Hübsches und gut erhaltenes Rad übrigens. Auch wenn es kein eches Rennrad ist, so hat es doch seinen Gebrauchtswert, und ich glaube die Pedelcs hängst Du damit immer noch ab.
Zum Schraubkranz abdrehen: Der Schraubkranz ist so eine Art hohler Zylinder, in dem der Freilauf integriert und auf den von außen die Ritzel montiert sind. Dieser hat auf der Seite des Hinterrades innen ein Gewinde, mit dem er auf die Nabe aufgeschraubt wird, und zwar draufgedreht wird er im Uhrzeigersinn, also in Richtung des Kettenzuges. Das bedingt, dass er durch den Gebrauch letztendlich bombenfest sitzen kann. Wikipedalia z. B. hat da auch Bilder:
Link Zum Abdrehen brauchst Du wie schon geschrieben, den Abdreher. Das ist so eine Art Stecknuss mit dem Gegenprofil zu dem Vielzahnprofil im Schraubkranz. Wenn es tatsächlich Atom ist, sollte
dieser hier passen. Leider hat da jede Firma ihre eigene Suppe gekocht. Alteingesessene Fahrrradgeschäfte könnten so etwas auch noch in der Schublade haben. Bloß: du hast im Geschäft schon eine Unsinnsauskunft des Typs "warum kaufst du nicht was neues?!?" bekommen.
Vorgehensweise: Ich mache das immer so, dass ich den Abdreher mit dem Vielzahnprofil nach oben an seinem Teil, wo man einen Schraubenschlüssel ansetzen kann, in einen gut verankerten Schraubstock spanne und dann das Rad von der Freilaufseite draufstecke. Dann packe ich mir mit beiden Händen das Rad an den aufgepumpten
Reifen und drehe nach links, also gegen den Uhrzeigersinn. (Bei Unsicherheit über die Drehrichtung im Handlungsmoment: Das Ding hat Rechtsgewinde, wie eine normale Maschinenschraube. So eine nehmen, die Mutter nach unten halten und probieren. Die Mutter ist der Schraubkranz, die Schraube selbst das Rad.)
Den Schraubkranz inklusive Freilauf mit vielen winzigen Kügelchen kann man duchaus auch auseinanderbauen und wieder zusammenbekommen. Als Anfänger würde ich es dabei bewenden lassen, den Freilauf nur mit nicht zu dünnem Öl zu ölen. Ich nehme für so etwas eine große Injektonsspritze mit dickerer Nadel. Diese habe ich ein wenig gekürzt, weil wir die scharfe Piekspitze nicht brauchen. Da die Nadeln (zu bekommen einschließlich Spritze für kleines Geld in der Apotheke ohne Rezept, die Apotheker fragen schon einma nach, weil sie keine Junkies bedienen wollen) sehr zart sind, vor dem Abknipsen einen passenden Draht durchstecken, sonst drückt man mit Sicherheit den Hohlraum zusammen. Damit appliziert man dann tropfenweise auf den mit dem kleinsten Ritzel nach oben liegenden Schraubkranz an der Stelle, wo sich das Äußere um das Innere drehen lässt. Damti das Öl reinlaufen kann, einige Minuten liegen lassen und ab und an mal dran drehen.
Das Abdrehen des Kranzes ist auch deshalb wichtig, da man bei dieser Sorte Naben in der Regel nur so zur Wartung drankommt, zur der ja ein Konus von der Welle abgeschraubt werden muß, damit man an die Welle rausziehen kann und an die Kugeln kommt. Das ist dann das nächste Kapitel.
@Kollegenschaft hier: Sachliche Fehler bitte berichtigen. Man macht das ja nun öfter, aber das Beschreiben ist eine andere Sache.
PS: Vor dem Draufschrauben des Schraubkranzes das Gewinde gut einfetten, dann ist das nächste Abdrehen nicht so ein Drama.