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Schimmelbefall an Wand wegen Rollen Training?

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Re: Schimmelbefall an Wand wegen Rollen Training?
In meiner über 20 jährigen Tätigkeit waren die Feuchtigkeitsschäden zu maximal 1% auf einen unzureichenden baulichen Wärmeschutz - der nicht dem zum Zeitpunkt der Errichtung gültigen Wärmeschutz entsprach - zurückzuführen
Mit anderen Worten: Wenn ein Haus vor 100 Jahren errichtet wurde, ist es für dich also ausreichend, dass man beim Bau die damals (also vor 100 Jahren) geltenden Vorschriften eingehalten hat. Ist dies der Fall und entsteht dennoch Schimmel, ist für dich der Bewohner schuld. Lass mich raten: Du hast überwiegend für Vermieter gearbeitet. Ich bin auch einer, also falls mein Mieter mal über Probleme klagt, hätte ich gerne mal deine Adresse.

Was du total unterschlägst, ist, dass das Gebäude, selbst wenn es vor Jahrzehnten oder Jahrhunderten nach damaligen Standards errichtet wurde, inzwischen unzähligen inneren und äußeren Einflüssen ausgesetzt war. Du verteidigst ein Nichtstun des Vermieters, indem du forderst, die Bewohner müssen sich an das alte Gebäude anpassen, anstatt dass man das Gebäude an moderne Standards anpasst.

Das ist ungefähr so, wie wenn Tadej Pogačar vom Team ein 20 Jahre altes Rad für die TdF hingestellt bekommt und wenn er sich beschwert, sagt der Teamchef, das Rad sei das zu seiner Zeit absolut modernste gewesen und er soll sich daher mal nicht beschweren.
 
Mit anderen Worten: Wenn ein Haus vor 100 Jahren errichtet wurde, ist es für dich also ausreichend, dass man beim Bau die damals (also vor 100 Jahren) geltenden Vorschriften eingehalten hat. Ist dies der Fall und entsteht dennoch Schimmel, ist für dich der Bewohner schuld. Lass mich raten: Du hast überwiegend für Vermieter gearbeitet. Ich bin auch einer, also falls mein Mieter mal über Probleme klagt, hätte ich gerne mal deine Adresse.

Was du total unterschlägst, ist, dass das Gebäude, selbst wenn es vor Jahrzehnten oder Jahrhunderten nach damaligen Standards errichtet wurde, inzwischen unzähligen inneren und äußeren Einflüssen ausgesetzt war. Du verteidigst ein Nichtstun des Vermieters, indem du forderst, die Bewohner müssen sich an das alte Gebäude anpassen, anstatt dass man das Gebäude an moderne Standards anpasst.

Das ist ungefähr so, wie wenn Tadej Pogačar vom Team ein 20 Jahre altes Rad für die TdF hingestellt bekommt und wenn er sich beschwert, sagt der Teamchef, das Rad sei das zu seiner Zeit absolut modernste gewesen und er soll sich daher mal nicht beschweren.
Nein, ich denke nicht, dass es so gemeint gewesen ist.
Aber sind wir uns einig, dass man in einem Haus von 1915, auch bei sehr guter Bausubstanz anders lüften muss, als in einem Haus, das nach neuesten Erkenntnissen errichtet ist und womöglich noch mit einer Lüftungsanlage ausgestattet?!
Ich denke darum geht's: verallgemeinern ist schwierig, man muss schauen, was man an Bausubstanz vorfindet und sein Wohnverhalten ein Stück (!) weit daran orientieren. Und da reden wir ja nicht von total anderem Leben, wie dem Unsinn mit Schlafen auf dem Heuboden, sondern vielleicht einmal mehr lüften, als im Neubau.
In unserem Haus (Bj. 1915) hatten wir einmal ein Schimmelproblem, das aus einer Undichtigkeit im Eingangsbereich resultierte. Hier also ein Schaden an der Bausubstanz, der behoben wurde. Damit war das Problem hier erledigt.

Jetzt hatten die Mieter im EG ein Problem mit leichter Schimmelbildung in zwei Räumen, weil sie, wie sie selber sagten, durch die angeschaffte Wohnungskatze anders lüften, damit die nicht durchs offene Fenster abhaut. Hatte ich ja oben schon mal geschrieben.
Allein mit diesem Bewusstsein war es kein Problem ( und auch kein unmenschlicher Aufwand), das Problem in den Griff zu bekommen. Am Anfang hatte ich noch einen Luftentfeuchter bereit gestellt, der aber nicht mehr benötigt wird.

Man wird vermutlich in jeder Wohnung Schimmel provozieren können, wenn man es darauf anlegt. Es ist aber auch in jedem Fall keine Raketenwissenschaft, so in einer Wohnung zu leben, dass dies vermieden wird (bauliche Mängel ausdrücklich aussen vor)
Auch vor 100 oder 300 Jahren lebten die Menschen ungern in feuchten Löchern und hatten das Wissen, ihre Buden trocken zu halten.
 
Wenn die Heizung das Zimmer nicht komplett warm bekommen sollte, wäre das ein anfänglicher Mangel. Das müsste der Vermieter auf seine Kosten ausbessern und das könnte er auch nicht umlegen.
Das ist doch hier nicht das Thema. Der Schimmelbefall steht nach dieser Aussage
seit einem guten Monat fahre ich auf dem Elite Suito T in meinem Zimmer in meiner WG und heute hab ich festgestellt, dass an den beiden Wandecken zur Außenwand massiver Schimmelbefall ist. Das ist 100%ig erst der Fall, seitdem ich auf der Rolle trainiere.
eindeutig im Zusammenhang mit dem Rollentraining. Was gibt es da noch zu faseln?
 
Das ist doch hier nicht das Thema. Der Schimmelbefall steht nach dieser Aussage

eindeutig im Zusammenhang mit dem Rollentraining. Was gibt es da noch zu faseln?
Kann auch Zufall sein. Seit 1 Monat sind die Temperaturen deutlich gefallen.
Aber bei mir kann auf dem Smarttrainer die Luftfeuchtigkeit schon um 15% zunehmen. Ich habe eine kleine Dostmann Wetterstation mit 2 Außenfühler und natürlich auch Innenmessung. Bei 70% rel Feuchte geht der Alarm an. Das erreiche ich in weniger als 1h.
Im Winter dabei viel zu lüften, davon bin ich etwas abgekommen. Sich die kalte Kuft vom Boden direkt ins Gesicht zu blasen führte bei mir schonmal zu einer einseitigen Gesichtslähmung. Der Nerv war durch einen kaputten Zahn aber schon angegriffen. Jetzt lüfte ich wenn dann weit entfernt und stell den Ventilator erhöht auf einen Stuhl.
Das beste ist aber der Luftentfeuchter. Braucht Energie aber Lüften kostet ja auch. Im Winter ist er halt eine E-Heizung mit Entfeuchter Wirkung.
 
Sind das wirklich nur reine Öffnungen?
Das wären jedenfalls wunderbare Gelegenheiten um dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung zu installieren. Leider hat dieses Stichwort einen schlechten Ruf weil es da irgendwelche Knauserkönige auch die schäbige Sparversion unter diesem Namen verkaufen die nicht nach dem Gegenstromprinzip arbeitet sondern über Lazenz und Richtungsumkehr, und diese Richtungsumkehr schafft eine ganz schreckliche Aufenthaltsqualität weil man die Umschaltzeitpunkte wahrnimmt. Vollwertige Gegenstromanlagen haben dieses Problem nicht (und sind im Gegensatz zu den Wechselströmern auch wirklich dezentral) und wer die Möglichkeit hat so ein Ding einzubauen kann hinterher in dem Raum eigentlich gar kein Schimmelproblem mehr haben. Hier wäre die Vermieterseite klar am Zug.
 
Das wären jedenfalls wunderbare Gelegenheiten um dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung zu installieren. Leider hat dieses Stichwort einen schlechten Ruf weil es da irgendwelche Knauserkönige auch die schäbige Sparversion unter diesem Namen verkaufen die nicht nach dem Gegenstromprinzip arbeitet sondern über Lazenz und Richtungsumkehr, und diese Richtungsumkehr schafft eine ganz schreckliche Aufenthaltsqualität weil man die Umschaltzeitpunkte wahrnimmt. Vollwertige Gegenstromanlagen haben dieses Problem nicht (und sind im Gegensatz zu den Wechselströmern auch wirklich dezentral) und wer die Möglichkeit hat so ein Ding einzubauen kann hinterher in dem Raum eigentlich gar kein Schimmelproblem mehr haben. Hier wäre die Vermieterseite klar am Zug.
Hättest Du einen Link zu so einem hochwertigeren Gerät?
 
Aber sind wir uns einig, dass man in einem Haus von 1915, auch bei sehr guter Bausubstanz anders lüften muss, als in einem Haus, das nach neuesten Erkenntnissen errichtet ist und womöglich noch mit einer Lüftungsanlage ausgestattet?!
In meiner aktuellen Wohnung habe ich eine nutzerunabhängige Lüftung mit mehreren ALD und zwei Entlüftungen. Da gibt es (tatsächlich passiert) Klagen seitens der Bewohner über zu trockene Wohnungen. Da ich vorher in einer feuchten Wohnung lebte, empfinde ich die teils auftretenden Spalten im Parkett, das sich zusammenzieht, als Luxusproblem.

Beim TE in seinem Altbau hast du, wie gesagt, eine quasi permanente Lüftung durch alte Fenster. Am Luftaustausch liegt es also nicht. Es liegt vermutlich an Kältebrücken. Warum sonst tritt der Schimmel an den Außenwänden auf? Bei angeblich fehlendem Luftaustausch würde der Schimmel eher innen auftreten, hinter Schränken etc.

Lass uns doch mal wetten: Er verhält sich jetzt genau so, wie unsere vermeintlichen Experten es hier vorschlagen. Ich gehe jede Wette ein, an dem Schimmelproblem wird sich nichts ändern, höchstens eben im Frühjahr wieder. Wie denn auch? Selbst die von außen kommende Luft ist ja feucht, je nach Wetterlage.

Und zu der Frage, warum die Probleme seit dem Rollentraining auftauchten: Siehe Beitrag #2.

Problem an der ganzen Diskussion ist Psychologie: Jeder glaubt, den Stein der Weisen gefunden zu haben. Er weiß, wie es richtig geht. Alle anderen nicht. Ist ähnlich wie beim Autofahren: Der Fahrer vor dir ist entweder ein nerviger Schleicher oder ein unverantwortlicher Raser. Nur du hast die richtige Geschwindigkeit. Es wird so getan, als seien Menschen blöd, als würden sie einfach nicht lüften oder im Winter an der Heizung sparen. Frage mal einen Architekten/Bauexperten. Der wird dir sagen, dass jedes Gebäude so beschaffen sein sollte, dass es verschiedene Nutzertypen "verkraften" kann.
 
Hättest Du einen Link zu so einem hochwertigeren Gerät?
Nichts konkretes, habe auch selber keine (mangels Wanddurchbrüchen) sondern habe den Markt nur aus Neugier manchmal ein bisschen im Auge. Die meisten Gegenstromgeräte sind darauf ausgelegt dass man eine Box innen hat und zwei getrennte Wanddurchbrüche. Bayernlüfter ist da zB ein richtig putziges "jemand hat eine Idee und macht ein Gewerbe draus"-Ding, sozusagen Bauernhofromantik in der Klimatechnik.

Geräte für nur einen Durchbruch gibt es aber auch, zB Brink Air 70.

Nicht-Gegenstromanlagen gibt es allerdings wie Sand am Meer, die machen die Suche nach Gegenstrom (bzw Kreuzstrom) leider ziemlich schwer. Alles wo Stichworte wie "Keramikwärmespeicher", "Push/Pull", "Pendellüfter" und so weiter vorkommen ist das was man nicht haben will, ich denke dass es sehr gute Gründe gibt warum sich das nicht durchgesetzt hat (außer dort wo der Insasse keine Wahl hat).

Eine Spinnerei die ich zur Zeit gerne in Gedanken unter der Dusche durchspiele ist die Frage ob man das Prinzip Gegenstrom nicht auch noch mit dem Prinzip Luft/Luft-Wärmepumpe kombinieren könnte: in Auswärtsrichtung ein paar Turbinenstufen Kompressor vor den Wärmetauscher, mechanisch verbunden mit "erntenden" Dekompressionsstufen hinter dem Wärmetauscher die einen Großteil der Kompressionsleistung wieder aufnehmen. Eben abzüglich (strömungs-)mechanischer Verluste und abzüglich Verluste durch die Volumenreduktion die mit der Abkühlung einhergeht. Verbrennungsturbinen machen das ja genau so, vorne mechanisch angetriebene Kompression und hinten antreibende Dekompression. Der Außenluftstrom in Gegenrichtung würde natürlich ebenfalls innen angetriebene saugende Turbinenstufen haben die einen Teil ihrer Leistung vom Luftstrom am Eingang bezieht und durch den Druckunterschied im Bereich zwischen den jeweiligen Paaren aus Turbinenstufengruppen würde am Ende Luft nach draußen gehen die kälter ist als die Umgebungsluft, also ein Arbeitsfaktor. Ich würde nicht erwarten dass eine solche Anlage als alleinige Heizung funktionieren könnte (sooo viel will man gar nicht lüften...), aber diese zumindest theoretische Möglichkeit zur Kombination von Lüftung, Rückgewinnung und Arbeitsfaktor finde ich irgendwie faszinierend.
 
Lass uns doch mal wetten: Er verhält sich jetzt genau so, wie unsere vermeintlichen Experten es hier vorschlagen. Ich gehe jede Wette ein, an dem Schimmelproblem wird sich nichts ändern, höchstens eben im Frühjahr wieder. Wie denn auch? Selbst die von außen kommende Luft ist ja feucht, je nach Wetterlage.

Die Luft von draußen ist relativ feucht, aber wenn sie kalt ist und drinnen geheizt dann fällt die relative Luftfeuchtigkeit quasi ins bodenlose sobald sie mit aufgeheiztem Innenraum in Kontakt kommt. Absolut feucht, bezogen auf das was wir als normale Innenraumtemperatur verstehen ist die Luft von draußen in der Schimmelsaison eher selten (bei 'nem verregneten 18°-Weihnachten kann das natürlich durchaus mal vorkommen). Problem ist halt dass nicht jeder scharf darauf ist häufig und "tief" zu lüften und trotzdem die Wohnung auf TShirt-Temperatur zu heizen.
 
In meiner aktuellen Wohnung habe ich eine nutzerunabhängige Lüftung mit mehreren ALD und zwei Entlüftungen. Da gibt es (tatsächlich passiert) Klagen seitens der Bewohner über zu trockene Wohnungen.
kann ich verstehen, wenn man da empfindlich ist wird man über ausgetrocknete Schleimhäute anfälliger für Infekte, manche bekommen trockene Augen, andere haben schnell mal Probleme mit der Haut
 
Problem an der ganzen Diskussion ist Psychologie: Jeder glaubt, den Stein der Weisen gefunden zu haben. Er weiß, wie es richtig geht. Alle anderen nicht. Ist ähnlich wie beim Autofahren: Der Fahrer vor dir ist entweder ein nerviger Schleicher oder ein unverantwortlicher Raser. Nur du hast die richtige Geschwindigkeit. Es wird so getan, als seien Menschen blöd, als würden sie einfach nicht lüften oder im Winter an der Heizung sparen. Frage mal einen Architekten/Bauexperten. Der wird dir sagen, dass jedes Gebäude so beschaffen sein sollte, dass es verschiedene Nutzertypen "verkraften" kann.
Dieses psychologische Problem sehe ich ehrlich gesagt nur bei Dir. Hier gibt es (vermeindlich) viele Experten, die Mehrzahl sieht das Problem beim Nutzer bzw das geänderte Verhalten dessen. Meine Partnerin ist Architektin, meine Nachfrage ergab, dass ein 100 Jahre altes Haus Wäschetrocknen im WZ + Rollentraining nicht vertragen muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat mich jetzt auch nochmal interessiert, wie die Verteilung bei der Schimmelbildung bezüglich Baumängel und falschen Verhalten ist. Auf dieser Seite ist das Verhältins mit 10 % verhaltensbedingt und 30 % Mischung aus Verhalten in Verbindung mit Baumängeln und Rest rein baubedingt angegeben. Leider ohne Quelle.

https://www.inventer.de/wissen/luft...immel-in-der-wohnung/ursachen-und-entstehung/

Nach Fraunhofer Institut (mit Studienquelle) sind es 33 % verhaltensbedingt und Rest baubedingt. Dies bezieht sich aber sogar nur auf gut dedämmte Gebäude.

https://www.ibp.fraunhofer.de/de/presse-medien/presseinformationen/pi_2016-11_studie-schimmel.html

Die Richtung ist eindeutig. Mehr als die Hälfte der Fälle hat baubedingte Ursachen.
 
Auch vor 100 oder 300 Jahren lebten die Menschen ungern in feuchten Löchern und hatten das Wissen, ihre Buden trocken zu halten.
Der erste Satz dürfte zutreffend sein. Das mit dem Wissen ist so eine Sache.

Es gibt Unterschiede bei vor 300 Jahren und bei vor 100 Jahren und auch bei vor 40 Jahren und jetzt. Es war mehr oder weniger zugig in Häusern. Das war m.E. keine gute alte Zeit. Man muss auch unterscheiden zwischen Kleinhäusern und Mehrfamilienwohnhäusern in der Stadt. Eine Ofenheizung gab es in nur einem Raum der Wohnung, mehr war Luxus. Eine Ofenheizung zieht Luft oder geht aus. Viel mehr wussten die Menschen doch nicht. Wenn der Ofen zieht, entfeuchtet man das Haus bzw. die Wohnung zwangsläufig. Ich würde nicht sagen, dass es zu diesen Zeiten keine Schimmelprobleme gab.

Mit Aufkommen der Zentralheizung waren Fenster und Türen immer noch undicht. Heizöl war billig. Man ließ die Hitze raus durch Fensteröffnen. Es war infolgedessen sogar zu trocken, sodass man oft Wassergefäße an die Heizkörper hängte. Später stiegen die Energiepreise stufenartig. Man versuchte zu sparen, heizte weniger und klebte Fensterfugen so gut es ging zu. Und dann kamen Fenster mit Gummidichtungen, erst eine, jetzt 2 oder 3. Wer das aktive Fensterlüften nicht anpasste, handelte sich Schimmel ein.

Man sollte nicht auf die Dichtungen schimpfen. Zugluft bedeutet in der Heizperiode schließlich Energieverlust, auch dann, wenn man nicht Lüften muss, etwa weil man in der Wohnung keine intensive Feuchte produziert oder sich der Dampf in großen Wohnungen verdünnt. Dann reicht die Hygienelüftung (damit es nicht stinkt). Man muss i.d.R. nicht 6x täglich lüften, wenn man nicht zu Hause ist und nichts dampft.
Mieter bekommen oft Fensterfalzlüfter, damit es zumindest eine Grundlüftung gibt, die dem Lüftungsmuffel hilft und viel Ärger zwischen Mieter und Vermieter vermeiden kann. Die etwas exklusivere Variante auch bei Eigentumswohnungen und EFH bei Neubau und Grundinstandsetzung ist heute ein Abluftventilator mit Zuluftöffnungen in anderen Räumen (gar nicht teuer).
Der Normallüfter oder der Viellüfter braucht so etwas eigentlich nicht. Diese Gruppe hat meistens keine Probleme, auch ohne das theoretische Wissen zu haben, was es mit Wasser und Luft und Wärme eigentlich auf sich hat.

Die Tatsache, dass Luft je nach Temperatur unterschiedlich viel Wasser aufnehmen kann, ist übrigens die Grundlage dafür, dass wir auf der Erde Wetter haben, d.h. Niederschläge und Wind.

Unbestreitbar sollte sein, dass Bausubstanz mehr oder weniger schadensempfindlich in Bezug auf Wohnschimmel ist. Man kann dem Lüftungsmuffel bzw. Feuchteproduzenten helfen, indem man bauliche Maßnahmen ergreift, z.B. Wärmedämmung verbessert. Er spart damit sogar Heizkosten und der Umwelt ist gedient. Man kann auch, was preisgünstiger ist, eine Wandecken-Heizung einbauen oder sonst etwas wie Lüftungsgeräte einbauen. Dann behält der Nutzer die Heizkosten und dazu ggf. Stromkosten und der Eigentümer hat geringere Investitionen.
Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist eine ganz andere Kategorie, natürlich auch bei den Kosten. Menschen schreien nach bezahlbarem Wohnraum, was auch immer damit gemeint ist. Warum bauen wir nicht nur noch Passivhäuser? Die sind langfristig wirtschaftlicher, aber die Baukosten sind erst einmal höher.
 
Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist eine ganz andere Kategorie, natürlich auch bei den Kosten.
Wie viele Schimmelsanierungen muss man pro 100 Installationen einsparen damit sich das im Schnitt rechnet? Ändert natürlich nichts an den Kosten, aber was zählt ist eben das Verhältnis aus Kosten und Nutzen. Wer in Vermietimmobilien macht dem sollte langfristiges Denken eigentlich nicht völlig fremd sein.
 
Es wurde einmal kurz erwähnt, aber ist evtl. etwas untergegangen. Dieser Herbst-Winter-Übergang war in Süddeutschland (mehr oder weniger?) sehr feucht bei milden Temperaturen (also draußen). Da ist das Gefälle der Temperatur innen-außen weniger groß gewesen und draußen über Tage eine Feuchte von über 85%. Das kommt ja dann im Altbau auch nach innen und sorgt dort nicht für Reduzierung, eher im Gegenteil. Da kann es, ohne große Nutzungsänderung zum bisherigen Verhalten (in dieser Jahreszeit), ja auch zu einer Änderung der Grundbedingungen kommen, oder?
Ist nur ne Idee, weil ich das (lokale) Wetter beobachte und diese Phase im Herbst echt auffällig war.
 
Da kann es, ohne große Nutzungsänderung zum bisherigen Verhalten (in dieser Jahreszeit), ja auch zu einer Änderung der Grundbedingungen kommen, oder?
Ist nur ne Idee, weil ich das (lokale) Wetter beobachte und diese Phase im Herbst echt auffällig war.
Auf jeden Fall, da kommen diverse Faktoren zusammen, die allein noch nicht für Schimmelbildung ausreichen. In Summe ist das dann übel.

Bei dem milden aber nassen Herbstwetter hatte ich oft 60-70% Luftfeuchtigkeit bei ca. 22 Grad in der Wohnung, Heizung war komplett aus und hätte mir auch nicht geholfen.
 
Nichts konkretes, habe auch selber keine (mangels Wanddurchbrüchen) sondern habe den Markt nur aus Neugier manchmal ein bisschen im Auge. Die meisten Gegenstromgeräte sind darauf ausgelegt dass man eine Box innen hat und zwei getrennte Wanddurchbrüche. Bayernlüfter ist da zB ein richtig putziges "jemand hat eine Idee und macht ein Gewerbe draus"-Ding, sozusagen Bauernhofromantik in der Klimatechnik.

Geräte für nur einen Durchbruch gibt es aber auch, zB Brink Air 70.

Nicht-Gegenstromanlagen gibt es allerdings wie Sand am Meer, die machen die Suche nach Gegenstrom (bzw Kreuzstrom) leider ziemlich schwer. Alles wo Stichworte wie "Keramikwärmespeicher", "Push/Pull", "Pendellüfter" und so weiter vorkommen ist das was man nicht haben will, ich denke dass es sehr gute Gründe gibt warum sich das nicht durchgesetzt hat (außer dort wo der Insasse keine Wahl hat).

Eine Spinnerei die ich zur Zeit gerne in Gedanken unter der Dusche durchspiele ist die Frage ob man das Prinzip Gegenstrom nicht auch noch mit dem Prinzip Luft/Luft-Wärmepumpe kombinieren könnte: in Auswärtsrichtung ein paar Turbinenstufen Kompressor vor den Wärmetauscher, mechanisch verbunden mit "erntenden" Dekompressionsstufen hinter dem Wärmetauscher die einen Großteil der Kompressionsleistung wieder aufnehmen. Eben abzüglich (strömungs-)mechanischer Verluste und abzüglich Verluste durch die Volumenreduktion die mit der Abkühlung einhergeht. Verbrennungsturbinen machen das ja genau so, vorne mechanisch angetriebene Kompression und hinten antreibende Dekompression. Der Außenluftstrom in Gegenrichtung würde natürlich ebenfalls innen angetriebene saugende Turbinenstufen haben die einen Teil ihrer Leistung vom Luftstrom am Eingang bezieht und durch den Druckunterschied im Bereich zwischen den jeweiligen Paaren aus Turbinenstufengruppen würde am Ende Luft nach draußen gehen die kälter ist als die Umgebungsluft, also ein Arbeitsfaktor. Ich würde nicht erwarten dass eine solche Anlage als alleinige Heizung funktionieren könnte (sooo viel will man gar nicht lüften...), aber diese zumindest theoretische Möglichkeit zur Kombination von Lüftung, Rückgewinnung und Arbeitsfaktor finde ich irgendwie faszinierend.
Das ist keine Spinnerei. Passivhaus-Kompaktgeräte wurden vor 30 Jahren entwickelt und sind seit über 25 Jahren auf dem Markt. Man kann sie auch in Gebäuden, die nicht dem Passivhaus-Baustandard entsprechen, benutzen. Dann benötigt man wegen der Behaglichkeit aber noch Heizflächen. Aktive Heizflächen zu sparen, während das bauliche etwas teurer ist, ist ja Sinn des Passivhauses. Viele Bauherren vertrauen dem System nicht und bauen zur Sicherheit zusätzlich zum Passivhausgerät Heizkörper oder Fußbodenheizungen ein (Gürtel und Hosenträger). Dann wird es natürlich noch teurer.
https://passiv.de/former_conferences/Passivhaus_D/Kompakt.htm

Die Luft von draußen ist relativ feucht, aber wenn sie kalt ist und drinnen geheizt dann fällt die relative Luftfeuchtigkeit quasi ins bodenlose sobald sie mit aufgeheiztem Innenraum in Kontakt kommt. Absolut feucht, bezogen auf das was wir als normale Innenraumtemperatur verstehen ist die Luft von draußen in der Schimmelsaison eher selten (bei 'nem verregneten 18°-Weihnachten kann das natürlich durchaus mal vorkommen). Problem ist halt dass nicht jeder scharf darauf ist häufig und "tief" zu lüften und trotzdem die Wohnung auf TShirt-Temperatur zu heizen.
Zum Verständnis:
Wir messen mit Handgeräten die relative Feuchtigkeit in Prozent, nicht den absoluten Wassergehalt in Gramm. Relativ geht bis 100, wobei die Messgeräte dann "spinnen". Wir messen elektrischen Widerstand und das Gerät gibt Prozentwerte an. Der Prozentwert gibt an, wie weit die Luft wassergesättigt ist. Die Aufnahmekapazität der Luft für Wasserdampf ist begrenzt. Sie ist um so höher, je wärmer die Luft ist. Je wärmer, desto mehr passt nämlich hinein. Deshalb haben wir Wetter.

Der absolute Wassergehalt bei einem bestimmten Prozentwert ist also abhängig von der Temperatur. Das bedeutet: Bei 70% relativer Luftfeuchte sind bei 20°C genau 12,1 g Wasser pro m³ in der Luft und bei 5°C nur 4,8 g Wasser pro m³. Kalte Luft ist bei 70%rF also trockener als wärmere Luft bei 70 %rF. Erwärmt man die hereingeholte 5°-Grad-Luft auf 20°C, so sinkt der Wert der relativen Feuchte von 70% auf 26%. Da passt was rein (Wasser)! Das kann man leider so nicht messen, weil die Luft während der Erwärmung schon wieder Dampf aufnimmt, die zeitgleich von Oberflächen im Raum verdunstet.

Man sollte sich nicht durch die Prozentwerte der Messgeräte irritieren lassen und sich nicht an Feuchteprozenten im einstelligen Bereich festbeißen. In der Praxis reicht ein preiswertes Thermohygrometer, weil es in der Heizperiode zeigt, dass der Wert nach dem Lüften niedriger geworden ist als vor dem Lüften. Das kann sogar ein Erfolgserlebnis sein, weil wirklich Wasser hinausbefördert worden ist.

Wenn wir innen und außen ziemlich gleiche Temperaturen und gleiche Luftfeuchten haben, bewirkt das Fensterlüften oder das maschinelle Lüften keinen Feuchte-Austrag. Aber dann besteht keine Schimmelgefahr, weil es bei milden Temperaturen draußen eher selten mehr als 75 % relative Luftfeuchte hat. Erst wenn die Temperatur nachts fällt, fällt Tauwasser aus, und zwar draußen auf Wiesen, Dächern, Wänden und Autos insbesondere bei wolkenfreiem Himmel. Im Hause unter Dach fällt die Temperatur selbst bei daueroffenen Frenstern i.d.R. nicht so stark, sodass es noch lange kein Tauwasser gibt.
 
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