Hierzu auch mal ein hübsches Zitat :
Die Diskuswerferin Brigitte Berendonk, damals wie heute eine Wortführerin der Debatte, zitiert in dem gemeinsam mit Professor Werner Franke, ihrem Ehemann, verfaßten Buch „Doping-Dokumente - von der Forschung zum Betrug“ aus dem Protokoll einer Sitzung des Sportausschusses im Deutschen Bundestag vom Herbst 1977: „Der damalige Abgeordnete und Jurist Dr. Wolfgang Schäuble, später als Innenminister für den Spitzensport zuständig, gab grundlegend zu bedenken, ob es statt der gerade beschlossenen Grundsatzerklärung (gegen Doping) nicht richtiger sei, zu sagen: Wir wollen diese Mittel nur sehr eingeschränkt und nur unter der absolut verantwortlichen Kontrolle der Sportmediziner...einsetzen ..., weil es offenbar Disziplinen gibt, in denen heute ohne den Einsatz dieser Mittel der leistungssportliche Wettbewerb in der Weltkonkurrenz nicht mehr mitgehalten werden kann.'“
Quelle.
FAZ 2005
Auch wenn Herr Schäuble persönlich vielleicht nicht mehr so denkt, zeigt es doch, dass wir es auch "bei uns" nicht mit Dopingvergehen skrupelloser Einzelner zu tun haben, sondern dass neben den auf Zuwendungen des Bundes angewiesenen Sportfunktionären auch deren Mittelgeber, die Innenpolitiker, einem systematischen Dopingeinsatz sagen wir mal: aufgeschlossen - gegenüber standen.
Und wenn man sich anschaut, wie erfolgreich die gedopten Ostathleten und die dopenden Osttrainer nach dem Systemwechsel integriert wurden, sptricht wenig dafür, dass ein grundlegendes Umdenken stattgefunden hätte.
Sicher glaubt keiner mehr, man müsse dem Sozialismus sportlich die Hacken zeigen. Aber ein paar Medaillen mehr sind ja trotzdem gut fürs nationale Selbstwertgefühl; und was wäre das für eine Regierung, die uns das bißchen Besoffenheit nicht gönnt?
