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Rennrad und Verkehr: Zu dicht überholt – Pro-Rennfahrerin macht Gefühlen Luft

Ich habe im Ohr, dass es in Frankreich sogar hart bestraft wird, wenn jemand absichtlich zu eng einen Radfahrer überhohlt. Hat jemand die Möglichkeiten das mal zu verifizieren?
Mein Französisch reicht leider nicht aus dafür.
Das ist ein generell schwieriges Thema. In Deutschland wird auch eine Mindestabstand beim Überholen vorgeschrieben, aber ss gibt ja keine verwertbaren Beweise, wie Fotos oder Videos. Man kann den Autofahrer anzeigen, falls man das Kennzeichen hat. Aber wie beweisen, dass der Abstand zu gering war?
 
Das ist generell sehr hilfreich, vor allem auch bei kurvigen Landstraßen usw. Einen gewissen Mindestabstand vom Straßenrand bzw. von parkenden Autos gesteht man Radfahrern ja zu, es ist an uns diesen auch auszunutzen. Auch wenn es hin und wieder Gehupe gibt. Das sollte in dem Moment aber nebensächlich sein, solange man dafür im Gegenzug nicht von der Straße gedrängt wird, weil eben „plötzlich“ doch Gegenverkehr angerauscht kommt und sich das überholende Auto dringend Platz schaffen muss.

Ansonsten bin ich auch davon überzeugt, dass das Wissen über die Gefährlichkeit von derartigen Überholmanövern in die Köpfe der breiten Masse reinmuss - alles andere ist dann doch nur Symptombekämpfung.
Man darf die Radfahrer aber auch nicht komplett in Schutz nehmen. Viele bringen sich selbst in Gefahr, in dem sie beispielsweise an der Einfahrt in Kreisverkehre rechts an den Autos vorbeifahren, sprich rechtswidrig rechts überholen. Andere fahren über den Zebrastreifen im Glauben Vorrang zu haben. Vorrang hat man aber nur, wenn man das Rad schiebt, also als Fußgänger. Zwei Beispiele, die ich jeden Morgen auf dem Arbeitsweg erlebe.
 
Ich habe im Ohr, dass es in Frankreich sogar hart bestraft wird, wenn jemand absichtlich zu eng einen Radfahrer überhohlt. Hat jemand die Möglichkeiten das mal zu verifizieren?
Mein Französisch reicht leider nicht aus dafür.

Ob hart weiss ich nicht, aber es wird bestraft.

Eine Freundin hat uns (eine Gruppe Radfahrer) im Auto begleitet. Beim Überholen hat sie immer kurz gehupt und wir haben dann Handzeichen gegeben, ob alles gut ist oder ob jemand Probleme hat.
Sie hupt, überholt uns, wir haben alle Daumen nach oben gezeigt.

Das hat die Polizei gesehen, hat sie angehalten und sie beschuldigt uns bedrängt zu haben, so dass wir ihr den Stinkefinger gezeigt hätten.
Wir wurden dann eingeholt, die Polizei fragte uns, ob wir die Frau kennen und ob sie uns bedrängt hätte.

So was in Dschland? Unvorstellbar!
 
Viele bringen sich selbst in Gefahr,...

Das ist jetzt ein Argument für oder gegen was?
Soll das heißen, wenn einige Radfahrer sich in manchen Situationen selbst in Gefahr bringen, dann darf ich die Radfahrer als Autofahrer auch gefährden?
Sorry, ich verstehe diese Aussage in diesem Kontext nicht.
 
Viele bringen sich selbst in Gefahr, in dem sie beispielsweise an der Einfahrt in Kreisverkehre rechts an den Autos vorbeifahren, sprich rechtswidrig rechts überholen.
Den Idioten, die es in jeder Gruppe gibt, ist nun mal nicht zu helfen. Punkt. Hier geht es aber um diejenigen, die unverschuldet in Gefahr geraten.
 
Man darf die Radfahrer aber auch nicht komplett in Schutz nehmen. Viele bringen sich selbst in Gefahr, in dem sie beispielsweise an der Einfahrt in Kreisverkehre rechts an den Autos vorbeifahren, sprich rechtswidrig rechts überholen. Andere fahren über den Zebrastreifen im Glauben Vorrang zu haben. Vorrang hat man aber nur, wenn man das Rad schiebt, also als Fußgänger. Zwei Beispiele, die ich jeden Morgen auf dem Arbeitsweg erlebe.

Das ist richtig. Für mich ist aber die "asymmetrische Gewalt" das Problem...
Nerven sich zwei Autofahrer an...Okay.
Beharken sich zwei Radfahrer... Okay.
Auch wenn ein Fussgänger bei Rot über die Strasse geht, hat man nicht die Erlaubnis ihn umzufahren... Asymmetrische Gewalt.

Autofahrer gegen Radfahrer ist immer asymmetrisch, egal wer Recht hat... Lässt sich nur mit mehr Voraussicht und Respekt lösen.
 
- In der STVO steht nur "angemessener Abstand"
- in der Fahrschule lernt man zwar in der Theorie 1,5m seitlicher Abstand, aber was bringt das, wenn in der Fahrstunde dies nicht praktiziert wird?
- und wie @Eddi hab ich die Erfahrung gemacht, dass selbst die Polizei auf gerader Strecke ohne Gegenverkehr den Abstand nicht einhalten kann.
- hat jemand schonmal erlebt, dass Autofahrer, die einem hinterher fahren müssen, den Abstand "halber Tacho", dh bei 30km/h = 15m, einhält?
 
Ja gut, im Kontext geht es doch um das Verhalten eines (idiotischen) Autofahrers und das (Gegen-) Argument derer, sind dann die Fahrradfahrer.

Genau. Es geht um idiotisches und gefährliches Verhalten von Autofahrern. Was hat das an anderer Stelle mglw. selbstgefährdende Verhalten von Radfahrern damit zu tun?
Was soll diese alberne Ablenkungsstrategie? Was soll daraus folgen? Darf man Leute gefährden, die sich in anderen Situationen selbst gefährden?

Brauche ich dann auch keinen Sicherheitsabstand, wenn ich Raucher überhole? Was ist mit Bungee-Springen? Die hängen ja offensichtlich nicht am Leben. Gilt das nur für den Straßenverkehr, oder allgemein? Was ist das für eine alberne Argumentation/Diskussion.
 
Das ist ein generell schwieriges Thema. In Deutschland wird auch eine Mindestabstand beim Überholen vorgeschrieben, aber ss gibt ja keine verwertbaren Beweise, wie Fotos oder Videos. Man kann den Autofahrer anzeigen, falls man das Kennzeichen hat. Aber wie beweisen, dass der Abstand zu gering war?

Zeugen helfen immer.

Es geht mir auch nicht darum dass die Autofahrer alle aus dem Verkehr gezogen werden, wenn sie einen Fehler machen. Die Frage zielte eher darauf, mal zu wissen, was der Gesetzgeber in Frankreich für Maximalstrafen vorsieht.

In Deutschland ist es das generelle Problem, dass die StVO alleine vom Bundesrat gemacht wird und daher kein Gesetz ist. Verstöße dagegen werden immer zunächst nur als Ordnungswidrigkeit gewertet, also gar nicht verfolgt und bestenfalls mit symbolischer Strafe belegt.
 
Alter Falter dobelli, was hast du denn für ein Problem.

Ich hab an Problem mit der entschuldigenden Argumentation "aber die halten sich doch auch alle ständig nicht an die Verkehrsregeln". Ich dachte, ich hätte das hinreichend dargestellt.

Sorry, ist ja nix persönliches. Aber diese "ja aber" nervt in diesen Diskussionen einfach tierisch.
 
wir sollten zwischen nerven(d) und gefährden(d) unterscheiden, die grenze ist oft natürlich schwimmend

nervend ist ziemlich vieles, das autofahrer tun, gefährlich in der konsequenz
ätzend, weil es oft - nicht immer - total unsportliche, dämliche, verfettete proll-pratzen sind, denen ihre karre das höchste ist und sie sich stark fühlen

- dazu gehört zu dichtes überholen, ganz klar
- ein zu enges ausfahren von kurven, wenn ich gerade von ihnen überholt wurde, so dass ich entweder an den rinnstein oder in den straßengraben gedrängt werde
- das ewige genöle, warum ich denn nicht den fahrradweg benutze, aber nicht muss, wenn schild nr. 241 nämlich nicht vorhanden ist, was sie nicht peilen
- angebrülle, warum ich kein licht habe, wenn es im herbst mal dämmert, aber nicht dunkel ist

mir wurden sogar schon schläge angeboten

ich bin geduldig, lasse mir dennoch nicht alles gefallen, aber NOCH NIE ist einer nach aufforderung ausgestiegen, um das mal auge in auge zu klären, stattdessen wird gas gegeben und der stinkefinger mir aus dem fenster gezeigt

und wer öfter mal großstadt fährt, kennt auch noch die latsch-tumben fußgänger-zombies, aber das ist ein anderes thema...
 
Gesetze/Vorschriften etc. interessieren doch nur Menschen , die das wissen und sich danach richten .
Insofern hat das hier alles gar keinen Sinn , den " Verursachern " geht das am Arxxx vorbei .
Und der Gesetzgeber verfolgt/ahndet das doch auch nicht .
:mad:
 
Ich kenne knappes und sehr knappes Überholen nicht so sehr von "Sportfahrern", sondern als allgemeine Folge immer größerer, vor allem aber unübersichtlicherer Autos mit immer besserer Geräuschdämmung und zunehmenden Ablenkungsmöglichkeiten des Fahrers durch das Fahrzeug selbst, Stichwort "Infotainment". Dazu kommt noch die "eingebaute Fehlerkompensation" heutiger Autos mit ESP, Einparkhilfe, Autocruise und Spurhalteassistent (hey, wer Probleme hat, die Spur zu halten, sollte sich das mit dem Autofahren mal grundsätzlich überlegen!). Der Fahrer wird in bestimmten Situationen regelrecht entmündigt und fühlt sich deshalb oft auch nicht mehr verantwortlich für sein Tun.
Das wird auch bei vielen Parkplatzunfällen deutlich, wenn der Fahrer die Schuld dem Autohersteller geben will, denn "wenn da nix piept, dann ist da auch nix!". So etwas hat meinen Bruder z.B. schon zwei ganze Autos gekostet, weil es mit etwas mehr Anlauf und Wucht passierte, als sonst üblich. In einem Fall nahm die Polizei schließlich die tobende "Schlossherrin" direkt mit aufs Revier, nachdem sie auf ihrem eigenen Hof das Firmenfahrzeug der von ihr selbst bestellten Architekten über den Haufen gefahren hatte und dafür BMW die Schuld gab.

Das oft gehörte "Oh, ich hab sie garnicht gesehen!" kann ich vor allem an Kreuzungen im Stadtverkehr vollkommen nachvollziehen, seit ich selbst immer häufiger moderne Autos fahre. Da verschwindet hinter A-Säule und Spiegeldreieck manchmal ein kompletter Kleinwagen, der eigentlich Vorfahrt hätte, und man bewegt ständig den Kopf hin und her, vor und zurück, um auch wirklich sicher zu sein. Bei vielen heutigen Autos sieht der Fahrer weder vorn und hinten, noch seitlich, wo sie zu Ende sind.
 
Das ist jetzt ein Argument für oder gegen was?
Soll das heißen, wenn einige Radfahrer sich in manchen Situationen selbst in Gefahr bringen, dann darf ich die Radfahrer als Autofahrer auch gefährden?
Sorry, ich verstehe diese Aussage in diesem Kontext nicht.
Das ist kein Argument sondern eine Feststellung. Stimmt du hast es nicht verstanden. @ropetto konnte etwas damit anfangen.
 
Idealfall: Überholassistent für Radfahrer und Kleinkrafträder wird gesetzliche Pflicht für Neuwagen.

Aber... techn. Umsetzung sollte mittlerweile oder mittelfristig kein Problem sein, allerdings aufbauend auf die aktuell gängigen Assistenten für Spurhalte, Tempoanpassung, Stauassi und Toter Winkel. Insofern ist die gesetzliche Verpflichtung wohl kaum durchsetzbar und die Verbreitung wird sehr gering bleiben. Und wer zahlt schon freiwillig für Assistenten, die das Leben anderer schützt…? [emoji848]
 
Aber... techn. Umsetzung sollte mittlerweile oder mittelfristig kein Problem sein
Stand heute schafft es die Firma von Elon “Technikjesus“ Musk nicht mal zu vermeiden, dass die Karren stumpf auf 'nen Fahrbahnteiler knallen. Das könnte ein Führerscheinneuling mit drei Promille besser.
 
Nein. Auf keinen Fall noch mehr Entfremdung durch Assistenzsysteme! Damit schafft man Gefahren sehr viel grundlegenderer, wenn auch indirekterer Art an ganz anderen Stellen, und das tut schon mittelfristig weder dem Radler, noch dem Autofahrer und am wenigsten der Gesellschaft gut.
Ganz im Gegenteil müsste das Autofahren wieder sehr viel unmittelbarer werden und dem Fahrer erlauben, in jeder Hinsicht in seiner Situation "anzukommen". Und dazu gehört die Gewissheit, dass es auch mit ihm selbst jederzeit ganz schnell zu Ende gehen kann.
Das Verhalten seines Wagens muss er spüren, die Kontrolle darüber und die Verantwortung dafür müssen ganz allein bei ihm selbst liegen; am besten spürt er auch die Beschaffenheit des Untergrunds in seinen Fingerspitzen. Er darf nicht immer blinder und tauber in seinem Fahrzeug werden und muss jederzeit in vollem Umfang wahrnehmen können, was er in seiner Umgebung tut und wie das im Verhältnis dazu steht. Im Grunde genommen heißt das, einfach die ganze Komfortscheiße ersatzlos rauszuschmeißen, dann werden die Karren auch wieder leichter, verbrauchen weniger und gehen sehr viel besser zur Sache, was ja auch Erlebniswert hat und Verkaufsargument sein kann. Wir müssen einfach wieder von den Panzern weg, statt immer nur weitere Bevormundungsapparaturen in sie einzubauen.

Einen ganzen Tag auf einer Rennstrecke fand ich jedes Mal deutlich ungefährlicher, als zwanzig Minuten im Stadtverkehr auf dem täglichen Arbeitsweg, und das sagt schon einiges aus.
 
Nur das es zu der Zeit, als die Autos so waren, es sehr viel mehr Verkehrstote gegeben hat trotz weniger Fahrzeuge auf den Straßen.
 
Ich rede nicht von Autos, wie sie waren, sondern wie sie sein könnten. Das gibt es alles auch aktuell und modern, nur leider viel zu selten.

Bei den Verkehrstoten gab es die bislang bemerkenswertesten Rückgänge relativ zum Fahrzeugbestand nicht wegen technischer Änderungen der Fahrzeuge, sondern wegen Änderungen am Reglement: Tempo 50 innerorts, Einschränkungen durch die Ölkrise, Gurtpflicht, Promillegrenze, Senkung der Promillegrenze. Einen bemerkenswerten relativen Anstieg gab es im Rahmen der Wiedervereinigung.
Die Zahl der Unfälle steigt weiterhin kontinuierlich und hat sich seit 1950 beinahe verzehnfacht (absolut, nicht relativ zum Fahrzeugbestand). An der Zahl der Verletzten hat sich zumindest in den letzten 10 Jahren wenig geändert, sie schwankte selbst seit ca. 1960 vergleichsweise wenig. Die stärkste Zunahme von Unfällen mit Personenschäden gab es in den letzten fünf Jahren innerorts.
Worauf ich hinauswill, ist nicht schwierig: Das Risiko, überhaupt in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden, steigt beinahe kontinuierlich. Am Risiko, dabei verletzt zu werden, hat sich seit vielen Jahren kaum etwas geändert. Tot muss man dabei ja nicht immer gleich sein, der Rest ist eigentlich schon schlimm genug.
 
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