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"richtig" alte Räder bis 1945 - pre WWII

Der Rahmen sollte aus den frühen 30ern sein. Der Hersteller ist aber bisher unbekannt. Laufräder, Lenkervorbau und andere Teile musste ich ersetzten. Könnten auch 650 B Felgen passen.
Mit 650B würde ich bei einem deutschen Rad aus jener Zeit erst einmal nicht unbedingt rechnen; wahrscheinlich wären Vollballon-Laufräder. Mein 1936er Wanderer sind es übrigens 650C-Laufräder mit bzw. für Vollballonreifen 54-571 mm, oder zeitgenössisch 26"x 2" x 1 3/4" - das hat mich damals überrascht (und ist auch wieder ein Datierungsmerkmal, da solche "Sondergrößen" im Zuge der Produktionsrationalisierungen zur Kriegsvorbereitung im Folgejahr 1937 bei Neurädern staatlicherseits verboten wurden):

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Re: "richtig" alte Räder bis 1945 - pre WWII
Den Eintrag im Pappritz, "Markenware Fahrrad", wirst Du ja vermutlich kennen:
"1928 [Datum eines zeitgenössischen Eintrags in einem Händlerverzeichnis, im "Radmarkt" o. ä.] Bergina Fahrrad-Armaturen- und Metallwarenfabrik GmbH
Rahmenbau"

Das klingt mir schon danach, als ob die (wenn auch wohl nur kurz, vermutlich bis zur Wirtschaftskrise nach 1929) selbst Rahmen und Fahrräder gebaut haben.

Diese Strebenanlegung kommt mir irgendwie bekannt vor - vielleicht kann @kasitier etwas dazu sagen ... ?
Ist ähnlich wie beim Diamant 48 - auch der Gabelkopf - aber die Muffen sind einfacher gearbeitet. Papperitz war mir in der Tat entgangen - danke für den Hinweis!
 
Mit 650B würde ich bei einem deutschen Rad aus jener Zeit erst einmal nicht unbedingt rechnen; wahrscheinlich wären Vollballon-Laufräder. Mein 1936er Wanderer sind es übrigens 650C-Laufräder mit bzw. für Vollballonreifen 54-571 mm, oder zeitgenössisch 26"x 2" x 1 3/4" - das hat mich damals überrascht (und ist auch wieder ein Datierungsmerkmal, da solche "Sondergrößen" im Zuge der Produktionsrationalisierungen zur Kriegsvorbereitung im Folgejahr 1937 bei Neurädern staatlicherseits verboten wurden):

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Wenn Krieg ist leidet die Felgenvielfalt.:oops: Also nicht nur die Kinder. :D
Im altesrad Forum wurde noch von Sonderaussttatungen mit 650B Felgen Anfang der 30er gesprochen. Genug Platz ist an den Schutzblechen und Streben. Vorne habe ich ja schon einen 559x54 Reifen aufgezogen.
Hinten ist eine 622 mit 47er Reifen drauf. Ich werde eventuell die alten 26er Stahlfelgen noch aufarbeiten und neu einspeichen.
 
Wenn Krieg ist leidet die Felgenvielfalt.:oops:
Nicht ganz - diese Rationalisierungsmaßnahmen im Rahmen der "Autarkiepolitik" wurden ja schon 1937 angeordnet, also zwei Jahre, bevor das Deutsche Reich dann im September 1939 den Krieg begann ...

Übrigens wurde mit dieser Anordnung auch das Verchromen von Rahmen(teilen), Schutzblechen etc. verboten - nur noch die bekannten "Blankteile" Lenker, Gestängebremse, Gabelkopfblende, Kurbeln, Kettenblatt, Pedalteile, Naben, Sattelfedern und Klingeldeckel durften in verchromter Ausführung geliefert werden.

Und den Vollballon-Reifen ging es dann auch gleich an den Kragen - es durften an Neurädern nur noch Reifen in 26" x 1 3/4" und 28" x 1 3/4" montiert werden, auch, wenn die Räder eventuell vom Rahmenbau her für Vollballon-Reifen ausgelegt waren. Bereits seit 1934 waren auch nur noch einfarbig schwarze Reifen erlaubt.

Diese interessanten Fakten finden sich in einem Aufsatz von Alexander Dobuschinsky, "Das Fahrrad im Schatten der Kriegswirtschaft" (2012) im "Knochenschüttler", der Zeitschrift des Vereins Historische Fahrräder e. V.
 
....dann passt mein 30er Jahre Baustellenrenner von Hercules auch hier hinein, den ich von RR-Kollegen @Arend geschenkt bekam.
Letztes Jahr hat das Rad gute Dienste für Transportaufgaben zu unserer Baustelle getan, nicht zuletzt mit Hilfe dem aus DDR-Teilen wiedererstandenen Anhänger. Den Aufbau habe ich aus abgelagerten Bauholz gezimmert.

Vorne ist eine einzigartige Duo-Bremse montiert. Die Stempelbremse betätigt gleichzeitig die moderne Trommelbremse.

Geschaltet wird mit einer Sachs 5-Gang Nabe.

Scheunenfund Leergut

gezimmerte Fensterläden

Leiterwagen

Transmission

Ein Belastungstest war der Transport von gut 100kg Ziegelsteinen im Reichsformat. Im abschüssigen Hohlweg durch den Wald war die Fuhre nur im Gegenhang zu stoppen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen, ich bin Frank aus Berlin, und ich habe hier etwas, das mir seit Jahren Rätsel aufgibt.

Zunächst: es geht mir ausschließlich um den Rahmen bzw. Seine Herkunft.
Das Rad im aktuellen Aufbau habe ich selbst vor etwas 10 Jahren „verbrochen“, einfach um es nach Jahren des Dornröschenschlafs mal fahren zu können.
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nach meinem Heutigen Geschmack sind es zu viele neuzeitliche Teile und ich bin am Überlegen was es genau werden soll.
Der Rahmen ist offensichtlich Vorkriegszeit; und ich schätze eher 20er als 30er Jahre.
Das Rad gehörte meinem Großvater, von dem ich es 1982 erbte. Mein Interesse liegt also keineswegs darin, hier einen Wert zu schätzen oder es zu veräußern.
Die Lackierung ist nicht original. Nach meiner Kenntnis muss sie in den frühen Nachkriegszeiten erfolgt sein, das war damals eine übliche Praxis.
Das Rad befindet sich mindestens seit Ende der 40er in Berlin.
Der Rahmen ist muffenlos gelötet und hat am Steuerrohr ein Loch für den Bandfeststeller.
Als ich das Rad bekam waren 28x 1 1/2 Wulstreifen auf unterschiedlichen Felgen montiert.
All das deutet in die 20er oder ganz frühen 30er.
Es sind Löcher von der Montage eines SKS am Lenkkopf. Diese haben einen vertikalen Abstand von 55mm.
Als Tretlager ist original ein Glockenlager verbaut.
Am Tretlagergehäuse ist ein Gewindeloch für einen Öler.
Oben am Sattelrohr ist eine Nummer eingeschlagen: 20333C (soweit erkennbar)
Gabel und Hinterbau sind recht schlank gefertigt, die 40-635 Reifen haben nicht viel Luft zur Seite.
Interessant: das rechte Ausfallende der Gabel ist nicht offen, sondern ein Loch, was den Radaus- und Einbau schwierig gestaltet.

kann jemand aus den Infos irgendwelche Tipps ableiten, welcher Hersteller sich ursprünglich dahinter verbirgt?

Siehe auch Bilder
 

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Geehrte Freunde richtig alter Räder. Über meine Verbindung zum Fahrradveteranen Verein in Dresden kam ich mal wieder an hervorragende Neuigkeiten. Die Slub Dresden hat wieder mal einen Schatz digitalisiert:

Siehe auch: https://de.wikisource.org/wiki/Sächsischer_Radfahrer-Bund

Work in Progress.

Hier ein paar Ausschnitte aus der Sächsischen Rad- und Motorfahrer Zeitung. Zweite Ausgabe 1904.

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SPORT FREI!
 
Guten Abend, bin neu hier im Forum. Ich beschäftige mich in erster Linie mit 1990er Jahren MTB. Konnte aber vor kurzem nicht wiederstehen, ein altes Rennrad zu kaufen. Es lief als Colnago, aber das scheint wohl nicht zu stimmen. Jedenfalls hat ein Abgleich mit Fotos keine Übereinstimmung ergeben und das Firmenlogo auf dem Stuerrohr ist unsauber geklebt. Das Rad hat ein ITA-Tretlager und eine beidseitige Tretlager-Klemmung. Letzteres führt mich eigentlich hierher, denn die wenigen Fotos im WWW dazu, betreffen immer nur sehr alte Räder. Vielleicht kann jemand helfen bei der Einordnung (Firma, Zeitraum) des Rades.
 

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