ES geht von Anfang an nichts "verloren".
Da waren und sind wir ja längst einer Meinung, das war IMHO nicht strittig.
Natürlich geht minimal Energie auch bei elstischer Verformung verloren, die
Dämpfung der Biegebewegung ist ja die Folge von Reibung im
Material, dabei entsteht Wärme, deren Energie geht für die Bewegung
sozusagen "verloren", aber die Menge ist vernachlässigbar klein.
Können wir den Aspekt also mal abhaken?
Da Du auch immer noch bei seitlicher Verbiegung bist:
Wie weit "federt" das Tretlager wohl zurück, und welche Kraft wird dabei entwickelt?
Das hatten wir doch auch schon: die über den/die als Hebel quer zur Fahrtrichtung liegende/n Pedalachse/n
eingeleitete/n resultierenden [hier geht ein, daß die Kurbel immer gleichzeitig von zwei Seiten gegenseitig belastet wird, aber nicht jederzeit im selben Verhältnis] Kraft/Kräfte verbiegt das System eben quer zur Fahrtrichtung. Je nach Elastizitätsmodul des Rahmens
verbiegt dieser um eine bestimmte Strecke, und um dieselbe Strecke biegt er sich wieder zurück. DIESE Kräfte sind in dem Sinne für die Fortwärtsbewegung "verloren", als sie ihr eben nicht dienen. Die Höhe dieser Kräfte ist aber natürlich nicht abhängig von der Elastizität des Rahmens [des Systems], die Höhe dieser Kräfte bestimmt allein das Produkt aus eingeleiteter Trittkraft und dem wirkenden Hebel quer zur Fahrtrichtung.
Trotzdem diese Kräfte nicht unmittelbar zur Vorwärtsbewegung dienen können, mag es sinnvoll erscheinen eine mittelbare Wirkung unterschiedlicher Quer-Elastizität des Rahmens [um den geht es hier ja in erster Linie] auf die Vorwärtsbewegung in Betrachtung zu ziehen:
Je nach Kadenz und Trittkraftrichtung [im Wiegetritt stärker auch seitlich eingeleitet] ergibt sich nun ein mehr oder weniger deutlich spürbar
schwingendes System, dessen Amplitude eben in Abhängigkeit von der Steifigleit größer oder kleiner ist. Und hier mag es sein, daß dem einen Fahrer ein "weiches" System, das mit ihm zusammen mit einer größeren Amplitude schwingt, ein "besseres" bewegungsgefühl gibt, welches ihn in die Lage versetzt höhere Kräfte auch in der Vertikalen aufzubringen.
Einem anderen Fahrer geht es womöglich gerade andersherum. Reine "Geschmacksfrage".
Das ganze "Modell" ignoriert dabei auch, dass Die Kurbel zwei (!) Arme hat.
Nur weil das "Modell" diese Tatsache bisher nicht explizit formuliert hat bedeutet das nicht, das das "Modell" diese Tatsache ignoriert hätte.
In dem "Modell" ging und geht es immer um die resultierenden Kräfte; und die sind natürlich immer auch immanent das Ergebnis der Tatsache, daß es sich um zwei gegensinnig angebrachte Kurbelarme handelt.
Immer genau da, wo die Kraft angreift.
Aber "runder" oder "unrunder" treten hat vor allem mit der Position des Sattels zu tun. Hier auch recht unmißverständlich.
Die Bewegung des Systems Rennrad/Fahrer muß man sich als eine dreidimensionale Bewegung vorstellen, dann wird hoffentlich anschaulich klar verständlich, daß ein "runder Tritt" auch von quer zur Fahrtrichtung eingeleiteten Kräften und Bewegungen beeinflußt wird.
Grundsätzlich:
"Fahrdynamik" hat doch vor allem mit der Auswirkung von Belastungen aus dem Antrieb, Belastungen, die sich aus den möglichen Geschwindigkeiten ergeben, von Belastungen bei Kurvenfahrten, Fliehkräften usw... auf das Fahrzeug zu tun.
Fahrwerke, Chassis, Gehäuse werden entsprechend ausgelegt, aktiv gefedert und gedämpft, um diese Belastungen auch überstehen zu können, die von Außen und durch den Antrieb einwirkenden Kräfte abzumildern.
Aber aus passiven Komponenten geht keine Leistung hervor, aber für eine effiziente Übertragung müssen sie gewisse Kriterien erfüllen, damit das Fahrzeug kontrollierbar bleibt und nicht auseinander fällt.
Diese Grundsätze, die sich daraus ableiten, daß das Fahrzeug isoliert vom Fahrer als ein "passives" Bauteil betrachtet werden kann stimmen nur so lange, wie die Masse und die Bewegungen sowie Krafteinwirkungen des Fahrers gegenüber dem Fahrzeugs vernachlässigbar klein sind.
Das ist schon bei Motorrädern überhaupt nicht der Fall.
Und bei Rennwagen in engeren Grenzen ebenso nicht..
Schon gar nicht aber bei einem Fahrzeug, das teilweise nur <10% Anteil an der Gesamtfahrmasse besitzt, deren allergrößter Anteil [Fahrer] auch dadurch beschrieben werden muß, daß sein Schwerpunkt und seine wirkenden Kräfte im dreidimensionalen Raum ständig variieren.
Gruß, Christoph