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Shimano Rückruf für Dura-Ace & Ultegra: Hollowtech II Kurbeln können brechen

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Re: Shimano Rückruf für Dura-Ace & Ultegra: Hollowtech II Kurbeln können brechen
Ich finde die teilweisen Reaktionen auf diese Thematik nicht theatralisch, denn im Prinzip geht es darum, dass mit Shimano eine Aktiengesellschaft, die eine in weiten Teilen marktbeherrschende Stellung innehat, über Jahre hinweg eine enorme Anzahl von Kurbeln (2,8 Mio) verkauft hat, bei denen klar war, dass sie tickende Zeitbomben sein können, bzw. sind.
Man hat versucht das Problem wider besseren Wissens unter den Teppich zu kehren und betroffene KundInnen für dumm zu verkaufen.
Es gehört aus meiner Sicht schon enorm viel Mut, Selbstbewusstsein und letztendlich auch Ignoranz dazu, so zu agieren und darauf zu hoffen, mit einer solchen Nummer langfristig durchzukommen.
Natürlich kann jedes Produkt irgendwann einmal kaputt gehen, das ist normal. Ein offensichtlicher Konstruktions- oder Produktionsfehler ist aber eine völlig andere Geschichte und darum geht es hier.
Letztendlich ist der finanzielle Schaden und die verlorene Reputation nun aber um ein vielfaches größer, als wenn die Verantwortlichen schon früher angemessen reagiert hätten.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Fehler wie diese können passieren, die Frage ist jedoch, wie ich damit umgehe und das war/ist im Falle von Shimano einfach schwach.
Was mich aber immer wieder wundert, wie milde die Community in solchen Situationen mit Shimano ins Gericht geht. Wäre das dem amerikanischen Hersteller mit vier Buchstaben passiert, wäre der Aufschrei ganz sicher größer.
Ich denke nicht, das "klar war, dass das nicht tut" .
Anhand der wenigen Fälle haben schon mehrere Leute geäußert, dass es wohl eine Prozessschwankung ist, die dieses Problem verursacht.
Was mich bei so "unheilvollen" Aussagen stört? Die Aussagen sind so pauschal klar alle richtig ("alles geht irgendwann kaputt"). Es einfach unnötig sich davon verrückt machen zu lassen. Wie ich auch schrieb. Draufschauen regelmäßig ist sicher nicht dumm. Deswegen in Panik verfallen.. why?
Und der Austausch von bis zu 10 Jahre alten Teilen.. ich finde das ziemlich kulant. (?)

Nochmal deutlich: GUT war das alles jetzt nicht. Aber deswegen lässt man sich doch jetzt nicht verrückt machen?
 
Eine Überprüfung und potentiellen Austausch für Kurbeln, die längst aus Gewährleistung und Garantie heraus sind, ist schwach?
Da kenne ich viele Firmen, die einen Tag nach Ablauf der Garantie nichts mehr machen.

Es gibt sowas wie Produkthaftung (für Arztneimittel gelten andere Regeln) . Könnte hier greifen, bin jedoch kein Experte.

"Die Ansprüche nach dem Produkthaftungsgesetz verjähren grundsätzlich drei Jahre nach der möglichen Kenntnis des Geschädigten von dem Schaden, dem Fehler des Produkts und der Person des Ersatzpflichtigen. Der Anspruch erlischt endgültig 10 Jahre nach Inverkehrbringen des schadenauslösenden fehlerhaften Produkts."

Edit - Quelle: IHK München.
https://www.ihk-muenchen.de/de/Service/Recht-und-Steuern/Vertragsrecht/produkthaftung/
 
Such mal nach xx1 und x01 Schäden der ersten Generationen. Die sind sehr oft gebrochen/delaminiert, Achse und Pedalaugen. Von RF und E13 gar nicht zu reden. Haben auch nur einen running change gemacht in der laufenden Produktion. Ist zwar MtB, dürfte aber wohl die Industriepraxis wiederspiegeln. Aufschrei gabs da keinen.
Deine Aussage ist sicher zutreffend, dennoch ist es aber so, dass diese beiden Hersteller unmittelbar reagiert und das Design, bzw. die Produktion geändert haben. Auch haben sie nicht versucht solche offensichtlich defektanfälligen Kurbeln über einen Zeitraum von 11 Jahren mehr oder weniger unverändert weiter zu verkaufen. Meines Wissens wurden die defekten Kurbeln den KundInnen ohne großen Aufwand getauscht, was Shimano zuerst auch nicht gemacht hat.
Eine Überprüfung und potentiellen Austausch für Kurbeln, die längst aus Gewährleistung und Garantie heraus sind, ist schwach?
Da kenne ich viele Firmen, die einen Tag nach Ablauf der Garantie nichts mehr machen.
Grundsätzlich ist das nicht schwach, vor dem gegebenen Hintergrund eines offensichtlichen Konstruktions- / Produktionsfehlers ist es aber wirklich das Minimum und das ist m.E. der Unterschied dazu, wenn ein nicht problembehaftetes Produkt nach Ablauf der Garantie nicht kostenlos getauscht wird.
 
Es gibt sowas wie Produkthaftung (für Arztneimittel gelten andere Regeln) . Könnte hier greifen bin jedoch kein Experte.

"Die Ansprüche nach dem Produkthaftungsgesetz verjähren grundsätzlich drei Jahre nach der möglichen Kenntnis des Geschädigten von dem Schaden, dem Fehler des Produkts und der Person des Ersatzpflichtigen. Der Anspruch erlischt endgültig 10 Jahre nach Inverkehrbringen des schadenauslösenden fehlerhaften Produkts."

Quelle: IHK München
Ja, hatten wir auch schon in einem der Kurbel Fäden. Die FC 9000 ist z.B. älter als 10 Jahre...
 
Wenn man einen guten Draht zu seinen Dealer hat, schreibt er dir Kurbel einfach kaputt und man bekommt eine neue.
 
Wenn man einen guten Draht zu seinen Dealer hat, schreibt er dir Kurbel einfach kaputt und man bekommt eine neue.
Sicher?
Nachdem was ich gesehen habe, muss der offensichtliche Defekt über ein Portal fotografisch dokumentiert und an Shimano übermittelt werden. Dort wird dann entschieden, ob die Kurbel getauscht wird.
 
Nochmal zur Erinnerung an die Relation: 0,6% Schadensquote in dem Nutzungszeitraum seit 2014 (beide Zahlen iirc), aber deswegen nur 6 Unfälle auf die 780k Kurbeln in den USA klingt nicht nach einem Konstruktionsfehler, sondern nach Abweichungen im Produktionsprozess. Daher sehe ich das Ding mit "wider besseren Wissens" und "fehlerhafte Produkte" sowie die Produkthaftung etwas kritisch.

Klar wäre mir lieber, meine 180mm 9000er wäre heil (BITTE: hat noch jemand einen DA 180mm Kurbelarm links?), aber wenn ein eher leichtes Teil nach vielen Jahren Benutzung mal die Biege macht, dann kann man daran nicht soooo viel meckern, vor allem wenn der Hersteller es trotzdem noch durch eine neue Kurbel mit neuen Kettenblättern (!) ersetzt.

Die Aussage vom Zedler mit jährlicher Überprüfung ist beruhigend. Deckt sich mit meinem Putzrhytmus :)
 
klingt nicht nach einem Konstruktionsfehler, sondern nach Abweichungen im Produktionsprozess. Daher sehe ich das Ding mit "wider besseren Wissens" und "fehlerhafte Produkte" sowie die Produkthaftung etwas kritisch.
§ 3 ProdHG verlangt nicht ausdrücklich einen Konstruktionsfehler, sondern fasst den Fehlerbegriff deutlich weiter. Gemeinhin unterscheidet man 3 Fehlertypen, dazu gehören auch sog. "Fabrikationsfehler".

Das ist dann der Fall, wenn dem Hersteller in der Produktionsphase infolge unzureichender Kontrolle und Organisation Mängel unterlaufen sind, die zu einem sicherheitsrelevanten Defizit des angefertigten Produkts geführt haben, etwa weil Maschinen falsch eingestellt bzw. nicht richtig aufeinander abgestimmt waren, Fremdkörper eingedrungen oder fehlerhafte Stücke nicht sogleich aussortiert worden sind.

Ne Haftung nach ProdHG im Einzelfall, wenn was passiert ist, besteht also wohl ziemlich sicher auch in dem Fall.

Wie dramatisch man das ganze insgesamt bewertet und damit das jetzige präventive Vorgehen Shimanos, ist damit aber nicht gesagt.
 
Was Zedler sagt ist richtig, aber auch nichts neues. Je mehr Kilometer man macht, umso mehr Belastung und Verschleiß.
Höher belastetes altert auch im Zeitraffer.
Alles logisch und nicht neu.
Eine Kurbel, die jetzt in Ordnung ist, kann nächstes Jahr einen beginnenden Riss bekommen. Unter dem Mikroskop werden die nichts begutachten. Nach wie vor Konstruktionsfehler, der sich auswirkt oder nicht.
Bei Eisdielern warscheinlich weniger.
 
Habe seit Freitag eine FC-M9100-1 Kurbel. Ich weiß es gibt leichtere, aber es gibt nach wie vor immer mal wieder Probleme mit den Alu-Inlays der Carbonkurbeln. Bei einigen Herstellern keine, nur die sind wieder in anderen Preisklassen.
Die XTR ist genauso geklebt wie die DuraAce. Unterschied ist eine durchgehende Welle bis nach außen. Könnte das vielleicht eine Schwachstelle bei DuraAce sein? Kann mir nicht vorstellen, dass Shimano beim Rennrad anderen Kleber verwendet als bei MTB-Kurbeln. Die Farbe ist ja auch die gleiche.
 
Natürlich ist ein beliebiger Fahrradhändler, der Shimano-Bauteile verkauft, NICHT unbedingt der richtige und schon gar nicht der verpflichtete Ansprechpartner. Solche Aufwände werden i. d. R. in den Verkaufspreis eingepreist. Und wenn ein Händler das Fahrrad/die Kurbel nicht verkauft, so what? Der Preis, der ihm von Shimano erstattet wird, ist nicht kostendeckend, also verständlich, wenn er die Schultern hebt. Ich denke, der Verkäufer muss handeln.
 
gibt es bei Shimano auf der Website zu dem Recall. Link habe ich gerade nicht zur Hand, war aber hier schon mehrmals drinnen iirc.
https://si.shimano.com/de/dm/RAFC012
Ich sehe eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass ich eine Kurbel habe, die davon betroffen ist. Allerdings ist die auf meinem Zwift Rad und im Winter verzichte ich natürlich über längere Zeit ungerne darauf.
 
Gehört zwar zum Thema. Da ist aber nichts zu sehen, was an den Klebekanten auf Korrosion hindeuten würde.
Das Ding fahre ich auf der Rolle weiter.

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