöner Ausflug heute und ich tue nun das, was mir seit Triest im Kopfe spukt, ich lasse den Tag ruhig in AltKoper ausklingen.
Und es wird noch mal episch! Ich stromere den späten Nachmittag durch die Gassen, laufe am großen ContainerHafen vorbei und um so später es wird, um so schöner ist es. Essen gehe ich in eins der vielen Schnellrestaurants direkt am Hafen, die Sonne ist am Untergehen, ich fotografiere und freue mich riesig über diesen versöhnlichen Abschied.
Containerhafen Koper - davor die öffentliche Badeanstalt
Bahnhof Koper
Abendstimmung in Koper