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Schlauch nach Abfahrt geplatzt

mkamp

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14 Februar 2012
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Hallo zusammen.

Letzten Donnerstag ist mir ein Schlauch geplatzt. Gerne würde ich herausfinden, wo hier die Ursache lag um das künftig zu verhindern. Ich hatte mich erst an Canyon, den Hersteller des Bikes gewandt, aber die können da überhaupt nicht weiterhelfen. Deswegen würde ich es gerne auf diesem Weg nochmal probieren, da ich aktuell nur noch ziemlich ängstlich abfahre und das mir mein Hobby vermiest.

Letzten Donnerstag habe ich bei ca. 28°C im Schatten beide Reifen auf ca. 8 bar aufgepumpt, genaugenommen das Vorderrad auf 7,8 bar und das Hinterrad auf 8,2 bar. Ich bin danach auf ca. 720hm gestartet, in einem Rutsch auf 1850hm gefahren und wieder abgefahren. Da es meine erste Abfahrt dieser Strecke war, habe ich es nicht richtig krachen lassen, aber trotzdem in kurzer Zeit bei durchschnittlich 8,6% Gefälle 1000hm verloren. Dabei habe ich nicht dauer-gebremst, allerdings in den Serpentinen jeweils von 50-60 km/h auf ca. 30 km/h abgebremst. Gebremst von kurz vor der Kurve bis in den Scheitelpunkt. Siehe Chart "Timing": Garmin Connect

Unten angekommen bin ich dann noch 500m locker zum Parkplatz pedaliert um dann nach ca. fünf Minuten Standzeit das Fahrrad wieder ins Auto zu packen. Soweit kam es aber nicht. Bei dem an meinem Bein angelehnten Rad - ich saß also nicht drauf - platzte dann mit einem lauten Knall der Schlauch des Hinterrads.

medium_IMG_20120621_132852.jpg


Ich habe eine Minute danach beide Felgen angefasst und die waren nur leicht handwarm.

Ich bin sehr froh, dass das nicht 10 Minuten vorher und auch nur mit dem Hinterrad passiert ist.

Der Reifen hat vorher keine Anzeichen eines herausquellenden Schlauchs gezeigt. Der Conti GP 4000s und der innere Conti Race Light waren noch so auf dem Fahrrad, wie ich es von ihnen vor wenigen Wochen von Canyon erhalten habe. Es kann also nicht sein, dass *ich* den Schlauch falsch eingesetzt habe. Und bei Canyon sollten die wohl genug Übung haben. Davon ab, bin ich ja vorher 500km damit gefahren.

Ich wiege 98 kg.

Ich würde gerne verstehen, was da passiert ist und wie ich das vermeiden kann?
Ich gehe doch Recht in der Annahme, dass ich mehr als 1000hm am Stück fahren darf? Auch als 0,1 Tonner?

Nach Internet Recherche habe ich beim Wechseln des Schlauchs mal genauer das Felgenband und das Ventilloch angeschaut und darüber gefühlt. Dabei konnte keine scharfen Kanten feststellen.

Am Samstag habe ich dann bei einer leider weniger steilen, und damit schlechter vergleichbaren, Abfahrt explizit versucht viel mit nur einer Bremse zu bremsen. Ich hatte vorher 7,3 bar auf beiden Reifen und danach bei dem aktiv bremsenden Reifen 7,7 bar und bei dem anderen weiterhin 7,3 bar (genau genommen 7,4bar, aber wer weiß ob meine Messung so genau ist). Die Felge mit der aktiven Bremse war naturgemäß deutlich heißer.

Später am Tag bin ich dann noch eine andere Abfahrt abgefahren, die deutlich steiler war. Hier habe ich wieder normal mit beiden Bremsen gebremst und nach ca. 10 Minuten mal angehalten. Da war dann die vordere Felge so heiß, dass ich sie nicht anfassen konnte. Die hintere war so heiß, dass ich sie eine Sekunde anfassen konnte. Leider sind die Felgen nur sehr langsam kühler geworden. Ich kenne es vom Mountainbiken, dass ich als schwerer Fahrer schonmal bei langen Abfahrten Fading spüre und dann mal zwei Minuten pausieren muss, aber da knallt es dann nicht gleich und und es gibt Anzeichen, die man schon während der Fahrt wahrnimmt (nachlassende Bremsleistung, Gestank, Verfärbung der Scheiben).
Außerdem hatte ich den *Eindruck*, dass der Mantel beim Stop nach der Abfahrt kühl war, aber nach einer Minute sich deutlich aufgeheizt hatte. Vielleicht haben die Felgen die Wärme dann an den Reifen abgegeben, nachdem kein kühlender Fahrtwind mehr da war? Vielleicht ist das auch der Grund für das verzögerte Platzen des Reifens?

Würde gerne wissen, was die Ursachen sind und was ich ändern kann um sicherer zu fahren. Ich würde auch gerne verstehen, warum der Schlauch erst am Parkplatz geplatzt ist und nicht schon in der Abfahrt.

Würde es helfen, wenn ich mit nur 7 bar fahre? Es ist klar, dass das bergauf einen höheren Rollwiderstand mit sich bringt, aber bergab hat das keine Nachteile, oder?
 
Hat mit großer Wahrscheinlichkeit nichts mit dem Druck zu tun. Die meisten Reifen haben ne Spanne irgendwo zwischen 6 und 9 Bar und weder die Druckänderung durch Höhe oder Temperatur (oder beides) reichen annähernd, um da die Grenzen zu sprengen.
Eher wahrscheinlich ist, dass Du Dir irgendne Schwachstelle durch ne Scherbe oder nen Kiesel geholt hast und der Schlauch dann irgendwann - zum Glück im Stand - die Grätsche gemacht hat.

Niedrigerer Druck bringt Dir grad bei Deinem Gewicht nur Nachteile. Ich halte 7,5 bar bei 23er Reifen schon für zu niedrig, das erhöht in deutlichem Maße die Pannenanfälligkeit, da jeder Dreck leichter die Möglichkeit hat, sich durch den Reifen durchzuwalken.
 
Genau das Gleiche ist mir auch mal am VR passiert. Bei der Abfahrt hörte ich aber in den Kurven immer so ein Gummi-Knarzen. Der Reifen eierte nicht. Nach der Abfahrt eine Minute auf die Kollegen gewartet, beim Losfahren knallte es und der Schlauch hatte einen 15cm langen Riss. Ich vermute, dass der Schlauch etweder am Reifen eingeklemmt war, oder irgendwie an etwas rieb und dadurch zu heiß wurde.
 
Hat mit großer Wahrscheinlichkeit nichts mit dem Druck zu tun. Die meisten Reifen haben ne Spanne irgendwo zwischen 6 und 9 Bar und weder die Druckänderung durch Höhe oder Temperatur (oder beides) reichen annähernd, um da die Grenzen zu sprengen.
Eher wahrscheinlich ist, dass Du Dir irgendne Schwachstelle durch ne Scherbe oder nen Kiesel geholt hast und der Schlauch dann irgendwann - zum Glück im Stand - die Grätsche gemacht hat.

Niedrigerer Druck bringt Dir grad bei Deinem Gewicht nur Nachteile. Ich halte 7,5 bar bei 23er Reifen schon für zu niedrig, das erhöht in deutlichem Maße die Pannenanfälligkeit, da jeder Dreck leichter die Möglichkeit hat, sich durch den Reifen durchzuwalken.

Ja, ist ein 23er Reifen.

Als der Reifen platzte stand ich auf dem Parkplatz und der Untergrund war Schotter. Aber(!) ich saß gar nicht drauf, so dass nur wenig Gewicht drauf war. Als ich den Knall hörte habe ich auch erst gedacht, der käme aus dem Restaurant daneben.
Könnte sich ein spitzer Gegenstand vom Parkplatz auch durch Platzen bemerkbar machen? Vom MTB kenne ich bisher nur kleine Löcher, kein Platzen.
 
Genau das Gleiche ist mir auch mal am VR passiert. Bei der Abfahrt hörte ich aber in den Kurven immer so ein Gummi-Knarzen. Der Reifen eierte nicht. Nach der Abfahrt eine Minute auf die Kollegen gewartet, beim Losfahren knallte es und der Schlauch hatte einen 15cm langen Riss. Ich vermute, dass der Schlauch etweder am Reifen eingeklemmt war, oder irgendwie an etwas rieb und dadurch zu heiß wurde.

Genau das VR macht mir jetzt die Sorgen, so dass ich nur noch sehr langsam runterfahre.

Wie war denn das bei Dir? Hattest Du den Schlauch kurz vorher gewechselt?

Ein Gummi-Knarzen habe ich nicht gehört, aber bei den Windgeräuschen wundert mich das nicht. An den Weg zurück zum Auto, im Flachen, kann ich mich nicht mehr erinnern.
 
Ich glaube nicht, dass ich den damals kurz vorher gewechselt habe. Das war letztes Jahr. Den Schlauch, welchen ich damals montiert habe, fahre ich jetzt noch. Ich glaube nicht, dass Du Dir zu viele Sorgen machen solltest. Sowas passiert so selten, dass es sehr unwahrscheinlich nochmal passiert. Vielleicht war es auch ein Montagefehler.
 
Aber(!) ich saß gar nicht drauf, so dass nur wenig Gewicht drauf war.
Nur zum Verständnis: Das Fahrergewicht erhöht den Druck im Reifen nur marginal. Der Druck ist umgekehr proportional zum Volumen. Das Volumen des Reifen änderts sich nur sehr wenig.
 
Bei 98 Kilo und 23er Reifen würde ich nicht unter 9 bar gehen. 25er mit 7,5 bis 8 bar.

Wiege selbst 96 - 98 Kilo ( 96 mit rasiertem Rücken ;) ).
 
Ich hatte es noch nie wirklich mit Zahlen, aber bei 8 Bar ist das Körpergewicht als Zusatzbelastung nur mäßig relevant. Ich denke, "spontane" Schlauchplatzer haben viele schon erlebt, mich hat mitten in der Nacht mal ein "Pistolenschuss" aus dem Schlaf gehauen. Wurde Stunden vorher aufgepumpt.
Ich verstehe Deine Sorge, aber mit nem neuen, sauber montierten Schlauch wird das nicht noch mal passieren, nur weil Du ein paar Höhenmeter zurücklegst ;)
 
Mir ist das vor 3 Jahren auch passiert, allerdings auf einer Abfahrt mit kapitalem Sturz verbunden. Mich beeinträchtigt das bis heute.
Ich hatte das damals "drüben" diskutiert:
http://forum.tour-magazin.de/showthread.php?165573-Reifenplatzer-vorne-bergab-Aua!
Bei einem Splitter, Dorn etc. platzt der Schlauch nie auf dieser Länge auf. Dann gibts einen Platten und gut ists.
Ich hatte für mich den Latexschlauch verantwortlich gemacht. Vielleicht habe ich ihm Unrecht getan. Denn dein Fall weist folgende Parallele auf: GP 4000s. Sicherlich einer der pannensichersten Reifen die es gibt.
Aber: er geht bei mir äußerst leicht auf die Felge.... und genau so leicht wieder runter.
In Verbindung mit der starken Erwärmung der Felge, die wohl noch nicht reicht, um das (den) Gummi des Schlauches zum Platzen zu bringen, aber zumindest erwärmt sich auch der Wulst des Reifens, dadurch wird das Material geschmeidiger und dehnt sich auch durch die Wärme sicherlich etwas aus. Durch den Druck des Schlauches wird der Wulst des Mantels über das Felgenhorn gedrückt und schon knallt es! Deshalb auch diese Zeitverzögerung bei dir. Es brauchte etwas Zeit bis sich der Mantel ausreichend erwärmt hatte umd den Effekt zu erzielen.

Für mich ist das klar wie Kloßbrühe.
 
Also soo leicht geht ein GP4000S nicht über das Felgenhorn. Ich denke eher an eingeklemmten Schlauch bei der Montage oder Fehler bei der Herstellung des Schlauches.
 
Also soo leicht geht ein GP4000S nicht über das Felgenhorn. Ich denke eher an eingeklemmten Schlauch bei der Montage oder Fehler bei der Herstellung des Schlauches.
Bei mir schon, Montagehilfe brauche ich gar nicht und Kraft, um den Reifen drauf oder ab zu ziehen, auch nicht.
Der Schlauch war vom Hersteller montiert und so schon einige Zeit unterwegs. Wäre er eingeklemmt, hätte es schon eher zum Platten kommen müssen. Aber ausschließen kann man deine Variante natürlich auch nicht.
 
Mal rein von der Logik her. Ein "Schlauch" kann in einem intakten Reifen eigentlich nicht platzen. Er kann ein großes Loch bekommen, wenn er z.B. zwischen Reifen und Felge eingeklemmt ist, was natürlich trotzdem zu sehr plötzlichem Druckverlust führt, aber nicht so extrem, wie bei einem Platzer.
Platzen kann ein Schlauch nach meinem dafürhalten nur, wenn der Reifen plötzlich eine entsprechende Beschädigung aufweist, so dass der Schlauch austreten, also sich ausdehnen kann und somit platzen kann.
Die Stelle des "Aufreissen" ist eigentlich typisch für eine Beschädigung des Seitenwandgewebes durch Fahren mit zu geringem Druck und/oder Snakebite. Die Gewebestruktur wird stark geknickt und die Fasern bekommen Bruchschäden. Irgendwann reissen die ersten Fasern und das Gewebe wird dann weiterhin so geschwächt, dass es irgendwann ganz reißt. Da der Reifendruck als Belastung ausreicht, muss der Zeitpunkt nicht zwingend beim Fahren auftreten. Also einfach Glück gehabt. Natürlich ist auch ein Fabrikationsfehler denkbar, aber eher unwahrscheinlich. Der Conti ist bekannt dafür, dass er an den Seitenflanken ausfasert, aber selbst dass hat auf die Haltbarkeit der Seitenflanken keine Auswirkung. Eine Beschädigung der Seitenflanke durch Scherbe o.ä. an dieser Stelle halte ich für eher unwahrscheinlich. Eine Möglichkeit wäre vielleicht bei einer Fahrt über groben Schotter seitlich über ein größeres Stück zu rutschen, oder so schon mal einen Stein zu erwischen.
Mir selbst passiert das regelmässig, da ich meine Wegstrecken nicht nach feinstem Untergrund aussuche. Habe es so bisher noch nicht geschafft Reifen irreparabel zu schädigen und ich fahre auch mit 8 bar hinten.
 
Ich kann hulster nur zustimmen, der Schlauch muss irgendwie dem System Felge / Reifen entwichen sein. Entweder durch einen Riss im Reifen (auch im Reifen"draht"), ein abgerissenes Felgenhorn oder ein Abspringen des Reifens.
Wenn Felge und Reifen hinterher noch heil waren, bleibt nur die letzte Möglichkeit.
Ursächlich hierfür kann m.M. nur sein, dass der Reifen nicht sauber montiert war.
 
Ich kann hulster nur zustimmen, der Schlauch muss irgendwie dem System Felge / Reifen entwichen sein. Entweder durch einen Riss im Reifen (auch im Reifen"draht"), ein abgerissenes Felgenhorn oder ein Abspringen des Reifens.
Wenn Felge und Reifen hinterher noch heil waren, bleibt nur die letzte Möglichkeit.
Ursächlich hierfür kann m.M. nur sein, dass der Reifen nicht sauber montiert war.

Also dass man einen Schlauch unsauber montiert, ok das kommt vor, aber einen Reifen??? Meinst du, dass ihn der jenige im Ventilbereich nicht sauber ins Felgenbett drückt? Das wäre schon grob fahrlässig.
 
Sorry - da habe ich dann wohl doch etwas überlesen. Wenn ich den TE jetzt richtig verstanden habe, ist der Reifen von der Felge gesprungen und der Schlauch dann geplatzt. Das schließt Spekulationen über eine Beschädigung der Reifenwand aus.
Trotzdem komisch. Selbst wenn der Schlauch massiv zwischen Felgenhorn und Reifen eingeklemmt war und so theoretisch den Reifen über das Horn hebeln könnte, sollte dies normalerweise nicht passieren, sondern eigentlich nur der Schlauch durch Reibung defekt gehen. Es gibt allerdings sehr ungünstige Reifen/Felgen Kombis bei denen die Größe Felge (Grundsätzlich, Fertigungstoleranz, zu hohe Speichenvorspannung) und Reifen (grundsätzlich, Fertigungstoleranz) dafür Sorgen, dass der Reifen sehr locker auf der Felge sitzt. Meistens hat man eher das umgekehrte Problem.
Würde daher dem TE empfehlen erstmal drauf zu achten, wie leicht der Reifen auf die Felge geht. Sollte dies SEHR leicht gehen, würde ich mich an den Hersteller wenden.
Der eigentliche Schaden war dann mit Sicherheit noch durch die hohen Temperaturen begünstigt, die die Dehnfähigkeit des Reifens erhöht hat.
 
Also dass man einen Schlauch unsauber montiert, ok das kommt vor, aber einen Reifen??? Meinst du, dass ihn der jenige im Ventilbereich nicht sauber ins Felgenbett drückt? Das wäre schon grob fahrlässig.

Frage der Sichtweise. :) Was haste nicht richtig montiert, wenn der Schlauch eingeklemmt ist? Kann man drüber streiten - muss man aber nicht. ;-)
Reifen sitzt nicht richtig im Ventilbereich ist natürlich auch möglich, sollte aber Profis schon mal garnicht passieren. Würde aber normalerweise auch "nur" zu einer Beschädigung des Schlauchs führen und nicht zum Abheben des Reifens.
 
Mit "unsauber montiert" meine ich, dass der Reifen"draht" nicht überall gleichmäßig hinter dem Hakenprofil des Felgenhorns gelegen hat. Bei exzentrischer Lage kann er von der Felge springen - sonst könnten wir den Reifen ja auch gar nicht montieren.
Deshalb ist die Kontrolle des gleichmäßigen Sitzes auf der Felge auch so wichtig.
 
mir ist zweimal auch nach einer bergabfahrt der schlauch geplatzt (nicht der reifen), beidesmal war das rad in der sonne gestanden. es wird zeit für schlauchlose rennradreifen ;)
 
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