(...) bringt präzise auf den Punkt was mir am schwarz-goldenen "custom design" nicht gefällt: "Emotionen" kommen nicht vom Lackierer sondern von geilen Touren die man mit dem Rad erlebt hat und da sind komische zugekaufte Designexperimente am Rennrad (zumal am ersten!) eben bestenfalls kontraproduktiv: gerade am ersten Rennrad könnten so viele einzigartige Erinnerungen hängen, das erste Event, der erste Pass, auch: die erste bewältigte Panne, Wetterumschwung, Hungerast. Das sind Emotionen!
(...)
Das stimmt, und wir finden hier ja auch -zig Geschichten über solche Erlebnisse. Ich lese so etwas wirklich gern.
Andererseits meine ich aber, dass auch ein "stehendes Objekt" schon eine gewisse Aussage oder Befindlichkeit transportieren kann, und dazu muss es dem Betrachter nicht einmal gehören. Farbe und Muster spielen dabei keine so ganz kleine Rolle.
Ein paar Beispiele von mir dazu; dieses hier gehört vermutlich jemandem mit leichtem Hang zur Albernheit, der den schrillen Auftritt liebt:
Ich habe es selbst ein paar Mal gefahren und musste dabei ständig grinsen. Irgendwie mag man dann auch nicht ständig nach vorn auf die Straße schauen und findet es witzig, wenn sich die Leute danach umdrehen.
Hier war es ähnlich und ich mochte es wirklich, mit den albernen Flammen den versteinerten Markenkult auf die Schippe zu nehmen, den vor allem ein geschweißter Alurahmen irgendwie nicht verdient hat:
Und hier war das ganze Gegenteil der Fall: mit einem schönen, normalerweise nicht ganz unauffälligen Klassiker mal alles ganz anders machen.
Dieses gehört vermutlich einer Dame:
Und dieses jemandem, der hohem Aufwand genauso schätzt, wie Understatement:
Schwarz-Gold finde ich ansonsten voll in Ordnung. Gold auf Fahrzeugen kann man ja an sich schon nicht wirklich ernstnehmen, das ist eigentlich ein schöner Seitenhieb auf allzu viel Markenbewusstsein. Und die Kombination mit Schwarz erinnert mich sofort an diverse Rennwagen mit JPS-Sponsoring.
Dass ein Neuling unsere kleine Welt hier mit einem Donnerschlag betritt, finde ich in Ordnung, kann aber auch den Unmut derjenigen verstehen, die viele Monate oder Jahre an ihrem Traumrad gebaut und das hier in aller Breite dokumentiert haben.
Auf jeden Fall würde ich mich aber über ein paar Berichte freuen, wie es sich denn nun fährt und wo es vielleicht mal mitgefahren ist.