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Rennrad und Verkehr: Zu dicht überholt – Pro-Rennfahrerin macht Gefühlen Luft

"Auch in Deutschland ist zu dichtes Überholen ein Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung. Wie ein Überholvorgang erfolgen soll, ist in Paragraph 5 der Straßenverkehrsordnung geregelt (StVO)." Har! Har! Als ich auf einer Fahrradstraße (!) von einem Auto so eng überholt wurde, dass ich den Seitenspiegel zu spüren bekam, und ich den Fahrer zur Rede gestellt habe, musste ich mir einiges gefallen lassen. Die Beleidigungen und Bedrohungen will ich nicht wiederholen. Als ich dessen Kennzeichen fotografieren wollte, riss er mir die Kamera aus der Hand und zerschlug sie.
Daraufhin ging ich zur Polizei, die den Tatbestand des engen Überholmanövers als "Ordnungswidrigkeit" ohne weitere Folgen abtat.
Wenn hierzulande derart verfahren wird, ist es kein Wunder, dass der Straßenverkehr immer gefährlicher wird. Regelverstöße wie bei Rot über die Ampel zu fahren, sehe ich sogar manchmal von unseren Polizeibeamten, ohne Blaulicht und Horn, selbst. :-(

Regelverstöße begehen Radfahrer auch und zwar sehr viele. Ich halte auch nix davon, auf der buchstabengetreuen Einhaltung von Gesetzen herumzureiten. Das hilft eher wenig und verlagerte die Debatte allein in den juristischen Bereich. Der Punkt ist vielmehr, dass eine zunehmende Verrohung in der Gesellschaft gibt, das dichte Überholen von Radfahrern ist da nur ein Problem, andere Indizien dafür sind zunehmende Gewalt gegen Rettungskräfte, Handy-Videos von Unfallopfern, Agressives Verhalten gegen Straßendienst und Baustellenpersonal - und die Verrohung schlägt sich auch in anderen Bereichen (Gewalt auf Fußballplätzen bis hinunter in die Amateurligen, Duchgeknallte Eltern am Spielfeldrand beim Jugendfußball) und am Rand des politischen Spektrums nieder.
So wichtig es auch wäre, dem dichten Überholen irgendwie Einhalt zu gebieten, so wenig habe ich Hoffnung, dass man durch Aufklärungskampagnen, Anzeigen oder schärfere Gesetze irgendwas ändern wird. Das "Verprügeln" von Schwachen ist in dieser Gesellschaft zunehmend hoffähig, man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass das ausgerechnet bei Radfahrern anderes sein könnte.
 
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Ich rede nicht von Autos, wie sie waren, sondern wie sie sein könnten.
Was hast man für Autos, wenn man die Assistenzsysteme (Bremskraftverstärker, Servo-Lenkung, ABS, ESP, Sicherheitsgurt, Airbag, ...) rausschmeißt?

Leichtere Autos mit mehr PS.
Und du glaubst, dass dann damit verantwortungsvoller gefahren wird?
Das sieht man bei den Motorradfahrern.
 
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Darf ich mit permanent mit einer Kamera am Rad unterwegs sein und, falls es notwendig sein soll, dieses Bildmaterial als Beweis für eine Anzeige zu nutzen? Oder werden da Persönlichkeitsrechte verletzt?
 
Darf ich mit permanent mit einer Kamera am Rad unterwegs sein und,
Ja, das darfst du. Die Aufnahmen, darfst du aber nicht veröffentlichen.
falls es notwendig sein soll, dieses Bildmaterial als Beweis für eine Anzeige zu nutzen?
Nein, das darfst du nicht. Ob die Aufnahmen als Beweis bei einem Unfall hergenommen werden dürfen, da wird jetzt gerade vor Gericht verhandelt.


EDIT: Und jeder der sowas in Erwägung zieht, sollte sich mal fragen, ob er es gut findet, wenn sobald er eine Fehler macht (kurz Radweg nicht benutzt, jemanden die Vorfahrt nimmt, keine Speichenreflektoren, wild pinkelt) gleich mit einer Anzeige rechnen zu müssen, weil dann alle Pkw eine Dashcam haben.
 
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Nein, das darfst du nicht. Ob die Aufnahmen als Beweis bei einem Unfall hergenommen werden dürfen, da wird jetzt gerade vor Gericht verhandelt.
Ist das auf Fahrräder oder nur auf Autos bezogen? Könnte mir nämlich gut vorstellen, dass diese Gefährte mal wieder nicht gleich behandelt werden, wenn das jemand fürs Auto durchklagt ...
 
Bei einer reinen Anzeige ohne das man einen Schaden hat, meine ich NEIN, bei Unfällen ja/nein

EDIT: bei einer ständig mitlaufenden Kamera.
 
Im Moment doch eher: Ja/Nein, kommt auf den Einzelfall an.
Ein kleiner Überblick findet sich hier. Natürlich nur bzgl. Autos...
Interessant ist, dass Situationsabhängig bereits die Kamera illegal war.
Ein neues Urteil, das evtl. eine Grundsatzentscheidung wird, wird vom BGH vorraussichtlich am 15.05.2018 veröffentlicht.

Am einfachsten wäre es wohl als Radler eine Actioncam zu verwenden und wenn jemand fragt, ist es ein Hobbyprojekt, weil man einen Radfilm dreht oder Kunst. Die darf ja fast alles :D
 
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EDIT: Und jeder der sowas in Erwägung zieht, sollte sich mal fragen, ob ...

... ob jemanden behindert oder gefährdet wird, wird bei dieses Erwägungen i.d.R. ignoriert.

sobald er eine Fehler macht

Fehler? Hm? In mehr als 30 Jahren mit dem Auto hatte ich nicht ansatzweise so viele Konfliktsituationen mit anderen Verkehrsteilnehmern, wie sich sie heute (mittlerweile Ganzjahresradler) in einer Woche habe. Allein gestern hatte ich innerhalb von knapp 20 km drei Überholvorgänge ohne genügenden Sicherheitsabstand (Landstraße ohne Radweg) ... einer davon überholte mich bei Gegenverkehr ... einer davon durch einen LKW mit einer Windschleppe, die sich gewaschen hat. Auf dem Radweg dann noch 2 Rechtsabbieger ohne Schulterblick. Ganze 5 Konfliktsituationen, die sich mal mehr und mal weniger täglich wiederholen. Dann spreche ich nicht mehr von einem Fehler, der mal passieren kann. Das ist allgemeine Gewohnheit, der alltägliche Kampf um den Verkehrsraum, bei dem der Stärkere sein vermeintliches Recht durchzusetzen versucht. Dies ist mittlerweile sehr tief im Unterbewusstsein verankert und wird gar nicht mehr wahrgenommen. Tür auf... Tür zu ... klack klack ... und schon ist gesunder Menschenverstand ist ausgeschaltet.
 
Das, was wir gemeinhin mit "gesundem Menschenverstand" benennen ist doch häufig ein stark emotional eingefärbter Weg [scheinbar] als rational eingeschätzter Gedankengänge, die bei echt, echt, wirklich, wirklich rationaler Betrachtung sich als Wechselwirkungsproblem von Stammhirn/Großhirnrinde herausstellt; in einer konkreten Gefährdungssituation reagieren wir sowohl als "Opfer" wie als "Täter" eben regelmäßig auf Stammhirnebene . . . was bei zeitlich unmittelbar auf die Gefährdungssituation folgende "Ansprache" des "Täters" regelmäßig zu Reaktionen auf eben der Stammhirnebene führt . . . außerdem interpretiere ich zu geringen Überholabstand von PKW und Kradfahrern im Falle des Vorhandenseins eines Radwegs - den ich aber gerade nicht benutze - häufig als eine Art "Revanchefoul": viele KraftfahrerInnen scheint die Benutzung der Straße in solchen Fällen direkt auf der Stammhirnebene als "Provokation" zu erreichen, da wird dann nicht rational reagiert - DAS würde ja bedeuten den Überholabstand jedenfalls auf ca 1,5 Meter einzuhalten - sondern es wird in [typisch] deutscher Rechthabementalität in den "Oberlehrermodus" geschaltet, der dann das rationale Einschätzungsvermögen der Gefährlichkeit des Verhaltens vollkommen "abschaltet" . . . so besehen kann man den KraftfahrerInnen nicht einmal einen Vorwurf machen . . . sie reagieren eben auf "Krokodilshirnebene" . . . meiner Meinung nach kann dieses quasi "hypnotische" Verhaltensschema auf Dauer nur verändert werden, wenn wir die "Hypnose" ändern - was aus meiner Sicht bedeuten würde, daß wir die unerhörte und langzeitstabile Priorisierung des Kraftverkehrs gegenüber allen anderen VerkehrsteilnehmerInnen peu a peu zurücknehmen.
 
"...Du Schwuchtel in Lycra bist die Luft nicht wert, die ich einatme..."

Den Satz musste sich Jan Frodeno, ebenfalls in Australien, im Januar, von einem LKW Fahrer anhören, nachdem er ihn mutwillig fast über den Haufen gefahren hätte. In Australien ging das durch die Presse. Hier ist auch ein Deutscher Artikel dazu, der nebenbei auch noch andere berühmt gewordene Fälle von Aggressionen im Strassenverkehr erwähnt.
http://www.radsportkompakt.de/2018/...ession-lkw-fahrer-jagt-triathlon-ass-frodeno/

An die große Presse gehen solche Geschichten leider immer erst, wenn es schon Tote gibt. Sowie letztes Jahr das junge kölner Radsporttalent Phillip und der kürzlich verstorbene Tourenguide aus Mönchengladbach Chritoph.
Die vielen anderen Meldungen kriegen halt nur wir, mit unseren individualisierten Informationen. Die Jenigen, bei denen die vielen Fälle von Aggressionen gegen Profi- oder Amateursportler, neben den bekannten Todesfällen eigentlich mal zum Nachdenken anregen sollten lesen halt ihre eigenen individualisierten Informationen.

Da ich mir kaum vorstellen kann dass es Profi-Triathleten oder -Radsportler gibt, die nicht selber schon Erfahrungen mit unverschuldeten Verkehrsunfällen, aggressivem Verhalten gegenüber Radsportlern und einhergehenden Verletzungen und/oder Todesfällen gemacht haben, fände ich es eigentlich angebracht von ihnen, mal eine Art weltweite Kampagne zu starten, die es auch in die allgemeinen Medien schafft und vielleicht sogar bei manchen Politikern Erkenntnisse erweckt.

Nicht falsch verstehen. Ich will nicht sagen, dass da draußen Krieg herscht. Meiner Schätzung nach verhalten sich 95% der Autofahrer rücksichtsvoll gegenüber allen Verkehrsteilnehmern. Bei 4% ist es Unachtsamkeit, Ablenkung, mangelnde Eignung (physisch oder psyschich) und sonstiges und nur 1% oder weniger sind einfach aggressiv gegenüber Radfahrern und legen es auch tatsächlich darauf an, diese offensive in Gefahr zu bringen.
 
Edit: Jan Frodeno hat das beispielsweise auf keinem seiner Kanäle erwähnt. Da ist er anscheinend zu sehr Werbeprofi.
Edit 2: Auch noch zum Thema. Schaut mal auf Facebook, was der SWR gestern gepostet hat.
 
Das, was wir gemeinhin mit "gesundem Menschenverstand" benennen ist doch häufig ein stark emotional eingefärbter Weg [scheinbar] als rational eingeschätzter Gedankengänge, die bei echt, echt, wirklich, wirklich rationaler Betrachtung sich als Wechselwirkungsproblem von Stammhirn/Großhirnrinde herausstellt; in einer konkreten Gefährdungssituation reagieren wir sowohl als "Opfer" wie als "Täter" eben regelmäßig auf Stammhirnebene . . . was bei zeitlich unmittelbar auf die Gefährdungssituation folgende "Ansprache" des "Täters" regelmäßig zu Reaktionen auf eben der Stammhirnebene führt . . . außerdem interpretiere ich zu geringen Überholabstand von PKW und Kradfahrern im Falle des Vorhandenseins eines Radwegs - den ich aber gerade nicht benutze - häufig als eine Art "Revanchefoul": viele KraftfahrerInnen scheint die Benutzung der Straße in solchen Fällen direkt auf der Stammhirnebene als "Provokation" zu erreichen, da wird dann nicht rational reagiert - DAS würde ja bedeuten den Überholabstand jedenfalls auf ca 1,5 Meter einzuhalten - sondern es wird in [typisch] deutscher Rechthabementalität in den "Oberlehrermodus" geschaltet, der dann das rationale Einschätzungsvermögen der Gefährlichkeit des Verhaltens vollkommen "abschaltet" . . . so besehen kann man den KraftfahrerInnen nicht einmal einen Vorwurf machen . . . sie reagieren eben auf "Krokodilshirnebene" . . . meiner Meinung nach kann dieses quasi "hypnotische" Verhaltensschema auf Dauer nur verändert werden, wenn wir die "Hypnose" ändern - was aus meiner Sicht bedeuten würde, daß wir die unerhörte und langzeitstabile Priorisierung des Kraftverkehrs gegenüber allen anderen VerkehrsteilnehmerInnen peu a peu zurücknehmen.
Ich finde es eher andersherum logisch, dass der Radfahrer, der in Gefahr gebracht wird auf der Stammhirnebene landet und aggressive wird. Stichworte evolutionär, bedingtes Verhalten bei Gefahr = Flucht oder Angriff
Das Verhalten des Autofahrers sehe ich eher soziologisch, nach dem Motto: Du musst dich an die Regeln halten, wie ich auch. Wenn du das nich tust werde ich wütend.
 
Ich finde es eher andersherum logisch, dass der Radfahrer, der in Gefahr gebracht wird auf der Stammhirnebene landet und aggressive wird. Stichworte evolutionär, bedingtes Verhalten bei Gefahr = Flucht oder Angriff
Das Verhalten des Autofahrers sehe ich eher soziologisch, nach dem Motto: Du musst dich an die Regeln halten, wie ich auch. Wenn du das nich tust werde ich wütend.

Ich denke ich verstehe was und wie Du es meinst . . . gebe aber zu bedenken, daß in den beschriebenen Situationen sicher beide Kontrahenten "logischerweise" und auch "legitimerweise" zunächst auf Stammhirnebene unterwegs sind . . . da kann man nix gegen machen . . . die unwillkürlich arbeitenden Netzwerke unseres Hirns - und um solche handelt es sich beim Stamm- und Zwischenhirn - sind naturgemäß immer schneller als die Großhirnrinde . . .
 
Es wäre doch einfach mal ein Anfang, wenn man grundsätzlich Autofahrer erziehen würde. Das geht ja schon beim parken los. Wenn ich guck wie viele Rücksichtslos auf dem Gehweg parken oder wenn eine Parkbucht vorhanden ist dann trotzdem aus Unfähigkeit oder Arroganz halb auf der Straße parken ohne Konsequenzen wundert mich so gar nichts mehr. Hatte es vor kurzem auch erst, als ich kurz vor einem Kreisverkehr von einem Gliederzug (LKW + Anhänger) überholt wurde und zum Glück auf den Gehweg ausweichen konnte. Sonst wäre ich von dem Eiskalt über den Haufen gefahren worden. Gemerkt hätte der sicher nichts davon. Das Problem welches ich in Deutschland sehe ist einfach das Recht. Selbst mit Anzeige mit Kamerabild bringt das in den meisten fällen doch einfach nichts. Merkt man doch wenn man Falschparker oder Drängler auf der Autobahn anzeigt. Es passiert in den meisten fällen einfach nichts oder die Strafen sind einfach lächerlich gering. Beim zweiten mal an der gleichen Stelle war es dann ein Frau mit einem Van, die wie ich finde sowieso mit am gefährlichste Kategorie auf den Straßen. Seit dem guck ich immer nach hinten und fahre in der Mitte.
 
Heute hatte ich ein Erlebnis, wo ich mir dachte, ich kann die Autofahrer teilweise verstehen.
Auf einer Ausfallstrasse im Münchner Osten, Richtung Putzbrunn, fuhr ein Rennradfahrer, im Berufsverkehr, auf der Straße obwohl hier ein sehr gut ausgebauter Radlweg ist. Er fuhr ungefähr 50/80 cm vom Seitenstreifen so das alle Autos abbremsen mussten um ihn zu überholen. Gottseidank war da jetzt keiner dabei der ihn gefährlich überholte.
Ich selbst fahre zwischen 12000 km und 15000km Rennrad im Jahr, Aber wenn ich soviel Blödheit sehe dann geht mir echt die Hutschnur hoch.
Solche Typen bringen alle anderen in Verruf.
Sorry aber ich musste meinen Gefühlen freien Lauf lassen.
Vielleicht liest derjenige hier mit und schaltet beim nächsten mal sein Hirn ein.
 
Heute hatte ich ein Erlebnis, wo ich mir dachte, ich kann die Autofahrer teilweise verstehen.
Auf einer Ausfallstrasse im Münchner Osten, Richtung Putzbrunn, fuhr ein Rennradfahrer, im Berufsverkehr, auf der Straße obwohl hier ein sehr gut ausgebauter Radlweg ist. Er fuhr ungefähr 50/80 cm vom Seitenstreifen so das alle Autos abbremsen mussten um ihn zu überholen. Gottseidank war da jetzt keiner dabei der ihn gefährlich überholte.
Ich selbst fahre zwischen 12000 km und 15000km Rennrad im Jahr, Aber wenn ich soviel Blödheit sehe dann geht mir echt die Hutschnur hoch.
Solche Typen bringen alle anderen in Verruf.
Sorry aber ich musste meinen Gefühlen freien Lauf lassen.
Vielleicht liest derjenige hier mit und schaltet beim nächsten mal sein Hirn ein.
Ich fahr zwar kein Rennrad aber genau das hasse ich an den RR fahrern auch immer. Auf einem Radweg kann man ja nicht fahren und das auch immer an Stellen, wo es extrem gefährlich ist. Ich denke teilweise sollte man da auch mal die Gesetzteslage überdenken und gewisse bereiche einfach auch für Radfahrer sperren und sie somit auf den Radweg zwingen. Denn immer wenn der Radweg neu getert wurde, können da komischerweise auch die RR fahrer auf einmal fahren weil der Belag besser ist als auf der Straße.
 
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